Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.1829 Premierminister, unterzeichnete die Ordonnanzen, welche das Signal zur Julirevolution von 1830 gaben, wurde auf der Flucht gefangen, von dem Pairshofe zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichem Gefängnisse verurtheilt, 1836 entlassen, st. 1847 in England. Sein Bruder Armand begleitete Karl X. in die Verbannung, st. 1847 in Bayern. Haupt der Familie ist gegenwärtig Jules Armand Jean Melchior, Herzog von P., Sohn von Jules, geb. 1817, dient im bayer. Militär. Poliklinik, s. Klinik. Poliorketes, griech., der Städtebelagerer, Beiname des Demetrius, des Sohnes des Antigonus; Poliorketik, die Belagerungskunst. Poliren nennt man das Abschleifen und Glänzendmachen einer Fläche. Zuerst wird dieselbe geschliffen, bei weichern Körpern mit Bimsstein, Schachtelhalm, bei Metallen mit Schmirgel, Bimsstein, Schleifsteinen, bei Edelsteinen mit Schmirgel. Dann geschieht das eigentliche P., bei Holz mit Auftragen einer Lösung von Schellack in Weingeist, bei Metallen mit dem Polirstahle oder mit Polirscheiben, bei Edelsteinen mit Zinnasche auf bleiernen Scheiben. Politik, aus dem Griech., die Lehre von dem Staate, wird in die innere und äußere eingetheilt. Die innere begreift die Lehre von der Verfassung und der Verwaltung; letztere zerfällt wieder in viele Zweige: Nationalökonomie, Finanz-P., Polizeiwissenschaft, Cultur-P., Justizpflege, Militärwesen. Die äußere behandelt die Beziehungen des Staats zu andern unabhängigen Staaten. Seit Plato, Aristoteles und Cicero ist die P. erst in neuerer Zeit wieder systematisch behandelt worden, so namentlich von Macchiavelli, Montesquieu, Hobbes, Locke etc. - P. bezeichnet sonst auch die von einem Staate befolgte Richtung in inneren u. äußeren Verhältnissen. Politisch, was auf Politik oder auf den Staat Bezug hat; im gemeinen Leben auch soviel als klug. Politische Arithmetik, Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Verhältnisse des Staats u. der Gesellschaft. Politisches Gleichgewicht, s. Gleichgewicht. Politische Vergehen, Politische Verbrechen heißen Handlungen, welche gegen den Staat, das Staatsoberhaupt, die Regierung, die Staatsordnung gerichtet sind, als: Landesverrath, Hochverrath, Majestätsbeleidigung, Aufruhr, Aufreizung zum Aufruhr, zur Widersetzlichkeit gegen die Obrigkeit, Beleidigung obrigkeitlicher Personen, Theilnahme an aufrührerischen Verbindungen etc. Politische Vereine sind Verbindungen einer größeren Anzahl Theilnehmer zu politischen Zwecken, dabei öffentlich u. aus diesem Grunde bei Parteikämpfen von großem Einflusse, daher auch nur in Staaten geduldet, deren innere Verhältnisse dem Parteiwesen Spielraum gestatten. Polizei, im Staate derjenige Theil der Verwaltung, welcher die Gesellschaft und die bestehende Ordnung gegen Angriffe schützt, steht demnach in vielfacher Beziehung zu allen Zweigen der Verwaltung. Die P. bewacht das Eigenthum, Leben, verfolgt die Verbrecher, überwacht die Haltung der Gesetze, die zum Zwecke der öffentlichen Sicherheit u. Wohlfahrt gegeben sind (Sicherheits-, Gesundheits-, Feuer-, Straßen-, Sittlichkeits-P.). Die geheime P. wird von Agenten ausgeübt, welche als solche dem Publicum nicht bekannt sind; sie ist schon viel angefeindet, aber in größerem od. kleinerem Umfange noch von jeder Staatsgewalt gebraucht worden. Poliziano, gewöhnlich Angelus Politianus genannt, geb. 1454 zu Monte Pulciano, gest. 1491 zu Florenz, einer der Italiener, welche das classische Studium mit dem größten Erfolge förderten, gründlich gelehrt, geläuterten Geschmackes, ein guter lat. Dichter, der aber auch das Italienische pflegte u. unter den Ersten die Ottava anwandte, der zudem sich auch an den politischen Ereignissen seiner Zeit betheiligte. Er war Freund des Lorenzo dei Medici und hinterließ eine Beschreibung der Verschwörung der Pazzi, die immer als historisch musterhaft gegolten hat; auch seine Forschungen über das ältere röm. Recht u. Staatswesen sind bedeutend. (Ges. Werke, Basel 1653.) 1829 Premierminister, unterzeichnete die Ordonnanzen, welche das Signal zur Julirevolution von 1830 gaben, wurde auf der Flucht gefangen, von dem Pairshofe zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichem Gefängnisse verurtheilt, 1836 entlassen, st. 1847 in England. Sein Bruder Armand begleitete Karl X. in die Verbannung, st. 1847 in Bayern. Haupt der Familie ist gegenwärtig Jules Armand Jean Melchior, Herzog von P., Sohn von Jules, geb. 1817, dient im bayer. Militär. Poliklinik, s. Klinik. Poliorketes, griech., der Städtebelagerer, Beiname des Demetrius, des Sohnes des Antigonus; Poliorketik, die Belagerungskunst. Poliren nennt man das Abschleifen und Glänzendmachen einer Fläche. Zuerst wird dieselbe geschliffen, bei weichern Körpern mit Bimsstein, Schachtelhalm, bei Metallen mit Schmirgel, Bimsstein, Schleifsteinen, bei Edelsteinen mit Schmirgel. Dann geschieht das eigentliche P., bei Holz mit Auftragen einer Lösung von Schellack in Weingeist, bei Metallen mit dem Polirstahle oder mit Polirscheiben, bei Edelsteinen mit Zinnasche auf bleiernen Scheiben. Politik, aus dem Griech., die Lehre von dem Staate, wird in die innere und äußere eingetheilt. Die innere begreift die Lehre von der Verfassung und der Verwaltung; letztere zerfällt wieder in viele Zweige: Nationalökonomie, Finanz-P., Polizeiwissenschaft, Cultur-P., Justizpflege, Militärwesen. Die äußere behandelt die Beziehungen des Staats zu andern unabhängigen Staaten. Seit Plato, Aristoteles und Cicero ist die P. erst in neuerer Zeit wieder systematisch behandelt worden, so namentlich von Macchiavelli, Montesquieu, Hobbes, Locke etc. – P. bezeichnet sonst auch die von einem Staate befolgte Richtung in inneren u. äußeren Verhältnissen. Politisch, was auf Politik oder auf den Staat Bezug hat; im gemeinen Leben auch soviel als klug. Politische Arithmetik, Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Verhältnisse des Staats u. der Gesellschaft. Politisches Gleichgewicht, s. Gleichgewicht. Politische Vergehen, Politische Verbrechen heißen Handlungen, welche gegen den Staat, das Staatsoberhaupt, die Regierung, die Staatsordnung gerichtet sind, als: Landesverrath, Hochverrath, Majestätsbeleidigung, Aufruhr, Aufreizung zum Aufruhr, zur Widersetzlichkeit gegen die Obrigkeit, Beleidigung obrigkeitlicher Personen, Theilnahme an aufrührerischen Verbindungen etc. Politische Vereine sind Verbindungen einer größeren Anzahl Theilnehmer zu politischen Zwecken, dabei öffentlich u. aus diesem Grunde bei Parteikämpfen von großem Einflusse, daher auch nur in Staaten geduldet, deren innere Verhältnisse dem Parteiwesen Spielraum gestatten. Polizei, im Staate derjenige Theil der Verwaltung, welcher die Gesellschaft und die bestehende Ordnung gegen Angriffe schützt, steht demnach in vielfacher Beziehung zu allen Zweigen der Verwaltung. Die P. bewacht das Eigenthum, Leben, verfolgt die Verbrecher, überwacht die Haltung der Gesetze, die zum Zwecke der öffentlichen Sicherheit u. Wohlfahrt gegeben sind (Sicherheits-, Gesundheits-, Feuer-, Straßen-, Sittlichkeits-P.). Die geheime P. wird von Agenten ausgeübt, welche als solche dem Publicum nicht bekannt sind; sie ist schon viel angefeindet, aber in größerem od. kleinerem Umfange noch von jeder Staatsgewalt gebraucht worden. Poliziano, gewöhnlich Angelus Politianus genannt, geb. 1454 zu Monte Pulciano, gest. 1491 zu Florenz, einer der Italiener, welche das classische Studium mit dem größten Erfolge förderten, gründlich gelehrt, geläuterten Geschmackes, ein guter lat. Dichter, der aber auch das Italienische pflegte u. unter den Ersten die Ottava anwandte, der zudem sich auch an den politischen Ereignissen seiner Zeit betheiligte. Er war Freund des Lorenzo dei Medici und hinterließ eine Beschreibung der Verschwörung der Pazzi, die immer als historisch musterhaft gegolten hat; auch seine Forschungen über das ältere röm. Recht u. Staatswesen sind bedeutend. (Ges. 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1829 Premierminister, unterzeichnete die Ordonnanzen, welche das Signal zur Julirevolution von 1830 gaben, wurde auf der Flucht gefangen, von dem Pairshofe zum bürgerlichen Tode und lebenslänglichem Gefängnisse verurtheilt, 1836 entlassen, st. 1847 in England. Sein Bruder Armand begleitete Karl X. in die Verbannung, st. 1847 in Bayern. Haupt der Familie ist gegenwärtig Jules Armand Jean Melchior, Herzog von P., Sohn von Jules, geb. 1817, dient im bayer. Militär.
Poliklinik, s. Klinik.
Poliorketes, griech., der Städtebelagerer, Beiname des Demetrius, des Sohnes des Antigonus; Poliorketik, die Belagerungskunst.
Poliren nennt man das Abschleifen und Glänzendmachen einer Fläche. Zuerst wird dieselbe geschliffen, bei weichern Körpern mit Bimsstein, Schachtelhalm, bei Metallen mit Schmirgel, Bimsstein, Schleifsteinen, bei Edelsteinen mit Schmirgel. Dann geschieht das eigentliche P., bei Holz mit Auftragen einer Lösung von Schellack in Weingeist, bei Metallen mit dem Polirstahle oder mit Polirscheiben, bei Edelsteinen mit Zinnasche auf bleiernen Scheiben.
Politik, aus dem Griech., die Lehre von dem Staate, wird in die innere und äußere eingetheilt. Die innere begreift die Lehre von der Verfassung und der Verwaltung; letztere zerfällt wieder in viele Zweige: Nationalökonomie, Finanz-P., Polizeiwissenschaft, Cultur-P., Justizpflege, Militärwesen. Die äußere behandelt die Beziehungen des Staats zu andern unabhängigen Staaten. Seit Plato, Aristoteles und Cicero ist die P. erst in neuerer Zeit wieder systematisch behandelt worden, so namentlich von Macchiavelli, Montesquieu, Hobbes, Locke etc. – P. bezeichnet sonst auch die von einem Staate befolgte Richtung in inneren u. äußeren Verhältnissen.
Politisch, was auf Politik oder auf den Staat Bezug hat; im gemeinen Leben auch soviel als klug.
Politische Arithmetik, Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Verhältnisse des Staats u. der Gesellschaft.
Politisches Gleichgewicht, s. Gleichgewicht.
Politische Vergehen, Politische Verbrechen heißen Handlungen, welche gegen den Staat, das Staatsoberhaupt, die Regierung, die Staatsordnung gerichtet sind, als: Landesverrath, Hochverrath, Majestätsbeleidigung, Aufruhr, Aufreizung zum Aufruhr, zur Widersetzlichkeit gegen die Obrigkeit, Beleidigung obrigkeitlicher Personen, Theilnahme an aufrührerischen Verbindungen etc.
Politische Vereine sind Verbindungen einer größeren Anzahl Theilnehmer zu politischen Zwecken, dabei öffentlich u. aus diesem Grunde bei Parteikämpfen von großem Einflusse, daher auch nur in Staaten geduldet, deren innere Verhältnisse dem Parteiwesen Spielraum gestatten.
Polizei, im Staate derjenige Theil der Verwaltung, welcher die Gesellschaft und die bestehende Ordnung gegen Angriffe schützt, steht demnach in vielfacher Beziehung zu allen Zweigen der Verwaltung. Die P. bewacht das Eigenthum, Leben, verfolgt die Verbrecher, überwacht die Haltung der Gesetze, die zum Zwecke der öffentlichen Sicherheit u. Wohlfahrt gegeben sind (Sicherheits-, Gesundheits-, Feuer-, Straßen-, Sittlichkeits-P.). Die geheime P. wird von Agenten ausgeübt, welche als solche dem Publicum nicht bekannt sind; sie ist schon viel angefeindet, aber in größerem od. kleinerem Umfange noch von jeder Staatsgewalt gebraucht worden.
Poliziano, gewöhnlich Angelus Politianus genannt, geb. 1454 zu Monte Pulciano, gest. 1491 zu Florenz, einer der Italiener, welche das classische Studium mit dem größten Erfolge förderten, gründlich gelehrt, geläuterten Geschmackes, ein guter lat. Dichter, der aber auch das Italienische pflegte u. unter den Ersten die Ottava anwandte, der zudem sich auch an den politischen Ereignissen seiner Zeit betheiligte. Er war Freund des Lorenzo dei Medici und hinterließ eine Beschreibung der Verschwörung der Pazzi, die immer als historisch musterhaft gegolten hat; auch seine Forschungen über das ältere röm. Recht u. Staatswesen sind bedeutend. (Ges. Werke, Basel 1653.)
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