Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

und culpa, mit besondern Regeln über Verantwortlichkeit; p. in mora, Gefährde bei Versäumniß.


Peridesmium, griech., die Bänderhaut.


Peridromos, griech., Säulengang, Galerie.


Periegesis, griech., das Herumführen und Erklären der Merkwürdigkeiten; Periegetes, der Führer u. Erklärer; Beschreiber.


Perier (Perieh), Jacques Constantin, geb. 1742 zu Paris, gest. 1818, ausgezeichneter Mechaniker, führte mit seinem Bruder August die Dampfmaschinen in Frankreich ein, erfand die Centrifugalpumpe, erbaute die Dampfpumpen, die großen Eisengießereien zu Chaillot, deßgleichen unter Monges Leitung die dortigen Kanonengießereien, welche die republikan. Armeen mit Kanonen versahen.


Perier, Casimir, geb. 1777 zu Grenoble, gründete mit seinem Bruder Scipion eines der ersten Bankiergeschäfte in Frankreich, kam 1817 in die Deputirtenkammer und war einer der ersten Redner der liberalen Partei. Vom 13. März 1831 bis 15. Mai 1832, an welchem Tage ihn die Cholera wegraffte, stand er an der Spitze des Ministeriums, das die Politik des sogen. "juste milieu" am kräftigsten handhabte u. die Kriegspartei niederhielt. Vor seinem persönlichen Charakter hatten auch seine heftigsten Gegner Achtung. Von seinen 4 Brüdern spielten Augustin, Alexandre u. Camille als Mitglieder der Deputirtenkammer nur eine untergeordnete Rolle, Antoine Scipion dagegen, geb. 1776, gest. 1821, machte sich um die Hebung der franz. Industrie sehr verdient; er erweiterte die von ihm angekaufte Gießerei zu Chaillot, legte Spinnereien, Zuckersiedereien u. Glashütten an, öffnete das Steinkohlenbergwerk bei Anzin etc.


Periergie, griech., die übertriebene Sorgfalt.


Perigäum, griech., Erdnähe, ist derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond der Erde am nächsten steht, im Gegensatz zu Apogäum oder zur Erdferne.


Periglottis, griech., die Zungenhaut.


Perignon (Perinjong), Dominique, geb. 1754 zu Grenade, zeichnete sich 1794 nach Dugommiers Fall als Commandant bei der Pyrenäenarmee, 1799 in Italien aus, wurde 1804 Marschall, seitdem aber in keinem Feldzuge mehr verwendet, blieb 1815 Ludwig XVIII. treu, wurde von ihm zum Pair u. Marquis erhoben, st. 1818.


Perigonium, griech., die innere Blumenkrone; Perigonalia, die Blätter derselben.


Perigord (-gohr), Landschaft im südwestl. Frankreich, Theil der Guyenne, jetzt ein Theil des Depart. Dordogne. Die Hauptstadt von Ober-P., Perigueux (-göh), ist jetzt Hauptstadt des Depart. Dordogne, zugleich Bischofssitz, hat röm. Alterthümer, eine der ältesten Kathedralen, 13500 E., ansehnliche Industrie, Handel mit Trüffeln u. daraus bereiteten Leckereien.


Perigynia, griech., Blüten, deren Staminen auf dem Kelche sitzen.


Perihelium, Sonnennähe, heißt der Punkt der Erdbahn, in welchem die Erde der Sonne am nächsten steht; der entgegengesetzte Punkt Aphelium oder Sonnenferne.


Perikardium, griech., Herzbeutel; Perikarditis, Entzündung desselben.


Perikarpium, griech., das Samengehäuse der Pflanzen.


Perikles, Sohn des Xanthippos, des Siegers bei Mykale, Athens und Griechenlands größter Staatsmann, leitete die athenische Demokratie von 469 v. Chr. an bis zu seinem Tode 429. Er war ein unwiderstehlicher Redner, der das Volk nicht durch Schmeichelei und durch Aufregung der Leidenschaften überredete, sondern das selbe davon überzeugte, daß seine Anträge die vernünftigsten seien. Deßgleichen war er ein ausgezeichneter Finanzmann, ein glücklicher Feldherr u. ein Freund der Wissenschaften und Künste, deren Aufschwung er wesentlich förderte (Perikleisches Zeitalter). Der Vorwurf, daß P. die absolute Demokratie in Athen herbeiführte, trifft ihn nur theilweise, denn die alte Verfassung wäre auch ohne sein Zuthun geändert worden, und die Anklage, daß er den peloponnesischen Krieg entzündet habe,

und culpa, mit besondern Regeln über Verantwortlichkeit; p. in mora, Gefährde bei Versäumniß.


Peridesmium, griech., die Bänderhaut.


Peridromos, griech., Säulengang, Galerie.


Periëgesis, griech., das Herumführen und Erklären der Merkwürdigkeiten; Periegetes, der Führer u. Erklärer; Beschreiber.


Périer (Perieh), Jacques Constantin, geb. 1742 zu Paris, gest. 1818, ausgezeichneter Mechaniker, führte mit seinem Bruder August die Dampfmaschinen in Frankreich ein, erfand die Centrifugalpumpe, erbaute die Dampfpumpen, die großen Eisengießereien zu Chaillot, deßgleichen unter Monges Leitung die dortigen Kanonengießereien, welche die republikan. Armeen mit Kanonen versahen.


Périer, Casimir, geb. 1777 zu Grenoble, gründete mit seinem Bruder Scipion eines der ersten Bankiergeschäfte in Frankreich, kam 1817 in die Deputirtenkammer und war einer der ersten Redner der liberalen Partei. Vom 13. März 1831 bis 15. Mai 1832, an welchem Tage ihn die Cholera wegraffte, stand er an der Spitze des Ministeriums, das die Politik des sogen. „juste milieu“ am kräftigsten handhabte u. die Kriegspartei niederhielt. Vor seinem persönlichen Charakter hatten auch seine heftigsten Gegner Achtung. Von seinen 4 Brüdern spielten Augustin, Alexandre u. Camille als Mitglieder der Deputirtenkammer nur eine untergeordnete Rolle, Antoine Scipion dagegen, geb. 1776, gest. 1821, machte sich um die Hebung der franz. Industrie sehr verdient; er erweiterte die von ihm angekaufte Gießerei zu Chaillot, legte Spinnereien, Zuckersiedereien u. Glashütten an, öffnete das Steinkohlenbergwerk bei Anzin etc.


Periergie, griech., die übertriebene Sorgfalt.


Perigäum, griech., Erdnähe, ist derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond der Erde am nächsten steht, im Gegensatz zu Apogäum oder zur Erdferne.


Periglottis, griech., die Zungenhaut.


Perignon (Perinjong), Dominique, geb. 1754 zu Grenade, zeichnete sich 1794 nach Dugommiers Fall als Commandant bei der Pyrenäenarmee, 1799 in Italien aus, wurde 1804 Marschall, seitdem aber in keinem Feldzuge mehr verwendet, blieb 1815 Ludwig XVIII. treu, wurde von ihm zum Pair u. Marquis erhoben, st. 1818.


Perigonium, griech., die innere Blumenkrone; Perigonalia, die Blätter derselben.


Périgord (–gohr), Landschaft im südwestl. Frankreich, Theil der Guyenne, jetzt ein Theil des Depart. Dordogne. Die Hauptstadt von Ober-P., Perigueux (–göh), ist jetzt Hauptstadt des Depart. Dordogne, zugleich Bischofssitz, hat röm. Alterthümer, eine der ältesten Kathedralen, 13500 E., ansehnliche Industrie, Handel mit Trüffeln u. daraus bereiteten Leckereien.


Perigynia, griech., Blüten, deren Staminen auf dem Kelche sitzen.


Perihelium, Sonnennähe, heißt der Punkt der Erdbahn, in welchem die Erde der Sonne am nächsten steht; der entgegengesetzte Punkt Aphelium oder Sonnenferne.


Perikardium, griech., Herzbeutel; Perikarditis, Entzündung desselben.


Perikarpium, griech., das Samengehäuse der Pflanzen.


Perikles, Sohn des Xanthippos, des Siegers bei Mykale, Athens und Griechenlands größter Staatsmann, leitete die athenische Demokratie von 469 v. Chr. an bis zu seinem Tode 429. Er war ein unwiderstehlicher Redner, der das Volk nicht durch Schmeichelei und durch Aufregung der Leidenschaften überredete, sondern das selbe davon überzeugte, daß seine Anträge die vernünftigsten seien. Deßgleichen war er ein ausgezeichneter Finanzmann, ein glücklicher Feldherr u. ein Freund der Wissenschaften und Künste, deren Aufschwung er wesentlich förderte (Perikleisches Zeitalter). Der Vorwurf, daß P. die absolute Demokratie in Athen herbeiführte, trifft ihn nur theilweise, denn die alte Verfassung wäre auch ohne sein Zuthun geändert worden, und die Anklage, daß er den peloponnesischen Krieg entzündet habe,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0492" n="491"/>
und <hi rendition="#i">culpa</hi>, mit besondern Regeln über Verantwortlichkeit; <hi rendition="#i">p. in mora</hi>, Gefährde bei Versäumniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peridesmium</hi>, griech., die Bänderhaut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peridromos</hi>, griech., Säulengang, Galerie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Periëgesis</hi>, griech., das Herumführen und Erklären der Merkwürdigkeiten; <hi rendition="#g">Periegetes</hi>, der Führer u. Erklärer; Beschreiber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Périer</hi> (Perieh), Jacques Constantin, geb. 1742 zu Paris, gest. 1818, ausgezeichneter Mechaniker, führte mit seinem Bruder August die Dampfmaschinen in Frankreich ein, erfand die Centrifugalpumpe, erbaute die Dampfpumpen, die großen Eisengießereien zu Chaillot, deßgleichen unter Monges Leitung die dortigen Kanonengießereien, welche die republikan. Armeen mit Kanonen versahen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Périer</hi>, Casimir, geb. 1777 zu Grenoble, gründete mit seinem Bruder Scipion eines der ersten Bankiergeschäfte in Frankreich, kam 1817 in die Deputirtenkammer und war einer der ersten Redner der liberalen Partei. Vom 13. März 1831 bis 15. Mai 1832, an welchem Tage ihn die Cholera wegraffte, stand er an der Spitze des Ministeriums, das die Politik des sogen. &#x201E;<hi rendition="#i">juste milieu</hi>&#x201C; am kräftigsten handhabte u. die Kriegspartei niederhielt. Vor seinem persönlichen Charakter hatten auch seine heftigsten Gegner Achtung. Von seinen 4 Brüdern spielten <hi rendition="#g">Augustin, Alexandre u. Camille</hi> als Mitglieder der Deputirtenkammer nur eine untergeordnete Rolle, <hi rendition="#g">Antoine Scipion</hi> dagegen, geb. 1776, gest. 1821, machte sich um die Hebung der franz. Industrie sehr verdient; er erweiterte die von ihm angekaufte Gießerei zu Chaillot, legte Spinnereien, Zuckersiedereien u. Glashütten an, öffnete das Steinkohlenbergwerk bei Anzin etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Periergie</hi>, griech., die übertriebene Sorgfalt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perigäum</hi>, griech., <hi rendition="#g">Erdnähe</hi>, ist derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond der Erde am nächsten steht, im Gegensatz zu Apogäum oder zur Erdferne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Periglottis</hi>, griech., die Zungenhaut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perignon</hi> (Perinjong), Dominique, geb. 1754 zu Grenade, zeichnete sich 1794 nach Dugommiers Fall als Commandant bei der Pyrenäenarmee, 1799 in Italien aus, wurde 1804 Marschall, seitdem aber in keinem Feldzuge mehr verwendet, blieb 1815 Ludwig XVIII. treu, wurde von ihm zum Pair u. Marquis erhoben, st. 1818.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perigonium</hi>, griech., die innere Blumenkrone; <hi rendition="#g">Perigonalia</hi>, die Blätter derselben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Périgord</hi> (&#x2013;gohr), Landschaft im südwestl. Frankreich, Theil der Guyenne, jetzt ein Theil des Depart. Dordogne. Die Hauptstadt von Ober-P., <hi rendition="#g">Perigueux</hi> (&#x2013;göh), ist jetzt Hauptstadt des Depart. Dordogne, zugleich Bischofssitz, hat röm. Alterthümer, eine der ältesten Kathedralen, 13500 E., ansehnliche Industrie, Handel mit Trüffeln u. daraus bereiteten Leckereien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perigynia</hi>, griech., Blüten, deren Staminen auf dem Kelche sitzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perihelium</hi>, <hi rendition="#g">Sonnennähe</hi>, heißt der Punkt der Erdbahn, in welchem die Erde der Sonne am nächsten steht; der entgegengesetzte Punkt Aphelium oder Sonnenferne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perikardium</hi>, griech., Herzbeutel; <hi rendition="#g">Perikarditis</hi>, Entzündung desselben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perikarpium</hi>, griech., das Samengehäuse der Pflanzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Perikles</hi>, Sohn des Xanthippos, des Siegers bei Mykale, Athens und Griechenlands größter Staatsmann, leitete die athenische Demokratie von 469 v. Chr. an bis zu seinem Tode 429. Er war ein unwiderstehlicher Redner, der das Volk nicht durch Schmeichelei und durch Aufregung der Leidenschaften überredete, sondern das selbe davon überzeugte, daß seine Anträge die vernünftigsten seien. Deßgleichen war er ein ausgezeichneter Finanzmann, ein glücklicher Feldherr u. ein Freund der Wissenschaften und Künste, deren Aufschwung er wesentlich förderte (Perikleisches Zeitalter). Der Vorwurf, daß P. die absolute Demokratie in Athen herbeiführte, trifft ihn nur theilweise, denn die alte Verfassung wäre auch ohne sein Zuthun geändert worden, und die Anklage, daß er den peloponnesischen Krieg entzündet habe,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0492] und culpa, mit besondern Regeln über Verantwortlichkeit; p. in mora, Gefährde bei Versäumniß. Peridesmium, griech., die Bänderhaut. Peridromos, griech., Säulengang, Galerie. Periëgesis, griech., das Herumführen und Erklären der Merkwürdigkeiten; Periegetes, der Führer u. Erklärer; Beschreiber. Périer (Perieh), Jacques Constantin, geb. 1742 zu Paris, gest. 1818, ausgezeichneter Mechaniker, führte mit seinem Bruder August die Dampfmaschinen in Frankreich ein, erfand die Centrifugalpumpe, erbaute die Dampfpumpen, die großen Eisengießereien zu Chaillot, deßgleichen unter Monges Leitung die dortigen Kanonengießereien, welche die republikan. Armeen mit Kanonen versahen. Périer, Casimir, geb. 1777 zu Grenoble, gründete mit seinem Bruder Scipion eines der ersten Bankiergeschäfte in Frankreich, kam 1817 in die Deputirtenkammer und war einer der ersten Redner der liberalen Partei. Vom 13. März 1831 bis 15. Mai 1832, an welchem Tage ihn die Cholera wegraffte, stand er an der Spitze des Ministeriums, das die Politik des sogen. „juste milieu“ am kräftigsten handhabte u. die Kriegspartei niederhielt. Vor seinem persönlichen Charakter hatten auch seine heftigsten Gegner Achtung. Von seinen 4 Brüdern spielten Augustin, Alexandre u. Camille als Mitglieder der Deputirtenkammer nur eine untergeordnete Rolle, Antoine Scipion dagegen, geb. 1776, gest. 1821, machte sich um die Hebung der franz. Industrie sehr verdient; er erweiterte die von ihm angekaufte Gießerei zu Chaillot, legte Spinnereien, Zuckersiedereien u. Glashütten an, öffnete das Steinkohlenbergwerk bei Anzin etc. Periergie, griech., die übertriebene Sorgfalt. Perigäum, griech., Erdnähe, ist derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond der Erde am nächsten steht, im Gegensatz zu Apogäum oder zur Erdferne. Periglottis, griech., die Zungenhaut. Perignon (Perinjong), Dominique, geb. 1754 zu Grenade, zeichnete sich 1794 nach Dugommiers Fall als Commandant bei der Pyrenäenarmee, 1799 in Italien aus, wurde 1804 Marschall, seitdem aber in keinem Feldzuge mehr verwendet, blieb 1815 Ludwig XVIII. treu, wurde von ihm zum Pair u. Marquis erhoben, st. 1818. Perigonium, griech., die innere Blumenkrone; Perigonalia, die Blätter derselben. Périgord (–gohr), Landschaft im südwestl. Frankreich, Theil der Guyenne, jetzt ein Theil des Depart. Dordogne. Die Hauptstadt von Ober-P., Perigueux (–göh), ist jetzt Hauptstadt des Depart. Dordogne, zugleich Bischofssitz, hat röm. Alterthümer, eine der ältesten Kathedralen, 13500 E., ansehnliche Industrie, Handel mit Trüffeln u. daraus bereiteten Leckereien. Perigynia, griech., Blüten, deren Staminen auf dem Kelche sitzen. Perihelium, Sonnennähe, heißt der Punkt der Erdbahn, in welchem die Erde der Sonne am nächsten steht; der entgegengesetzte Punkt Aphelium oder Sonnenferne. Perikardium, griech., Herzbeutel; Perikarditis, Entzündung desselben. Perikarpium, griech., das Samengehäuse der Pflanzen. Perikles, Sohn des Xanthippos, des Siegers bei Mykale, Athens und Griechenlands größter Staatsmann, leitete die athenische Demokratie von 469 v. Chr. an bis zu seinem Tode 429. Er war ein unwiderstehlicher Redner, der das Volk nicht durch Schmeichelei und durch Aufregung der Leidenschaften überredete, sondern das selbe davon überzeugte, daß seine Anträge die vernünftigsten seien. Deßgleichen war er ein ausgezeichneter Finanzmann, ein glücklicher Feldherr u. ein Freund der Wissenschaften und Künste, deren Aufschwung er wesentlich förderte (Perikleisches Zeitalter). Der Vorwurf, daß P. die absolute Demokratie in Athen herbeiführte, trifft ihn nur theilweise, denn die alte Verfassung wäre auch ohne sein Zuthun geändert worden, und die Anklage, daß er den peloponnesischen Krieg entzündet habe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/492
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/492>, abgerufen am 22.11.2024.