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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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rygium, Flügelfell; Auswuchs der Bindehaut des Auges.


Ptilosis, griech., das Mausern der Vögel; das Aus fallen der Haare.


Ptisane, griech., Getränk aus abgekochter enthülster Gerste, mit Rosinen versüßt, in Fieberkrankheiten beliebt.


Ptochiater, griech.-dtsch., Armenarzt; Ptochodochium, Armenherberge, Armenhaus; Ptochotropheum, Verpflegungshaus für Arme.


Ptolemais, s. Acre.


Ptolemäus , der Name der griechisch-macedon. Dynastie, welche von 317 bis 30 v. Chr. über Aegypten herrschte. Der erste war P., der Sohn des Lagos, Feldherr Alexanders d. Gr., daher die Ptolemäer auch Lagiden heißen. Sein Sohn P. II. Philadelphus, 285-247, sowie sein Enkel P. III. Euergetes, 247-222, regierten kräftig u. staatsklug wie er. Unter den andern Nachfolgern aber war der Hof der Ptolemäer meistens ein Schauplatz des Lasters u. Verbrechens und die Dynastie erhielt sich nur deßwegen, weil das benachbarte syr. Reich in keinem besseren Zustande war, fiel aber fast ohne Widerstand in die Gewalt der Römer, nachdem dieselben sich Syriens bemächtigt hatten. Gewöhnlich rechnet man 16 Ptolemäer; P. XIV. kam in dem Kriege gegen Cäsar um, der seine Schwester Kleopatra begünstigte; P. XV., der minderjährige Bruder der Kleopatra u. zu deren Gemahl bestimmt (die P. waren in der Regel mit Schwestern verheirathet), wurde von dieser vergiftet; ihr mit Jul. Cäsar erzeugter Sohn Cäsarion, als P. XVI. figurirend, wurde von Augustus getödtet, als dieser sich 30 v. Chr. Aegypten unterwarf. Vergl. Aegypten, Alexandrien, Kleopatra.


Ptolemäus, Claudius, berühmter Astronom und Geograph, geb. um 70 u. Chr. in Aegypten, lebte zu Alexandrien, entdeckte die Evektion des Mondes, bestimmte den scheinbaren Durchmesser des Mondes mit großer Genauigkeit und entwarf Tabellen zur Berechnung der Bewegungen des Mondes u. der Planeten. Eines seiner Hauptwerke aber besteht in der Zusammenstellung aller frühern und seiner eigenen astronomischen Beobachtungen und Vereinigung derselben zu einem System (Ptolemäisches System), wonach die Erde den ruhenden Mittelpunkt des Weltsystems bildet. Dieses Werk, "Syntaxis", dessen spätere arab. Uebersetzung (827) "Almagest" heißt, wurde unter Kaiser Friedrich II. in das Latein. übersetzt; der griech. Text mit franz. Uebersetzung wurde zuletzt herausgegeb. von Halma (4 Bde., Paris 1813-28). Ein 2. Hauptwerk ist seine "Geographie" (Ausgabe von Wilberg und Grashof, Essen 1832-42); um die Geographie erwarb er sich außerdem große Verdienste durch die Bestimmung der Länge und Breite und die ersten geometrischen Andeutungen, Karten durch Projection zu entwerfen.


Ptyalagoga, griech., Speichel absondernde Mittel; Ptyalismus, Speichelfluß.


Pu, die chines. Meile = 1/2 deutschen.


Pubertät, der Uebergang aus dem kindlichen Alter in das Alter der Mannbarkeit, der Geschlechtsreife, bei uns zwischen dem 14. und 16. Jahre beim männlichen, zwischen dem 13. und 15. beim weiblichen Geschlechte, in heißen Ländern wohl um 2 Jahre früher eintretend. Die innern und äußern Geschlechtstheile erhalten nun ihre völlige Ausbildung, was sich beim Jünglinge zunächst durch beginnende Samenabsonderung, beim Mädchen durch dem Eintritt der Menstruation äußert. Die Körperform wird bestimmter, runder u. voller, beim Jünglinge hauptsächlich durch Ausbildung der Muskeln, beim Mädchen mehr durch Fett mit gleichzeitiger Wölbung der Brustdrüsen. Eine der auffallendsten Veränderungen ist die der Stimme; beim Jünglinge geht dieselbe in die Tiefe, beim Mädchen behält sie ihre Höhe, gewinnt aber deutlich an Klang u. Umfang. Ebenso wichtig sind die geistigen Veränderungen; außer der idealen Hinneigung der Geschlechter zu einander entfaltet sich bei dem Jüngling Muth und Thatendrang, beim Mädchen ein mehr innerliches Leben, mit den Gefühlen u. Vorahnungen ihres künftigen Berufs. - Pubertas, lat., Mannbarkeit; Mündigkeit, im röm. Rechte für

rygium, Flügelfell; Auswuchs der Bindehaut des Auges.


Ptilosis, griech., das Mausern der Vögel; das Aus fallen der Haare.


Ptisane, griech., Getränk aus abgekochter enthülster Gerste, mit Rosinen versüßt, in Fieberkrankheiten beliebt.


Ptochiater, griech.-dtsch., Armenarzt; Ptochodochium, Armenherberge, Armenhaus; Ptochotropheum, Verpflegungshaus für Arme.


Ptolemais, s. Acre.


Ptolemäus , der Name der griechisch-macedon. Dynastie, welche von 317 bis 30 v. Chr. über Aegypten herrschte. Der erste war P., der Sohn des Lagos, Feldherr Alexanders d. Gr., daher die Ptolemäer auch Lagiden heißen. Sein Sohn P. II. Philadelphus, 285–247, sowie sein Enkel P. III. Euergetes, 247–222, regierten kräftig u. staatsklug wie er. Unter den andern Nachfolgern aber war der Hof der Ptolemäer meistens ein Schauplatz des Lasters u. Verbrechens und die Dynastie erhielt sich nur deßwegen, weil das benachbarte syr. Reich in keinem besseren Zustande war, fiel aber fast ohne Widerstand in die Gewalt der Römer, nachdem dieselben sich Syriens bemächtigt hatten. Gewöhnlich rechnet man 16 Ptolemäer; P. XIV. kam in dem Kriege gegen Cäsar um, der seine Schwester Kleopatra begünstigte; P. XV., der minderjährige Bruder der Kleopatra u. zu deren Gemahl bestimmt (die P. waren in der Regel mit Schwestern verheirathet), wurde von dieser vergiftet; ihr mit Jul. Cäsar erzeugter Sohn Cäsarion, als P. XVI. figurirend, wurde von Augustus getödtet, als dieser sich 30 v. Chr. Aegypten unterwarf. Vergl. Aegypten, Alexandrien, Kleopatra.


Ptolemäus, Claudius, berühmter Astronom und Geograph, geb. um 70 u. Chr. in Aegypten, lebte zu Alexandrien, entdeckte die Evektion des Mondes, bestimmte den scheinbaren Durchmesser des Mondes mit großer Genauigkeit und entwarf Tabellen zur Berechnung der Bewegungen des Mondes u. der Planeten. Eines seiner Hauptwerke aber besteht in der Zusammenstellung aller frühern und seiner eigenen astronomischen Beobachtungen und Vereinigung derselben zu einem System (Ptolemäisches System), wonach die Erde den ruhenden Mittelpunkt des Weltsystems bildet. Dieses Werk, „Syntaxis“, dessen spätere arab. Uebersetzung (827) „Almagest“ heißt, wurde unter Kaiser Friedrich II. in das Latein. übersetzt; der griech. Text mit franz. Uebersetzung wurde zuletzt herausgegeb. von Halma (4 Bde., Paris 1813–28). Ein 2. Hauptwerk ist seine „Geographie“ (Ausgabe von Wilberg und Grashof, Essen 1832–42); um die Geographie erwarb er sich außerdem große Verdienste durch die Bestimmung der Länge und Breite und die ersten geometrischen Andeutungen, Karten durch Projection zu entwerfen.


Ptyalagoga, griech., Speichel absondernde Mittel; Ptyalismus, Speichelfluß.


Pu, die chines. Meile = 1/2 deutschen.


Pubertät, der Uebergang aus dem kindlichen Alter in das Alter der Mannbarkeit, der Geschlechtsreife, bei uns zwischen dem 14. und 16. Jahre beim männlichen, zwischen dem 13. und 15. beim weiblichen Geschlechte, in heißen Ländern wohl um 2 Jahre früher eintretend. Die innern und äußern Geschlechtstheile erhalten nun ihre völlige Ausbildung, was sich beim Jünglinge zunächst durch beginnende Samenabsonderung, beim Mädchen durch dem Eintritt der Menstruation äußert. Die Körperform wird bestimmter, runder u. voller, beim Jünglinge hauptsächlich durch Ausbildung der Muskeln, beim Mädchen mehr durch Fett mit gleichzeitiger Wölbung der Brustdrüsen. Eine der auffallendsten Veränderungen ist die der Stimme; beim Jünglinge geht dieselbe in die Tiefe, beim Mädchen behält sie ihre Höhe, gewinnt aber deutlich an Klang u. Umfang. Ebenso wichtig sind die geistigen Veränderungen; außer der idealen Hinneigung der Geschlechter zu einander entfaltet sich bei dem Jüngling Muth und Thatendrang, beim Mädchen ein mehr innerliches Leben, mit den Gefühlen u. Vorahnungen ihres künftigen Berufs. – Pubertas, lat., Mannbarkeit; Mündigkeit, im röm. Rechte für

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[632/0633] rygium, Flügelfell; Auswuchs der Bindehaut des Auges. Ptilosis, griech., das Mausern der Vögel; das Aus fallen der Haare. Ptisane, griech., Getränk aus abgekochter enthülster Gerste, mit Rosinen versüßt, in Fieberkrankheiten beliebt. Ptochiater, griech.-dtsch., Armenarzt; Ptochodochium, Armenherberge, Armenhaus; Ptochotropheum, Verpflegungshaus für Arme. Ptolemais, s. Acre. Ptolemäus , der Name der griechisch-macedon. Dynastie, welche von 317 bis 30 v. Chr. über Aegypten herrschte. Der erste war P., der Sohn des Lagos, Feldherr Alexanders d. Gr., daher die Ptolemäer auch Lagiden heißen. Sein Sohn P. II. Philadelphus, 285–247, sowie sein Enkel P. III. Euergetes, 247–222, regierten kräftig u. staatsklug wie er. Unter den andern Nachfolgern aber war der Hof der Ptolemäer meistens ein Schauplatz des Lasters u. Verbrechens und die Dynastie erhielt sich nur deßwegen, weil das benachbarte syr. Reich in keinem besseren Zustande war, fiel aber fast ohne Widerstand in die Gewalt der Römer, nachdem dieselben sich Syriens bemächtigt hatten. Gewöhnlich rechnet man 16 Ptolemäer; P. XIV. kam in dem Kriege gegen Cäsar um, der seine Schwester Kleopatra begünstigte; P. XV., der minderjährige Bruder der Kleopatra u. zu deren Gemahl bestimmt (die P. waren in der Regel mit Schwestern verheirathet), wurde von dieser vergiftet; ihr mit Jul. Cäsar erzeugter Sohn Cäsarion, als P. XVI. figurirend, wurde von Augustus getödtet, als dieser sich 30 v. Chr. Aegypten unterwarf. Vergl. Aegypten, Alexandrien, Kleopatra. Ptolemäus, Claudius, berühmter Astronom und Geograph, geb. um 70 u. Chr. in Aegypten, lebte zu Alexandrien, entdeckte die Evektion des Mondes, bestimmte den scheinbaren Durchmesser des Mondes mit großer Genauigkeit und entwarf Tabellen zur Berechnung der Bewegungen des Mondes u. der Planeten. Eines seiner Hauptwerke aber besteht in der Zusammenstellung aller frühern und seiner eigenen astronomischen Beobachtungen und Vereinigung derselben zu einem System (Ptolemäisches System), wonach die Erde den ruhenden Mittelpunkt des Weltsystems bildet. Dieses Werk, „Syntaxis“, dessen spätere arab. Uebersetzung (827) „Almagest“ heißt, wurde unter Kaiser Friedrich II. in das Latein. übersetzt; der griech. Text mit franz. Uebersetzung wurde zuletzt herausgegeb. von Halma (4 Bde., Paris 1813–28). Ein 2. Hauptwerk ist seine „Geographie“ (Ausgabe von Wilberg und Grashof, Essen 1832–42); um die Geographie erwarb er sich außerdem große Verdienste durch die Bestimmung der Länge und Breite und die ersten geometrischen Andeutungen, Karten durch Projection zu entwerfen. Ptyalagoga, griech., Speichel absondernde Mittel; Ptyalismus, Speichelfluß. Pu, die chines. Meile = 1/2 deutschen. Pubertät, der Uebergang aus dem kindlichen Alter in das Alter der Mannbarkeit, der Geschlechtsreife, bei uns zwischen dem 14. und 16. Jahre beim männlichen, zwischen dem 13. und 15. beim weiblichen Geschlechte, in heißen Ländern wohl um 2 Jahre früher eintretend. Die innern und äußern Geschlechtstheile erhalten nun ihre völlige Ausbildung, was sich beim Jünglinge zunächst durch beginnende Samenabsonderung, beim Mädchen durch dem Eintritt der Menstruation äußert. Die Körperform wird bestimmter, runder u. voller, beim Jünglinge hauptsächlich durch Ausbildung der Muskeln, beim Mädchen mehr durch Fett mit gleichzeitiger Wölbung der Brustdrüsen. Eine der auffallendsten Veränderungen ist die der Stimme; beim Jünglinge geht dieselbe in die Tiefe, beim Mädchen behält sie ihre Höhe, gewinnt aber deutlich an Klang u. Umfang. Ebenso wichtig sind die geistigen Veränderungen; außer der idealen Hinneigung der Geschlechter zu einander entfaltet sich bei dem Jüngling Muth und Thatendrang, beim Mädchen ein mehr innerliches Leben, mit den Gefühlen u. Vorahnungen ihres künftigen Berufs. – Pubertas, lat., Mannbarkeit; Mündigkeit, im röm. Rechte für

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/633>, abgerufen am 23.11.2024.