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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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wurde 656 n. Chr. durch Flüchtlinge aus Alt-R. (Epidaurus) gegründet, hob sich durch Handel, machte sich 1272 unabhängig, begab sich 1357 unter ungar., 1526 unter türk. Schutz, wurde 1806 französ., 1814 österreichisch.


Ragusa, Herzog von, s. Marmont.


Rahbeck, Knud Lyne, geb. 1760 zu Kopenhagen, Professor der Aesthetik zu Kopenhagen, gest. 1830, lyr. u. dramatischer Dichter, von größerem Einflusse auf die dän. Literatur jedoch durch Kritiken und Uebersetzungen. (Selbstbiographie, 5 Th., 1824-29.)


Rahden, Wilhelm, Baron von, geb. 1793 bei Breslau, machte als preuß. Offizier die Feldzüge von 1813-15 mit, diente den Karlisten in Spanien, 1849 unter der preuß. Fahne in Schleswig und Baden, privatisirt seitdem als Gesellschafter des Herzogs von Gotha. ("Cabrera", Frankfurt 1840; "Wanderungen eines alten Soldaten", 3 Bde., Berlin 1846-51.)


Rahel, Rachel (hebr. = Mutterschaf, Lamm), Tochter Labans, Schwester der Lea, gebar dem Patriarchen Jakob, der sich manchmal schwach gegen sie zeigte, den Joseph, st. in der Geburt Benjamins und fand ihr Grab in der Gegend von Jerusalem (Bethlehem?).


Rahel, s. Varnhagen von Ense.


Rahl, Karl Heinr., ausgezeichneter Kupferstecher, geb. 1779 zu Heilbronn, bildete sich unter sehr ungünstigen Verhältnissen, kam 1799 nach Wien, wurde 1815 Mitglied der Akademie der Künste zu Wien, 1829 Kammerkupferstecher, 1839 Professor an der Akademie; st. 1843. - R., Karl, Sohn des Vorigen, Historienmaler, geb. 1812 zu Wien; berühmte Gemälde von ihm sind besonders Hagen an Siegfrieds Bahre und König Manfreds Einzug in Luceria.


Raibolini, Francesco, gewöhnlich Francia genannt, berühmter ital. Maler, ein Freund Rafaels, geb. 1450 zu Bologna, wo er eine eigene Schule hielt, u. zwischen 1517-33 st. Seine ausgezeichnetsten Werke sind: ein heil. Sebastian und die Fresken in Sta.-Cecilia in Bologna. - Auch sein Sohn Giacomo war als Maler berühmt.


Rail (engl. Rehl), Riegel, Querholz, Schiene; R. road (- rohd) od. R. way (- weh), Eisenbahn.


Raimann, Joh. Nepom., Edler von, geb. 1780 zu Freywaldau in Schlesien, gest. 1847 als Professor der Pathologie und k. k. Leibarzt in Wien. Schriften: "Anleitung zur Ausübung der Heilkunst", Wien 1815; "Handbuch der speciellen medicinischen Pathologie und Therapie", Wien 1816; beide Werke wurden mehrmal aufgelegt.


Raimondi, Marco Antonio, gewöhnlich Marc-Anton genannt, geb. um 1480 zu Bologna, war zuerst Schüler Raibolini's im Nielliren, worauf er die Kupferstechkunst trieb. In Rom wurde er hauptsächlich von Rafael beschäftigt, dessen Zeichnungen und Entwürfe er durch seine Stiche verbreitete, die zwar nach der damaligen Manier mehr in der Form von Umrissen gehalten sind, aber durch bewundernswerthe Treue der Zeichnung einen bleibenden Werth haben.


Raimund von Pennaforte, berühmter Kirchenrechtslehrer und 5. General der Dominikaner, geb. zu Barcelona, studierte etwa seit 1205 in Bologna die Rechte u. trat als Lehrer derselben auf, kehrte 1219 nach Barcelona zurück, trat 1222 in den Dominikanerorden, wurde 1230 in Rom Kaplan u. Pönitentiar Gregors IX., 1235 Erzbischof von Tarragona, schlug diese Stelle aus, mußte dagegen 1238 die des Generals seines Ordens annehmen, legte auch diese bald wieder nieder, widmete sich ganz der Bekehrung der Mauren und st. 1275. Seine "Summa casuum poenitentiae", ein Hauptwerk der Casuistik, schrieb er zum Gebrauche seines Ordens, doch kam es bald allgemein in Aufnahme. In den Jahren 1231-34 sammelte er die im Decret Gratians noch nicht enthaltenen päpstlichen Entscheidungen als "Gregorii IX. Decretales", den Gerichten bei kirchenrechtlichen Entscheidungen sowie den Studenten zu Bologna und Paris bald unentbehrlich. R. wurde 1601 heilig gesprochen; Gedächtnißtag 20. Januar. - Gleich dem Vorigen stammte aus Barcelona R. von Sabunde, der um 1436 zu Toulouse Philosophie, Theologie und Medicin lehrte. Sein Hauptwerk "Liber creaturarum sive

wurde 656 n. Chr. durch Flüchtlinge aus Alt-R. (Epidaurus) gegründet, hob sich durch Handel, machte sich 1272 unabhängig, begab sich 1357 unter ungar., 1526 unter türk. Schutz, wurde 1806 französ., 1814 österreichisch.


Ragusa, Herzog von, s. Marmont.


Rahbeck, Knud Lyne, geb. 1760 zu Kopenhagen, Professor der Aesthetik zu Kopenhagen, gest. 1830, lyr. u. dramatischer Dichter, von größerem Einflusse auf die dän. Literatur jedoch durch Kritiken und Uebersetzungen. (Selbstbiographie, 5 Th., 1824–29.)


Rahden, Wilhelm, Baron von, geb. 1793 bei Breslau, machte als preuß. Offizier die Feldzüge von 1813–15 mit, diente den Karlisten in Spanien, 1849 unter der preuß. Fahne in Schleswig und Baden, privatisirt seitdem als Gesellschafter des Herzogs von Gotha. („Cabrera“, Frankfurt 1840; „Wanderungen eines alten Soldaten“, 3 Bde., Berlin 1846–51.)


Rahel, Rachel (hebr. = Mutterschaf, Lamm), Tochter Labans, Schwester der Lea, gebar dem Patriarchen Jakob, der sich manchmal schwach gegen sie zeigte, den Joseph, st. in der Geburt Benjamins und fand ihr Grab in der Gegend von Jerusalem (Bethlehem?).


Rahel, s. Varnhagen von Ense.


Rahl, Karl Heinr., ausgezeichneter Kupferstecher, geb. 1779 zu Heilbronn, bildete sich unter sehr ungünstigen Verhältnissen, kam 1799 nach Wien, wurde 1815 Mitglied der Akademie der Künste zu Wien, 1829 Kammerkupferstecher, 1839 Professor an der Akademie; st. 1843. – R., Karl, Sohn des Vorigen, Historienmaler, geb. 1812 zu Wien; berühmte Gemälde von ihm sind besonders Hagen an Siegfrieds Bahre und König Manfreds Einzug in Luceria.


Raibolini, Francesco, gewöhnlich Francia genannt, berühmter ital. Maler, ein Freund Rafaels, geb. 1450 zu Bologna, wo er eine eigene Schule hielt, u. zwischen 1517–33 st. Seine ausgezeichnetsten Werke sind: ein heil. Sebastian und die Fresken in Sta.-Cecilia in Bologna. – Auch sein Sohn Giacomo war als Maler berühmt.


Rail (engl. Rehl), Riegel, Querholz, Schiene; R. road (– rohd) od. R. way (– weh), Eisenbahn.


Raimann, Joh. Nepom., Edler von, geb. 1780 zu Freywaldau in Schlesien, gest. 1847 als Professor der Pathologie und k. k. Leibarzt in Wien. Schriften: „Anleitung zur Ausübung der Heilkunst“, Wien 1815; „Handbuch der speciellen medicinischen Pathologie und Therapie“, Wien 1816; beide Werke wurden mehrmal aufgelegt.


Raimondi, Marco Antonio, gewöhnlich Marc-Anton genannt, geb. um 1480 zu Bologna, war zuerst Schüler Raiboliniʼs im Nielliren, worauf er die Kupferstechkunst trieb. In Rom wurde er hauptsächlich von Rafael beschäftigt, dessen Zeichnungen und Entwürfe er durch seine Stiche verbreitete, die zwar nach der damaligen Manier mehr in der Form von Umrissen gehalten sind, aber durch bewundernswerthe Treue der Zeichnung einen bleibenden Werth haben.


Raimund von Pennaforte, berühmter Kirchenrechtslehrer und 5. General der Dominikaner, geb. zu Barcelona, studierte etwa seit 1205 in Bologna die Rechte u. trat als Lehrer derselben auf, kehrte 1219 nach Barcelona zurück, trat 1222 in den Dominikanerorden, wurde 1230 in Rom Kaplan u. Pönitentiar Gregors IX., 1235 Erzbischof von Tarragona, schlug diese Stelle aus, mußte dagegen 1238 die des Generals seines Ordens annehmen, legte auch diese bald wieder nieder, widmete sich ganz der Bekehrung der Mauren und st. 1275. Seine „Summa casuum poenitentiae“, ein Hauptwerk der Casuistik, schrieb er zum Gebrauche seines Ordens, doch kam es bald allgemein in Aufnahme. In den Jahren 1231–34 sammelte er die im Decret Gratians noch nicht enthaltenen päpstlichen Entscheidungen als „Gregorii IX. Decretales“, den Gerichten bei kirchenrechtlichen Entscheidungen sowie den Studenten zu Bologna und Paris bald unentbehrlich. R. wurde 1601 heilig gesprochen; Gedächtnißtag 20. Januar. – Gleich dem Vorigen stammte aus Barcelona R. von Sabunde, der um 1436 zu Toulouse Philosophie, Theologie und Medicin lehrte. Sein Hauptwerk „Liber creaturarum sive

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/662>, abgerufen am 24.08.2024.