Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.lange ungerechten Würdigung seiner Verdienste. Erst die neueste Zeit anerkannte die durch ihn bewirkte Reformation der Heilkunde. Auch verdankt man ihm die Einführung der pharmaceutischen Chemie in die Heilkunde, sowie viele werthvolle praktische Beobachtungen. Vollständigste Ausgabe seiner Schriften (10 Bde., Basel 1589). Paracentese, griech.-deutsch, der Einstich, eine chirurgische Operation. Parachröa, griech., krankhafte Veränderung der Haut; Parachroma, Farbentäuschung des Auges; Parachromatopsie, das Unvermögen, die Farben richtig zu unterscheiden. Parachronisch, griech.-deutsch, zeitwidrig; Parachronismus, Fehler gegen die Zeitrechnung. Parade, frz.-deutsch, feierlicher Aufmarsch, Aufstellung der Truppen. - P., pariren, in der Fechtkunst die Abwehr der Hiebe od. Stöße des Gegners, in der Reitkunst das Anhalten des Pferdes. Kirchen-P., das Aufstellen und der Marsch des Militärs in die Kirche. Paradies, hebr. Eden, Lustgarten, bezeichnet den irdischen Ort, an welchem sich das erste Menschenpaar bis nach dem Sündenfalle aufhielt, dann den Himmel, ferner bei Athanasius die Vorhalle der christlichen Tempel, wo an der innern Wand häufig Adam und Eva abgebildet waren, endlich im allgemeinen Sprachgebrauch den Inbegriff aller Herrlichkeit und alles Guten. Paradiesapfel, heißen mehre Apfelarten; ferner der sog. Adamsapfel (s. d.); endlich der sog. Liebesapfel, s. solanum Lycopersicum. Paradiesfeige, die Banane; Paradieskörner, die Samen von Amomum paradisi. Paradiesvogel (Paradisea), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, ausgezeichnet durch die eigenthümliche Bildung u. wundervolle Farbenpracht der Federn des Männchens, ist auf Neuguinea beschränkt. Da man die Bälge nur mit abgeschnittenen Füßen erhält, so entstand die Fabel, daß die P. fußlos seien und beständig in der Luft schweben. Der gemeine P. (P. apoda), mit langen gelblichen Federbüschen an den Seiten. Der Königs-P. (P. regia), von der Größe des Sperlings, dunkelpurpurroth, mit weißem Bauch; die mittlern Schwanzfedern sehr verlängert und am Ende spiralförmig gewunden. - Der stolze P. (P. superba), schwarz, die Schulterfedern in eine Art Mantel entwickelt. Paradigma, griech., Muster, Beispiel; in der Grammatik dasjenige Wort, an welchem die Flexionsformen systematisch entwickelt sind. P.tiker, Lebensbeschreiber von frommen Menschen; p.tisch, vorbildlich, musterhaft; P.tik, Gypsbildnerei. Paradis, Maria Theresia von, geb. 1759 zu Wien, seit dem 5. Jahre erblindet, bildete sich zu einer berühmten Sängerin und Klaviervirtuosin, componirte auch für dieses Instrument, st. 1824. Parados (-do), frz., im Rücken einer Verschanzung aufgeworfene Schulterwehr. Paradox, griech.-deutsch, der gewöhnlichen Meinung widersprechend, sonderbar; P.ie, Sonderbarkeit, Eigenthümlichkeit der Meinungen. Paränese, griech.-deutsch, der auffordernde pathetische Schluß einer Rede. Parästhesie, griech.-deutsch, krankhafte Veränderung des Gefühls. Paraffin, s. Theer. Parageusie, griech.-deutsch, krankhaft verändertes Geschmacksvermögen. Paragium, mittellat., was Apanage. Paraglosse, griech.-deutsch, Zungenvorfall; Entzündung der Zungenmuskeln. Paragoa, Palawan, die westlichste der großen Philippinen, auf 400 #M. berechnet, mit 30000 E., sehr fruchtbar, aber waldig und ungesund. Paragoge, was Epagoge; dann die Endverlängerung eines Wortes durch einen (paragogischen) Buchstaben, z. B. Fraue statt Frau; in der Chirurgie die Knochenabweichung. Paragomphosis, griech, die Einkeilung des Kindskopfes im Becken. Paragon, griech., Druckschrift, in der Mitte zwischen Text und Tertia; P.perlen, Zahlperlen von besonderer Größe; P.e, ital., Probirstein; schwarzer ital. Marmor. Paragramma, griech., Zusatz, Einschiebsel, Buchstabenveränderung, z. B. lange ungerechten Würdigung seiner Verdienste. Erst die neueste Zeit anerkannte die durch ihn bewirkte Reformation der Heilkunde. Auch verdankt man ihm die Einführung der pharmaceutischen Chemie in die Heilkunde, sowie viele werthvolle praktische Beobachtungen. Vollständigste Ausgabe seiner Schriften (10 Bde., Basel 1589). Paracentese, griech.-deutsch, der Einstich, eine chirurgische Operation. Parachröa, griech., krankhafte Veränderung der Haut; Parachroma, Farbentäuschung des Auges; Parachromatopsie, das Unvermögen, die Farben richtig zu unterscheiden. Parachronisch, griech.-deutsch, zeitwidrig; Parachronismus, Fehler gegen die Zeitrechnung. Parade, frz.-deutsch, feierlicher Aufmarsch, Aufstellung der Truppen. – P., pariren, in der Fechtkunst die Abwehr der Hiebe od. Stöße des Gegners, in der Reitkunst das Anhalten des Pferdes. Kirchen-P., das Aufstellen und der Marsch des Militärs in die Kirche. Paradies, hebr. Eden, Lustgarten, bezeichnet den irdischen Ort, an welchem sich das erste Menschenpaar bis nach dem Sündenfalle aufhielt, dann den Himmel, ferner bei Athanasius die Vorhalle der christlichen Tempel, wo an der innern Wand häufig Adam und Eva abgebildet waren, endlich im allgemeinen Sprachgebrauch den Inbegriff aller Herrlichkeit und alles Guten. Paradiesapfel, heißen mehre Apfelarten; ferner der sog. Adamsapfel (s. d.); endlich der sog. Liebesapfel, s. solanum Lycopersicum. Paradiesfeige, die Banane; Paradieskörner, die Samen von Amomum paradisi. Paradiesvogel (Paradisea), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, ausgezeichnet durch die eigenthümliche Bildung u. wundervolle Farbenpracht der Federn des Männchens, ist auf Neuguinea beschränkt. Da man die Bälge nur mit abgeschnittenen Füßen erhält, so entstand die Fabel, daß die P. fußlos seien und beständig in der Luft schweben. Der gemeine P. (P. apoda), mit langen gelblichen Federbüschen an den Seiten. Der Königs-P. (P. regia), von der Größe des Sperlings, dunkelpurpurroth, mit weißem Bauch; die mittlern Schwanzfedern sehr verlängert und am Ende spiralförmig gewunden. – Der stolze P. (P. superba), schwarz, die Schulterfedern in eine Art Mantel entwickelt. Paradigma, griech., Muster, Beispiel; in der Grammatik dasjenige Wort, an welchem die Flexionsformen systematisch entwickelt sind. P.tiker, Lebensbeschreiber von frommen Menschen; p.tisch, vorbildlich, musterhaft; P.tik, Gypsbildnerei. Paradis, Maria Theresia von, geb. 1759 zu Wien, seit dem 5. Jahre erblindet, bildete sich zu einer berühmten Sängerin und Klaviervirtuosin, componirte auch für dieses Instrument, st. 1824. Parados (–do), frz., im Rücken einer Verschanzung aufgeworfene Schulterwehr. Paradox, griech.-deutsch, der gewöhnlichen Meinung widersprechend, sonderbar; P.ie, Sonderbarkeit, Eigenthümlichkeit der Meinungen. Paränese, griech.-deutsch, der auffordernde pathetische Schluß einer Rede. Parästhesie, griech.-deutsch, krankhafte Veränderung des Gefühls. Paraffin, s. Theer. Parageusie, griech.-deutsch, krankhaft verändertes Geschmacksvermögen. Paragium, mittellat., was Apanage. Paraglosse, griech.-deutsch, Zungenvorfall; Entzündung der Zungenmuskeln. Paragoa, Palawan, die westlichste der großen Philippinen, auf 400 □M. berechnet, mit 30000 E., sehr fruchtbar, aber waldig und ungesund. Paragoge, was Epagoge; dann die Endverlängerung eines Wortes durch einen (paragogischen) Buchstaben, z. B. Fraue statt Frau; in der Chirurgie die Knochenabweichung. Paragomphosis, griech, die Einkeilung des Kindskopfes im Becken. Paragon, griech., Druckschrift, in der Mitte zwischen Text und Tertia; P.perlen, Zahlperlen von besonderer Größe; P.e, ital., Probirstein; schwarzer ital. Marmor. Paragramma, griech., Zusatz, Einschiebsel, Buchstabenveränderung, z. B. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0458" n="457"/> lange ungerechten Würdigung seiner Verdienste. Erst die neueste Zeit anerkannte die durch ihn bewirkte Reformation der Heilkunde. Auch verdankt man ihm die Einführung der pharmaceutischen Chemie in die Heilkunde, sowie viele werthvolle praktische Beobachtungen. Vollständigste Ausgabe seiner Schriften (10 Bde., Basel 1589).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paracentese</hi>, griech.-deutsch, der Einstich, eine chirurgische Operation.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parachröa</hi>, griech., krankhafte Veränderung der Haut; <hi rendition="#g">Parachroma</hi>, Farbentäuschung des Auges; <hi rendition="#g">Parachromatopsie</hi>, das Unvermögen, die Farben richtig zu unterscheiden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parachronisch</hi>, griech.-deutsch, zeitwidrig; <hi rendition="#g">Parachronismus</hi>, Fehler gegen die Zeitrechnung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parade</hi>, frz.-deutsch, feierlicher Aufmarsch, Aufstellung der Truppen. – P., <hi rendition="#g">pariren</hi>, in der Fechtkunst die Abwehr der Hiebe od. Stöße des Gegners, in der Reitkunst das Anhalten des Pferdes. <hi rendition="#g">Kirchen</hi>-P., das Aufstellen und der Marsch des Militärs in die Kirche.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradies</hi>, hebr. Eden, Lustgarten, bezeichnet den irdischen Ort, an welchem sich das erste Menschenpaar bis nach dem Sündenfalle aufhielt, dann den Himmel, ferner bei Athanasius die Vorhalle der christlichen Tempel, wo an der innern Wand häufig Adam und Eva abgebildet waren, endlich im allgemeinen Sprachgebrauch den Inbegriff aller Herrlichkeit und alles Guten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradiesapfel</hi>, heißen mehre Apfelarten; ferner der sog. Adamsapfel (s. d.); endlich der sog. Liebesapfel, s. <hi rendition="#i">solanum Lycopersicum.</hi> <hi rendition="#g">Paradiesfeige</hi>, die Banane; <hi rendition="#g">Paradieskörner</hi>, die Samen von <hi rendition="#i">Amomum paradisi.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradiesvogel</hi><hi rendition="#i">(Paradisea)</hi>, Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, ausgezeichnet durch die eigenthümliche Bildung u. wundervolle Farbenpracht der Federn des Männchens, ist auf Neuguinea beschränkt. Da man die Bälge nur mit abgeschnittenen Füßen erhält, so entstand die Fabel, daß die P. fußlos seien und beständig in der Luft schweben. Der <hi rendition="#g">gemeine</hi> P. <hi rendition="#i">(P. apoda)</hi>, mit langen gelblichen Federbüschen an den Seiten. Der <hi rendition="#g">Königs</hi>-P. <hi rendition="#i">(P. regia)</hi>, von der Größe des Sperlings, dunkelpurpurroth, mit weißem Bauch; die mittlern Schwanzfedern sehr verlängert und am Ende spiralförmig gewunden. – Der <hi rendition="#g">stolze</hi> P. <hi rendition="#i">(P. superba)</hi>, schwarz, die Schulterfedern in eine Art Mantel entwickelt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradigma</hi>, griech., Muster, Beispiel; in der Grammatik dasjenige Wort, an welchem die Flexionsformen systematisch entwickelt sind. P.<hi rendition="#g">tiker</hi>, Lebensbeschreiber von frommen Menschen; p.<hi rendition="#g">tisch</hi>, vorbildlich, musterhaft; P.<hi rendition="#g">tik</hi>, Gypsbildnerei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradis</hi>, Maria Theresia von, geb. 1759 zu Wien, seit dem 5. Jahre erblindet, bildete sich zu einer berühmten Sängerin und Klaviervirtuosin, componirte auch für dieses Instrument, st. 1824.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parados</hi> (–do), frz., im Rücken einer Verschanzung aufgeworfene Schulterwehr.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paradox</hi>, griech.-deutsch, der gewöhnlichen Meinung widersprechend, sonderbar; P.<hi rendition="#g">ie</hi>, Sonderbarkeit, Eigenthümlichkeit der Meinungen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paränese</hi>, griech.-deutsch, der auffordernde pathetische Schluß einer Rede.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parästhesie</hi>, griech.-deutsch, krankhafte Veränderung des Gefühls.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paraffin</hi>, s. Theer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Parageusie</hi>, griech.-deutsch, krankhaft verändertes Geschmacksvermögen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragium</hi>, mittellat., was Apanage.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paraglosse</hi>, griech.-deutsch, Zungenvorfall; Entzündung der Zungenmuskeln.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragoa</hi>, <hi rendition="#g">Palawan</hi>, die westlichste der großen Philippinen, auf 400 □M. berechnet, mit 30000 E., sehr fruchtbar, aber waldig und ungesund.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragoge</hi>, was Epagoge; dann die Endverlängerung eines Wortes durch einen (<hi rendition="#g">paragogischen</hi>) Buchstaben, z. B. Fraue statt Frau; in der Chirurgie die Knochenabweichung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragomphosis</hi>, griech, die Einkeilung des Kindskopfes im Becken.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragon</hi>, griech., Druckschrift, in der Mitte zwischen Text und Tertia; P.<hi rendition="#g">perlen</hi>, Zahlperlen von besonderer Größe; P.e, ital., Probirstein; schwarzer ital. Marmor.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paragramma</hi>, griech., Zusatz, Einschiebsel, Buchstabenveränderung, z. B. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [457/0458]
lange ungerechten Würdigung seiner Verdienste. Erst die neueste Zeit anerkannte die durch ihn bewirkte Reformation der Heilkunde. Auch verdankt man ihm die Einführung der pharmaceutischen Chemie in die Heilkunde, sowie viele werthvolle praktische Beobachtungen. Vollständigste Ausgabe seiner Schriften (10 Bde., Basel 1589).
Paracentese, griech.-deutsch, der Einstich, eine chirurgische Operation.
Parachröa, griech., krankhafte Veränderung der Haut; Parachroma, Farbentäuschung des Auges; Parachromatopsie, das Unvermögen, die Farben richtig zu unterscheiden.
Parachronisch, griech.-deutsch, zeitwidrig; Parachronismus, Fehler gegen die Zeitrechnung.
Parade, frz.-deutsch, feierlicher Aufmarsch, Aufstellung der Truppen. – P., pariren, in der Fechtkunst die Abwehr der Hiebe od. Stöße des Gegners, in der Reitkunst das Anhalten des Pferdes. Kirchen-P., das Aufstellen und der Marsch des Militärs in die Kirche.
Paradies, hebr. Eden, Lustgarten, bezeichnet den irdischen Ort, an welchem sich das erste Menschenpaar bis nach dem Sündenfalle aufhielt, dann den Himmel, ferner bei Athanasius die Vorhalle der christlichen Tempel, wo an der innern Wand häufig Adam und Eva abgebildet waren, endlich im allgemeinen Sprachgebrauch den Inbegriff aller Herrlichkeit und alles Guten.
Paradiesapfel, heißen mehre Apfelarten; ferner der sog. Adamsapfel (s. d.); endlich der sog. Liebesapfel, s. solanum Lycopersicum. Paradiesfeige, die Banane; Paradieskörner, die Samen von Amomum paradisi.
Paradiesvogel (Paradisea), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, ausgezeichnet durch die eigenthümliche Bildung u. wundervolle Farbenpracht der Federn des Männchens, ist auf Neuguinea beschränkt. Da man die Bälge nur mit abgeschnittenen Füßen erhält, so entstand die Fabel, daß die P. fußlos seien und beständig in der Luft schweben. Der gemeine P. (P. apoda), mit langen gelblichen Federbüschen an den Seiten. Der Königs-P. (P. regia), von der Größe des Sperlings, dunkelpurpurroth, mit weißem Bauch; die mittlern Schwanzfedern sehr verlängert und am Ende spiralförmig gewunden. – Der stolze P. (P. superba), schwarz, die Schulterfedern in eine Art Mantel entwickelt.
Paradigma, griech., Muster, Beispiel; in der Grammatik dasjenige Wort, an welchem die Flexionsformen systematisch entwickelt sind. P.tiker, Lebensbeschreiber von frommen Menschen; p.tisch, vorbildlich, musterhaft; P.tik, Gypsbildnerei.
Paradis, Maria Theresia von, geb. 1759 zu Wien, seit dem 5. Jahre erblindet, bildete sich zu einer berühmten Sängerin und Klaviervirtuosin, componirte auch für dieses Instrument, st. 1824.
Parados (–do), frz., im Rücken einer Verschanzung aufgeworfene Schulterwehr.
Paradox, griech.-deutsch, der gewöhnlichen Meinung widersprechend, sonderbar; P.ie, Sonderbarkeit, Eigenthümlichkeit der Meinungen.
Paränese, griech.-deutsch, der auffordernde pathetische Schluß einer Rede.
Parästhesie, griech.-deutsch, krankhafte Veränderung des Gefühls.
Paraffin, s. Theer.
Parageusie, griech.-deutsch, krankhaft verändertes Geschmacksvermögen.
Paragium, mittellat., was Apanage.
Paraglosse, griech.-deutsch, Zungenvorfall; Entzündung der Zungenmuskeln.
Paragoa, Palawan, die westlichste der großen Philippinen, auf 400 □M. berechnet, mit 30000 E., sehr fruchtbar, aber waldig und ungesund.
Paragoge, was Epagoge; dann die Endverlängerung eines Wortes durch einen (paragogischen) Buchstaben, z. B. Fraue statt Frau; in der Chirurgie die Knochenabweichung.
Paragomphosis, griech, die Einkeilung des Kindskopfes im Becken.
Paragon, griech., Druckschrift, in der Mitte zwischen Text und Tertia; P.perlen, Zahlperlen von besonderer Größe; P.e, ital., Probirstein; schwarzer ital. Marmor.
Paragramma, griech., Zusatz, Einschiebsel, Buchstabenveränderung, z. B.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |