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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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elastische Membrane zwischen dem äußern und mittlern O. Das mittlere O. umfaßt die Pauken- oder Trommelhöhle, eine kleine, knöcherne Höhle im Schläfenbein, nach außen durch das Trommelfell geschlossen, an der entgegengesetzten innern Wand mit 2 kleinen, durch eine Membran verschlossenen Oeffnungen, dem Vorhoffenster und Schneckenfenster. In der Trommelhöhle befinden sich die Gehörknöchelchen (Hammer, Ambos u. Steigbügel), eine zusammenhängende Kette bildend, nach außen mit dem Stiel des Hammers im Trommelfell befestigt, nach innen mit dem Tritt des Steigbügels auf dem Vorhoffenster aufsitzend. In die Trommelhöhle mündet die Eustachische Röhre, ein Verbindungskanal zwischen der Trommel- u. Rachenhöhle. Das mittlere O. leitet die Schallwellen vom Trommelfell zum innern O., theils durch die Gehörknöchelchen, theils durch die in ihm enthaltene Luft. Das innere O., Labyrinth, liegt nach innen über der Trommelhöhle im Felsenbein. Es zerfällt in den Vorhof, eine kleine rundliche Höhle, durch welche die andern 2 Räume unter sich und mit der Trommelhöhle in Verbindung stehen; die Bogengänge, 3 halbkreisförmige, knöcherne u. verschieden gelagerte Röhrchen, die mit ihren Enden in den Vorhof münden; in die Schnecke, einen spiralförmig um eine Spindel gewundenen Kanal, der durch eine halb knöcherne, halb häutige Scheidewand (das Spiralblatt) in 2 Halbkanäle geschieden wird, von denen der eine sich in den Vorhof öffnet, der andere durch das Schneckenfenster an die Trommelhöhle gränzt. In diesem knöchernen Labyrinthe steckt noch ein häutiges, an Gestalt ganz diesem gleich. Sämmtliche Räume des innern O.s sind mit einer wässerigen Flüssigkeit erfüllt. Dieses innere O. umschließt das peripherische Ende des Gehörnervens, der sich im Spiralblatte der Schnecke u. im häutigen Theile der Bogengänge und des Vorhofes ausbreitet. - Dem Bau des menschlichen O.s sehr ähnlich ist das O. der Säugethiere; viel einfacher, sowohl in der Bildung der Schnecke als der Gehörknöchelchen, ist schon das O. der Vögel, zugleich ohne äußeres O.; ähnlich bei den Reptilien. Noch einfacher bei den Fischen, wo bereits die Schnecke gänzlich fehlt. Weit weniger allgemein ist das Gehörorgan bei den wirbellosen Thieren, und dann nur aus einem häutigen Labyrinth mit wässeriger Flüssigkeit bestehend. Mit Sicherheit nachgewiesen ist es bei einigen Insekten (den Locustinen und Acridiern), bei den Mollusken, namentlich den Cephalopoden und bei einigen Crustaceen.


Ohrdruf, Stadt in Koburg-Gotha mit 4900 E., bildet mit 6 Dörfern eine Hohenlohe-Langenburgische Grafschaft.


Ohre, Nebenfluß der Elbe, kommt aus dem Lüneburgischen, mündet unterhalb Magdeburg.


Ohrenbeichte, s. Beicht.


Ohrenkrankheit, s. Taubheit.


Ohrenqualle (Aurellia), Gattung Quallen aus der Familie der eigentlichen Quallen. Sehr häufig in der Ost- und Nordsee ist die gemeine O. (A. aurita). Körper ganz durchsichtig, 6'' breit, die Arme 3'' lang.


Ohrwurm (Forficula), Insekt aus der Ordnung der Geradflügler, mit borstenförmigen Fühlern u. hornartiger Zange am Ende des Hinterleibs, die Flügel längs und quer gefaltet und von den Flügeldecken nicht ganz bedeckt, werden durch Benagen von Früchten und Blumen lästig und schädlich, kriechen aber nicht mit Vorliebe dem Menschen ins Ohr. Allgemein bekannt ist der gemeine O. (F. auricularia).


Ohsson, Konstantin, Freiherr d', schwed. Diplomat, um 1780 in Konstantinopel geb.: ist der Verfasser mehrer historischer Schriften, namentlich einer "Histoire des Mongoles" 4 Bde., Amsterdam 1834-35.


Oionomantie, griech.-dtsch., das Weissagen aus dem Vogelfluge.


Oise (Oahs), Nebenfluß der Seine, entspringt bei Chimay in den Ardennen, mündet nach 36 Ml. - O., franz. Depart., 106 #M. groß. fruchtbar, industriell, hat 404000 E.; Hauptst. Beauvais.


Oka, großer Nebenfluß der Wolga, entspringt im Gouvernement Orel, mündet bei Nischnij Nowgorod.


Oka, Okka, türk. Gewicht = 2,57

elastische Membrane zwischen dem äußern und mittlern O. Das mittlere O. umfaßt die Pauken- oder Trommelhöhle, eine kleine, knöcherne Höhle im Schläfenbein, nach außen durch das Trommelfell geschlossen, an der entgegengesetzten innern Wand mit 2 kleinen, durch eine Membran verschlossenen Oeffnungen, dem Vorhoffenster und Schneckenfenster. In der Trommelhöhle befinden sich die Gehörknöchelchen (Hammer, Ambos u. Steigbügel), eine zusammenhängende Kette bildend, nach außen mit dem Stiel des Hammers im Trommelfell befestigt, nach innen mit dem Tritt des Steigbügels auf dem Vorhoffenster aufsitzend. In die Trommelhöhle mündet die Eustachische Röhre, ein Verbindungskanal zwischen der Trommel- u. Rachenhöhle. Das mittlere O. leitet die Schallwellen vom Trommelfell zum innern O., theils durch die Gehörknöchelchen, theils durch die in ihm enthaltene Luft. Das innere O., Labyrinth, liegt nach innen über der Trommelhöhle im Felsenbein. Es zerfällt in den Vorhof, eine kleine rundliche Höhle, durch welche die andern 2 Räume unter sich und mit der Trommelhöhle in Verbindung stehen; die Bogengänge, 3 halbkreisförmige, knöcherne u. verschieden gelagerte Röhrchen, die mit ihren Enden in den Vorhof münden; in die Schnecke, einen spiralförmig um eine Spindel gewundenen Kanal, der durch eine halb knöcherne, halb häutige Scheidewand (das Spiralblatt) in 2 Halbkanäle geschieden wird, von denen der eine sich in den Vorhof öffnet, der andere durch das Schneckenfenster an die Trommelhöhle gränzt. In diesem knöchernen Labyrinthe steckt noch ein häutiges, an Gestalt ganz diesem gleich. Sämmtliche Räume des innern O.s sind mit einer wässerigen Flüssigkeit erfüllt. Dieses innere O. umschließt das peripherische Ende des Gehörnervens, der sich im Spiralblatte der Schnecke u. im häutigen Theile der Bogengänge und des Vorhofes ausbreitet. – Dem Bau des menschlichen O.s sehr ähnlich ist das O. der Säugethiere; viel einfacher, sowohl in der Bildung der Schnecke als der Gehörknöchelchen, ist schon das O. der Vögel, zugleich ohne äußeres O.; ähnlich bei den Reptilien. Noch einfacher bei den Fischen, wo bereits die Schnecke gänzlich fehlt. Weit weniger allgemein ist das Gehörorgan bei den wirbellosen Thieren, und dann nur aus einem häutigen Labyrinth mit wässeriger Flüssigkeit bestehend. Mit Sicherheit nachgewiesen ist es bei einigen Insekten (den Locustinen und Acridiern), bei den Mollusken, namentlich den Cephalopoden und bei einigen Crustaceen.


Ohrdruf, Stadt in Koburg-Gotha mit 4900 E., bildet mit 6 Dörfern eine Hohenlohe-Langenburgische Grafschaft.


Ohre, Nebenfluß der Elbe, kommt aus dem Lüneburgischen, mündet unterhalb Magdeburg.


Ohrenbeichte, s. Beicht.


Ohrenkrankheit, s. Taubheit.


Ohrenqualle (Aurellia), Gattung Quallen aus der Familie der eigentlichen Quallen. Sehr häufig in der Ost- und Nordsee ist die gemeine O. (A. aurita). Körper ganz durchsichtig, 6'' breit, die Arme 3'' lang.


Ohrwurm (Forficula), Insekt aus der Ordnung der Geradflügler, mit borstenförmigen Fühlern u. hornartiger Zange am Ende des Hinterleibs, die Flügel längs und quer gefaltet und von den Flügeldecken nicht ganz bedeckt, werden durch Benagen von Früchten und Blumen lästig und schädlich, kriechen aber nicht mit Vorliebe dem Menschen ins Ohr. Allgemein bekannt ist der gemeine O. (F. auricularia).


Ohsson, Konstantin, Freiherr dʼ, schwed. Diplomat, um 1780 in Konstantinopel geb.: ist der Verfasser mehrer historischer Schriften, namentlich einer „Histoire des Mongoles“ 4 Bde., Amsterdam 1834–35.


Oionomantie, griech.-dtsch., das Weissagen aus dem Vogelfluge.


Oise (Oahs), Nebenfluß der Seine, entspringt bei Chimay in den Ardennen, mündet nach 36 Ml. – O., franz. Depart., 106 □M. groß. fruchtbar, industriell, hat 404000 E.; Hauptst. Beauvais.


Oka, großer Nebenfluß der Wolga, entspringt im Gouvernement Orel, mündet bei Nischnij Nowgorod.


Oka, Okka, türk. Gewicht = 2,57

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[395/0396] elastische Membrane zwischen dem äußern und mittlern O. Das mittlere O. umfaßt die Pauken- oder Trommelhöhle, eine kleine, knöcherne Höhle im Schläfenbein, nach außen durch das Trommelfell geschlossen, an der entgegengesetzten innern Wand mit 2 kleinen, durch eine Membran verschlossenen Oeffnungen, dem Vorhoffenster und Schneckenfenster. In der Trommelhöhle befinden sich die Gehörknöchelchen (Hammer, Ambos u. Steigbügel), eine zusammenhängende Kette bildend, nach außen mit dem Stiel des Hammers im Trommelfell befestigt, nach innen mit dem Tritt des Steigbügels auf dem Vorhoffenster aufsitzend. In die Trommelhöhle mündet die Eustachische Röhre, ein Verbindungskanal zwischen der Trommel- u. Rachenhöhle. Das mittlere O. leitet die Schallwellen vom Trommelfell zum innern O., theils durch die Gehörknöchelchen, theils durch die in ihm enthaltene Luft. Das innere O., Labyrinth, liegt nach innen über der Trommelhöhle im Felsenbein. Es zerfällt in den Vorhof, eine kleine rundliche Höhle, durch welche die andern 2 Räume unter sich und mit der Trommelhöhle in Verbindung stehen; die Bogengänge, 3 halbkreisförmige, knöcherne u. verschieden gelagerte Röhrchen, die mit ihren Enden in den Vorhof münden; in die Schnecke, einen spiralförmig um eine Spindel gewundenen Kanal, der durch eine halb knöcherne, halb häutige Scheidewand (das Spiralblatt) in 2 Halbkanäle geschieden wird, von denen der eine sich in den Vorhof öffnet, der andere durch das Schneckenfenster an die Trommelhöhle gränzt. In diesem knöchernen Labyrinthe steckt noch ein häutiges, an Gestalt ganz diesem gleich. Sämmtliche Räume des innern O.s sind mit einer wässerigen Flüssigkeit erfüllt. Dieses innere O. umschließt das peripherische Ende des Gehörnervens, der sich im Spiralblatte der Schnecke u. im häutigen Theile der Bogengänge und des Vorhofes ausbreitet. – Dem Bau des menschlichen O.s sehr ähnlich ist das O. der Säugethiere; viel einfacher, sowohl in der Bildung der Schnecke als der Gehörknöchelchen, ist schon das O. der Vögel, zugleich ohne äußeres O.; ähnlich bei den Reptilien. Noch einfacher bei den Fischen, wo bereits die Schnecke gänzlich fehlt. Weit weniger allgemein ist das Gehörorgan bei den wirbellosen Thieren, und dann nur aus einem häutigen Labyrinth mit wässeriger Flüssigkeit bestehend. Mit Sicherheit nachgewiesen ist es bei einigen Insekten (den Locustinen und Acridiern), bei den Mollusken, namentlich den Cephalopoden und bei einigen Crustaceen. Ohrdruf, Stadt in Koburg-Gotha mit 4900 E., bildet mit 6 Dörfern eine Hohenlohe-Langenburgische Grafschaft. Ohre, Nebenfluß der Elbe, kommt aus dem Lüneburgischen, mündet unterhalb Magdeburg. Ohrenbeichte, s. Beicht. Ohrenkrankheit, s. Taubheit. Ohrenqualle (Aurellia), Gattung Quallen aus der Familie der eigentlichen Quallen. Sehr häufig in der Ost- und Nordsee ist die gemeine O. (A. aurita). Körper ganz durchsichtig, 6'' breit, die Arme 3'' lang. Ohrwurm (Forficula), Insekt aus der Ordnung der Geradflügler, mit borstenförmigen Fühlern u. hornartiger Zange am Ende des Hinterleibs, die Flügel längs und quer gefaltet und von den Flügeldecken nicht ganz bedeckt, werden durch Benagen von Früchten und Blumen lästig und schädlich, kriechen aber nicht mit Vorliebe dem Menschen ins Ohr. Allgemein bekannt ist der gemeine O. (F. auricularia). Ohsson, Konstantin, Freiherr dʼ, schwed. Diplomat, um 1780 in Konstantinopel geb.: ist der Verfasser mehrer historischer Schriften, namentlich einer „Histoire des Mongoles“ 4 Bde., Amsterdam 1834–35. Oionomantie, griech.-dtsch., das Weissagen aus dem Vogelfluge. Oise (Oahs), Nebenfluß der Seine, entspringt bei Chimay in den Ardennen, mündet nach 36 Ml. – O., franz. Depart., 106 □M. groß. fruchtbar, industriell, hat 404000 E.; Hauptst. Beauvais. Oka, großer Nebenfluß der Wolga, entspringt im Gouvernement Orel, mündet bei Nischnij Nowgorod. Oka, Okka, türk. Gewicht = 2,57

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/396>, abgerufen am 17.09.2024.