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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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der Antigone des Sophokles, der Trojanerinen des Seneca, der Daphne (der ersten italienischen Oper), Ausgabe des jetzt verlorenen Annoliedes (vgl. Anno St.) etc. Gesammtausgaben Breslau 1690, von Bodmer u. Breitinger 1745.


Opium, Mohnsaft, wird bei uns nur als Arzneimittel gebraucht und steht als Narcoticum zur Beruhigung des schmerzhaft afficirten Nervensystems oben an; im Orient als berauschendes Mittel entweder in kleinen Portionen gegessen oder aus Pfeifen geraucht. Das türk. O. der Levante, dessen Stapelplatz in Smyrna ist, ist das beste; es kommt zu uns in kleinen kuchenförmigen Broten, als eine braune, etwas glänzende, zwischen den Fingern knetbare, sehr bitter und widerlich schmeckende u. betäubend riechende Masse. Das ostindische O. ist beinahe ganz für China bestimmt. Während der Export in Smyrna jährlich auf circa 400000 Pfd. geschätzt wird, betrug der Export der ostind. Compagnie nach China im Jahr 1850 1879622 Pf. O. Der zur O.gewinnung bestimmte Mohn muß in einem sehr gut gedüngten und gut bewässerten Boden gezogen sein; haben die Mohnkapseln die nöthige Größe erreicht, so werden sie angeritzt; der ausfließende Milchsaft vertrocknet an der Luft und wird in kleinen Stücken eingesammelt, zu Kuchen geknetet, mit Blumen oder Stengelblätter des Mohns umgeben, getrocknet und so in den Handel gebracht. Von 27225 Quadratfuß Land gewinnt man in Indien gewöhnlich 12-16 Pfd. O., das noch 30% Wasser enthält u. Standard-O. genannt wird. Seit seiner näheren Untersuchung durch Sertüner und Seguin sind von den Chemikern gegen 20 spec. Bestandtheile des O.s aufgefunden worden, wovon wohl einige nicht Educte, sondern nur Producte der Darstellung sein mögen. Die wichtigste und als Narcoticum hauptsächlich verwendete Salzbasis ist die Morphine, zuerst von Sertüner 1803 entdeckt. Außerdem sind als organ. Salzbasen im O. erkannt worden: das Codeine, Narceine, Paramorphine, in neuerer Zeit das Opianine, Papaverine, Porphyroseine oder Opine, Thebaine. Außerdem kommt in dem O. eine eigene Säure, die Mekonsäure, an welche die Morphine gebunden ist, vor, endlich eine weitere Anzahl indifferenter Stoffe: das Mekonin in dreierlei isomeren Formen von Narcotine oder Opian, abgerechnet noch mehre andere Stoffe, die mit den angegebenen identisch zu sein scheinen.


Opobalsam, Mekkabalsam, s. Balsam; Opodeldoc, Balsam aus Seife, Salmiak, Kampher u. ätherischen Oelen, zu Einreibungen gebraucht.


Oporin, Joh., eigentlich Herbst, gest. 1568 zu Basel, zuerst Professor der griech. Sprache, später Buchdrucker, lieferte correcte Drucke mehrer Classiker.


Oportet, lat., es ist nothwendig.


Oporto, Porto, die 2. Stadt Portugals, oberhalb der Dueromündung, fest, hat einen guten Hafen, jedoch mit beschwerlichem Eingang, 81000 E., Fabrikation, sehr bedeutenden Handel, der aber meistens in fremden Händen ist; die Hauptausfuhr besteht in Portwein und ist Monopol einer privilegirten Gesellschaft. - Im Alterthum stand hier Cale, daher Portus Cales, woraus Portugal entstand. 1809 wurde Porto von Soult erstürmt und hart mitgenommen, von Wellington aber 2 Monate später befreit; seit 1821 ist O. Hauptsitz des portugiesischen Liberalismus und spielt eine große Rolle.


Oposseum (Didelphys Virginiana), s. Beutelratte und Beutelthier.


Oppa, Nebenfluß der Oder, mündet bei Oderberg.


Oppeln, Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. in preuß. Schlesien, an der Oder u. der oberschles. Eisenbahn, mit 8700 E., Leinweberei, Gerberei, lebhaftem Verkehr; war einst Residenz der Herzoge von O. aus dem Stamme der Piasten, die 1532 ausstarben.


Oppenheim, hessen-darmstädt. Stadt am Rhein, mit 2700 E., Weinbau, Schifffahrt. Uebergangspunkt Gustav Adolfs (Schwedensäule); Ruine Landskron.


Oppian, Name von wahrscheinlich 2 griech. Dichtern aus dem 2. Jahrh. nach Chr.; die Gedichte "Halieutika" (Fischfang) und "Kynegetika" (Jagd) hat zuletzt Lehrs (Paris 1846) hrsggb.


Oppignoration, lat.-deutsch, Verpfändung.

der Antigone des Sophokles, der Trojanerinen des Seneca, der Daphne (der ersten italienischen Oper), Ausgabe des jetzt verlorenen Annoliedes (vgl. Anno St.) etc. Gesammtausgaben Breslau 1690, von Bodmer u. Breitinger 1745.


Opium, Mohnsaft, wird bei uns nur als Arzneimittel gebraucht und steht als Narcoticum zur Beruhigung des schmerzhaft afficirten Nervensystems oben an; im Orient als berauschendes Mittel entweder in kleinen Portionen gegessen oder aus Pfeifen geraucht. Das türk. O. der Levante, dessen Stapelplatz in Smyrna ist, ist das beste; es kommt zu uns in kleinen kuchenförmigen Broten, als eine braune, etwas glänzende, zwischen den Fingern knetbare, sehr bitter und widerlich schmeckende u. betäubend riechende Masse. Das ostindische O. ist beinahe ganz für China bestimmt. Während der Export in Smyrna jährlich auf circa 400000 Pfd. geschätzt wird, betrug der Export der ostind. Compagnie nach China im Jahr 1850 1879622 Pf. O. Der zur O.gewinnung bestimmte Mohn muß in einem sehr gut gedüngten und gut bewässerten Boden gezogen sein; haben die Mohnkapseln die nöthige Größe erreicht, so werden sie angeritzt; der ausfließende Milchsaft vertrocknet an der Luft und wird in kleinen Stücken eingesammelt, zu Kuchen geknetet, mit Blumen oder Stengelblätter des Mohns umgeben, getrocknet und so in den Handel gebracht. Von 27225 Quadratfuß Land gewinnt man in Indien gewöhnlich 12–16 Pfd. O., das noch 30% Wasser enthält u. Standard-O. genannt wird. Seit seiner näheren Untersuchung durch Sertüner und Seguin sind von den Chemikern gegen 20 spec. Bestandtheile des O.s aufgefunden worden, wovon wohl einige nicht Educte, sondern nur Producte der Darstellung sein mögen. Die wichtigste und als Narcoticum hauptsächlich verwendete Salzbasis ist die Morphine, zuerst von Sertüner 1803 entdeckt. Außerdem sind als organ. Salzbasen im O. erkannt worden: das Codeine, Narceine, Paramorphine, in neuerer Zeit das Opianine, Papaverine, Porphyroseine oder Opine, Thebaine. Außerdem kommt in dem O. eine eigene Säure, die Mekonsäure, an welche die Morphine gebunden ist, vor, endlich eine weitere Anzahl indifferenter Stoffe: das Mekonin in dreierlei isomeren Formen von Narcotine oder Opian, abgerechnet noch mehre andere Stoffe, die mit den angegebenen identisch zu sein scheinen.


Opobalsam, Mekkabalsam, s. Balsam; Opodeldoc, Balsam aus Seife, Salmiak, Kampher u. ätherischen Oelen, zu Einreibungen gebraucht.


Oporin, Joh., eigentlich Herbst, gest. 1568 zu Basel, zuerst Professor der griech. Sprache, später Buchdrucker, lieferte correcte Drucke mehrer Classiker.


Oportet, lat., es ist nothwendig.


Oporto, Porto, die 2. Stadt Portugals, oberhalb der Dueromündung, fest, hat einen guten Hafen, jedoch mit beschwerlichem Eingang, 81000 E., Fabrikation, sehr bedeutenden Handel, der aber meistens in fremden Händen ist; die Hauptausfuhr besteht in Portwein und ist Monopol einer privilegirten Gesellschaft. – Im Alterthum stand hier Cale, daher Portus Cales, woraus Portugal entstand. 1809 wurde Porto von Soult erstürmt und hart mitgenommen, von Wellington aber 2 Monate später befreit; seit 1821 ist O. Hauptsitz des portugiesischen Liberalismus und spielt eine große Rolle.


Oposseum (Didelphys Virginiana), s. Beutelratte und Beutelthier.


Oppa, Nebenfluß der Oder, mündet bei Oderberg.


Oppeln, Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. in preuß. Schlesien, an der Oder u. der oberschles. Eisenbahn, mit 8700 E., Leinweberei, Gerberei, lebhaftem Verkehr; war einst Residenz der Herzoge von O. aus dem Stamme der Piasten, die 1532 ausstarben.


Oppenheim, hessen-darmstädt. Stadt am Rhein, mit 2700 E., Weinbau, Schifffahrt. Uebergangspunkt Gustav Adolfs (Schwedensäule); Ruine Landskron.


Oppian, Name von wahrscheinlich 2 griech. Dichtern aus dem 2. Jahrh. nach Chr.; die Gedichte „Halieutika“ (Fischfang) und „Kynegetika“ (Jagd) hat zuletzt Lehrs (Paris 1846) hrsggb.


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[405/0406] der Antigone des Sophokles, der Trojanerinen des Seneca, der Daphne (der ersten italienischen Oper), Ausgabe des jetzt verlorenen Annoliedes (vgl. Anno St.) etc. Gesammtausgaben Breslau 1690, von Bodmer u. Breitinger 1745. Opium, Mohnsaft, wird bei uns nur als Arzneimittel gebraucht und steht als Narcoticum zur Beruhigung des schmerzhaft afficirten Nervensystems oben an; im Orient als berauschendes Mittel entweder in kleinen Portionen gegessen oder aus Pfeifen geraucht. Das türk. O. der Levante, dessen Stapelplatz in Smyrna ist, ist das beste; es kommt zu uns in kleinen kuchenförmigen Broten, als eine braune, etwas glänzende, zwischen den Fingern knetbare, sehr bitter und widerlich schmeckende u. betäubend riechende Masse. Das ostindische O. ist beinahe ganz für China bestimmt. Während der Export in Smyrna jährlich auf circa 400000 Pfd. geschätzt wird, betrug der Export der ostind. Compagnie nach China im Jahr 1850 1879622 Pf. O. Der zur O.gewinnung bestimmte Mohn muß in einem sehr gut gedüngten und gut bewässerten Boden gezogen sein; haben die Mohnkapseln die nöthige Größe erreicht, so werden sie angeritzt; der ausfließende Milchsaft vertrocknet an der Luft und wird in kleinen Stücken eingesammelt, zu Kuchen geknetet, mit Blumen oder Stengelblätter des Mohns umgeben, getrocknet und so in den Handel gebracht. Von 27225 Quadratfuß Land gewinnt man in Indien gewöhnlich 12–16 Pfd. O., das noch 30% Wasser enthält u. Standard-O. genannt wird. Seit seiner näheren Untersuchung durch Sertüner und Seguin sind von den Chemikern gegen 20 spec. Bestandtheile des O.s aufgefunden worden, wovon wohl einige nicht Educte, sondern nur Producte der Darstellung sein mögen. Die wichtigste und als Narcoticum hauptsächlich verwendete Salzbasis ist die Morphine, zuerst von Sertüner 1803 entdeckt. Außerdem sind als organ. Salzbasen im O. erkannt worden: das Codeine, Narceine, Paramorphine, in neuerer Zeit das Opianine, Papaverine, Porphyroseine oder Opine, Thebaine. Außerdem kommt in dem O. eine eigene Säure, die Mekonsäure, an welche die Morphine gebunden ist, vor, endlich eine weitere Anzahl indifferenter Stoffe: das Mekonin in dreierlei isomeren Formen von Narcotine oder Opian, abgerechnet noch mehre andere Stoffe, die mit den angegebenen identisch zu sein scheinen. Opobalsam, Mekkabalsam, s. Balsam; Opodeldoc, Balsam aus Seife, Salmiak, Kampher u. ätherischen Oelen, zu Einreibungen gebraucht. Oporin, Joh., eigentlich Herbst, gest. 1568 zu Basel, zuerst Professor der griech. Sprache, später Buchdrucker, lieferte correcte Drucke mehrer Classiker. Oportet, lat., es ist nothwendig. Oporto, Porto, die 2. Stadt Portugals, oberhalb der Dueromündung, fest, hat einen guten Hafen, jedoch mit beschwerlichem Eingang, 81000 E., Fabrikation, sehr bedeutenden Handel, der aber meistens in fremden Händen ist; die Hauptausfuhr besteht in Portwein und ist Monopol einer privilegirten Gesellschaft. – Im Alterthum stand hier Cale, daher Portus Cales, woraus Portugal entstand. 1809 wurde Porto von Soult erstürmt und hart mitgenommen, von Wellington aber 2 Monate später befreit; seit 1821 ist O. Hauptsitz des portugiesischen Liberalismus und spielt eine große Rolle. Oposseum (Didelphys Virginiana), s. Beutelratte und Beutelthier. Oppa, Nebenfluß der Oder, mündet bei Oderberg. Oppeln, Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. in preuß. Schlesien, an der Oder u. der oberschles. Eisenbahn, mit 8700 E., Leinweberei, Gerberei, lebhaftem Verkehr; war einst Residenz der Herzoge von O. aus dem Stamme der Piasten, die 1532 ausstarben. Oppenheim, hessen-darmstädt. Stadt am Rhein, mit 2700 E., Weinbau, Schifffahrt. Uebergangspunkt Gustav Adolfs (Schwedensäule); Ruine Landskron. Oppian, Name von wahrscheinlich 2 griech. Dichtern aus dem 2. Jahrh. nach Chr.; die Gedichte „Halieutika“ (Fischfang) und „Kynegetika“ (Jagd) hat zuletzt Lehrs (Paris 1846) hrsggb. Oppignoration, lat.-deutsch, Verpfändung.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/406>, abgerufen am 02.06.2024.