Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

in dem Fräulein Margaretha von Saal beigelegt, welche Doppelehe Luther, Melanchthon und Bucer, deßgleichen bis auf 2 alle hess. Prädicanten guthießen und nur die größte Verschwiegenheit verlangten; aus dieser Verbindung gingen die Grafen von Dietz hervor.


Philipp von Neri, s. Oratorianer.


Philippeville (-pewill), belg. Festung in der Provinz Namur mit 1750 E., Marmorbrüchen u. Bleigruben. - P., algier. feste Seestadt in der Provinz Constantine mit 7500 E., zu Ehren Königs Louis Philipp I. gegründet u. benannt; Ruinen des röm. Rusciada.


Philippi (jetzt das Dorf Filiba), alte Stadt in Macedonien, von Philipp II. wegen der nahen Goldbergwerke erweitert; dabei die Wahlstatt, auf der 42 v. Chr. Brutus und Cassius gegen die Triumvirn unterlagen. P. hatte sehr frühe eine christliche Gemeinde, an welche Paulus einen Brief richtete.


Philippica, heftige, gegen eine bestimmte Person gerichtete Rede, so genannt nach den Reden des Demosthenes gegen den macedon. König Philipp.


Philippinen, Manilen, die nördlichste ostindische Inselgruppe im stillen Ocean, über 1000 große und kleine Inseln begreifend, zu 7000 #M. berechnet mit 51/2 Mill. E. Die größten Inseln sind: Manila oder Luzon (über 1900 #M.), Magindanao oder Mindanao, Mindoro, Samar, Leyte, Negros, Zebu, Palavan, Masbate, Bohol. Das Klima ist tropisch, der Reichthum der Erzeugnisse aller Art außerordentlich, daher die Inseln für Spanien von großer Wichtigkeit. Die Einw. sind theilweise wilde Papuas, nur im Gebirge noch hausend, der Mehrzahl nach Malayen, die längst christlich und eben so gute Kaufleute als Soldaten sind, eingewanderte Chinesen, Spanier, Mischlinge. Die span. Besitzungen sind in 27 Provinzen unter einem Generalgouverneur getheilt, dem ein aus Spaniern gebildeter Staatsrath zur Seite steht; die regulären Truppen betragen etwa 5000, die Milizen über 12000 Mann. Hauptstadt ist Manila auf Luzon, feste Hafenstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 150000 E., wichtigem Handel. - Die P. wurden 1521 von Magellan entdeckt, 1571 in Besitz genommen und civilisirt; mit Hilfe der christlichen Eingebornen ist es auch den Spaniern allein möglich gewesen, die kostbaren Inseln in den Kriegen gegen die Engländer zu behaupten.


Philipponen, russ. Sekte, um 1700 von dem Bauer Ph. Pustoswiät gestiftet, ein Zweig der Roskolniken, unterscheiden sich von ihnen dadurch, daß sie keinen geistlichen Stand anerkennen u. alle religiösen Formen verwerfen.


Philippopel, Filibe, Stadt an der Maritza, im türk. Sandschak Sophia der türk. Provinz Rumelien, Sitz eines griech. Erzbischofs, mit 40000 E., lebhaftem Verkehr (ist das alte macedon.-thracische Philippopolis).


Philippsburg, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, am Einfluß des Saalbachs in den Rhein, mit 2050 E.; hieß vordem als Dorf Udenheim, wurde von den Bischöfen von Speyer zur Stadt erhoben u. befestigt, 1623 nach Bischof Philipp benannt, oft belagert u. erobert, 1800 endlich von den Franzosen zum letztenmale demolirt.


Philippus, der Apostel, gebürtig aus Bethsaida, früh zum Apostelamte berufen, kommt nur an wenigen Stellen des N. Test. vor. Soll besonders in Scythien gepredigt haben u. als 87jähriger Greis zu Hierapolis in Phrygien gesteinigt und gekreuzigt worden sein. Schriften unterschoben; Leichnam in Rom; Gedächtnißtag bei den Lateinern der 1. Mai, bei den Griechen der 14. Novbr. - Im N. Test. kommen noch vor P. der Tetrarch, ein Sohn Herodes d. Gr. von der Kleopatra, dann P., ein Sohn desselben Herodes von der Mariamne, endlich P., einer der ersten 7 Diaconen, der in Samaria predigte u. sich später zu Cäsarea häuslich niederließ. Die Stellen in der Apostelgeschichte VIII, 26-40 und XXI, 8. gaben oft Anlaß, daß man diesen hl. Diacon mit dem gleichnamigen Apostel verwechselte. Gedächtnißtag 6. Juni, bei den Griechen 11. August.


Philister, die Bewohner von Philistäa, eines schmalen aber von der Gränze Aegyptens bis zur Stadt Ekron

in dem Fräulein Margaretha von Saal beigelegt, welche Doppelehe Luther, Melanchthon und Bucer, deßgleichen bis auf 2 alle hess. Prädicanten guthießen und nur die größte Verschwiegenheit verlangten; aus dieser Verbindung gingen die Grafen von Dietz hervor.


Philipp von Neri, s. Oratorianer.


Philippeville (–pewill), belg. Festung in der Provinz Namur mit 1750 E., Marmorbrüchen u. Bleigruben. – P., algier. feste Seestadt in der Provinz Constantine mit 7500 E., zu Ehren Königs Louis Philipp I. gegründet u. benannt; Ruinen des röm. Rusciada.


Philippi (jetzt das Dorf Filiba), alte Stadt in Macedonien, von Philipp II. wegen der nahen Goldbergwerke erweitert; dabei die Wahlstatt, auf der 42 v. Chr. Brutus und Cassius gegen die Triumvirn unterlagen. P. hatte sehr frühe eine christliche Gemeinde, an welche Paulus einen Brief richtete.


Philippica, heftige, gegen eine bestimmte Person gerichtete Rede, so genannt nach den Reden des Demosthenes gegen den macedon. König Philipp.


Philippinen, Manilen, die nördlichste ostindische Inselgruppe im stillen Ocean, über 1000 große und kleine Inseln begreifend, zu 7000 □M. berechnet mit 51/2 Mill. E. Die größten Inseln sind: Manila oder Luzon (über 1900 □M.), Magindanao oder Mindanao, Mindoro, Samar, Leyte, Negros, Zebu, Palavan, Masbate, Bohol. Das Klima ist tropisch, der Reichthum der Erzeugnisse aller Art außerordentlich, daher die Inseln für Spanien von großer Wichtigkeit. Die Einw. sind theilweise wilde Papuas, nur im Gebirge noch hausend, der Mehrzahl nach Malayen, die längst christlich und eben so gute Kaufleute als Soldaten sind, eingewanderte Chinesen, Spanier, Mischlinge. Die span. Besitzungen sind in 27 Provinzen unter einem Generalgouverneur getheilt, dem ein aus Spaniern gebildeter Staatsrath zur Seite steht; die regulären Truppen betragen etwa 5000, die Milizen über 12000 Mann. Hauptstadt ist Manila auf Luzon, feste Hafenstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 150000 E., wichtigem Handel. – Die P. wurden 1521 von Magellan entdeckt, 1571 in Besitz genommen und civilisirt; mit Hilfe der christlichen Eingebornen ist es auch den Spaniern allein möglich gewesen, die kostbaren Inseln in den Kriegen gegen die Engländer zu behaupten.


Philipponen, russ. Sekte, um 1700 von dem Bauer Ph. Pustoswiät gestiftet, ein Zweig der Roskolniken, unterscheiden sich von ihnen dadurch, daß sie keinen geistlichen Stand anerkennen u. alle religiösen Formen verwerfen.


Philippopel, Filibe, Stadt an der Maritza, im türk. Sandschak Sophia der türk. Provinz Rumelien, Sitz eines griech. Erzbischofs, mit 40000 E., lebhaftem Verkehr (ist das alte macedon.-thracische Philippopolis).


Philippsburg, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, am Einfluß des Saalbachs in den Rhein, mit 2050 E.; hieß vordem als Dorf Udenheim, wurde von den Bischöfen von Speyer zur Stadt erhoben u. befestigt, 1623 nach Bischof Philipp benannt, oft belagert u. erobert, 1800 endlich von den Franzosen zum letztenmale demolirt.


Philippus, der Apostel, gebürtig aus Bethsaida, früh zum Apostelamte berufen, kommt nur an wenigen Stellen des N. Test. vor. Soll besonders in Scythien gepredigt haben u. als 87jähriger Greis zu Hierapolis in Phrygien gesteinigt und gekreuzigt worden sein. Schriften unterschoben; Leichnam in Rom; Gedächtnißtag bei den Lateinern der 1. Mai, bei den Griechen der 14. Novbr. – Im N. Test. kommen noch vor P. der Tetrarch, ein Sohn Herodes d. Gr. von der Kleopatra, dann P., ein Sohn desselben Herodes von der Mariamne, endlich P., einer der ersten 7 Diaconen, der in Samaria predigte u. sich später zu Cäsarea häuslich niederließ. Die Stellen in der Apostelgeschichte VIII, 26–40 und XXI, 8. gaben oft Anlaß, daß man diesen hl. Diacon mit dem gleichnamigen Apostel verwechselte. Gedächtnißtag 6. Juni, bei den Griechen 11. August.


Philister, die Bewohner von Philistäa, eines schmalen aber von der Gränze Aegyptens bis zur Stadt Ekron

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0528" n="527"/>
in dem Fräulein Margaretha von Saal beigelegt, welche Doppelehe Luther, Melanchthon und Bucer, deßgleichen bis auf 2 alle hess. Prädicanten guthießen und nur die größte Verschwiegenheit verlangten; aus dieser Verbindung gingen die Grafen von Dietz hervor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philipp von Neri</hi>, s. Oratorianer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippeville</hi> (&#x2013;pewill), belg. Festung in der Provinz Namur mit 1750 E., Marmorbrüchen u. Bleigruben. &#x2013; P., algier. feste Seestadt in der Provinz Constantine mit 7500 E., zu Ehren Königs Louis Philipp I. gegründet u. benannt; Ruinen des röm. <hi rendition="#i">Rusciada.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippi</hi> (jetzt das Dorf <hi rendition="#g">Filiba</hi>), alte Stadt in Macedonien, von Philipp II. wegen der nahen Goldbergwerke erweitert; dabei die Wahlstatt, auf der 42 v. Chr. Brutus und Cassius gegen die Triumvirn unterlagen. P. hatte sehr frühe eine christliche Gemeinde, an welche Paulus einen Brief richtete.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippica</hi>, heftige, gegen eine bestimmte Person gerichtete Rede, so genannt nach den Reden des Demosthenes gegen den macedon. König Philipp.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippinen</hi>, <hi rendition="#g">Manilen</hi>, die nördlichste ostindische Inselgruppe im stillen Ocean, über 1000 große und kleine Inseln begreifend, zu 7000 &#x25A1;M. berechnet mit 5<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. E. Die größten Inseln sind: Manila oder Luzon (über 1900 &#x25A1;M.), Magindanao oder Mindanao, Mindoro, Samar, Leyte, Negros, Zebu, Palavan, Masbate, Bohol. Das Klima ist tropisch, der Reichthum der Erzeugnisse aller Art außerordentlich, daher die Inseln für Spanien von großer Wichtigkeit. Die Einw. sind theilweise wilde Papuas, nur im Gebirge noch hausend, der Mehrzahl nach Malayen, die längst christlich und eben so gute Kaufleute als Soldaten sind, eingewanderte Chinesen, Spanier, Mischlinge. Die span. Besitzungen sind in 27 Provinzen unter einem Generalgouverneur getheilt, dem ein aus Spaniern gebildeter Staatsrath zur Seite steht; die regulären Truppen betragen etwa 5000, die Milizen über 12000 Mann. Hauptstadt ist <hi rendition="#g">Manila</hi> auf Luzon, feste Hafenstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 150000 E., wichtigem Handel. &#x2013; Die P. wurden 1521 von Magellan entdeckt, 1571 in Besitz genommen und civilisirt; mit Hilfe der christlichen Eingebornen ist es auch den Spaniern allein möglich gewesen, die kostbaren Inseln in den Kriegen gegen die Engländer zu behaupten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philipponen</hi>, russ. Sekte, um 1700 von dem Bauer Ph. Pustoswiät gestiftet, ein Zweig der Roskolniken, unterscheiden sich von ihnen dadurch, daß sie keinen geistlichen Stand anerkennen u. alle religiösen Formen verwerfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippopel</hi>, <hi rendition="#g">Filibe</hi>, Stadt an der Maritza, im türk. Sandschak Sophia der türk. Provinz Rumelien, Sitz eines griech. Erzbischofs, mit 40000 E., lebhaftem Verkehr (ist das alte macedon.-thracische Philippopolis).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippsburg</hi>, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, am Einfluß des Saalbachs in den Rhein, mit 2050 E.; hieß vordem als Dorf <hi rendition="#g">Udenheim</hi>, wurde von den Bischöfen von Speyer zur Stadt erhoben u. befestigt, 1623 nach Bischof Philipp benannt, oft belagert u. erobert, 1800 endlich von den Franzosen zum letztenmale demolirt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philippus</hi>, der <hi rendition="#g">Apostel</hi>, gebürtig aus Bethsaida, früh zum Apostelamte berufen, kommt nur an wenigen Stellen des N. Test. vor. Soll besonders in Scythien gepredigt haben u. als 87jähriger Greis zu Hierapolis in Phrygien gesteinigt und gekreuzigt worden sein. Schriften unterschoben; Leichnam in Rom; Gedächtnißtag bei den Lateinern der 1. Mai, bei den Griechen der 14. Novbr. &#x2013; Im N. Test. kommen noch vor P. <hi rendition="#g">der Tetrarch</hi>, ein Sohn Herodes d. Gr. von der Kleopatra, dann P., ein Sohn desselben Herodes von der Mariamne, endlich P., einer der ersten 7 Diaconen, der in Samaria predigte u. sich später zu Cäsarea häuslich niederließ. Die Stellen in der Apostelgeschichte VIII, 26&#x2013;40 und XXI, 8. gaben oft Anlaß, daß man diesen hl. Diacon mit dem gleichnamigen Apostel verwechselte. Gedächtnißtag 6. Juni, bei den Griechen 11. August.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Philister</hi>, die Bewohner von <hi rendition="#g">Philistäa</hi>, eines schmalen aber von der Gränze Aegyptens bis zur Stadt Ekron
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[527/0528] in dem Fräulein Margaretha von Saal beigelegt, welche Doppelehe Luther, Melanchthon und Bucer, deßgleichen bis auf 2 alle hess. Prädicanten guthießen und nur die größte Verschwiegenheit verlangten; aus dieser Verbindung gingen die Grafen von Dietz hervor. Philipp von Neri, s. Oratorianer. Philippeville (–pewill), belg. Festung in der Provinz Namur mit 1750 E., Marmorbrüchen u. Bleigruben. – P., algier. feste Seestadt in der Provinz Constantine mit 7500 E., zu Ehren Königs Louis Philipp I. gegründet u. benannt; Ruinen des röm. Rusciada. Philippi (jetzt das Dorf Filiba), alte Stadt in Macedonien, von Philipp II. wegen der nahen Goldbergwerke erweitert; dabei die Wahlstatt, auf der 42 v. Chr. Brutus und Cassius gegen die Triumvirn unterlagen. P. hatte sehr frühe eine christliche Gemeinde, an welche Paulus einen Brief richtete. Philippica, heftige, gegen eine bestimmte Person gerichtete Rede, so genannt nach den Reden des Demosthenes gegen den macedon. König Philipp. Philippinen, Manilen, die nördlichste ostindische Inselgruppe im stillen Ocean, über 1000 große und kleine Inseln begreifend, zu 7000 □M. berechnet mit 51/2 Mill. E. Die größten Inseln sind: Manila oder Luzon (über 1900 □M.), Magindanao oder Mindanao, Mindoro, Samar, Leyte, Negros, Zebu, Palavan, Masbate, Bohol. Das Klima ist tropisch, der Reichthum der Erzeugnisse aller Art außerordentlich, daher die Inseln für Spanien von großer Wichtigkeit. Die Einw. sind theilweise wilde Papuas, nur im Gebirge noch hausend, der Mehrzahl nach Malayen, die längst christlich und eben so gute Kaufleute als Soldaten sind, eingewanderte Chinesen, Spanier, Mischlinge. Die span. Besitzungen sind in 27 Provinzen unter einem Generalgouverneur getheilt, dem ein aus Spaniern gebildeter Staatsrath zur Seite steht; die regulären Truppen betragen etwa 5000, die Milizen über 12000 Mann. Hauptstadt ist Manila auf Luzon, feste Hafenstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 150000 E., wichtigem Handel. – Die P. wurden 1521 von Magellan entdeckt, 1571 in Besitz genommen und civilisirt; mit Hilfe der christlichen Eingebornen ist es auch den Spaniern allein möglich gewesen, die kostbaren Inseln in den Kriegen gegen die Engländer zu behaupten. Philipponen, russ. Sekte, um 1700 von dem Bauer Ph. Pustoswiät gestiftet, ein Zweig der Roskolniken, unterscheiden sich von ihnen dadurch, daß sie keinen geistlichen Stand anerkennen u. alle religiösen Formen verwerfen. Philippopel, Filibe, Stadt an der Maritza, im türk. Sandschak Sophia der türk. Provinz Rumelien, Sitz eines griech. Erzbischofs, mit 40000 E., lebhaftem Verkehr (ist das alte macedon.-thracische Philippopolis). Philippsburg, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, am Einfluß des Saalbachs in den Rhein, mit 2050 E.; hieß vordem als Dorf Udenheim, wurde von den Bischöfen von Speyer zur Stadt erhoben u. befestigt, 1623 nach Bischof Philipp benannt, oft belagert u. erobert, 1800 endlich von den Franzosen zum letztenmale demolirt. Philippus, der Apostel, gebürtig aus Bethsaida, früh zum Apostelamte berufen, kommt nur an wenigen Stellen des N. Test. vor. Soll besonders in Scythien gepredigt haben u. als 87jähriger Greis zu Hierapolis in Phrygien gesteinigt und gekreuzigt worden sein. Schriften unterschoben; Leichnam in Rom; Gedächtnißtag bei den Lateinern der 1. Mai, bei den Griechen der 14. Novbr. – Im N. Test. kommen noch vor P. der Tetrarch, ein Sohn Herodes d. Gr. von der Kleopatra, dann P., ein Sohn desselben Herodes von der Mariamne, endlich P., einer der ersten 7 Diaconen, der in Samaria predigte u. sich später zu Cäsarea häuslich niederließ. Die Stellen in der Apostelgeschichte VIII, 26–40 und XXI, 8. gaben oft Anlaß, daß man diesen hl. Diacon mit dem gleichnamigen Apostel verwechselte. Gedächtnißtag 6. Juni, bei den Griechen 11. August. Philister, die Bewohner von Philistäa, eines schmalen aber von der Gränze Aegyptens bis zur Stadt Ekron

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/528
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/528>, abgerufen am 24.08.2024.