Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Bundschuh auch ein Pflugrad als Emblem führten. Räderthiere (Rotatoria), früher Ordnung der Infusorien, werden aber in neuerer Zeit wegen ihrer vollkommenen inneren Organisation von denselben getrennt. Es sind äußerst kleine Wasserthierchen, mit durchscheinendem, weichem Körper u. besonders ausgezeichnet durch die sogen. Räderorgane am Kopfende, Hautlappen, deren Wimpern eine so schnelle Bewegung haben, daß die Lappen wie schnell rotirende Räder erscheinen. Durch diese Räderorgane erzeugen sie eine kreisende Strömung im Wasser, wodurch kleine Körper, Infusorien, der Mundöffnung zugeführt werden. Diese Thierchen schwimmen bald frei umher, bald sitzen sie ruhig an Wasserpflanzen. Man unterscheidet das gemeine Wirbelthierchen (Rotifer vulgaris), 1/4''' lang, häufig an Wasserpflanzen, röthlich; das gelbliche Wimperfischchen (Ichthydium podura), 1/12''' lang. Räß, Andreas, der als theologischer Schriftsteller u. Kirchenfürst höchst verdiente Bischof von Straßburg, geb. 17. April 1794 zu Sigolsheim im Elsaß, Geistlicher u. Professor am Seminar zu Mainz, wurde ein Hauptbegründer der Journalistik für das kath. Deutschland, indem er 1821 zu Mainz mit Dr. Nik. Weiß (gegenwärtig Bischof von Speier) den "Katholik", eine in vielfacher Hinsicht bedeutsame Zeitschrift begann, an welcher sich auch I. Görres betheiligte u. die R. u. Weiß bis 1842 redigirten. Gleichfalls mit Dr. Weiß bearbeitete R. das berühmte Legendenwerk von Alban Butler für Deutschland u. versah es mit reichhaltigen Anmerkungen (Mainz 1823 bis 1827, 21 Bde., neue Bearbeitung durch I. Holzwarth, Repetenten in Tübingen, Mainz 1854 ff.); ferner übersetzten die beiden K. L. von Hallers interessanten: "Lettre a sa famille, pour lui declarer son retour etc.", Par. 1821 u. a. m. R. wurde Bischof von Rhodiopolis u. Coadjutor des Bischofs von Straßburg 1840, geweiht am 14. Febr. 1841, folgte 1842 seinem Vorgänger Lepappe von Trevern. Unter die schönsten Früchte seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gehört die Gründung freier Gymnasien zu Straßburg u. Kolmar, deren erstes schon im ersten Jahre seines Bestandes (1851) 125 Schüler zählte. Räthsel (lat. und griech. aenigma), die Beschreibung eines Gegenstandes, der nicht genannt wird, wobei besonders die Merkmale der Aehnlichkeit mit einem andern hervorgehoben werden, als Aufgabe für den Scharfsinn zum Errathen. Räuber, der einen Raub begeht; bei Obstbäumen aufwärtstreibende Schosse an den Aesten, welche den tragbaren Zweigen den Saft vorwegnehmen; bei Kerzen seitwärts hervorragende, abgesondert brennende Stückchen Docht; in der alten Chemie das Spießglas. Räuberisch, mit Spießglas, Kobalt u. Arsenik gemischte Erze, durch welche ein Theil des Metalls in Feuer mit denselben verflüchtigt wird. Räubersynode, s. Ephesus. Räuchern, die künstliche Entwicklung von Rauch oder Dämpfen zu verschiedenen Zwecken, theils um üble Gerüche in der Luft zu verdecken, theils um Ansteckungsstoffe zu zerstören, endlich auch zum Conserviren des Fleisches. Zu ersterm Zwecke dienen solche Substanzen od. Präparate, welche durch Erwärmen oder Verbrennen wohlriechende flüchtige Stoffe entwickeln; zur Zerstörung von Ansteckungsstoffen stark wirkende Dämpfe, namentlich von Mineralsäuren, vor allen aber das Chlorgas. Das R. von Fleisch, Fischen etc. geschieht durch Holzrauch, dessen fäulnißwidrige Wirkung auf seinem Gehalt an Kreosot beruht. Rafael Sanzio od. Santi, als der größte Maler geltend, geb. 1483 zu Urbino, erhielt seine erste Bildung bei seinem Vater, worauf er dem Unterrichte des berühmten Pietro Perugino in Perugia übergeben wurde. Die Gemälde aus dieser 1. Periode seines Lebens zeigen noch ganz den Styl seines Meisters, z. B. Auferstehung Christi, Krönung Marias (im Vatican), Christus am Kreuz, (in London). 1504 kam R. nach Florenz; sein Aufenthalt daselbst im Umgang mit Gelehrten u. den größten Meistern, darunter Michel Angelo, Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo, bildet die 2. Periode seines Künstlerlebens. Zu seinen Werken aus dieser Zeit gehören unter Bundschuh auch ein Pflugrad als Emblem führten. Räderthiere (Rotatoria), früher Ordnung der Infusorien, werden aber in neuerer Zeit wegen ihrer vollkommenen inneren Organisation von denselben getrennt. Es sind äußerst kleine Wasserthierchen, mit durchscheinendem, weichem Körper u. besonders ausgezeichnet durch die sogen. Räderorgane am Kopfende, Hautlappen, deren Wimpern eine so schnelle Bewegung haben, daß die Lappen wie schnell rotirende Räder erscheinen. Durch diese Räderorgane erzeugen sie eine kreisende Strömung im Wasser, wodurch kleine Körper, Infusorien, der Mundöffnung zugeführt werden. Diese Thierchen schwimmen bald frei umher, bald sitzen sie ruhig an Wasserpflanzen. Man unterscheidet das gemeine Wirbelthierchen (Rotifer vulgaris), 1/4''' lang, häufig an Wasserpflanzen, röthlich; das gelbliche Wimperfischchen (Ichthydium podura), 1/12''' lang. Räß, Andreas, der als theologischer Schriftsteller u. Kirchenfürst höchst verdiente Bischof von Straßburg, geb. 17. April 1794 zu Sigolsheim im Elsaß, Geistlicher u. Professor am Seminar zu Mainz, wurde ein Hauptbegründer der Journalistik für das kath. Deutschland, indem er 1821 zu Mainz mit Dr. Nik. Weiß (gegenwärtig Bischof von Speier) den „Katholik“, eine in vielfacher Hinsicht bedeutsame Zeitschrift begann, an welcher sich auch I. Görres betheiligte u. die R. u. Weiß bis 1842 redigirten. Gleichfalls mit Dr. Weiß bearbeitete R. das berühmte Legendenwerk von Alban Butler für Deutschland u. versah es mit reichhaltigen Anmerkungen (Mainz 1823 bis 1827, 21 Bde., neue Bearbeitung durch I. Holzwarth, Repetenten in Tübingen, Mainz 1854 ff.); ferner übersetzten die beiden K. L. von Hallers interessanten: „Lettre à sa famille, pour lui déclarer son retour etc.“, Par. 1821 u. a. m. R. wurde Bischof von Rhodiopolis u. Coadjutor des Bischofs von Straßburg 1840, geweiht am 14. Febr. 1841, folgte 1842 seinem Vorgänger Lepappe von Trévern. Unter die schönsten Früchte seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gehört die Gründung freier Gymnasien zu Straßburg u. Kolmar, deren erstes schon im ersten Jahre seines Bestandes (1851) 125 Schüler zählte. Räthsel (lat. und griech. aenigma), die Beschreibung eines Gegenstandes, der nicht genannt wird, wobei besonders die Merkmale der Aehnlichkeit mit einem andern hervorgehoben werden, als Aufgabe für den Scharfsinn zum Errathen. Räuber, der einen Raub begeht; bei Obstbäumen aufwärtstreibende Schosse an den Aesten, welche den tragbaren Zweigen den Saft vorwegnehmen; bei Kerzen seitwärts hervorragende, abgesondert brennende Stückchen Docht; in der alten Chemie das Spießglas. Räuberisch, mit Spießglas, Kobalt u. Arsenik gemischte Erze, durch welche ein Theil des Metalls in Feuer mit denselben verflüchtigt wird. Räubersynode, s. Ephesus. Räuchern, die künstliche Entwicklung von Rauch oder Dämpfen zu verschiedenen Zwecken, theils um üble Gerüche in der Luft zu verdecken, theils um Ansteckungsstoffe zu zerstören, endlich auch zum Conserviren des Fleisches. Zu ersterm Zwecke dienen solche Substanzen od. Präparate, welche durch Erwärmen oder Verbrennen wohlriechende flüchtige Stoffe entwickeln; zur Zerstörung von Ansteckungsstoffen stark wirkende Dämpfe, namentlich von Mineralsäuren, vor allen aber das Chlorgas. Das R. von Fleisch, Fischen etc. geschieht durch Holzrauch, dessen fäulnißwidrige Wirkung auf seinem Gehalt an Kreosot beruht. Rafael Sanzio od. Santi, als der größte Maler geltend, geb. 1483 zu Urbino, erhielt seine erste Bildung bei seinem Vater, worauf er dem Unterrichte des berühmten Pietro Perugino in Perugia übergeben wurde. Die Gemälde aus dieser 1. Periode seines Lebens zeigen noch ganz den Styl seines Meisters, z. B. Auferstehung Christi, Krönung Marias (im Vatican), Christus am Kreuz, (in London). 1504 kam R. nach Florenz; sein Aufenthalt daselbst im Umgang mit Gelehrten u. den größten Meistern, darunter Michel Angelo, Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo, bildet die 2. Periode seines Künstlerlebens. Zu seinen Werken aus dieser Zeit gehören unter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0660" n="659"/> Bundschuh auch ein Pflugrad als Emblem führten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räderthiere</hi><hi rendition="#i">(Rotatoria)</hi>, früher Ordnung der Infusorien, werden aber in neuerer Zeit wegen ihrer vollkommenen inneren Organisation von denselben getrennt. Es sind äußerst kleine Wasserthierchen, mit durchscheinendem, weichem Körper u. besonders ausgezeichnet durch die sogen. Räderorgane am Kopfende, Hautlappen, deren Wimpern eine so schnelle Bewegung haben, daß die Lappen wie schnell rotirende Räder erscheinen. Durch diese Räderorgane erzeugen sie eine kreisende Strömung im Wasser, wodurch kleine Körper, Infusorien, der Mundöffnung zugeführt werden. Diese Thierchen schwimmen bald frei umher, bald sitzen sie ruhig an Wasserpflanzen. Man unterscheidet das <hi rendition="#g">gemeine Wirbelthierchen</hi> <hi rendition="#i">(Rotifer vulgaris)</hi>, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>''' lang, häufig an Wasserpflanzen, röthlich; das <hi rendition="#g">gelbliche Wimperfischchen</hi> <hi rendition="#i">(Ichthydium podura)</hi>, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">12</hi>''' lang.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räß</hi>, Andreas, der als theologischer Schriftsteller u. Kirchenfürst höchst verdiente Bischof von Straßburg, geb. 17. April 1794 zu Sigolsheim im Elsaß, Geistlicher u. Professor am Seminar zu Mainz, wurde ein Hauptbegründer der Journalistik für das kath. Deutschland, indem er 1821 zu Mainz mit <hi rendition="#i">Dr.</hi> Nik. Weiß (gegenwärtig Bischof von Speier) den „Katholik“, eine in vielfacher Hinsicht bedeutsame Zeitschrift begann, an welcher sich auch I. Görres betheiligte u. die R. u. Weiß bis 1842 redigirten. Gleichfalls mit <hi rendition="#i">Dr.</hi> Weiß bearbeitete R. das berühmte Legendenwerk von Alban Butler für Deutschland u. versah es mit reichhaltigen Anmerkungen (Mainz 1823 bis 1827, 21 Bde., neue Bearbeitung durch I. Holzwarth, Repetenten in Tübingen, Mainz 1854 ff.); ferner übersetzten die beiden K. L. von Hallers interessanten: „<hi rendition="#i">Lettre à sa famille, pour lui déclarer son retour etc.</hi>“, <hi rendition="#i">Par.</hi> 1821 u. a. m. R. wurde Bischof von Rhodiopolis u. Coadjutor des Bischofs von Straßburg 1840, geweiht am 14. Febr. 1841, folgte 1842 seinem Vorgänger Lepappe von Trévern. Unter die schönsten Früchte seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gehört die Gründung freier Gymnasien zu Straßburg u. Kolmar, deren erstes schon im ersten Jahre seines Bestandes (1851) 125 Schüler zählte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räthsel</hi> (lat. und griech. <hi rendition="#i">aenigma</hi>), die Beschreibung eines Gegenstandes, der nicht genannt wird, wobei besonders die Merkmale der Aehnlichkeit mit einem andern hervorgehoben werden, als Aufgabe für den Scharfsinn zum Errathen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räuber</hi>, der einen Raub begeht; bei Obstbäumen aufwärtstreibende Schosse an den Aesten, welche den tragbaren Zweigen den Saft vorwegnehmen; bei Kerzen seitwärts hervorragende, abgesondert brennende Stückchen Docht; in der alten Chemie das Spießglas.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räuberisch</hi>, mit Spießglas, Kobalt u. Arsenik gemischte Erze, durch welche ein Theil des Metalls in Feuer mit denselben verflüchtigt wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räubersynode</hi>, s. Ephesus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Räuchern</hi>, die künstliche Entwicklung von Rauch oder Dämpfen zu verschiedenen Zwecken, theils um üble Gerüche in der Luft zu verdecken, theils um Ansteckungsstoffe zu zerstören, endlich auch zum Conserviren des Fleisches. Zu ersterm Zwecke dienen solche Substanzen od. Präparate, welche durch Erwärmen oder Verbrennen wohlriechende flüchtige Stoffe entwickeln; zur Zerstörung von Ansteckungsstoffen stark wirkende Dämpfe, namentlich von Mineralsäuren, vor allen aber das Chlorgas. Das R. von Fleisch, Fischen etc. geschieht durch Holzrauch, dessen fäulnißwidrige Wirkung auf seinem Gehalt an Kreosot beruht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Rafael Sanzio</hi> od. <hi rendition="#g">Santi</hi>, als der größte Maler geltend, geb. 1483 zu Urbino, erhielt seine erste Bildung bei seinem Vater, worauf er dem Unterrichte des berühmten Pietro Perugino in Perugia übergeben wurde. Die Gemälde aus dieser 1. Periode seines Lebens zeigen noch ganz den Styl seines Meisters, z. B. Auferstehung Christi, Krönung Marias (im Vatican), Christus am Kreuz, (in London). 1504 kam R. nach Florenz; sein Aufenthalt daselbst im Umgang mit Gelehrten u. den größten Meistern, darunter Michel Angelo, Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo, bildet die 2. Periode seines Künstlerlebens. Zu seinen Werken aus dieser Zeit gehören unter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [659/0660]
Bundschuh auch ein Pflugrad als Emblem führten.
Räderthiere (Rotatoria), früher Ordnung der Infusorien, werden aber in neuerer Zeit wegen ihrer vollkommenen inneren Organisation von denselben getrennt. Es sind äußerst kleine Wasserthierchen, mit durchscheinendem, weichem Körper u. besonders ausgezeichnet durch die sogen. Räderorgane am Kopfende, Hautlappen, deren Wimpern eine so schnelle Bewegung haben, daß die Lappen wie schnell rotirende Räder erscheinen. Durch diese Räderorgane erzeugen sie eine kreisende Strömung im Wasser, wodurch kleine Körper, Infusorien, der Mundöffnung zugeführt werden. Diese Thierchen schwimmen bald frei umher, bald sitzen sie ruhig an Wasserpflanzen. Man unterscheidet das gemeine Wirbelthierchen (Rotifer vulgaris), 1/4''' lang, häufig an Wasserpflanzen, röthlich; das gelbliche Wimperfischchen (Ichthydium podura), 1/12''' lang.
Räß, Andreas, der als theologischer Schriftsteller u. Kirchenfürst höchst verdiente Bischof von Straßburg, geb. 17. April 1794 zu Sigolsheim im Elsaß, Geistlicher u. Professor am Seminar zu Mainz, wurde ein Hauptbegründer der Journalistik für das kath. Deutschland, indem er 1821 zu Mainz mit Dr. Nik. Weiß (gegenwärtig Bischof von Speier) den „Katholik“, eine in vielfacher Hinsicht bedeutsame Zeitschrift begann, an welcher sich auch I. Görres betheiligte u. die R. u. Weiß bis 1842 redigirten. Gleichfalls mit Dr. Weiß bearbeitete R. das berühmte Legendenwerk von Alban Butler für Deutschland u. versah es mit reichhaltigen Anmerkungen (Mainz 1823 bis 1827, 21 Bde., neue Bearbeitung durch I. Holzwarth, Repetenten in Tübingen, Mainz 1854 ff.); ferner übersetzten die beiden K. L. von Hallers interessanten: „Lettre à sa famille, pour lui déclarer son retour etc.“, Par. 1821 u. a. m. R. wurde Bischof von Rhodiopolis u. Coadjutor des Bischofs von Straßburg 1840, geweiht am 14. Febr. 1841, folgte 1842 seinem Vorgänger Lepappe von Trévern. Unter die schönsten Früchte seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gehört die Gründung freier Gymnasien zu Straßburg u. Kolmar, deren erstes schon im ersten Jahre seines Bestandes (1851) 125 Schüler zählte.
Räthsel (lat. und griech. aenigma), die Beschreibung eines Gegenstandes, der nicht genannt wird, wobei besonders die Merkmale der Aehnlichkeit mit einem andern hervorgehoben werden, als Aufgabe für den Scharfsinn zum Errathen.
Räuber, der einen Raub begeht; bei Obstbäumen aufwärtstreibende Schosse an den Aesten, welche den tragbaren Zweigen den Saft vorwegnehmen; bei Kerzen seitwärts hervorragende, abgesondert brennende Stückchen Docht; in der alten Chemie das Spießglas.
Räuberisch, mit Spießglas, Kobalt u. Arsenik gemischte Erze, durch welche ein Theil des Metalls in Feuer mit denselben verflüchtigt wird.
Räubersynode, s. Ephesus.
Räuchern, die künstliche Entwicklung von Rauch oder Dämpfen zu verschiedenen Zwecken, theils um üble Gerüche in der Luft zu verdecken, theils um Ansteckungsstoffe zu zerstören, endlich auch zum Conserviren des Fleisches. Zu ersterm Zwecke dienen solche Substanzen od. Präparate, welche durch Erwärmen oder Verbrennen wohlriechende flüchtige Stoffe entwickeln; zur Zerstörung von Ansteckungsstoffen stark wirkende Dämpfe, namentlich von Mineralsäuren, vor allen aber das Chlorgas. Das R. von Fleisch, Fischen etc. geschieht durch Holzrauch, dessen fäulnißwidrige Wirkung auf seinem Gehalt an Kreosot beruht.
Rafael Sanzio od. Santi, als der größte Maler geltend, geb. 1483 zu Urbino, erhielt seine erste Bildung bei seinem Vater, worauf er dem Unterrichte des berühmten Pietro Perugino in Perugia übergeben wurde. Die Gemälde aus dieser 1. Periode seines Lebens zeigen noch ganz den Styl seines Meisters, z. B. Auferstehung Christi, Krönung Marias (im Vatican), Christus am Kreuz, (in London). 1504 kam R. nach Florenz; sein Aufenthalt daselbst im Umgang mit Gelehrten u. den größten Meistern, darunter Michel Angelo, Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo, bildet die 2. Periode seines Künstlerlebens. Zu seinen Werken aus dieser Zeit gehören unter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |