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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Verdienste um die Fortbildung der Wissenschaften, als auf ihre eigentliche Nationalliteratur. Dieselbe beginnt in der Poesie zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges mit Philipp von Marnix u. Coornhert; ihnen folgte Hooft, Corneliszoon, Konstant. Huyghens u. besonders Joost van den Vondel (gest. 1679), Lyriker, Satiriker und Dramatiker. In der leichten Erzählung zeichnete sich Cats aus; nennenswerth sind aus dieser älteren Periode noch de Decker, Broeckhuisen, Kamphuizen, Samuel Coster, Bredero, Weesterbaan, Heemskerk; als lat. Dichter sind Barläus, de Bosch und Franke zu erwähnen. Das 18. Jahrh. ist ziemlich unfruchtbar; nennenswerth sind etwa: Rotgans, Hoogvliet, Winter, Langendyk. In neuerer Zeit, wo besonders die engl. und deutsche Literatur einwirkten, glänzt vor allen Bilderdijk als lyrischer, didaktischer u. dramatischer Dichter, der ein europ. Publikum hätte, wenn die holländ. Sprache auf kein so beschränktes Gebiet angewiesen wäre. Als Lyriker besitzen einen Namen: Hendrik Tollens, Helmers, Kirker, Loots, Loosjes, Simons, Spandow, Lulofs, da Costa; als Romanenschreiber: van den Hage, Elisabeth Wolff u. Agatha Deken, Fräulein Toussaint, Schaik als Dorfnovellist. - In der Geschichtschreibung, die sich fast durchgängig auf die Niederlande beschränkt, erscheinen Hoost und Hugo Grotius, Barläus, Brandt, Leclerc, der breite, aber genaue Wagenaar etc. Um die Staatswissenschaften machten sich Althufen u. Hugo Grotius verdient, um die Staatswirthschaftslehre: Luzac, um die Rechtswissenschaft: Hugo Grotius; dagegen steht in der Philosophie der Jude B. Spinoza, der Gründer eines pantheistischen Systems, einsam da. Der weitausgedehnte Seehandel der Niederländer mußte der Geographie sehr förderlich sein; bedeutende Reisebeschreibungen sind die von Niewhof über China, Baldäus über Ceylon, Kämpfer (geborner Deutscher) über Japan. Ein Hauptverdienst erwarben sich die Holländer um die Mathematik u. Physik; es genügt, Namen zu nennen wie van Ceulen, Snell, Huyghens, Drebbel; die Optik: die Hydraulik u. Hydrostatik fanden ihre theoretische und praktische Ausbildung vorzugsweise in Holland. Ebenso verhält es sich mit der Anatomie und Physiologie, die von Swammerdam, Leuwenhoek, Ruysch, Albinus und Camper bereichert wurde, während Boerhave als Arzt u. Lehrer Epoche machte. Ebenso anerkannt sind die Verdienste der Niederländer um die classische Philologie und unvergeßlich die Namen: Lipsius, Scaliger, Hugo Grotius, Gronov, Grävius, Daniel und Nikolaus Heinsius, Spanheim, Drakenborch, Perizonius, Oudendorp, Ducker, Wesseling, Valkenaer, die beiden Burmann, Hemsterhuys, Ruhnken. Wyttenbach, durch welche die Universitäten Leyden u. Löwen den Verehrern der classischen Bildung gleichsam zu heiligen Orten wurden. (Vgl. "Geschichte der Literatur und Wissenschaften in den Niederlanden" von Kampen, 3 Bde., Haag 1821-26.)


Niederloire, Depart., s. Loire.


Niederösterreich, s. Oesterreich unter der Enns.


Niederpyrenäen, Depart., s. Pyrenäen.


Niederrhein, Depart., s. Rhein.


Niederrheinischer Kreis oder kurrheinischer Kreis, einer der 10 Kreise des deutschen Reichs, auf beiden Seiten des Rheins, enthielt: Kurmainz, Kurtrier, Kurköln, Kurpfalz, Fürstenthum Arenberg, die Deutschordensballei Koblenz, Herrschaft Beilstein, Grafschaft Nieder-Isenburg, Burggrafenthum Reineck.


Niedersachsen, ehemals der von der Niederelbe (Barby) an beginnende Theil des alten Sachsen. Niedersächsischer Kreis, einer der 10 Kreise des weiland deutsch en Reichs, begriff: das Herzogthum Magdeburg, Hannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Fürstenthum Halberstadt, die mecklenburg. Herzogthümer, Herzogthum Holstein, Bisthum Hildesheim, Herzogthum Sachsen-Lauenburg, Hochstift Lübeck, Fürstenthum Schwerin, Fürstenthum Ratzeburg, Fürstenthum Blankenburg, Grafschaft Rantzau; die 6 Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen.


Niederschlag, Präcipitat, in der Chemie Stoffe, die in Flüssigkeiten aufgelöst,

Verdienste um die Fortbildung der Wissenschaften, als auf ihre eigentliche Nationalliteratur. Dieselbe beginnt in der Poesie zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges mit Philipp von Marnix u. Coornhert; ihnen folgte Hooft, Corneliszoon, Konstant. Huyghens u. besonders Joost van den Vondel (gest. 1679), Lyriker, Satiriker und Dramatiker. In der leichten Erzählung zeichnete sich Cats aus; nennenswerth sind aus dieser älteren Periode noch de Decker, Broeckhuisen, Kamphuizen, Samuel Coster, Bredero, Weesterbaan, Heemskerk; als lat. Dichter sind Barläus, de Bosch und Franke zu erwähnen. Das 18. Jahrh. ist ziemlich unfruchtbar; nennenswerth sind etwa: Rotgans, Hoogvliet, Winter, Langendyk. In neuerer Zeit, wo besonders die engl. und deutsche Literatur einwirkten, glänzt vor allen Bilderdijk als lyrischer, didaktischer u. dramatischer Dichter, der ein europ. Publikum hätte, wenn die holländ. Sprache auf kein so beschränktes Gebiet angewiesen wäre. Als Lyriker besitzen einen Namen: Hendrik Tollens, Helmers, Kirker, Loots, Loosjes, Simons, Spandow, Lulofs, da Costa; als Romanenschreiber: van den Hage, Elisabeth Wolff u. Agatha Deken, Fräulein Toussaint, Schaik als Dorfnovellist. – In der Geschichtschreibung, die sich fast durchgängig auf die Niederlande beschränkt, erscheinen Hoost und Hugo Grotius, Barläus, Brandt, Leclerc, der breite, aber genaue Wagenaar etc. Um die Staatswissenschaften machten sich Althufen u. Hugo Grotius verdient, um die Staatswirthschaftslehre: Luzac, um die Rechtswissenschaft: Hugo Grotius; dagegen steht in der Philosophie der Jude B. Spinoza, der Gründer eines pantheistischen Systems, einsam da. Der weitausgedehnte Seehandel der Niederländer mußte der Geographie sehr förderlich sein; bedeutende Reisebeschreibungen sind die von Niewhof über China, Baldäus über Ceylon, Kämpfer (geborner Deutscher) über Japan. Ein Hauptverdienst erwarben sich die Holländer um die Mathematik u. Physik; es genügt, Namen zu nennen wie van Ceulen, Snell, Huyghens, Drebbel; die Optik: die Hydraulik u. Hydrostatik fanden ihre theoretische und praktische Ausbildung vorzugsweise in Holland. Ebenso verhält es sich mit der Anatomie und Physiologie, die von Swammerdam, Leuwenhoek, Ruysch, Albinus und Camper bereichert wurde, während Boerhave als Arzt u. Lehrer Epoche machte. Ebenso anerkannt sind die Verdienste der Niederländer um die classische Philologie und unvergeßlich die Namen: Lipsius, Scaliger, Hugo Grotius, Gronov, Grävius, Daniel und Nikolaus Heinsius, Spanheim, Drakenborch, Perizonius, Oudendorp, Ducker, Wesseling, Valkenaer, die beiden Burmann, Hemsterhuys, Ruhnken. Wyttenbach, durch welche die Universitäten Leyden u. Löwen den Verehrern der classischen Bildung gleichsam zu heiligen Orten wurden. (Vgl. „Geschichte der Literatur und Wissenschaften in den Niederlanden“ von Kampen, 3 Bde., Haag 1821–26.)


Niederloire, Depart., s. Loire.


Niederösterreich, s. Oesterreich unter der Enns.


Niederpyrenäen, Depart., s. Pyrenäen.


Niederrhein, Depart., s. Rhein.


Niederrheinischer Kreis oder kurrheinischer Kreis, einer der 10 Kreise des deutschen Reichs, auf beiden Seiten des Rheins, enthielt: Kurmainz, Kurtrier, Kurköln, Kurpfalz, Fürstenthum Arenberg, die Deutschordensballei Koblenz, Herrschaft Beilstein, Grafschaft Nieder-Isenburg, Burggrafenthum Reineck.


Niedersachsen, ehemals der von der Niederelbe (Barby) an beginnende Theil des alten Sachsen. Niedersächsischer Kreis, einer der 10 Kreise des weiland deutsch en Reichs, begriff: das Herzogthum Magdeburg, Hannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Fürstenthum Halberstadt, die mecklenburg. Herzogthümer, Herzogthum Holstein, Bisthum Hildesheim, Herzogthum Sachsen-Lauenburg, Hochstift Lübeck, Fürstenthum Schwerin, Fürstenthum Ratzeburg, Fürstenthum Blankenburg, Grafschaft Rantzau; die 6 Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen.


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[341/0342] Verdienste um die Fortbildung der Wissenschaften, als auf ihre eigentliche Nationalliteratur. Dieselbe beginnt in der Poesie zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges mit Philipp von Marnix u. Coornhert; ihnen folgte Hooft, Corneliszoon, Konstant. Huyghens u. besonders Joost van den Vondel (gest. 1679), Lyriker, Satiriker und Dramatiker. In der leichten Erzählung zeichnete sich Cats aus; nennenswerth sind aus dieser älteren Periode noch de Decker, Broeckhuisen, Kamphuizen, Samuel Coster, Bredero, Weesterbaan, Heemskerk; als lat. Dichter sind Barläus, de Bosch und Franke zu erwähnen. Das 18. Jahrh. ist ziemlich unfruchtbar; nennenswerth sind etwa: Rotgans, Hoogvliet, Winter, Langendyk. In neuerer Zeit, wo besonders die engl. und deutsche Literatur einwirkten, glänzt vor allen Bilderdijk als lyrischer, didaktischer u. dramatischer Dichter, der ein europ. Publikum hätte, wenn die holländ. Sprache auf kein so beschränktes Gebiet angewiesen wäre. Als Lyriker besitzen einen Namen: Hendrik Tollens, Helmers, Kirker, Loots, Loosjes, Simons, Spandow, Lulofs, da Costa; als Romanenschreiber: van den Hage, Elisabeth Wolff u. Agatha Deken, Fräulein Toussaint, Schaik als Dorfnovellist. – In der Geschichtschreibung, die sich fast durchgängig auf die Niederlande beschränkt, erscheinen Hoost und Hugo Grotius, Barläus, Brandt, Leclerc, der breite, aber genaue Wagenaar etc. Um die Staatswissenschaften machten sich Althufen u. Hugo Grotius verdient, um die Staatswirthschaftslehre: Luzac, um die Rechtswissenschaft: Hugo Grotius; dagegen steht in der Philosophie der Jude B. Spinoza, der Gründer eines pantheistischen Systems, einsam da. Der weitausgedehnte Seehandel der Niederländer mußte der Geographie sehr förderlich sein; bedeutende Reisebeschreibungen sind die von Niewhof über China, Baldäus über Ceylon, Kämpfer (geborner Deutscher) über Japan. Ein Hauptverdienst erwarben sich die Holländer um die Mathematik u. Physik; es genügt, Namen zu nennen wie van Ceulen, Snell, Huyghens, Drebbel; die Optik: die Hydraulik u. Hydrostatik fanden ihre theoretische und praktische Ausbildung vorzugsweise in Holland. Ebenso verhält es sich mit der Anatomie und Physiologie, die von Swammerdam, Leuwenhoek, Ruysch, Albinus und Camper bereichert wurde, während Boerhave als Arzt u. Lehrer Epoche machte. Ebenso anerkannt sind die Verdienste der Niederländer um die classische Philologie und unvergeßlich die Namen: Lipsius, Scaliger, Hugo Grotius, Gronov, Grävius, Daniel und Nikolaus Heinsius, Spanheim, Drakenborch, Perizonius, Oudendorp, Ducker, Wesseling, Valkenaer, die beiden Burmann, Hemsterhuys, Ruhnken. Wyttenbach, durch welche die Universitäten Leyden u. Löwen den Verehrern der classischen Bildung gleichsam zu heiligen Orten wurden. (Vgl. „Geschichte der Literatur und Wissenschaften in den Niederlanden“ von Kampen, 3 Bde., Haag 1821–26.) Niederloire, Depart., s. Loire. Niederösterreich, s. Oesterreich unter der Enns. Niederpyrenäen, Depart., s. Pyrenäen. Niederrhein, Depart., s. Rhein. Niederrheinischer Kreis oder kurrheinischer Kreis, einer der 10 Kreise des deutschen Reichs, auf beiden Seiten des Rheins, enthielt: Kurmainz, Kurtrier, Kurköln, Kurpfalz, Fürstenthum Arenberg, die Deutschordensballei Koblenz, Herrschaft Beilstein, Grafschaft Nieder-Isenburg, Burggrafenthum Reineck. Niedersachsen, ehemals der von der Niederelbe (Barby) an beginnende Theil des alten Sachsen. Niedersächsischer Kreis, einer der 10 Kreise des weiland deutsch en Reichs, begriff: das Herzogthum Magdeburg, Hannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Fürstenthum Halberstadt, die mecklenburg. Herzogthümer, Herzogthum Holstein, Bisthum Hildesheim, Herzogthum Sachsen-Lauenburg, Hochstift Lübeck, Fürstenthum Schwerin, Fürstenthum Ratzeburg, Fürstenthum Blankenburg, Grafschaft Rantzau; die 6 Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen. Niederschlag, Präcipitat, in der Chemie Stoffe, die in Flüssigkeiten aufgelöst,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/342>, abgerufen am 22.11.2024.