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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Schultern. In seinem Innern liegen die 7 Halswirbel, an welche sich zahlreiche und ziemlich starke Muskeln anheften, welche den Bewegungen theils des Kopfes u. Halses, theils der Schultern dienen. Zwischen diesen Muskeln in der Mitte des N.s und nach dessen ganzer Länge erstreckt sich das N. band (ligamentum nuchae), welches weniger ausgebildet beim Menschen, um so stärker aber bei den Wiederkäuern ist, und zu festerem Halt des Kopfes dient.


Nacktschnecken, Wegschnecken (Limaces), eine Gattung Schnecken, Abtheilung Lungenschnecken, mit langgestrecktem, oben gewölbtem, unten glattem Körper, ohne Gehäuse; der Fuß vom Körper nicht geschieden. Die schwarze N. (Limax ater), ganz schwarz, auch mit rothem oder gelbem Rande oder dunkelbraun mit gelbem Rande; bis 4'' lang; eßbar. - Die rothe N. (L. rufus), 4-5'' lang, rothgelb. - Die nackte Gartenschnecke (L. hortensis), 11/2'' lang, schwarz, mit rothgelbem Saume; in Gärten. - Die Ackerschnecke (L. agrestis), über 1'' lang, röthlich-grau, auch weiß, sehr schädlich den Feld- und Gartenpflanzen.


Naddod, Naddok, norweg. Seeräuber, der um 860 Island entdeckte.


Nadelcap oder Cap Agulhas, das südlichste Vorgebirge von Afrika, östl. vom Vorgebirg der guten Hoffnung.


Nadelgeld, abgesonderte Kasse der Frauen für ihre kleinern Bedürfnisse (Spiel-, Trüffelgeld).


Nadelhölzer, s. Coniferae.


Nadeln, werden aus Drath von verschiedenem Metall gefertigt je nach ihrer Bestimmung, so die Steck-N. aus Gold-, Silber- und Messingdraht, die Strick-N., Näh-N. und chirurgischen N. aus Stahldraht, die Haar-N. aus Eisendraht. Die meisten und besten N. liefert jetzt England, namentlich Sheffield und Birmingham; aber auch Deutschland liefert ausgezeichnete Waare (Aachener Näh-N., Nürnberger Steck-N.).


Nadelschnecken (Cerinthia), Gattung Schnecken aus der Abtheilung der Kammkiemer, mit langem, thurmähnlichem Gehäuse, das eine ovale Mündung hat. Alle sind Meerbewohner. Die Riesen-N. (C. giganteum), an der Küste von Neuholland, gegen 11/2' lang, grau-braun; selten. - Die Ebenholzschnecke (C. ebenium), über 3'' lang, schwarz, bei Neuseeland, ebenfalls selten und kostbar. - Die Bastardpapstkrone (C. nadulosum), weißlich, mit braunen Linien; über 3'' lang; bei den Antillen.


Nadelstich, s. Acupunktur.


Nadir, s. Zenith.


Nadir, Thamasp Kulikhan, geb. 1688 in Khorasan, Sohn eines Turkomannenhäuptlings, nahm früh persische Kriegsdienste, verließ dieselben wegen ungerechter Zurücksetzung, stellte sich an die Spitze einer Schaar Abenteurer u. erwarb sich einen solchen Ruf, daß ihn der Schah Thamasp zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannte. Als dieser mit der Pforte Friede schloß, entthronte ihn N. und ließ sich 1735 nach einem großen Siege über die Türken zum Schah ausrufen. Er zwang Rußland, die unter Peter I. eroberten pers. Provinzen am kasp. Meere wieder herauszugeben, führte einen siegreichen Zug nach Indien aus u. erschütterte die Macht des Großmoguls dergestalt, daß sie sich nicht mehr erholen konnte. N., von Natur zur Grausamkeit geneigt, wurde geisteskrank und wüthete gegen seine nächste Umgebung so. daß ihn endlich seine eigenen Feldherrn ihrer Sicherheit wegen in seinem Zelte ermordeten (1747).


Näfels, kath. Dorf im Kanton Glarus mit 1900 E.; Schlacht d. 9. April 1388, jährlich am 1. Donnerstag des April durch eine Wallfahrt gefeiert.


Nägele, Franz Karl, berühmter Geburtshelfer, geb. 1778 zu Düsseldorf, prakticirte als Arzt zu Barmen, ward 1807 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, 1810 ordentlicher Professor der Geburtshilfe, 1821 Geh. Hofrath, später Geh. Rath; st. 1851. Seine Verdienste um die Geburtshilfe sind allgemein anerkannt. Schriften: "Erfahrungen und Abhandlungen aus dem Gebiete der Krankheiten des Weibes", Manh. 1812; "Ueber den Mechanismus der Geburt", 2. Aufl. Heidelb. 1822; "Das weibliche Becken", 2. Aufl. Karlsruhe

Schultern. In seinem Innern liegen die 7 Halswirbel, an welche sich zahlreiche und ziemlich starke Muskeln anheften, welche den Bewegungen theils des Kopfes u. Halses, theils der Schultern dienen. Zwischen diesen Muskeln in der Mitte des N.s und nach dessen ganzer Länge erstreckt sich das N. band (ligamentum nuchae), welches weniger ausgebildet beim Menschen, um so stärker aber bei den Wiederkäuern ist, und zu festerem Halt des Kopfes dient.


Nacktschnecken, Wegschnecken (Limaces), eine Gattung Schnecken, Abtheilung Lungenschnecken, mit langgestrecktem, oben gewölbtem, unten glattem Körper, ohne Gehäuse; der Fuß vom Körper nicht geschieden. Die schwarze N. (Limax ater), ganz schwarz, auch mit rothem oder gelbem Rande oder dunkelbraun mit gelbem Rande; bis 4'' lang; eßbar. – Die rothe N. (L. rufus), 4–5'' lang, rothgelb. – Die nackte Gartenschnecke (L. hortensis), 11/2'' lang, schwarz, mit rothgelbem Saume; in Gärten. – Die Ackerschnecke (L. agrestis), über 1'' lang, röthlich-grau, auch weiß, sehr schädlich den Feld- und Gartenpflanzen.


Naddod, Naddok, norweg. Seeräuber, der um 860 Island entdeckte.


Nadelcap oder Cap Agulhas, das südlichste Vorgebirge von Afrika, östl. vom Vorgebirg der guten Hoffnung.


Nadelgeld, abgesonderte Kasse der Frauen für ihre kleinern Bedürfnisse (Spiel-, Trüffelgeld).


Nadelhölzer, s. Coniferae.


Nadeln, werden aus Drath von verschiedenem Metall gefertigt je nach ihrer Bestimmung, so die Steck-N. aus Gold-, Silber- und Messingdraht, die Strick-N., Näh-N. und chirurgischen N. aus Stahldraht, die Haar-N. aus Eisendraht. Die meisten und besten N. liefert jetzt England, namentlich Sheffield und Birmingham; aber auch Deutschland liefert ausgezeichnete Waare (Aachener Näh-N., Nürnberger Steck-N.).


Nadelschnecken (Cerinthia), Gattung Schnecken aus der Abtheilung der Kammkiemer, mit langem, thurmähnlichem Gehäuse, das eine ovale Mündung hat. Alle sind Meerbewohner. Die Riesen-N. (C. giganteum), an der Küste von Neuholland, gegen 11/2ʼ lang, grau-braun; selten. – Die Ebenholzschnecke (C. ebenium), über 3'' lang, schwarz, bei Neuseeland, ebenfalls selten und kostbar. – Die Bastardpapstkrone (C. nadulosum), weißlich, mit braunen Linien; über 3'' lang; bei den Antillen.


Nadelstich, s. Acupunktur.


Nadir, s. Zenith.


Nadir, Thamasp Kulikhan, geb. 1688 in Khorasan, Sohn eines Turkomannenhäuptlings, nahm früh persische Kriegsdienste, verließ dieselben wegen ungerechter Zurücksetzung, stellte sich an die Spitze einer Schaar Abenteurer u. erwarb sich einen solchen Ruf, daß ihn der Schah Thamasp zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannte. Als dieser mit der Pforte Friede schloß, entthronte ihn N. und ließ sich 1735 nach einem großen Siege über die Türken zum Schah ausrufen. Er zwang Rußland, die unter Peter I. eroberten pers. Provinzen am kasp. Meere wieder herauszugeben, führte einen siegreichen Zug nach Indien aus u. erschütterte die Macht des Großmoguls dergestalt, daß sie sich nicht mehr erholen konnte. N., von Natur zur Grausamkeit geneigt, wurde geisteskrank und wüthete gegen seine nächste Umgebung so. daß ihn endlich seine eigenen Feldherrn ihrer Sicherheit wegen in seinem Zelte ermordeten (1747).


Näfels, kath. Dorf im Kanton Glarus mit 1900 E.; Schlacht d. 9. April 1388, jährlich am 1. Donnerstag des April durch eine Wallfahrt gefeiert.


Nägele, Franz Karl, berühmter Geburtshelfer, geb. 1778 zu Düsseldorf, prakticirte als Arzt zu Barmen, ward 1807 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, 1810 ordentlicher Professor der Geburtshilfe, 1821 Geh. Hofrath, später Geh. Rath; st. 1851. Seine Verdienste um die Geburtshilfe sind allgemein anerkannt. Schriften: „Erfahrungen und Abhandlungen aus dem Gebiete der Krankheiten des Weibes“, Manh. 1812; „Ueber den Mechanismus der Geburt“, 2. Aufl. Heidelb. 1822; „Das weibliche Becken“, 2. Aufl. Karlsruhe

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[283/0284] Schultern. In seinem Innern liegen die 7 Halswirbel, an welche sich zahlreiche und ziemlich starke Muskeln anheften, welche den Bewegungen theils des Kopfes u. Halses, theils der Schultern dienen. Zwischen diesen Muskeln in der Mitte des N.s und nach dessen ganzer Länge erstreckt sich das N. band (ligamentum nuchae), welches weniger ausgebildet beim Menschen, um so stärker aber bei den Wiederkäuern ist, und zu festerem Halt des Kopfes dient. Nacktschnecken, Wegschnecken (Limaces), eine Gattung Schnecken, Abtheilung Lungenschnecken, mit langgestrecktem, oben gewölbtem, unten glattem Körper, ohne Gehäuse; der Fuß vom Körper nicht geschieden. Die schwarze N. (Limax ater), ganz schwarz, auch mit rothem oder gelbem Rande oder dunkelbraun mit gelbem Rande; bis 4'' lang; eßbar. – Die rothe N. (L. rufus), 4–5'' lang, rothgelb. – Die nackte Gartenschnecke (L. hortensis), 11/2'' lang, schwarz, mit rothgelbem Saume; in Gärten. – Die Ackerschnecke (L. agrestis), über 1'' lang, röthlich-grau, auch weiß, sehr schädlich den Feld- und Gartenpflanzen. Naddod, Naddok, norweg. Seeräuber, der um 860 Island entdeckte. Nadelcap oder Cap Agulhas, das südlichste Vorgebirge von Afrika, östl. vom Vorgebirg der guten Hoffnung. Nadelgeld, abgesonderte Kasse der Frauen für ihre kleinern Bedürfnisse (Spiel-, Trüffelgeld). Nadelhölzer, s. Coniferae. Nadeln, werden aus Drath von verschiedenem Metall gefertigt je nach ihrer Bestimmung, so die Steck-N. aus Gold-, Silber- und Messingdraht, die Strick-N., Näh-N. und chirurgischen N. aus Stahldraht, die Haar-N. aus Eisendraht. Die meisten und besten N. liefert jetzt England, namentlich Sheffield und Birmingham; aber auch Deutschland liefert ausgezeichnete Waare (Aachener Näh-N., Nürnberger Steck-N.). Nadelschnecken (Cerinthia), Gattung Schnecken aus der Abtheilung der Kammkiemer, mit langem, thurmähnlichem Gehäuse, das eine ovale Mündung hat. Alle sind Meerbewohner. Die Riesen-N. (C. giganteum), an der Küste von Neuholland, gegen 11/2ʼ lang, grau-braun; selten. – Die Ebenholzschnecke (C. ebenium), über 3'' lang, schwarz, bei Neuseeland, ebenfalls selten und kostbar. – Die Bastardpapstkrone (C. nadulosum), weißlich, mit braunen Linien; über 3'' lang; bei den Antillen. Nadelstich, s. Acupunktur. Nadir, s. Zenith. Nadir, Thamasp Kulikhan, geb. 1688 in Khorasan, Sohn eines Turkomannenhäuptlings, nahm früh persische Kriegsdienste, verließ dieselben wegen ungerechter Zurücksetzung, stellte sich an die Spitze einer Schaar Abenteurer u. erwarb sich einen solchen Ruf, daß ihn der Schah Thamasp zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannte. Als dieser mit der Pforte Friede schloß, entthronte ihn N. und ließ sich 1735 nach einem großen Siege über die Türken zum Schah ausrufen. Er zwang Rußland, die unter Peter I. eroberten pers. Provinzen am kasp. Meere wieder herauszugeben, führte einen siegreichen Zug nach Indien aus u. erschütterte die Macht des Großmoguls dergestalt, daß sie sich nicht mehr erholen konnte. N., von Natur zur Grausamkeit geneigt, wurde geisteskrank und wüthete gegen seine nächste Umgebung so. daß ihn endlich seine eigenen Feldherrn ihrer Sicherheit wegen in seinem Zelte ermordeten (1747). Näfels, kath. Dorf im Kanton Glarus mit 1900 E.; Schlacht d. 9. April 1388, jährlich am 1. Donnerstag des April durch eine Wallfahrt gefeiert. Nägele, Franz Karl, berühmter Geburtshelfer, geb. 1778 zu Düsseldorf, prakticirte als Arzt zu Barmen, ward 1807 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, 1810 ordentlicher Professor der Geburtshilfe, 1821 Geh. Hofrath, später Geh. Rath; st. 1851. Seine Verdienste um die Geburtshilfe sind allgemein anerkannt. Schriften: „Erfahrungen und Abhandlungen aus dem Gebiete der Krankheiten des Weibes“, Manh. 1812; „Ueber den Mechanismus der Geburt“, 2. Aufl. Heidelb. 1822; „Das weibliche Becken“, 2. Aufl. Karlsruhe

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/284>, abgerufen am 28.09.2024.