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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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zimperlich; Prüderie, Ziererei, Zimperlichkeit.


Prudhommes (prüdomm), frz., eigentlich Biederleute, in Frankreich die sachverständigen Mitglieder der Schiedsgerichte, welche die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu schlichten bestimmt sind (Fabrikgerichte).


Prüm, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Trier mit 2900 E., ehemals mit gefürsteter Benedictinerabtei; sie wurde 763 von König Pipin gestiftet, reich begabt und zeichnete sich vorzüglich vom 9.-12. Jahrh. durch Pflege der Wissenschaften und Bildung aus; sie wurde 1576 mit dem Erzbisthum Trier vereinigt, so daß der Erzbischof der Administrator der Abtei war u. das Kloster nur einen Prior besaß; wurde 1801 säcularisirt, 1815 preußisch.


Prunellen, Brunellen, getrocknete Pflaumen von den feinsten Sorten.


Pruth, linker Nebenfluß der Donau, entspringt in den Karpathen in Galizien, bildet auf eine lange Strecke die Gränze zwischen Bessarabien und der Moldau, mündet nach 125 Ml. bei Reni in die Donau; ist fast die Hälfte seines Laufes schiffbar.


Prutz, Robert Ernst, geb. 1816 zu Stettin, studierte Philosophie und Theologie, trat frühe als politischer Dichter u. Publicist, mit größerem Erfolge als Literaturhistoriker auf, hatte bis 1848 von der Polizei zu leiden, ist seit 1849 außerordentlicher Professor der Literaturgeschichte in Halle und redigirt seit 1851 das "Deutsche Museum". Die bedeutenderen Werke: "Der Göttinger Dichterbund", Leipz. 1841; "Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters", Berlin 1847; das Drama "Moritz von Sachsen", der Roman "Der Musikantenthurm", Leipz. 1855; "Literarisch-historisches Taschenbuch", Hannover 1843-48.


Prytaneum, in mehren griech. Republiken das Stadthaus, der Sitz der Regierung; Prytanen, zu Athen (über die Prytanen anderer griech. Städte ist fast nichts bekannt) der Ausschuß aus dem Rathe (500 Mitglieder), der 35 bis 36 Tage die Geschäfte leitete und nach dieser Amtszeit einem andern Ausschusse, den die Reihe traf, Platz machte; denn die Prytanie wechselte in dem Rathe nach den 10 Phylen der athen. Bürgerschaft, von denen je eine 50 Mitglieder in den Rath wählte.


Przemysl (Prsche-), s. Bd. I. S. 586.


Przemysl, galiz. Stadt im Reg.-Bez. Lemberg, am San, Sitz eines röm.-kathol. u. griech.-unirten Bischofs, eines akademischen Gymnasiums, hat 8700 E., wurde in neuester Zeit stark befestigt.


P. S. = Postscriptum.


Psalm, griech.-deutsch, Saitenspiel, Lied mit Saitenspiel, religiöses Lied, Loblied auf Gott; Buch der P. en, die im alten Testamente enthaltene Sammlung von 150 heil. Liedern verschiedener hebräischer Verfasser; dieselben sind anerkannt die Blüte aller religiösen Poesie, zugleich neben dem Hohenlied und einigen vereinzelt vorkommenden Liedern die einzigen Ueberreste der althebräischen Lyrik u. lassen sich näher unterscheiden als Lob- und Danklieder auf Gott, historische oder Nationalgesänge, Königs-P.en, welche den König als den Stellvertreter Jehovas besingen, religiösmoralische Lehrgedichte, Klag- und Buß-P.en, endlich als prophetische P.en. Der Talmud, A. Augustinus und Chrysostomus betrachteten den König David als Sänger sämmtlicher P.en, aber es ist zweifelhaft, ob er mehr oder weniger als die 73, welche ihm der jetzige hebr. P.entext zuschreibt (3-9, 11-32, 34-41, 51-65, 68-70, 86, 101, 103, 108-110, 122, 124, 131, 133, 138-145) verfaßte. Moses soll P. 90, König Salomo 72 und 127, Assaph, ein Sangmeister Davids 50, 73-83, eine levitische Sängerfamilie (die Söhne Korachs) 11 P.en (42, 44-49, 84, 85, 87, 88), der Esrachite Heman den 88. und Ethan den 89. P. zur Sammlung geliefert haben. Die alten Juden theilten das Buch der P. gleich dem Gesetz Mosis in 5 Bücher, weil es in heiliger Empfindung wiedergebe, was das Gesetz durch seine Ceremonien und Vorbilder der sinnigen Betrachtung vorstelle. Die Kirchenväter rühmten und empfahlen mit Recht die P.en als eine

zimperlich; Prüderie, Ziererei, Zimperlichkeit.


Prudhommes (prüdomm), frz., eigentlich Biederleute, in Frankreich die sachverständigen Mitglieder der Schiedsgerichte, welche die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu schlichten bestimmt sind (Fabrikgerichte).


Prüm, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Trier mit 2900 E., ehemals mit gefürsteter Benedictinerabtei; sie wurde 763 von König Pipin gestiftet, reich begabt und zeichnete sich vorzüglich vom 9.–12. Jahrh. durch Pflege der Wissenschaften und Bildung aus; sie wurde 1576 mit dem Erzbisthum Trier vereinigt, so daß der Erzbischof der Administrator der Abtei war u. das Kloster nur einen Prior besaß; wurde 1801 säcularisirt, 1815 preußisch.


Prunellen, Brunellen, getrocknete Pflaumen von den feinsten Sorten.


Pruth, linker Nebenfluß der Donau, entspringt in den Karpathen in Galizien, bildet auf eine lange Strecke die Gränze zwischen Bessarabien und der Moldau, mündet nach 125 Ml. bei Reni in die Donau; ist fast die Hälfte seines Laufes schiffbar.


Prutz, Robert Ernst, geb. 1816 zu Stettin, studierte Philosophie und Theologie, trat frühe als politischer Dichter u. Publicist, mit größerem Erfolge als Literaturhistoriker auf, hatte bis 1848 von der Polizei zu leiden, ist seit 1849 außerordentlicher Professor der Literaturgeschichte in Halle und redigirt seit 1851 das „Deutsche Museum“. Die bedeutenderen Werke: „Der Göttinger Dichterbund“, Leipz. 1841; „Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters“, Berlin 1847; das Drama „Moritz von Sachsen“, der Roman „Der Musikantenthurm“, Leipz. 1855; „Literarisch-historisches Taschenbuch“, Hannover 1843–48.


Prytaneum, in mehren griech. Republiken das Stadthaus, der Sitz der Regierung; Prytanen, zu Athen (über die Prytanen anderer griech. Städte ist fast nichts bekannt) der Ausschuß aus dem Rathe (500 Mitglieder), der 35 bis 36 Tage die Geschäfte leitete und nach dieser Amtszeit einem andern Ausschusse, den die Reihe traf, Platz machte; denn die Prytanie wechselte in dem Rathe nach den 10 Phylen der athen. Bürgerschaft, von denen je eine 50 Mitglieder in den Rath wählte.


Przemysl (Prsche–), s. Bd. I. S. 586.


Przemysl, galiz. Stadt im Reg.-Bez. Lemberg, am San, Sitz eines röm.-kathol. u. griech.-unirten Bischofs, eines akademischen Gymnasiums, hat 8700 E., wurde in neuester Zeit stark befestigt.


P. S. = Postscriptum.


Psalm, griech.-deutsch, Saitenspiel, Lied mit Saitenspiel, religiöses Lied, Loblied auf Gott; Buch der P. en, die im alten Testamente enthaltene Sammlung von 150 heil. Liedern verschiedener hebräischer Verfasser; dieselben sind anerkannt die Blüte aller religiösen Poesie, zugleich neben dem Hohenlied und einigen vereinzelt vorkommenden Liedern die einzigen Ueberreste der althebräischen Lyrik u. lassen sich näher unterscheiden als Lob- und Danklieder auf Gott, historische oder Nationalgesänge, Königs-P.en, welche den König als den Stellvertreter Jehovas besingen, religiösmoralische Lehrgedichte, Klag- und Buß-P.en, endlich als prophetische P.en. Der Talmud, A. Augustinus und Chrysostomus betrachteten den König David als Sänger sämmtlicher P.en, aber es ist zweifelhaft, ob er mehr oder weniger als die 73, welche ihm der jetzige hebr. P.entext zuschreibt (3–9, 11–32, 34–41, 51–65, 68–70, 86, 101, 103, 108–110, 122, 124, 131, 133, 138–145) verfaßte. Moses soll P. 90, König Salomo 72 und 127, Assaph, ein Sangmeister Davids 50, 73–83, eine levitische Sängerfamilie (die Söhne Korachs) 11 P.en (42, 44–49, 84, 85, 87, 88), der Esrachite Heman den 88. und Ethan den 89. P. zur Sammlung geliefert haben. Die alten Juden theilten das Buch der P. gleich dem Gesetz Mosis in 5 Bücher, weil es in heiliger Empfindung wiedergebe, was das Gesetz durch seine Ceremonien und Vorbilder der sinnigen Betrachtung vorstelle. Die Kirchenväter rühmten und empfahlen mit Recht die P.en als eine

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[629/0630] zimperlich; Prüderie, Ziererei, Zimperlichkeit. Prudhommes (prüdomm), frz., eigentlich Biederleute, in Frankreich die sachverständigen Mitglieder der Schiedsgerichte, welche die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu schlichten bestimmt sind (Fabrikgerichte). Prüm, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Trier mit 2900 E., ehemals mit gefürsteter Benedictinerabtei; sie wurde 763 von König Pipin gestiftet, reich begabt und zeichnete sich vorzüglich vom 9.–12. Jahrh. durch Pflege der Wissenschaften und Bildung aus; sie wurde 1576 mit dem Erzbisthum Trier vereinigt, so daß der Erzbischof der Administrator der Abtei war u. das Kloster nur einen Prior besaß; wurde 1801 säcularisirt, 1815 preußisch. Prunellen, Brunellen, getrocknete Pflaumen von den feinsten Sorten. Pruth, linker Nebenfluß der Donau, entspringt in den Karpathen in Galizien, bildet auf eine lange Strecke die Gränze zwischen Bessarabien und der Moldau, mündet nach 125 Ml. bei Reni in die Donau; ist fast die Hälfte seines Laufes schiffbar. Prutz, Robert Ernst, geb. 1816 zu Stettin, studierte Philosophie und Theologie, trat frühe als politischer Dichter u. Publicist, mit größerem Erfolge als Literaturhistoriker auf, hatte bis 1848 von der Polizei zu leiden, ist seit 1849 außerordentlicher Professor der Literaturgeschichte in Halle und redigirt seit 1851 das „Deutsche Museum“. Die bedeutenderen Werke: „Der Göttinger Dichterbund“, Leipz. 1841; „Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters“, Berlin 1847; das Drama „Moritz von Sachsen“, der Roman „Der Musikantenthurm“, Leipz. 1855; „Literarisch-historisches Taschenbuch“, Hannover 1843–48. Prytaneum, in mehren griech. Republiken das Stadthaus, der Sitz der Regierung; Prytanen, zu Athen (über die Prytanen anderer griech. Städte ist fast nichts bekannt) der Ausschuß aus dem Rathe (500 Mitglieder), der 35 bis 36 Tage die Geschäfte leitete und nach dieser Amtszeit einem andern Ausschusse, den die Reihe traf, Platz machte; denn die Prytanie wechselte in dem Rathe nach den 10 Phylen der athen. Bürgerschaft, von denen je eine 50 Mitglieder in den Rath wählte. Przemysl (Prsche–), s. Bd. I. S. 586. Przemysl, galiz. Stadt im Reg.-Bez. Lemberg, am San, Sitz eines röm.-kathol. u. griech.-unirten Bischofs, eines akademischen Gymnasiums, hat 8700 E., wurde in neuester Zeit stark befestigt. P. S. = Postscriptum. Psalm, griech.-deutsch, Saitenspiel, Lied mit Saitenspiel, religiöses Lied, Loblied auf Gott; Buch der P. en, die im alten Testamente enthaltene Sammlung von 150 heil. Liedern verschiedener hebräischer Verfasser; dieselben sind anerkannt die Blüte aller religiösen Poesie, zugleich neben dem Hohenlied und einigen vereinzelt vorkommenden Liedern die einzigen Ueberreste der althebräischen Lyrik u. lassen sich näher unterscheiden als Lob- und Danklieder auf Gott, historische oder Nationalgesänge, Königs-P.en, welche den König als den Stellvertreter Jehovas besingen, religiösmoralische Lehrgedichte, Klag- und Buß-P.en, endlich als prophetische P.en. Der Talmud, A. Augustinus und Chrysostomus betrachteten den König David als Sänger sämmtlicher P.en, aber es ist zweifelhaft, ob er mehr oder weniger als die 73, welche ihm der jetzige hebr. P.entext zuschreibt (3–9, 11–32, 34–41, 51–65, 68–70, 86, 101, 103, 108–110, 122, 124, 131, 133, 138–145) verfaßte. Moses soll P. 90, König Salomo 72 und 127, Assaph, ein Sangmeister Davids 50, 73–83, eine levitische Sängerfamilie (die Söhne Korachs) 11 P.en (42, 44–49, 84, 85, 87, 88), der Esrachite Heman den 88. und Ethan den 89. P. zur Sammlung geliefert haben. Die alten Juden theilten das Buch der P. gleich dem Gesetz Mosis in 5 Bücher, weil es in heiliger Empfindung wiedergebe, was das Gesetz durch seine Ceremonien und Vorbilder der sinnigen Betrachtung vorstelle. Die Kirchenväter rühmten und empfahlen mit Recht die P.en als eine

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/630>, abgerufen am 23.11.2024.