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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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gute Stimmung der Fürsten dauerte jedoch nicht lange; L. zog 1322 Brandenburg an sein Haus, ebenso Holland, Friesland, Seeland u. Hennegau, zuletzt Tyrol, indem er die Erbin dieses Landes, Margaretha Maultasch, von ihrem Manne schied u. mit seinem Sohne Ludwig vermählte. Diese Vermehrung der kaiserl. Hausmacht mißfiel den deutschen Fürsten dergestalt, daß sie der Einwirkung des Papstes u. des franz. Königs nachgaben u. in Karl IV. einen Gegenkönig aufstellten. Bevor der Krieg ernsthaft zum Ausbruche kam, st. L. den 11. Octbr. 1347, auf der Bärenjagd von einem Schlage gerührt.


Ludwig I., König von Frankreich, ist bei den Franzosen Ludwig der Fromme, s. d. - L. II., der Stammler, Sohn Karls des Kahlen, geb. 846, Nachfolger seines Vaters 877, st. 879. - L. III., Sohn des Vorigen, König von 879 bis 882, st. unbeerbt. - L. IV. (d'Outremer, Uebermeer, weil er in England erzogen war, genannt), Enkel L.s II., König von 936-54. - L. V., der Faule, Enkel des Vorigen, König von 986-87, der letzte französ. Karolinger; s. Band II. S. 757. - L. VI., der Dicke, König von 1108-37, suchte mit Erfolg in den untern Ständen eine Stütze der königl. Macht gegen die großen Vasallen. - L. VII., Sohn des Vorigen, König von 1137-80, bekannt durch seinen unglücklichen Kreuzzug mit dem deutschen König Konrad III., ließ sich von seiner ersten Gemahlin, der Erbtochter Eleonore von Aquitanien, trennen, wodurch dieses Land, als Eleonore Heinrich II. von England heirathete, an die engl. Könige fiel, die dadurch auf franz. Boden übermächtig wurden. - L. VIII., Enkel des Vorigen, König von 1223 bis 1226, führte glückliche Kriege gegen die Engländer u. den Grafen von Toulouse. - L. IX., der Heilige, Sohn des Vorigen, geb. 1215, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner trefflichen Mutter Blanca von Castilien, schloß mit England einen günstigen Frieden, ordnete die Rechtsverhältnisse der Krone zu der Kirche, befestigte die königl. Gewalt gegenüber den großen Vasallen, sicherte die Rechtspflege durch ein Gesetzbuch, zeigte überhaupt sowohl in den inneren Angelegenheiten als in seiner Politik gegen das Ausland eine solche Weisheit u. Gerechtigkeit, daß er von seinen Unterthanen und den benachbarten Völkern als der beste Fürst seiner Zeit verehrt wurde. Im Jahr 1248 unternahm er einen Kreuzzug, eroberte 1249 Damiette in Aegypten, verlor aber einen Theil seines Heeres im Kampfe gegen die Mamelucken, wurde mit dem Reste gefangen u. mußte sich mit 800000 Byzantinern (Goldstücken) auslösen. Er kehrte 1254 zurück und unternahm 1270 einen Zug gegen Tunis, wo er am 25. August im Lager st. Wurde 1297 canonisirt. - L. X., König von 1314-16, bekriegte die Engländer ohne großen Erfolg; unter ihm begannen bereits die Wirren, welche unter seinen Nach folgern Frankreich an den Rand des Verderbens brachten. - L. XI., geb. 1423, Sohn Karls VII., König von 1461-83, empörte sich als Dauphin gegen seinen Vater, führte 1414 die Armagnaken gegen die Schweizer, stellte als König die Macht Frankreichs wieder her, s. Bd. II. S. 759. Er war ein gewissenloser, grausamer, abergläubischer Mann, aber der beste Politiker seiner Zeit u. ein ausgezeichneter Staatswirth, so daß man ihn gewöhnlich mit Kaiser Tiberius vergleicht. - L. XII., König von 1498-1515, verminderte die Steuern und wurde deßwegen der Vater des Volks genannt, eroberte 1499 Genua u. Mailand, bald darauf Neapel, verlor dasselbe jedoch 1503 an die Spanier wieder, nahm an der Liga von Cambrai 1509 gegen Venedig Antheil, sah sich jedoch unmittelbar darauf von der sog. hl. Liga (s. Liga) angegriffen; anfangs kämpfte er glücklich, verlor aber 1513 durch die Schlacht von Novara Oberitalien und nur die Uneinigkeit seiner Feinde machte es ihm möglich, das Herzogthum Burgund zu behaupten. - L. XIII., Sohn Heinrichs IV., geb. 1601, König 1610, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter, die sich Spanien näherte u. die Hugenotten als Religionspartei unterdrücken wollte, wodurch neuer Bürgerkrieg entstand. Von seinem Günstling de Luynes geleitet, schüttelte zwar der König 1617 die Herrschaft

gute Stimmung der Fürsten dauerte jedoch nicht lange; L. zog 1322 Brandenburg an sein Haus, ebenso Holland, Friesland, Seeland u. Hennegau, zuletzt Tyrol, indem er die Erbin dieses Landes, Margaretha Maultasch, von ihrem Manne schied u. mit seinem Sohne Ludwig vermählte. Diese Vermehrung der kaiserl. Hausmacht mißfiel den deutschen Fürsten dergestalt, daß sie der Einwirkung des Papstes u. des franz. Königs nachgaben u. in Karl IV. einen Gegenkönig aufstellten. Bevor der Krieg ernsthaft zum Ausbruche kam, st. L. den 11. Octbr. 1347, auf der Bärenjagd von einem Schlage gerührt.


Ludwig I., König von Frankreich, ist bei den Franzosen Ludwig der Fromme, s. d. – L. II., der Stammler, Sohn Karls des Kahlen, geb. 846, Nachfolger seines Vaters 877, st. 879. – L. III., Sohn des Vorigen, König von 879 bis 882, st. unbeerbt. – L. IV. (dʼOutremer, Uebermeer, weil er in England erzogen war, genannt), Enkel L.s II., König von 936–54. – L. V., der Faule, Enkel des Vorigen, König von 986–87, der letzte französ. Karolinger; s. Band II. S. 757. – L. VI., der Dicke, König von 1108–37, suchte mit Erfolg in den untern Ständen eine Stütze der königl. Macht gegen die großen Vasallen. – L. VII., Sohn des Vorigen, König von 1137–80, bekannt durch seinen unglücklichen Kreuzzug mit dem deutschen König Konrad III., ließ sich von seiner ersten Gemahlin, der Erbtochter Eleonore von Aquitanien, trennen, wodurch dieses Land, als Eleonore Heinrich II. von England heirathete, an die engl. Könige fiel, die dadurch auf franz. Boden übermächtig wurden. – L. VIII., Enkel des Vorigen, König von 1223 bis 1226, führte glückliche Kriege gegen die Engländer u. den Grafen von Toulouse. – L. IX., der Heilige, Sohn des Vorigen, geb. 1215, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner trefflichen Mutter Blanca von Castilien, schloß mit England einen günstigen Frieden, ordnete die Rechtsverhältnisse der Krone zu der Kirche, befestigte die königl. Gewalt gegenüber den großen Vasallen, sicherte die Rechtspflege durch ein Gesetzbuch, zeigte überhaupt sowohl in den inneren Angelegenheiten als in seiner Politik gegen das Ausland eine solche Weisheit u. Gerechtigkeit, daß er von seinen Unterthanen und den benachbarten Völkern als der beste Fürst seiner Zeit verehrt wurde. Im Jahr 1248 unternahm er einen Kreuzzug, eroberte 1249 Damiette in Aegypten, verlor aber einen Theil seines Heeres im Kampfe gegen die Mamelucken, wurde mit dem Reste gefangen u. mußte sich mit 800000 Byzantinern (Goldstücken) auslösen. Er kehrte 1254 zurück und unternahm 1270 einen Zug gegen Tunis, wo er am 25. August im Lager st. Wurde 1297 canonisirt. – L. X., König von 1314–16, bekriegte die Engländer ohne großen Erfolg; unter ihm begannen bereits die Wirren, welche unter seinen Nach folgern Frankreich an den Rand des Verderbens brachten. – L. XI., geb. 1423, Sohn Karls VII., König von 1461–83, empörte sich als Dauphin gegen seinen Vater, führte 1414 die Armagnaken gegen die Schweizer, stellte als König die Macht Frankreichs wieder her, s. Bd. II. S. 759. Er war ein gewissenloser, grausamer, abergläubischer Mann, aber der beste Politiker seiner Zeit u. ein ausgezeichneter Staatswirth, so daß man ihn gewöhnlich mit Kaiser Tiberius vergleicht. – L. XII., König von 1498–1515, verminderte die Steuern und wurde deßwegen der Vater des Volks genannt, eroberte 1499 Genua u. Mailand, bald darauf Neapel, verlor dasselbe jedoch 1503 an die Spanier wieder, nahm an der Liga von Cambrai 1509 gegen Venedig Antheil, sah sich jedoch unmittelbar darauf von der sog. hl. Liga (s. Liga) angegriffen; anfangs kämpfte er glücklich, verlor aber 1513 durch die Schlacht von Novara Oberitalien und nur die Uneinigkeit seiner Feinde machte es ihm möglich, das Herzogthum Burgund zu behaupten. – L. XIII., Sohn Heinrichs IV., geb. 1601, König 1610, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter, die sich Spanien näherte u. die Hugenotten als Religionspartei unterdrücken wollte, wodurch neuer Bürgerkrieg entstand. Von seinem Günstling de Luynes geleitet, schüttelte zwar der König 1617 die Herrschaft

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[37/0038] gute Stimmung der Fürsten dauerte jedoch nicht lange; L. zog 1322 Brandenburg an sein Haus, ebenso Holland, Friesland, Seeland u. Hennegau, zuletzt Tyrol, indem er die Erbin dieses Landes, Margaretha Maultasch, von ihrem Manne schied u. mit seinem Sohne Ludwig vermählte. Diese Vermehrung der kaiserl. Hausmacht mißfiel den deutschen Fürsten dergestalt, daß sie der Einwirkung des Papstes u. des franz. Königs nachgaben u. in Karl IV. einen Gegenkönig aufstellten. Bevor der Krieg ernsthaft zum Ausbruche kam, st. L. den 11. Octbr. 1347, auf der Bärenjagd von einem Schlage gerührt. Ludwig I., König von Frankreich, ist bei den Franzosen Ludwig der Fromme, s. d. – L. II., der Stammler, Sohn Karls des Kahlen, geb. 846, Nachfolger seines Vaters 877, st. 879. – L. III., Sohn des Vorigen, König von 879 bis 882, st. unbeerbt. – L. IV. (dʼOutremer, Uebermeer, weil er in England erzogen war, genannt), Enkel L.s II., König von 936–54. – L. V., der Faule, Enkel des Vorigen, König von 986–87, der letzte französ. Karolinger; s. Band II. S. 757. – L. VI., der Dicke, König von 1108–37, suchte mit Erfolg in den untern Ständen eine Stütze der königl. Macht gegen die großen Vasallen. – L. VII., Sohn des Vorigen, König von 1137–80, bekannt durch seinen unglücklichen Kreuzzug mit dem deutschen König Konrad III., ließ sich von seiner ersten Gemahlin, der Erbtochter Eleonore von Aquitanien, trennen, wodurch dieses Land, als Eleonore Heinrich II. von England heirathete, an die engl. Könige fiel, die dadurch auf franz. Boden übermächtig wurden. – L. VIII., Enkel des Vorigen, König von 1223 bis 1226, führte glückliche Kriege gegen die Engländer u. den Grafen von Toulouse. – L. IX., der Heilige, Sohn des Vorigen, geb. 1215, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner trefflichen Mutter Blanca von Castilien, schloß mit England einen günstigen Frieden, ordnete die Rechtsverhältnisse der Krone zu der Kirche, befestigte die königl. Gewalt gegenüber den großen Vasallen, sicherte die Rechtspflege durch ein Gesetzbuch, zeigte überhaupt sowohl in den inneren Angelegenheiten als in seiner Politik gegen das Ausland eine solche Weisheit u. Gerechtigkeit, daß er von seinen Unterthanen und den benachbarten Völkern als der beste Fürst seiner Zeit verehrt wurde. Im Jahr 1248 unternahm er einen Kreuzzug, eroberte 1249 Damiette in Aegypten, verlor aber einen Theil seines Heeres im Kampfe gegen die Mamelucken, wurde mit dem Reste gefangen u. mußte sich mit 800000 Byzantinern (Goldstücken) auslösen. Er kehrte 1254 zurück und unternahm 1270 einen Zug gegen Tunis, wo er am 25. August im Lager st. Wurde 1297 canonisirt. – L. X., König von 1314–16, bekriegte die Engländer ohne großen Erfolg; unter ihm begannen bereits die Wirren, welche unter seinen Nach folgern Frankreich an den Rand des Verderbens brachten. – L. XI., geb. 1423, Sohn Karls VII., König von 1461–83, empörte sich als Dauphin gegen seinen Vater, führte 1414 die Armagnaken gegen die Schweizer, stellte als König die Macht Frankreichs wieder her, s. Bd. II. S. 759. Er war ein gewissenloser, grausamer, abergläubischer Mann, aber der beste Politiker seiner Zeit u. ein ausgezeichneter Staatswirth, so daß man ihn gewöhnlich mit Kaiser Tiberius vergleicht. – L. XII., König von 1498–1515, verminderte die Steuern und wurde deßwegen der Vater des Volks genannt, eroberte 1499 Genua u. Mailand, bald darauf Neapel, verlor dasselbe jedoch 1503 an die Spanier wieder, nahm an der Liga von Cambrai 1509 gegen Venedig Antheil, sah sich jedoch unmittelbar darauf von der sog. hl. Liga (s. Liga) angegriffen; anfangs kämpfte er glücklich, verlor aber 1513 durch die Schlacht von Novara Oberitalien und nur die Uneinigkeit seiner Feinde machte es ihm möglich, das Herzogthum Burgund zu behaupten. – L. XIII., Sohn Heinrichs IV., geb. 1601, König 1610, regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter, die sich Spanien näherte u. die Hugenotten als Religionspartei unterdrücken wollte, wodurch neuer Bürgerkrieg entstand. Von seinem Günstling de Luynes geleitet, schüttelte zwar der König 1617 die Herrschaft

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/38>, abgerufen am 21.11.2024.