Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Weidenspinner (S. salicis), die Raupe entlaubt Weiden u. Pappeln; der Goldafter (S. chrysorrhoea), die Raupe auf Obstbäumen. - Der große Bär (Euprepia caja), schön gefärbt, Vorderflügel braun, Hinterflügel roth, die langhaarige Raupe schwarz. - Der Atlasfalter (Aglia Atlas), einer der größten Schmetterlinge, die Flügel braun gefleckt mit einem großen Spiegel in der Mitte; Raupe auf Citronenblättern, ihr Gespinnst wird als Seide benutzt. - Der Gabelschwanz (Cerura vinula), die auf Weiden, Pappeln etc. lebende Raupe von sehr sonderbarer Bildung. - Der Weidenbohrer (Cossus ligniperda), ziemlich groß, die Raupe im Innern der Weiden, Eichen, Linden, schadet sehr.


Nachtgleichen, s. Aequinoctien.


Nachtigall (Sylvia Luscinia), Zugvogel, gegen 7'' lang, oben rostgrau, unten weißlichgrau, der beste Sänger, findet sich in ganz Europa, Mittelasien u. Nordafrika, kommt zu uns im April u. geht wieder im August. Die N. wählt besonders Laubholz zu ihrem Aufenthalt u. baut ins dickste Gebüsch nahe an der Erde, nährt sich von Insektenlarven u. Beeren; in der Gefangenschaft wird sie hauptsächlich mit Ameiseneiern u. Mehlwürmern gefüttert. Sie singt nur kurze Zeit, etwa 2 Monate, in Gefangenschaft länger, und ihr lauter, schmelzender und melodiereicher Gesang ertönt am schönsten Nachts, während das Weibchen brütet. Indeß singen (schlagen) nicht alle gleich schön, auch ist ihr Schlag verschieden nach den Gegenden. - Die Sprosser-N., große oder ungar. N. (S. Philomela), im südöstlichen Europa, besonders in Ungarn und Polen, etwas größer, mit grau gefleckter Brust; ihr Schlag ist lauter, aber weniger angenehm.


Nachtmahlsbulle, s. In coena Domini.


Nachtpfau (Saturnia), Gattung der Nachtfalter, ausgezeichnet durch die Zeichnung eines Pfauenspiegels auf jedem Flügel; die Puppe in einem birnförmigen harten Gewebe, das am stumpfen Ende offen, daselbst aber mit Borsten besetzt ist. Das große N.enauge (S. pyri), der größte europ. Schmetterling, gegen 6'' breit; die gelbgrüne Raupe auf Obstbäumen. Aehnlich diesem aber kleiner sind das mittlere (S. spini) u. das kleine N.enauge (S. Carpini).


Nachtschatten, s. Solanum.


Nachtschiwan, Nakitschewan, armen. Landschaft am Araxes, im russ. Gouvernement Eriwan die gleichnamige Stadt, mit 5000 E., war ehemals sehr bedeutend.


Nachtschwalbe, Ziegenmelker (Caprimulgus), Vogelgattung aus der Ordnung der Schwalbenartigen, ausgezeichnet durch den sehr kleinen Schnabel und die weit gespaltene Mundöffnung; Augen und Ohren groß, die Zehen an der Wurzel durch eine Haut verbunden; fliegen nur in der Dämmerung. Man glaubte früher, daß sie den Ziegen und Kühen die Euter aus saugen. Der gemeine Ziegenmelker (C. europaeus), gegen 1' lang, Farbe ein Gemisch von Rothgelb, Gran, Schwarz u. Weiß; in Europa und Asien; in Deutschland erscheint er im April u. zieht Ende Sept. wieder weg. Liebt hauptsächlich Nadelgehölze, und sitzt den Tag über meist schlafend auf der Erde; in der Hand gehalten pfaucht er aus weitem Rachen, wie die Eulen, mit denen er überhaupt Aehnlichkeit hat. Amerika hat Arten bis zu der Größe des Haushahns.


Nachtrab, s. Arrieregarde.


Nachtstücke, in der Malerei solche Darstellungen, wo das angebrachte Licht nicht Tageslicht ist, sondern künstliches Licht od. Mondbeleuchtung. Ausgezeichnetes hierin haben besonders die Niederländer geleistet, wie Rubens, Rembrandt, Neefs, van der Meer, Honthorst etc. Das berühmteste Nachtstück ist die Anbetung der Hirten von Correggio (in Dresden).


Nachtwandler, s. Mondsüchtige.


Nachwährschaft des Verkäufers für wesentliche, von ihm verschwiegene Mängel der Kaufssache, die den Käufer berechtigen, in gewissen Fristen u. Formen auf Aufhebung des Kaufes (Wandelung) oder Minderung des Preises zu klagen. Am wichtigsten für den Viehhandel, meist mit besonderen Gesetzen.


Nacken, Genick (cervix, nucha), der hintere Theil des Halses vom Hinterhaupte an bis herab zu Rücken und

Weidenspinner (S. salicis), die Raupe entlaubt Weiden u. Pappeln; der Goldafter (S. chrysorrhoea), die Raupe auf Obstbäumen. – Der große Bär (Euprepia caja), schön gefärbt, Vorderflügel braun, Hinterflügel roth, die langhaarige Raupe schwarz. – Der Atlasfalter (Aglia Atlas), einer der größten Schmetterlinge, die Flügel braun gefleckt mit einem großen Spiegel in der Mitte; Raupe auf Citronenblättern, ihr Gespinnst wird als Seide benutzt. – Der Gabelschwanz (Cerura vinula), die auf Weiden, Pappeln etc. lebende Raupe von sehr sonderbarer Bildung. – Der Weidenbohrer (Cossus ligniperda), ziemlich groß, die Raupe im Innern der Weiden, Eichen, Linden, schadet sehr.


Nachtgleichen, s. Aequinoctien.


Nachtigall (Sylvia Luscinia), Zugvogel, gegen 7'' lang, oben rostgrau, unten weißlichgrau, der beste Sänger, findet sich in ganz Europa, Mittelasien u. Nordafrika, kommt zu uns im April u. geht wieder im August. Die N. wählt besonders Laubholz zu ihrem Aufenthalt u. baut ins dickste Gebüsch nahe an der Erde, nährt sich von Insektenlarven u. Beeren; in der Gefangenschaft wird sie hauptsächlich mit Ameiseneiern u. Mehlwürmern gefüttert. Sie singt nur kurze Zeit, etwa 2 Monate, in Gefangenschaft länger, und ihr lauter, schmelzender und melodiereicher Gesang ertönt am schönsten Nachts, während das Weibchen brütet. Indeß singen (schlagen) nicht alle gleich schön, auch ist ihr Schlag verschieden nach den Gegenden. – Die Sprosser-N., große oder ungar. N. (S. Philomela), im südöstlichen Europa, besonders in Ungarn und Polen, etwas größer, mit grau gefleckter Brust; ihr Schlag ist lauter, aber weniger angenehm.


Nachtmahlsbulle, s. In coena Domini.


Nachtpfau (Saturnia), Gattung der Nachtfalter, ausgezeichnet durch die Zeichnung eines Pfauenspiegels auf jedem Flügel; die Puppe in einem birnförmigen harten Gewebe, das am stumpfen Ende offen, daselbst aber mit Borsten besetzt ist. Das große N.enauge (S. pyri), der größte europ. Schmetterling, gegen 6'' breit; die gelbgrüne Raupe auf Obstbäumen. Aehnlich diesem aber kleiner sind das mittlere (S. spini) u. das kleine N.enauge (S. Carpini).


Nachtschatten, s. Solanum.


Nachtschiwan, Nakitschewan, armen. Landschaft am Araxes, im russ. Gouvernement Eriwan die gleichnamige Stadt, mit 5000 E., war ehemals sehr bedeutend.


Nachtschwalbe, Ziegenmelker (Caprimulgus), Vogelgattung aus der Ordnung der Schwalbenartigen, ausgezeichnet durch den sehr kleinen Schnabel und die weit gespaltene Mundöffnung; Augen und Ohren groß, die Zehen an der Wurzel durch eine Haut verbunden; fliegen nur in der Dämmerung. Man glaubte früher, daß sie den Ziegen und Kühen die Euter aus saugen. Der gemeine Ziegenmelker (C. europaeus), gegen 1' lang, Farbe ein Gemisch von Rothgelb, Gran, Schwarz u. Weiß; in Europa und Asien; in Deutschland erscheint er im April u. zieht Ende Sept. wieder weg. Liebt hauptsächlich Nadelgehölze, und sitzt den Tag über meist schlafend auf der Erde; in der Hand gehalten pfaucht er aus weitem Rachen, wie die Eulen, mit denen er überhaupt Aehnlichkeit hat. Amerika hat Arten bis zu der Größe des Haushahns.


Nachtrab, s. Arrièregarde.


Nachtstücke, in der Malerei solche Darstellungen, wo das angebrachte Licht nicht Tageslicht ist, sondern künstliches Licht od. Mondbeleuchtung. Ausgezeichnetes hierin haben besonders die Niederländer geleistet, wie Rubens, Rembrandt, Neefs, van der Meer, Honthorst etc. Das berühmteste Nachtstück ist die Anbetung der Hirten von Correggio (in Dresden).


Nachtwandler, s. Mondsüchtige.


Nachwährschaft des Verkäufers für wesentliche, von ihm verschwiegene Mängel der Kaufssache, die den Käufer berechtigen, in gewissen Fristen u. Formen auf Aufhebung des Kaufes (Wandelung) oder Minderung des Preises zu klagen. Am wichtigsten für den Viehhandel, meist mit besonderen Gesetzen.


Nacken, Genick (cervix, nucha), der hintere Theil des Halses vom Hinterhaupte an bis herab zu Rücken und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0283" n="282"/><hi rendition="#g">Weidenspinner</hi><hi rendition="#i">(S. salicis)</hi>, die Raupe entlaubt Weiden u. Pappeln; der <hi rendition="#g">Goldafter</hi><hi rendition="#i">(S. chrysorrhoea)</hi>, die Raupe auf Obstbäumen. &#x2013; Der <hi rendition="#g">große Bär</hi> <hi rendition="#i">(Euprepia caja)</hi>, schön gefärbt, Vorderflügel braun, Hinterflügel roth, die langhaarige Raupe schwarz. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Atlasfalter</hi> <hi rendition="#i">(Aglia Atlas)</hi>, einer der größten Schmetterlinge, die Flügel braun gefleckt mit einem großen Spiegel in der Mitte; Raupe auf Citronenblättern, ihr Gespinnst wird als Seide benutzt. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Gabelschwanz</hi> <hi rendition="#i">(Cerura vinula)</hi>, die auf Weiden, Pappeln etc. lebende Raupe von sehr sonderbarer Bildung. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Weidenbohrer</hi> <hi rendition="#i">(Cossus ligniperda)</hi>, ziemlich groß, die Raupe im Innern der Weiden, Eichen, Linden, schadet sehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtgleichen</hi>, s. Aequinoctien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtigall</hi><hi rendition="#i">(Sylvia Luscinia)</hi>, Zugvogel, gegen 7'' lang, oben rostgrau, unten weißlichgrau, der beste Sänger, findet sich in ganz Europa, Mittelasien u. Nordafrika, kommt zu uns im April u. geht wieder im August. Die N. wählt besonders Laubholz zu ihrem Aufenthalt u. baut ins dickste Gebüsch nahe an der Erde, nährt sich von Insektenlarven u. Beeren; in der Gefangenschaft wird sie hauptsächlich mit Ameiseneiern u. Mehlwürmern gefüttert. Sie singt nur kurze Zeit, etwa 2 Monate, in Gefangenschaft länger, und ihr lauter, schmelzender und melodiereicher Gesang ertönt am schönsten Nachts, während das Weibchen brütet. Indeß singen (schlagen) nicht alle gleich schön, auch ist ihr Schlag verschieden nach den Gegenden. &#x2013; Die <hi rendition="#g">Sprosser</hi>-N., <hi rendition="#g">große</hi> oder <hi rendition="#g">ungar.</hi> N. <hi rendition="#i">(S. Philomela)</hi>, im südöstlichen Europa, besonders in Ungarn und Polen, etwas größer, mit grau gefleckter Brust; ihr Schlag ist lauter, aber weniger angenehm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtmahlsbulle</hi>, s. <hi rendition="#i">In coena Domini</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtpfau</hi><hi rendition="#i">(Saturnia)</hi>, Gattung der Nachtfalter, ausgezeichnet durch die Zeichnung eines Pfauenspiegels auf jedem Flügel; die Puppe in einem birnförmigen harten Gewebe, das am stumpfen Ende offen, daselbst aber mit Borsten besetzt ist. Das <hi rendition="#g">große N.enauge</hi> <hi rendition="#i">(S. pyri)</hi>, der größte europ. Schmetterling, gegen 6'' breit; die gelbgrüne Raupe auf Obstbäumen. Aehnlich diesem aber kleiner sind das <hi rendition="#g">mittlere</hi> <hi rendition="#i">(S. spini)</hi> u. das <hi rendition="#g">kleine N.enauge</hi> <hi rendition="#i">(S. Carpini)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtschatten</hi>, s. <hi rendition="#i">Solanum.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtschiwan</hi>, <hi rendition="#g">Nakitschewan</hi>, armen. Landschaft am Araxes, im russ. Gouvernement Eriwan die gleichnamige Stadt, mit 5000 E., war ehemals sehr bedeutend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtschwalbe</hi>, <hi rendition="#g">Ziegenmelker</hi><hi rendition="#i">(Caprimulgus)</hi>, Vogelgattung aus der Ordnung der Schwalbenartigen, ausgezeichnet durch den sehr kleinen Schnabel und die weit gespaltene Mundöffnung; Augen und Ohren groß, die Zehen an der Wurzel durch eine Haut verbunden; fliegen nur in der Dämmerung. Man glaubte früher, daß sie den Ziegen und Kühen die Euter aus saugen. Der <hi rendition="#g">gemeine Ziegenmelker</hi> <hi rendition="#i">(C. europaeus)</hi>, gegen 1' lang, Farbe ein Gemisch von Rothgelb, Gran, Schwarz u. Weiß; in Europa und Asien; in Deutschland erscheint er im April u. zieht Ende Sept. wieder weg. Liebt hauptsächlich Nadelgehölze, und sitzt den Tag über meist schlafend auf der Erde; in der Hand gehalten pfaucht er aus weitem Rachen, wie die Eulen, mit denen er überhaupt Aehnlichkeit hat. Amerika hat Arten bis zu der Größe des Haushahns.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtrab</hi>, s. Arrièregarde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtstücke</hi>, in der Malerei solche Darstellungen, wo das angebrachte Licht nicht Tageslicht ist, sondern künstliches Licht od. Mondbeleuchtung. Ausgezeichnetes hierin haben besonders die Niederländer geleistet, wie Rubens, Rembrandt, Neefs, van der Meer, Honthorst etc. Das berühmteste Nachtstück ist die Anbetung der Hirten von Correggio (in Dresden).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachtwandler</hi>, s. Mondsüchtige.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nachwährschaft</hi> des Verkäufers für wesentliche, von ihm verschwiegene Mängel der Kaufssache, die den Käufer berechtigen, in gewissen Fristen u. Formen auf Aufhebung des Kaufes (Wandelung) oder Minderung des Preises zu klagen. Am wichtigsten für den Viehhandel, meist mit besonderen Gesetzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nacken</hi>, <hi rendition="#g">Genick</hi><hi rendition="#i">(cervix, nucha)</hi>, der hintere Theil des Halses vom Hinterhaupte an bis herab zu Rücken und
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[282/0283] Weidenspinner (S. salicis), die Raupe entlaubt Weiden u. Pappeln; der Goldafter (S. chrysorrhoea), die Raupe auf Obstbäumen. – Der große Bär (Euprepia caja), schön gefärbt, Vorderflügel braun, Hinterflügel roth, die langhaarige Raupe schwarz. – Der Atlasfalter (Aglia Atlas), einer der größten Schmetterlinge, die Flügel braun gefleckt mit einem großen Spiegel in der Mitte; Raupe auf Citronenblättern, ihr Gespinnst wird als Seide benutzt. – Der Gabelschwanz (Cerura vinula), die auf Weiden, Pappeln etc. lebende Raupe von sehr sonderbarer Bildung. – Der Weidenbohrer (Cossus ligniperda), ziemlich groß, die Raupe im Innern der Weiden, Eichen, Linden, schadet sehr. Nachtgleichen, s. Aequinoctien. Nachtigall (Sylvia Luscinia), Zugvogel, gegen 7'' lang, oben rostgrau, unten weißlichgrau, der beste Sänger, findet sich in ganz Europa, Mittelasien u. Nordafrika, kommt zu uns im April u. geht wieder im August. Die N. wählt besonders Laubholz zu ihrem Aufenthalt u. baut ins dickste Gebüsch nahe an der Erde, nährt sich von Insektenlarven u. Beeren; in der Gefangenschaft wird sie hauptsächlich mit Ameiseneiern u. Mehlwürmern gefüttert. Sie singt nur kurze Zeit, etwa 2 Monate, in Gefangenschaft länger, und ihr lauter, schmelzender und melodiereicher Gesang ertönt am schönsten Nachts, während das Weibchen brütet. Indeß singen (schlagen) nicht alle gleich schön, auch ist ihr Schlag verschieden nach den Gegenden. – Die Sprosser-N., große oder ungar. N. (S. Philomela), im südöstlichen Europa, besonders in Ungarn und Polen, etwas größer, mit grau gefleckter Brust; ihr Schlag ist lauter, aber weniger angenehm. Nachtmahlsbulle, s. In coena Domini. Nachtpfau (Saturnia), Gattung der Nachtfalter, ausgezeichnet durch die Zeichnung eines Pfauenspiegels auf jedem Flügel; die Puppe in einem birnförmigen harten Gewebe, das am stumpfen Ende offen, daselbst aber mit Borsten besetzt ist. Das große N.enauge (S. pyri), der größte europ. Schmetterling, gegen 6'' breit; die gelbgrüne Raupe auf Obstbäumen. Aehnlich diesem aber kleiner sind das mittlere (S. spini) u. das kleine N.enauge (S. Carpini). Nachtschatten, s. Solanum. Nachtschiwan, Nakitschewan, armen. Landschaft am Araxes, im russ. Gouvernement Eriwan die gleichnamige Stadt, mit 5000 E., war ehemals sehr bedeutend. Nachtschwalbe, Ziegenmelker (Caprimulgus), Vogelgattung aus der Ordnung der Schwalbenartigen, ausgezeichnet durch den sehr kleinen Schnabel und die weit gespaltene Mundöffnung; Augen und Ohren groß, die Zehen an der Wurzel durch eine Haut verbunden; fliegen nur in der Dämmerung. Man glaubte früher, daß sie den Ziegen und Kühen die Euter aus saugen. Der gemeine Ziegenmelker (C. europaeus), gegen 1' lang, Farbe ein Gemisch von Rothgelb, Gran, Schwarz u. Weiß; in Europa und Asien; in Deutschland erscheint er im April u. zieht Ende Sept. wieder weg. Liebt hauptsächlich Nadelgehölze, und sitzt den Tag über meist schlafend auf der Erde; in der Hand gehalten pfaucht er aus weitem Rachen, wie die Eulen, mit denen er überhaupt Aehnlichkeit hat. Amerika hat Arten bis zu der Größe des Haushahns. Nachtrab, s. Arrièregarde. Nachtstücke, in der Malerei solche Darstellungen, wo das angebrachte Licht nicht Tageslicht ist, sondern künstliches Licht od. Mondbeleuchtung. Ausgezeichnetes hierin haben besonders die Niederländer geleistet, wie Rubens, Rembrandt, Neefs, van der Meer, Honthorst etc. Das berühmteste Nachtstück ist die Anbetung der Hirten von Correggio (in Dresden). Nachtwandler, s. Mondsüchtige. Nachwährschaft des Verkäufers für wesentliche, von ihm verschwiegene Mängel der Kaufssache, die den Käufer berechtigen, in gewissen Fristen u. Formen auf Aufhebung des Kaufes (Wandelung) oder Minderung des Preises zu klagen. Am wichtigsten für den Viehhandel, meist mit besonderen Gesetzen. Nacken, Genick (cervix, nucha), der hintere Theil des Halses vom Hinterhaupte an bis herab zu Rücken und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/283
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/283>, abgerufen am 27.09.2024.