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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Lawfeld, nahmen Bergen op Zoom, am 11. Mai 1748 Mastricht; aus Italien waren sie indessen von den Oesterreichern unter Liechtenstein vollends vertrieben worden. Allgemeine Erschöpfung und eine russ. Armee, welche in Folge eines Vertrags mit Oesterreich und dessen Verbündeten an den Rhein marschirte, führte endlich am 16. Oct. 1748 zum Frieden zu Aachen, in welchem Maria Theresia Parma, Piacenza und Guastalla an einen span. Infanten abtrat.


Oeta, Gebirge im alten Griechenland, zwischen Phocis, Lokris u. Thessalien, 4800' hoch; Engpaß der Thermopylen.


Oettingen, ehemal. Reichsgrafschaft im schwäb. Kreise, jetzt in Bayern und Württemberg, 151/2 #M. mit den Hauptorten O. u. Wallerstein. Das Geschlecht der O., bis in das 10. Jahrh. als ein gräfliches nachweisbar, ist jetzt in die Linien O.-Spielberg u. O.-Wallerstein getheilt, von welchen jene 1734, diese 1774 reichsfürstlich wurde.


Oettingen-Wallerstein, Ludw. Kraft Ernst, Fürst von, geb. 1791, erhielt eine sehr tüchtige Bildung, zeigte sich 1813 außerordentlich thätig für die Erhebung des Volks gegen Napoleon, was ihm aber von Montgelas und Wrede sehr übel gedeutet wurde, vertheidigte als Reichsrath 1819-21 die bayer. Verfassung, heirathete 1823 ein Mädchen bürgerlichen Standes, weßwegen er auf die Standesherrschaft verzichten und sie seinem jüngern Bruder abtreten mußte. 1828 wurde er Regierungspräsident zu Augsburg, von 1831-37 war er Minister des Innern, machte es aber in der von ihm eingenommenen Mittelstellung keiner Partei zum Danke und erhielt seine Entlassung, als er in die von dem Finanzminister in Anspruch genommene Verwendung der Staatsersparnisse nicht einwilligte. 1843 wurde er mit besondern Missionen nach Paris u. London geschickt, trat dann auf dem Landtage von 1845 und 1846 als heftiger Gegner des Ministeriums Abel auf, wurde nach dessen Sturz 1847 kurze Zeit Ministerpräsident, ist seit 1848 auf Seite der demokratischen Opposition deren Hauptredner in der Kammer.


Oettinger, Eduard Maria, geb. 1808 zu Breslau, israelit. Abkunft, wurde Katholik. machte sich als satir. Publicist zu Berlin und München viele Unannehmlichkeiten, ist zugleich fruchtbarer Romanschriftsteller u. Bibliograph ("Bibliographie biographique", Brüssel 1854).


Oetz, Nebenfluß des obern Inn im Tyrol, durchfließt ein wildromantisches Gebirgsthal; Oetzthaler Ferner (Gletscher).


Ofalia, s. O'Connor. O., Don Narciso de Heredia, Graf, geb. 1777, gest. 1843, span. Staatsmann unter Karl IV., unter Ferdinand VII. mehrmals und zuletzt 1837 unter Maria Christina Minister, gewandt, thätig, Gegner des Constitutionalismus, aber gemäßigt.


O'Farrill, Don Gonzalo, geb. 1753, span. General, Kriegsminister unter Joseph Bonaparte, entfloh 1814 nach Frankreich, wo er mit Azanza ein Memoire über die Ereignisse von 1808 bis 1814 herausgab, ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte; O. st. 1831 zu Paris.


Ofen, ungar. Buda, königl. Freistadt, Hauptstadt des Königreichs Ungarn an der Donau, Pesth gegenüber. mit dem es durch eine großartige Kettenbrücke verbunden ist, besteht aus der Festung und oberen Stadt, der unteren oder Wasserstadt, der Landstraße, Neustift. Raizenstadt. dem 1850 einverleibten Marktflecken Altofen, ist Sitz einer kaiserl. Statthaltereiabtheilung, eines griech. nicht unirten Bischofs, der ungar. Finanzdirection, eines Festungscommandos; wurde in neuester Zeit besser befestigt. O. hat 53500 E. Archigymnasium, eine Normalhauptschule, Zeichnungsschule u. andere Unterrichtsanstalten, Sternwarte, mehre wohlthätige Anstalten. Die Industrie ist die gewöhnliche städtische; sehr wichtig ist der Weinbau und Weinhandel; mehre warme Mineralbäder. Der Hafen und die Werfte der Dampfschiffahrtsgesellschaft ist in Altofen. O. war von 1529 bis 1686 in der Gewalt der Türken; Erstürmung durch Karl von Lothringen 2. Sept. 1686, durch Görgey 21. Mai 1849.

Lawfeld, nahmen Bergen op Zoom, am 11. Mai 1748 Mastricht; aus Italien waren sie indessen von den Oesterreichern unter Liechtenstein vollends vertrieben worden. Allgemeine Erschöpfung und eine russ. Armee, welche in Folge eines Vertrags mit Oesterreich und dessen Verbündeten an den Rhein marschirte, führte endlich am 16. Oct. 1748 zum Frieden zu Aachen, in welchem Maria Theresia Parma, Piacenza und Guastalla an einen span. Infanten abtrat.


Oeta, Gebirge im alten Griechenland, zwischen Phocis, Lokris u. Thessalien, 4800' hoch; Engpaß der Thermopylen.


Oettingen, ehemal. Reichsgrafschaft im schwäb. Kreise, jetzt in Bayern und Württemberg, 151/2 □M. mit den Hauptorten O. u. Wallerstein. Das Geschlecht der O., bis in das 10. Jahrh. als ein gräfliches nachweisbar, ist jetzt in die Linien O.-Spielberg u. O.-Wallerstein getheilt, von welchen jene 1734, diese 1774 reichsfürstlich wurde.


Oettingen-Wallerstein, Ludw. Kraft Ernst, Fürst von, geb. 1791, erhielt eine sehr tüchtige Bildung, zeigte sich 1813 außerordentlich thätig für die Erhebung des Volks gegen Napoleon, was ihm aber von Montgelas und Wrede sehr übel gedeutet wurde, vertheidigte als Reichsrath 1819–21 die bayer. Verfassung, heirathete 1823 ein Mädchen bürgerlichen Standes, weßwegen er auf die Standesherrschaft verzichten und sie seinem jüngern Bruder abtreten mußte. 1828 wurde er Regierungspräsident zu Augsburg, von 1831–37 war er Minister des Innern, machte es aber in der von ihm eingenommenen Mittelstellung keiner Partei zum Danke und erhielt seine Entlassung, als er in die von dem Finanzminister in Anspruch genommene Verwendung der Staatsersparnisse nicht einwilligte. 1843 wurde er mit besondern Missionen nach Paris u. London geschickt, trat dann auf dem Landtage von 1845 und 1846 als heftiger Gegner des Ministeriums Abel auf, wurde nach dessen Sturz 1847 kurze Zeit Ministerpräsident, ist seit 1848 auf Seite der demokratischen Opposition deren Hauptredner in der Kammer.


Oettinger, Eduard Maria, geb. 1808 zu Breslau, israelit. Abkunft, wurde Katholik. machte sich als satir. Publicist zu Berlin und München viele Unannehmlichkeiten, ist zugleich fruchtbarer Romanschriftsteller u. Bibliograph („Bibliographie biographique“, Brüssel 1854).


Oetz, Nebenfluß des obern Inn im Tyrol, durchfließt ein wildromantisches Gebirgsthal; Oetzthaler Ferner (Gletscher).


Ofalia, s. OʼConnor. O., Don Narciso de Heredia, Graf, geb. 1777, gest. 1843, span. Staatsmann unter Karl IV., unter Ferdinand VII. mehrmals und zuletzt 1837 unter Maria Christina Minister, gewandt, thätig, Gegner des Constitutionalismus, aber gemäßigt.


O'Farrill, Don Gonzalo, geb. 1753, span. General, Kriegsminister unter Joseph Bonaparte, entfloh 1814 nach Frankreich, wo er mit Azanza ein Memoire über die Ereignisse von 1808 bis 1814 herausgab, ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte; O. st. 1831 zu Paris.


Ofen, ungar. Buda, königl. Freistadt, Hauptstadt des Königreichs Ungarn an der Donau, Pesth gegenüber. mit dem es durch eine großartige Kettenbrücke verbunden ist, besteht aus der Festung und oberen Stadt, der unteren oder Wasserstadt, der Landstraße, Neustift. Raizenstadt. dem 1850 einverleibten Marktflecken Altofen, ist Sitz einer kaiserl. Statthaltereiabtheilung, eines griech. nicht unirten Bischofs, der ungar. Finanzdirection, eines Festungscommandos; wurde in neuester Zeit besser befestigt. O. hat 53500 E. Archigymnasium, eine Normalhauptschule, Zeichnungsschule u. andere Unterrichtsanstalten, Sternwarte, mehre wohlthätige Anstalten. Die Industrie ist die gewöhnliche städtische; sehr wichtig ist der Weinbau und Weinhandel; mehre warme Mineralbäder. Der Hafen und die Werfte der Dampfschiffahrtsgesellschaft ist in Altofen. O. war von 1529 bis 1686 in der Gewalt der Türken; Erstürmung durch Karl von Lothringen 2. Sept. 1686, durch Görgey 21. Mai 1849.

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Lawfeld, nahmen Bergen op Zoom, am 11. Mai 1748 Mastricht; aus Italien waren sie indessen von den Oesterreichern unter Liechtenstein vollends vertrieben worden. Allgemeine Erschöpfung und eine russ. Armee, welche in Folge eines Vertrags mit Oesterreich und dessen Verbündeten an den Rhein marschirte, führte endlich am 16. Oct. 1748 zum Frieden zu Aachen, in welchem Maria Theresia Parma, Piacenza und Guastalla an einen span. Infanten abtrat.</p><lb/>
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[391/0392] Lawfeld, nahmen Bergen op Zoom, am 11. Mai 1748 Mastricht; aus Italien waren sie indessen von den Oesterreichern unter Liechtenstein vollends vertrieben worden. Allgemeine Erschöpfung und eine russ. Armee, welche in Folge eines Vertrags mit Oesterreich und dessen Verbündeten an den Rhein marschirte, führte endlich am 16. Oct. 1748 zum Frieden zu Aachen, in welchem Maria Theresia Parma, Piacenza und Guastalla an einen span. Infanten abtrat. Oeta, Gebirge im alten Griechenland, zwischen Phocis, Lokris u. Thessalien, 4800' hoch; Engpaß der Thermopylen. Oettingen, ehemal. Reichsgrafschaft im schwäb. Kreise, jetzt in Bayern und Württemberg, 151/2 □M. mit den Hauptorten O. u. Wallerstein. Das Geschlecht der O., bis in das 10. Jahrh. als ein gräfliches nachweisbar, ist jetzt in die Linien O.-Spielberg u. O.-Wallerstein getheilt, von welchen jene 1734, diese 1774 reichsfürstlich wurde. Oettingen-Wallerstein, Ludw. Kraft Ernst, Fürst von, geb. 1791, erhielt eine sehr tüchtige Bildung, zeigte sich 1813 außerordentlich thätig für die Erhebung des Volks gegen Napoleon, was ihm aber von Montgelas und Wrede sehr übel gedeutet wurde, vertheidigte als Reichsrath 1819–21 die bayer. Verfassung, heirathete 1823 ein Mädchen bürgerlichen Standes, weßwegen er auf die Standesherrschaft verzichten und sie seinem jüngern Bruder abtreten mußte. 1828 wurde er Regierungspräsident zu Augsburg, von 1831–37 war er Minister des Innern, machte es aber in der von ihm eingenommenen Mittelstellung keiner Partei zum Danke und erhielt seine Entlassung, als er in die von dem Finanzminister in Anspruch genommene Verwendung der Staatsersparnisse nicht einwilligte. 1843 wurde er mit besondern Missionen nach Paris u. London geschickt, trat dann auf dem Landtage von 1845 und 1846 als heftiger Gegner des Ministeriums Abel auf, wurde nach dessen Sturz 1847 kurze Zeit Ministerpräsident, ist seit 1848 auf Seite der demokratischen Opposition deren Hauptredner in der Kammer. Oettinger, Eduard Maria, geb. 1808 zu Breslau, israelit. Abkunft, wurde Katholik. machte sich als satir. Publicist zu Berlin und München viele Unannehmlichkeiten, ist zugleich fruchtbarer Romanschriftsteller u. Bibliograph („Bibliographie biographique“, Brüssel 1854). Oetz, Nebenfluß des obern Inn im Tyrol, durchfließt ein wildromantisches Gebirgsthal; Oetzthaler Ferner (Gletscher). Ofalia, s. OʼConnor. O., Don Narciso de Heredia, Graf, geb. 1777, gest. 1843, span. Staatsmann unter Karl IV., unter Ferdinand VII. mehrmals und zuletzt 1837 unter Maria Christina Minister, gewandt, thätig, Gegner des Constitutionalismus, aber gemäßigt. O'Farrill, Don Gonzalo, geb. 1753, span. General, Kriegsminister unter Joseph Bonaparte, entfloh 1814 nach Frankreich, wo er mit Azanza ein Memoire über die Ereignisse von 1808 bis 1814 herausgab, ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte; O. st. 1831 zu Paris. Ofen, ungar. Buda, königl. Freistadt, Hauptstadt des Königreichs Ungarn an der Donau, Pesth gegenüber. mit dem es durch eine großartige Kettenbrücke verbunden ist, besteht aus der Festung und oberen Stadt, der unteren oder Wasserstadt, der Landstraße, Neustift. Raizenstadt. dem 1850 einverleibten Marktflecken Altofen, ist Sitz einer kaiserl. Statthaltereiabtheilung, eines griech. nicht unirten Bischofs, der ungar. Finanzdirection, eines Festungscommandos; wurde in neuester Zeit besser befestigt. O. hat 53500 E. Archigymnasium, eine Normalhauptschule, Zeichnungsschule u. andere Unterrichtsanstalten, Sternwarte, mehre wohlthätige Anstalten. Die Industrie ist die gewöhnliche städtische; sehr wichtig ist der Weinbau und Weinhandel; mehre warme Mineralbäder. Der Hafen und die Werfte der Dampfschiffahrtsgesellschaft ist in Altofen. O. war von 1529 bis 1686 in der Gewalt der Türken; Erstürmung durch Karl von Lothringen 2. Sept. 1686, durch Görgey 21. Mai 1849.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/392>, abgerufen am 17.09.2024.