Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.- O., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, an der alten Oder, mit 2700 E., Maschinenfabrik. Oderint dum metuant, lat., mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten, Wahlspruch des Caligula. Odermenig, s. Agrimonia. Odessa, Stadt im russ. Gouvernem. Cherson, an einer Bucht des schwarzen Meeres zwischen den Mündungen des Dniestr und Dniepr, mit einem geräumigen, durch starke Forts gedeckten Hafen, 72000 E., schönen Gebäuden u. Straßen, Fabriken. O. ist Hauptausfuhrplatz des südl. Rußlands und zur ersten Handelsstadt des Reichs durch seine Lage bestimmt. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich in: Getreide, Wolle, Häuten, Talg, Pöckelfleisch, Caviar, Hausenblase, Wachs, und wird zu 30 Mill. Rubel berechnet. Angelegt wurde O. 1792, hob sich aber erst seit 1803 unter der Verwaltung des Herzogs von Richelieu. Odeum, lat., Odeon, griech., theaterähnliches Gebäude, bei den Alten zur Aufführung musikalischer und poetischer Wettkämpfe bestimmt, aber auch zu Volksversammlungen u. Gerichtssitzungen benutzt; das erste wurde zu Athen aus der persischen Beute aufgeführt. Odeurs (odöhr), frz., Wohlgerüche, Parfüm. Odilia, St., Othilia, die Schutzpatronin des Elsasses und der an den Augen Leidenden, eine Tochter des zu Childerichs II. Zeit (656-670 n. Chr.) lebenden Alemannenherzogs Ethico I., wurde blind geb., deßhalb vom Vater verstoßen, im burgundischen Kloster Palma durch die hl. Taufe sehend und dort erzogen, auf Veranlassung ihres Bruders, welchen der Vater dafür tödtlich schlug, zurückgebracht. Es dauerte nicht lange, so gewann O. das Herz ihres Vaters, so daß er ihr das Schloß Hohenburg schenkte, welches sie in ein Nonnenkloster verwandelte. Am Fuße des Schloßberges baute sie das Kloster Niedermünster sowie ein Hospital für Wanderer u. st. um 720 als Aebtissin. Gedächtnißtag 13. Decbr. Neueste Lebensbeschreibung von M. Th. de Bussierre, Plancy 1853. Odilon Barrot, s. Barrot. Odin, s. deutsche u. nord. Mythologie. Odiös, lat.-deutsch, gehässig; odiosa, Verdrießlichkeiten; odium, Haß, Verdruß. Odoaker, Anführer der im röm. Solde stehenden Heruler, Rugier und Skyren, beredete diese, statt Italien für den röm. Kaiser zu vertheidigen, es selbst zu besetzen, wurde von ihnen zum König ausgerufen, tödtete Orestes, den Vater des Romulus Augustulus, u. beherrschte von 476-193 n. Chr. Italien mit Kraft und Einsicht, wurde aber von dem Ostgothen Theodorich besiegt und bei einem Gastmahle treulos erstochen. O'Donnel, altirische Familie, einst im Besitze von Tyrconnel (Donegal), deren Haupt jetzt den Titel Graf von Mayo und Baronet von Newporthouse führt; nach der Schlacht an der Boyne wanderten fast alle O. aus und deren Nachkommen gelangten besonders in Oesterreich u. Spanien zu Ansehen. Karl, Graf O. v. Tyrconnel, gest. 1770, zeichnete sich im 7 jährigen Kriege aus, war General der Cavallerie; Franz, Graf O. von Tyrconnel, st. 1810 als österr. Finanzminister; Moritz, Graf O. von Tyrconnel. st. 1843 als Feldmarschalllieutenant; sein ältester Sohn. Max Karl Lamoral, geb. 1812, Flügeladjutant des Kaisers Franz Joseph, rettete mit Ettenreich 18. Febr. 1853 demselben bei dem Attentate Libenyis das Leben. - Von den span. O. zeichnete sich Joseph Heinrich, Graf von Abisbal. im Kriege gegen Napoleon aus, wurde wegen eines 1809 bei La Bisbal in Catalonien errungenen Vortheils zum Grafen von Abisbal erhoben, spielte aber nach 1814 eine sehr zweideutige Rolle, indem er sich je nach den Umständen für den absoluten König od. für die Constitutionellen erklärte, verdarb es so mit allen Parteien und st. 1834 als Flüchtling in Frankreich. Sein Sohn Karl zeichnete sich im span. Bürgerkriege unter den Christinos aus, wurde General u. blieb später Espartero treu; der andere, Leopold, Graf von Lucana, focht gegen die Karlisten, schlug Cabrera bei Lucena, machte 1841 zu Pampeluna einen vergeblichen Aufstandsversuch gegen Espartero, stürzte denselben 1843 mit Narygez, war hierauf bis – O., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, an der alten Oder, mit 2700 E., Maschinenfabrik. Oderint dum metuant, lat., mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten, Wahlspruch des Caligula. Odermenig, s. Agrimonia. Odessa, Stadt im russ. Gouvernem. Cherson, an einer Bucht des schwarzen Meeres zwischen den Mündungen des Dniestr und Dniepr, mit einem geräumigen, durch starke Forts gedeckten Hafen, 72000 E., schönen Gebäuden u. Straßen, Fabriken. O. ist Hauptausfuhrplatz des südl. Rußlands und zur ersten Handelsstadt des Reichs durch seine Lage bestimmt. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich in: Getreide, Wolle, Häuten, Talg, Pöckelfleisch, Caviar, Hausenblase, Wachs, und wird zu 30 Mill. Rubel berechnet. Angelegt wurde O. 1792, hob sich aber erst seit 1803 unter der Verwaltung des Herzogs von Richelieu. Odeum, lat., Odeon, griech., theaterähnliches Gebäude, bei den Alten zur Aufführung musikalischer und poetischer Wettkämpfe bestimmt, aber auch zu Volksversammlungen u. Gerichtssitzungen benutzt; das erste wurde zu Athen aus der persischen Beute aufgeführt. Odeurs (odöhr), frz., Wohlgerüche, Parfüm. Odilia, St., Othilia, die Schutzpatronin des Elsasses und der an den Augen Leidenden, eine Tochter des zu Childerichs II. Zeit (656–670 n. Chr.) lebenden Alemannenherzogs Ethico I., wurde blind geb., deßhalb vom Vater verstoßen, im burgundischen Kloster Palma durch die hl. Taufe sehend und dort erzogen, auf Veranlassung ihres Bruders, welchen der Vater dafür tödtlich schlug, zurückgebracht. Es dauerte nicht lange, so gewann O. das Herz ihres Vaters, so daß er ihr das Schloß Hohenburg schenkte, welches sie in ein Nonnenkloster verwandelte. Am Fuße des Schloßberges baute sie das Kloster Niedermünster sowie ein Hospital für Wanderer u. st. um 720 als Aebtissin. Gedächtnißtag 13. Decbr. Neueste Lebensbeschreibung von M. Th. de Bussierre, Plancy 1853. Odilon Barrot, s. Barrot. Odin, s. deutsche u. nord. Mythologie. Odiös, lat.-deutsch, gehässig; odiosa, Verdrießlichkeiten; odium, Haß, Verdruß. Odoaker, Anführer der im röm. Solde stehenden Heruler, Rugier und Skyren, beredete diese, statt Italien für den röm. Kaiser zu vertheidigen, es selbst zu besetzen, wurde von ihnen zum König ausgerufen, tödtete Orestes, den Vater des Romulus Augustulus, u. beherrschte von 476–193 n. Chr. Italien mit Kraft und Einsicht, wurde aber von dem Ostgothen Theodorich besiegt und bei einem Gastmahle treulos erstochen. O'Donnel, altirische Familie, einst im Besitze von Tyrconnel (Donegal), deren Haupt jetzt den Titel Graf von Mayo und Baronet von Newporthouse führt; nach der Schlacht an der Boyne wanderten fast alle O. aus und deren Nachkommen gelangten besonders in Oesterreich u. Spanien zu Ansehen. Karl, Graf O. v. Tyrconnel, gest. 1770, zeichnete sich im 7 jährigen Kriege aus, war General der Cavallerie; Franz, Graf O. von Tyrconnel, st. 1810 als österr. Finanzminister; Moritz, Graf O. von Tyrconnel. st. 1843 als Feldmarschalllieutenant; sein ältester Sohn. Max Karl Lamoral, geb. 1812, Flügeladjutant des Kaisers Franz Joseph, rettete mit Ettenreich 18. Febr. 1853 demselben bei dem Attentate Libenyis das Leben. – Von den span. O. zeichnete sich Joseph Heinrich, Graf von Abisbal. im Kriege gegen Napoleon aus, wurde wegen eines 1809 bei La Bisbal in Catalonien errungenen Vortheils zum Grafen von Abisbal erhoben, spielte aber nach 1814 eine sehr zweideutige Rolle, indem er sich je nach den Umständen für den absoluten König od. für die Constitutionellen erklärte, verdarb es so mit allen Parteien und st. 1834 als Flüchtling in Frankreich. Sein Sohn Karl zeichnete sich im span. Bürgerkriege unter den Christinos aus, wurde General u. blieb später Espartero treu; der andere, Leopold, Graf von Lucana, focht gegen die Karlisten, schlug Cabrera bei Lucena, machte 1841 zu Pampeluna einen vergeblichen Aufstandsversuch gegen Espartero, stürzte denselben 1843 mit Narygez, war hierauf bis <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0378" n="377"/> – O., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, an der alten Oder, mit 2700 E., Maschinenfabrik.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Oderint dum metuant</hi>, lat., mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten, Wahlspruch des Caligula.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odermenig</hi>, s. <hi rendition="#i">Agrimonia</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odessa</hi>, Stadt im russ. Gouvernem. Cherson, an einer Bucht des schwarzen Meeres zwischen den Mündungen des Dniestr und Dniepr, mit einem geräumigen, durch starke Forts gedeckten Hafen, 72000 E., schönen Gebäuden u. Straßen, Fabriken. O. ist Hauptausfuhrplatz des südl. Rußlands und zur ersten Handelsstadt des Reichs durch seine Lage bestimmt. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich in: Getreide, Wolle, Häuten, Talg, Pöckelfleisch, Caviar, Hausenblase, Wachs, und wird zu 30 Mill. Rubel berechnet. Angelegt wurde O. 1792, hob sich aber erst seit 1803 unter der Verwaltung des Herzogs von Richelieu.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odeum</hi>, lat., Odeon, griech., theaterähnliches Gebäude, bei den Alten zur Aufführung musikalischer und poetischer Wettkämpfe bestimmt, aber auch zu Volksversammlungen u. Gerichtssitzungen benutzt; das erste wurde zu Athen aus der persischen Beute aufgeführt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odeurs</hi> (odöhr), frz., Wohlgerüche, Parfüm.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odilia, St.</hi>, <hi rendition="#g">Othilia</hi>, die Schutzpatronin des Elsasses und der an den Augen Leidenden, eine Tochter des zu Childerichs II. Zeit (656–670 n. Chr.) lebenden Alemannenherzogs Ethico I., wurde blind geb., deßhalb vom Vater verstoßen, im burgundischen Kloster Palma durch die hl. Taufe sehend und dort erzogen, auf Veranlassung ihres Bruders, welchen der Vater dafür tödtlich schlug, zurückgebracht. Es dauerte nicht lange, so gewann O. das Herz ihres Vaters, so daß er ihr das Schloß Hohenburg schenkte, welches sie in ein Nonnenkloster verwandelte. Am Fuße des Schloßberges baute sie das Kloster Niedermünster sowie ein Hospital für Wanderer u. st. um 720 als Aebtissin. Gedächtnißtag 13. Decbr. Neueste Lebensbeschreibung von <hi rendition="#i">M. Th. de Bussierre, Plancy</hi> 1853.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odilon Barrot</hi>, s. Barrot.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odin</hi>, s. deutsche u. nord. Mythologie.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odiös</hi>, lat.-deutsch, gehässig; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">odiosa</hi></hi>, Verdrießlichkeiten; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">odium</hi></hi>, Haß, Verdruß.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Odoaker</hi>, Anführer der im röm. Solde stehenden Heruler, Rugier und Skyren, beredete diese, statt Italien für den röm. Kaiser zu vertheidigen, es selbst zu besetzen, wurde von ihnen zum König ausgerufen, tödtete Orestes, den Vater des Romulus Augustulus, u. beherrschte von 476–193 n. Chr. Italien mit Kraft und Einsicht, wurde aber von dem Ostgothen Theodorich besiegt und bei einem Gastmahle treulos erstochen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">O'Donnel</hi>, altirische Familie, einst im Besitze von Tyrconnel (Donegal), deren Haupt jetzt den Titel Graf von Mayo und Baronet von Newporthouse führt; nach der Schlacht an der Boyne wanderten fast alle O. aus und deren Nachkommen gelangten besonders in Oesterreich u. Spanien zu Ansehen. <hi rendition="#g">Karl</hi>, Graf O. v. Tyrconnel, gest. 1770, zeichnete sich im 7 jährigen Kriege aus, war General der Cavallerie; <hi rendition="#g">Franz</hi>, Graf O. von Tyrconnel, st. 1810 als österr. Finanzminister; <hi rendition="#g">Moritz</hi>, Graf O. von Tyrconnel. st. 1843 als Feldmarschalllieutenant; sein ältester Sohn. <hi rendition="#g">Max Karl Lamoral</hi>, geb. 1812, Flügeladjutant des Kaisers Franz Joseph, rettete mit Ettenreich 18. Febr. 1853 demselben bei dem Attentate Libenyis das Leben. – Von den span. O. zeichnete sich <hi rendition="#g">Joseph Heinrich</hi>, Graf von Abisbal. im Kriege gegen Napoleon aus, wurde wegen eines 1809 bei La Bisbal in Catalonien errungenen Vortheils zum Grafen von Abisbal erhoben, spielte aber nach 1814 eine sehr zweideutige Rolle, indem er sich je nach den Umständen für den absoluten König od. für die Constitutionellen erklärte, verdarb es so mit allen Parteien und st. 1834 als Flüchtling in Frankreich. Sein Sohn <hi rendition="#g">Karl</hi> zeichnete sich im span. Bürgerkriege unter den Christinos aus, wurde General u. blieb später Espartero treu; der andere, <hi rendition="#g">Leopold</hi>, Graf von Lucana, focht gegen die Karlisten, schlug Cabrera bei Lucena, machte 1841 zu Pampeluna einen vergeblichen Aufstandsversuch gegen Espartero, stürzte denselben 1843 mit Narygez, war hierauf bis </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [377/0378]
– O., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, an der alten Oder, mit 2700 E., Maschinenfabrik.
Oderint dum metuant, lat., mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten, Wahlspruch des Caligula.
Odermenig, s. Agrimonia.
Odessa, Stadt im russ. Gouvernem. Cherson, an einer Bucht des schwarzen Meeres zwischen den Mündungen des Dniestr und Dniepr, mit einem geräumigen, durch starke Forts gedeckten Hafen, 72000 E., schönen Gebäuden u. Straßen, Fabriken. O. ist Hauptausfuhrplatz des südl. Rußlands und zur ersten Handelsstadt des Reichs durch seine Lage bestimmt. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich in: Getreide, Wolle, Häuten, Talg, Pöckelfleisch, Caviar, Hausenblase, Wachs, und wird zu 30 Mill. Rubel berechnet. Angelegt wurde O. 1792, hob sich aber erst seit 1803 unter der Verwaltung des Herzogs von Richelieu.
Odeum, lat., Odeon, griech., theaterähnliches Gebäude, bei den Alten zur Aufführung musikalischer und poetischer Wettkämpfe bestimmt, aber auch zu Volksversammlungen u. Gerichtssitzungen benutzt; das erste wurde zu Athen aus der persischen Beute aufgeführt.
Odeurs (odöhr), frz., Wohlgerüche, Parfüm.
Odilia, St., Othilia, die Schutzpatronin des Elsasses und der an den Augen Leidenden, eine Tochter des zu Childerichs II. Zeit (656–670 n. Chr.) lebenden Alemannenherzogs Ethico I., wurde blind geb., deßhalb vom Vater verstoßen, im burgundischen Kloster Palma durch die hl. Taufe sehend und dort erzogen, auf Veranlassung ihres Bruders, welchen der Vater dafür tödtlich schlug, zurückgebracht. Es dauerte nicht lange, so gewann O. das Herz ihres Vaters, so daß er ihr das Schloß Hohenburg schenkte, welches sie in ein Nonnenkloster verwandelte. Am Fuße des Schloßberges baute sie das Kloster Niedermünster sowie ein Hospital für Wanderer u. st. um 720 als Aebtissin. Gedächtnißtag 13. Decbr. Neueste Lebensbeschreibung von M. Th. de Bussierre, Plancy 1853.
Odilon Barrot, s. Barrot.
Odin, s. deutsche u. nord. Mythologie.
Odiös, lat.-deutsch, gehässig; odiosa, Verdrießlichkeiten; odium, Haß, Verdruß.
Odoaker, Anführer der im röm. Solde stehenden Heruler, Rugier und Skyren, beredete diese, statt Italien für den röm. Kaiser zu vertheidigen, es selbst zu besetzen, wurde von ihnen zum König ausgerufen, tödtete Orestes, den Vater des Romulus Augustulus, u. beherrschte von 476–193 n. Chr. Italien mit Kraft und Einsicht, wurde aber von dem Ostgothen Theodorich besiegt und bei einem Gastmahle treulos erstochen.
O'Donnel, altirische Familie, einst im Besitze von Tyrconnel (Donegal), deren Haupt jetzt den Titel Graf von Mayo und Baronet von Newporthouse führt; nach der Schlacht an der Boyne wanderten fast alle O. aus und deren Nachkommen gelangten besonders in Oesterreich u. Spanien zu Ansehen. Karl, Graf O. v. Tyrconnel, gest. 1770, zeichnete sich im 7 jährigen Kriege aus, war General der Cavallerie; Franz, Graf O. von Tyrconnel, st. 1810 als österr. Finanzminister; Moritz, Graf O. von Tyrconnel. st. 1843 als Feldmarschalllieutenant; sein ältester Sohn. Max Karl Lamoral, geb. 1812, Flügeladjutant des Kaisers Franz Joseph, rettete mit Ettenreich 18. Febr. 1853 demselben bei dem Attentate Libenyis das Leben. – Von den span. O. zeichnete sich Joseph Heinrich, Graf von Abisbal. im Kriege gegen Napoleon aus, wurde wegen eines 1809 bei La Bisbal in Catalonien errungenen Vortheils zum Grafen von Abisbal erhoben, spielte aber nach 1814 eine sehr zweideutige Rolle, indem er sich je nach den Umständen für den absoluten König od. für die Constitutionellen erklärte, verdarb es so mit allen Parteien und st. 1834 als Flüchtling in Frankreich. Sein Sohn Karl zeichnete sich im span. Bürgerkriege unter den Christinos aus, wurde General u. blieb später Espartero treu; der andere, Leopold, Graf von Lucana, focht gegen die Karlisten, schlug Cabrera bei Lucena, machte 1841 zu Pampeluna einen vergeblichen Aufstandsversuch gegen Espartero, stürzte denselben 1843 mit Narygez, war hierauf bis
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |