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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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und Tehuelches; letztere sind die früher als Riesen beschriebenen Patagonier, selten über 6' Größe, wild, räuberisch, tapfer.


Patar, Patard, altbelg. Scheidemünze - 8 Pfg.


Patate, s. Batate.


Patchouli (patschuli), ein aus dem starkriechenden Kraute Plectranthus graveolens bereitetes Parfüm.


Pate, ehemals die aus den span. amerik. Besitzungen durch den Schmuggel ausgeführten Silberbarren.


Patelin (. -läng), frz., Schleicher, Fuchsschwänzer.


Patent, eigentlich offener Brief, daher eine zu verschiedenen Zwecken von der Regierung erlassene Urkunde, z. B. bei Thronbesteigung, Ertheilung eines Amts, Ertheilung des Vorrechts für Erfindungen oder wesentliche Verbesserungen die mittelst derselben verfertigten Producte zu verkaufen (P.waaren). P.iren, ein P. ertheilen.


Pater, lat., in der Mehrzahl patres, Vater; im Kloster ein geistlicher Mönch; p. peccavi, Vater, ich habe gesündigt (Luc. 15, 21), p. peccavi machen, soviel als um Verzeihung bitten, zum Kreuz kriechen; p. patriae, Vater des Vaterlands; p. familias, Hausherr, Hausvater, in der Rechtssprache Selbstherr, frei von väterlicher Gewalt, sui juris, mag er selbst Kinder haben, die seiner Gewalt unterworfen sind od. nicht; patriapotestas, die väterliche Gewalt über alle untergebenen Familienglieder. Paternität, Vaterschaft; Paternitätssystem, Zusprache unehelicher Kinder an ihren Vater, im Gegensatz zum Maternitätssystem.


Patera, lat., bei den Römern Opferschale; patina, patena, Schüssel; das Tellerchen, auf welchem die Hostie liegt.


Pateriner, Patarener, s. Albigenser.


Pater noster, lat., Vater unser.


Paternosterstrauch, entweder der gemeine Zedrach (Melea azedarach). in Sicilien, Syrien etc. wachsend, 10-20' hoch, mit Steinfrüchten, oder der schönsämige Süßstrauch (Abrus precatorius), in den Tropengegenden, dessen Samen zu Rosenkränzen (Betnustern) gebraucht werden.


Paternosterwerk, hydraulische Maschine um Wasser auszuschöpfen, besteht aus einer Röhre, durch welche lederne, mit Haaren ausgestopfte Kugeln an einem Seile ohne Ende in kleinen Zwischenräumen laufen, welche das unten in die Röhre tretende Wasser bis zum obern Ende, wo sich ein Ausguß befindet, heben.


Pathema, griech., Leiden, Seelenleiden, Leidenschaft, Unglück; P.tologie, die Lehre von den Leidenschaften.


Pathen, s. Taufe.


Pathetisch, s. Pathos.


Pathognomik, die Kunst, Krankheiten aus ihren Erscheinungen zu erkennen; Pathognomische Zeichen, diejenigen Erscheinungen od. Symptome einer Krankheit, welche dieser besonders eigen u. stets bei ihr zu finden sind, im Gegensatz zu andern Symptomen, die bald da sein, bald fehlen können. P. nennt man ferner auch die Kunst, aus dem veränderten Gesichtsausdruck die innern Veränderungen im Organismus zu erkennen.


Pathologie, Krankheitslehre, die Lehre von den abnormen, krankhaften Veränderungen im Organismus. Man unterscheidet allgemeine u. specielle P., letztere auch Nosologie genannt. Jene behandelt die Verhältnisse der Krankheiten im Allgemeinen, die nähern und entferntern Ursachen und die Erscheinungen allgemeiner Erkrankungsformen, ohne Rücksicht auf die besondern Verhältnisse bei deren Localisirung; die specielle P. dagegen behandelt diese letztern, die als einzelne unterschiedenen Arten oder Species der Krankheiten. - Pathologisch, was abnorm, krankhaft ist oder sich darauf bezieht. Pathologische Anatomie, die anatomische Erforschung der durch Krankheiten gesetzten Veränderungen in den körperlichen Organen; pathologische Chemie, die chemische Untersuchung der Krankheitsgebilde.


Pathos, griech., Leiden, Krankheit, Leidenschaft, Gemüthsbewegung; pathetisch, leidenschaftlich, bewegt; die künstlerische Darstellung des P.


Patience (passiangß), frz., Geduld; Name eines Kartenspiels.

und Tehuelches; letztere sind die früher als Riesen beschriebenen Patagonier, selten über 6' Größe, wild, räuberisch, tapfer.


Patar, Patard, altbelg. Scheidemünze – 8 Pfg.


Patate, s. Batate.


Patchouli (patschuli), ein aus dem starkriechenden Kraute Plectranthus graveolens bereitetes Parfüm.


Pate, ehemals die aus den span. amerik. Besitzungen durch den Schmuggel ausgeführten Silberbarren.


Patelin (. –läng), frz., Schleicher, Fuchsschwänzer.


Patent, eigentlich offener Brief, daher eine zu verschiedenen Zwecken von der Regierung erlassene Urkunde, z. B. bei Thronbesteigung, Ertheilung eines Amts, Ertheilung des Vorrechts für Erfindungen oder wesentliche Verbesserungen die mittelst derselben verfertigten Producte zu verkaufen (P.waaren). P.iren, ein P. ertheilen.


Pater, lat., in der Mehrzahl patres, Vater; im Kloster ein geistlicher Mönch; p. peccavi, Vater, ich habe gesündigt (Luc. 15, 21), p. peccavi machen, soviel als um Verzeihung bitten, zum Kreuz kriechen; p. patriae, Vater des Vaterlands; p. familias, Hausherr, Hausvater, in der Rechtssprache Selbstherr, frei von väterlicher Gewalt, sui juris, mag er selbst Kinder haben, die seiner Gewalt unterworfen sind od. nicht; patriapotestas, die väterliche Gewalt über alle untergebenen Familienglieder. Paternität, Vaterschaft; Paternitätssystem, Zusprache unehelicher Kinder an ihren Vater, im Gegensatz zum Maternitätssystem.


Patera, lat., bei den Römern Opferschale; patina, patena, Schüssel; das Tellerchen, auf welchem die Hostie liegt.


Pateriner, Patarener, s. Albigenser.


Pater noster, lat., Vater unser.


Paternosterstrauch, entweder der gemeine Zedrach (Melea azedarach). in Sicilien, Syrien etc. wachsend, 10–20' hoch, mit Steinfrüchten, oder der schönsämige Süßstrauch (Abrus precatorius), in den Tropengegenden, dessen Samen zu Rosenkränzen (Betnustern) gebraucht werden.


Paternosterwerk, hydraulische Maschine um Wasser auszuschöpfen, besteht aus einer Röhre, durch welche lederne, mit Haaren ausgestopfte Kugeln an einem Seile ohne Ende in kleinen Zwischenräumen laufen, welche das unten in die Röhre tretende Wasser bis zum obern Ende, wo sich ein Ausguß befindet, heben.


Pathema, griech., Leiden, Seelenleiden, Leidenschaft, Unglück; P.tologie, die Lehre von den Leidenschaften.


Pathen, s. Taufe.


Pathetisch, s. Pathos.


Pathognomik, die Kunst, Krankheiten aus ihren Erscheinungen zu erkennen; Pathognomische Zeichen, diejenigen Erscheinungen od. Symptome einer Krankheit, welche dieser besonders eigen u. stets bei ihr zu finden sind, im Gegensatz zu andern Symptomen, die bald da sein, bald fehlen können. P. nennt man ferner auch die Kunst, aus dem veränderten Gesichtsausdruck die innern Veränderungen im Organismus zu erkennen.


Pathologie, Krankheitslehre, die Lehre von den abnormen, krankhaften Veränderungen im Organismus. Man unterscheidet allgemeine u. specielle P., letztere auch Nosologie genannt. Jene behandelt die Verhältnisse der Krankheiten im Allgemeinen, die nähern und entferntern Ursachen und die Erscheinungen allgemeiner Erkrankungsformen, ohne Rücksicht auf die besondern Verhältnisse bei deren Localisirung; die specielle P. dagegen behandelt diese letztern, die als einzelne unterschiedenen Arten oder Species der Krankheiten. – Pathologisch, was abnorm, krankhaft ist oder sich darauf bezieht. Pathologische Anatomie, die anatomische Erforschung der durch Krankheiten gesetzten Veränderungen in den körperlichen Organen; pathologische Chemie, die chemische Untersuchung der Krankheitsgebilde.


Pathos, griech., Leiden, Krankheit, Leidenschaft, Gemüthsbewegung; pathetisch, leidenschaftlich, bewegt; die künstlerische Darstellung des P.


Patience (passiangß), frz., Geduld; Name eines Kartenspiels.

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[472/0473] und Tehuelches; letztere sind die früher als Riesen beschriebenen Patagonier, selten über 6' Größe, wild, räuberisch, tapfer. Patar, Patard, altbelg. Scheidemünze – 8 Pfg. Patate, s. Batate. Patchouli (patschuli), ein aus dem starkriechenden Kraute Plectranthus graveolens bereitetes Parfüm. Pate, ehemals die aus den span. amerik. Besitzungen durch den Schmuggel ausgeführten Silberbarren. Patelin (. –läng), frz., Schleicher, Fuchsschwänzer. Patent, eigentlich offener Brief, daher eine zu verschiedenen Zwecken von der Regierung erlassene Urkunde, z. B. bei Thronbesteigung, Ertheilung eines Amts, Ertheilung des Vorrechts für Erfindungen oder wesentliche Verbesserungen die mittelst derselben verfertigten Producte zu verkaufen (P.waaren). P.iren, ein P. ertheilen. Pater, lat., in der Mehrzahl patres, Vater; im Kloster ein geistlicher Mönch; p. peccavi, Vater, ich habe gesündigt (Luc. 15, 21), p. peccavi machen, soviel als um Verzeihung bitten, zum Kreuz kriechen; p. patriae, Vater des Vaterlands; p. familias, Hausherr, Hausvater, in der Rechtssprache Selbstherr, frei von väterlicher Gewalt, sui juris, mag er selbst Kinder haben, die seiner Gewalt unterworfen sind od. nicht; patriapotestas, die väterliche Gewalt über alle untergebenen Familienglieder. Paternität, Vaterschaft; Paternitätssystem, Zusprache unehelicher Kinder an ihren Vater, im Gegensatz zum Maternitätssystem. Patera, lat., bei den Römern Opferschale; patina, patena, Schüssel; das Tellerchen, auf welchem die Hostie liegt. Pateriner, Patarener, s. Albigenser. Pater noster, lat., Vater unser. Paternosterstrauch, entweder der gemeine Zedrach (Melea azedarach). in Sicilien, Syrien etc. wachsend, 10–20' hoch, mit Steinfrüchten, oder der schönsämige Süßstrauch (Abrus precatorius), in den Tropengegenden, dessen Samen zu Rosenkränzen (Betnustern) gebraucht werden. Paternosterwerk, hydraulische Maschine um Wasser auszuschöpfen, besteht aus einer Röhre, durch welche lederne, mit Haaren ausgestopfte Kugeln an einem Seile ohne Ende in kleinen Zwischenräumen laufen, welche das unten in die Röhre tretende Wasser bis zum obern Ende, wo sich ein Ausguß befindet, heben. Pathema, griech., Leiden, Seelenleiden, Leidenschaft, Unglück; P.tologie, die Lehre von den Leidenschaften. Pathen, s. Taufe. Pathetisch, s. Pathos. Pathognomik, die Kunst, Krankheiten aus ihren Erscheinungen zu erkennen; Pathognomische Zeichen, diejenigen Erscheinungen od. Symptome einer Krankheit, welche dieser besonders eigen u. stets bei ihr zu finden sind, im Gegensatz zu andern Symptomen, die bald da sein, bald fehlen können. P. nennt man ferner auch die Kunst, aus dem veränderten Gesichtsausdruck die innern Veränderungen im Organismus zu erkennen. Pathologie, Krankheitslehre, die Lehre von den abnormen, krankhaften Veränderungen im Organismus. Man unterscheidet allgemeine u. specielle P., letztere auch Nosologie genannt. Jene behandelt die Verhältnisse der Krankheiten im Allgemeinen, die nähern und entferntern Ursachen und die Erscheinungen allgemeiner Erkrankungsformen, ohne Rücksicht auf die besondern Verhältnisse bei deren Localisirung; die specielle P. dagegen behandelt diese letztern, die als einzelne unterschiedenen Arten oder Species der Krankheiten. – Pathologisch, was abnorm, krankhaft ist oder sich darauf bezieht. Pathologische Anatomie, die anatomische Erforschung der durch Krankheiten gesetzten Veränderungen in den körperlichen Organen; pathologische Chemie, die chemische Untersuchung der Krankheitsgebilde. Pathos, griech., Leiden, Krankheit, Leidenschaft, Gemüthsbewegung; pathetisch, leidenschaftlich, bewegt; die künstlerische Darstellung des P. Patience (passiangß), frz., Geduld; Name eines Kartenspiels.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/473>, abgerufen am 22.11.2024.