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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Morawa, der slav. Name der March in Mähren. - M., Hauptfluß in Serbien, mündet bei Semendria in die Donau.


Morawiese, Wiese bei Upsala, wo die alten Könige Schwedens von den Landrichtern und den Beiständen derselben gewählt wurden (Morathing).


Morawski, adelige poln. Familie. Theodor M., geb. 1797, war 1817 im poln. Ministerium des Innern angestellt, floh politisch compromittirt in das Ausland, war während der Revolution von 1830 Minister des Auswärtigen, lebt seit 1831 als Flüchtling in Paris, veröffentlichte mehre, Polen betreffende, Schriften. Ein General Franziszek M., Gutsbesitzer im Posen'schen, ist poln. Dichter.


Morbide (morbihd), frz., mürbe, weich; nach dem Leben gemalt; M.sse , frz., M.zza, ital., Mürbe, Weichheit (der Fleischmalerei).


Morbihan, französ. Depart., Theil der ehemaligen Bretagne. 124 #M. groß mit 478000 E., die von Ackerbau, Viehzucht und Fischerei leben. Hauptstadt ist Vannes.


Morbus, lat., Krankheit.


Morcheln, Pilze mit hohlem Strunk, hohlem braunem Hut. von angenehmem Geschmack, kommen in 2 Arten vor: Hut-M. (Morchella) u. Falten-M. (Helvella). Die gemeine Hut-M. (M. esculenta) in Berggegenden; die böhm. Hut-M. wird gereinigt, an Fäden in der Luft getrocknet u. in den Handel gebracht; die gemeine Falten-M. (H. esculenta) kommt im Frühjahr nach warmem Regen hervor und wird meistens in trockenen Bergwäldern gefunden.


Mord, rechtswidrige Tödtung aus freier Ueberlegung, im Gegensatz zum bloßen Todtschlag. Man unterscheidet Raub- (Raub als Zweck), Banditen-, Meuchel-M. (heimlicher M., aus dem Versteck). Gift-M. (durch Gift), Verwandten- und Kinder-M.


Mordacität, lat.-deutsch, Bissigkeit.


Mordant (mordang) od. Mordent, in der Musik eine Art der Tonverzierung, bei welcher der Hauptton mehrmals und schnell mit dem nächst untern Tone abwechselt und zwar so, daß mit dem ersten geschlossen wird.


Mordschläge, 3-4'' lange Stücke eines Flintenlaufs, unten spitz zugeschmiedet, mit einem Zündloch versehen u. einigen Kugeln geladen; man fügte sie in Leuchtkugeln ein, um den Feind am Löschen derselben zu verhindern.


Mordwinen, finnische Völkerschaft zwischen Oka u. Wolga im europ. Rußland, gegen 400000 Köpfe zählend.


More (Mohr), Miß Hannah, engl. Schriftstellerin, geb. 1745, gest. 1833, veröffentlichte ziemlich viele Dramen u. Romane mit religiöser Tendenz.


Morea, s. Griechenland und Peloponnes.


Moreau (Moroh), Jean Victor, geb. 1761 zu Morlaix, Sohn eines Advocaten, studierte die Rechte, commandirte beim Ausbruche der Revolution eine Artilleriecompagnie der Nationalgarde zu Rennes, wurde von dem Freiwilligenbataillon, das zum Heere abging, als Anführer gewählt, stieß zu Dumouriez Armee u. war 1794 bereits Divisionsgeneral. Ein selbständiges Commando erhielt er 1796, wo er über den Rhein ging und bis gegen München vordrang. Die Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan nöthigten ihn zum Rückzuge, den er in meisterhafter Weise ausführte. Er wurde bald vom Commando abberufen, weil er die Correspondenz seines ehemaligen Oberbefehlshabers Pichegru mit den Oesterreichern aufgefangen aber unterdrückt hatte. Erst 1799 erhielt er in Italien ein Commando, als die frz. Heere dort geschlagen waren; er sammelte die Trümmer, Macdonalds Ungehorsam aber führte die Niederlage an der Trebia herbei und M. konnte nur einen Vertheidigungskrieg führen. Das Directorium gab das Obercommando dem jungen Joubert; als dieser schon beim Anfang der Schlacht bei Novi blieb, führte M. das geschlagene Heer zurück, legte aber erzürnt das Commando nieder. M. unterstützte Bonaparten am 18. Brumaire und erhielt 1800 den Oberbefehl über die Rheinarmee; er gewann die Schlachten bei Engen, Mößkirch, Biberach, Höchstädt, endlich die bei Hohenlinden, welche zum Frieden von Luneville


Morawa, der slav. Name der March in Mähren. – M., Hauptfluß in Serbien, mündet bei Semendria in die Donau.


Morawiese, Wiese bei Upsala, wo die alten Könige Schwedens von den Landrichtern und den Beiständen derselben gewählt wurden (Morathing).


Morawski, adelige poln. Familie. Theodor M., geb. 1797, war 1817 im poln. Ministerium des Innern angestellt, floh politisch compromittirt in das Ausland, war während der Revolution von 1830 Minister des Auswärtigen, lebt seit 1831 als Flüchtling in Paris, veröffentlichte mehre, Polen betreffende, Schriften. Ein General Franziszek M., Gutsbesitzer im Posenʼschen, ist poln. Dichter.


Morbide (morbihd), frz., mürbe, weich; nach dem Leben gemalt; M.sse , frz., M.zza, ital., Mürbe, Weichheit (der Fleischmalerei).


Morbihan, französ. Depart., Theil der ehemaligen Bretagne. 124 □M. groß mit 478000 E., die von Ackerbau, Viehzucht und Fischerei leben. Hauptstadt ist Vannes.


Morbus, lat., Krankheit.


Morcheln, Pilze mit hohlem Strunk, hohlem braunem Hut. von angenehmem Geschmack, kommen in 2 Arten vor: Hut-M. (Morchella) u. Falten-M. (Helvella). Die gemeine Hut-M. (M. esculenta) in Berggegenden; die böhm. Hut-M. wird gereinigt, an Fäden in der Luft getrocknet u. in den Handel gebracht; die gemeine Falten-M. (H. esculenta) kommt im Frühjahr nach warmem Regen hervor und wird meistens in trockenen Bergwäldern gefunden.


Mord, rechtswidrige Tödtung aus freier Ueberlegung, im Gegensatz zum bloßen Todtschlag. Man unterscheidet Raub- (Raub als Zweck), Banditen-, Meuchel-M. (heimlicher M., aus dem Versteck). Gift-M. (durch Gift), Verwandten- und Kinder-M.


Mordacität, lat.-deutsch, Bissigkeit.


Mordant (mordang) od. Mordent, in der Musik eine Art der Tonverzierung, bei welcher der Hauptton mehrmals und schnell mit dem nächst untern Tone abwechselt und zwar so, daß mit dem ersten geschlossen wird.


Mordschläge, 3–4'' lange Stücke eines Flintenlaufs, unten spitz zugeschmiedet, mit einem Zündloch versehen u. einigen Kugeln geladen; man fügte sie in Leuchtkugeln ein, um den Feind am Löschen derselben zu verhindern.


Mordwinen, finnische Völkerschaft zwischen Oka u. Wolga im europ. Rußland, gegen 400000 Köpfe zählend.


More (Mohr), Miß Hannah, engl. Schriftstellerin, geb. 1745, gest. 1833, veröffentlichte ziemlich viele Dramen u. Romane mit religiöser Tendenz.


Morea, s. Griechenland und Peloponnes.


Moreau (Moroh), Jean Victor, geb. 1761 zu Morlaix, Sohn eines Advocaten, studierte die Rechte, commandirte beim Ausbruche der Revolution eine Artilleriecompagnie der Nationalgarde zu Rennes, wurde von dem Freiwilligenbataillon, das zum Heere abging, als Anführer gewählt, stieß zu Dumouriez Armee u. war 1794 bereits Divisionsgeneral. Ein selbständiges Commando erhielt er 1796, wo er über den Rhein ging und bis gegen München vordrang. Die Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan nöthigten ihn zum Rückzuge, den er in meisterhafter Weise ausführte. Er wurde bald vom Commando abberufen, weil er die Correspondenz seines ehemaligen Oberbefehlshabers Pichegru mit den Oesterreichern aufgefangen aber unterdrückt hatte. Erst 1799 erhielt er in Italien ein Commando, als die frz. Heere dort geschlagen waren; er sammelte die Trümmer, Macdonalds Ungehorsam aber führte die Niederlage an der Trebia herbei und M. konnte nur einen Vertheidigungskrieg führen. Das Directorium gab das Obercommando dem jungen Joubert; als dieser schon beim Anfang der Schlacht bei Novi blieb, führte M. das geschlagene Heer zurück, legte aber erzürnt das Commando nieder. M. unterstützte Bonaparten am 18. Brumaire und erhielt 1800 den Oberbefehl über die Rheinarmee; er gewann die Schlachten bei Engen, Mößkirch, Biberach, Höchstädt, endlich die bei Hohenlinden, welche zum Frieden von Luneville

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[241/0242] Morawa, der slav. Name der March in Mähren. – M., Hauptfluß in Serbien, mündet bei Semendria in die Donau. Morawiese, Wiese bei Upsala, wo die alten Könige Schwedens von den Landrichtern und den Beiständen derselben gewählt wurden (Morathing). Morawski, adelige poln. Familie. Theodor M., geb. 1797, war 1817 im poln. Ministerium des Innern angestellt, floh politisch compromittirt in das Ausland, war während der Revolution von 1830 Minister des Auswärtigen, lebt seit 1831 als Flüchtling in Paris, veröffentlichte mehre, Polen betreffende, Schriften. Ein General Franziszek M., Gutsbesitzer im Posenʼschen, ist poln. Dichter. Morbide (morbihd), frz., mürbe, weich; nach dem Leben gemalt; M.sse , frz., M.zza, ital., Mürbe, Weichheit (der Fleischmalerei). Morbihan, französ. Depart., Theil der ehemaligen Bretagne. 124 □M. groß mit 478000 E., die von Ackerbau, Viehzucht und Fischerei leben. Hauptstadt ist Vannes. Morbus, lat., Krankheit. Morcheln, Pilze mit hohlem Strunk, hohlem braunem Hut. von angenehmem Geschmack, kommen in 2 Arten vor: Hut-M. (Morchella) u. Falten-M. (Helvella). Die gemeine Hut-M. (M. esculenta) in Berggegenden; die böhm. Hut-M. wird gereinigt, an Fäden in der Luft getrocknet u. in den Handel gebracht; die gemeine Falten-M. (H. esculenta) kommt im Frühjahr nach warmem Regen hervor und wird meistens in trockenen Bergwäldern gefunden. Mord, rechtswidrige Tödtung aus freier Ueberlegung, im Gegensatz zum bloßen Todtschlag. Man unterscheidet Raub- (Raub als Zweck), Banditen-, Meuchel-M. (heimlicher M., aus dem Versteck). Gift-M. (durch Gift), Verwandten- und Kinder-M. Mordacität, lat.-deutsch, Bissigkeit. Mordant (mordang) od. Mordent, in der Musik eine Art der Tonverzierung, bei welcher der Hauptton mehrmals und schnell mit dem nächst untern Tone abwechselt und zwar so, daß mit dem ersten geschlossen wird. Mordschläge, 3–4'' lange Stücke eines Flintenlaufs, unten spitz zugeschmiedet, mit einem Zündloch versehen u. einigen Kugeln geladen; man fügte sie in Leuchtkugeln ein, um den Feind am Löschen derselben zu verhindern. Mordwinen, finnische Völkerschaft zwischen Oka u. Wolga im europ. Rußland, gegen 400000 Köpfe zählend. More (Mohr), Miß Hannah, engl. Schriftstellerin, geb. 1745, gest. 1833, veröffentlichte ziemlich viele Dramen u. Romane mit religiöser Tendenz. Morea, s. Griechenland und Peloponnes. Moreau (Moroh), Jean Victor, geb. 1761 zu Morlaix, Sohn eines Advocaten, studierte die Rechte, commandirte beim Ausbruche der Revolution eine Artilleriecompagnie der Nationalgarde zu Rennes, wurde von dem Freiwilligenbataillon, das zum Heere abging, als Anführer gewählt, stieß zu Dumouriez Armee u. war 1794 bereits Divisionsgeneral. Ein selbständiges Commando erhielt er 1796, wo er über den Rhein ging und bis gegen München vordrang. Die Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan nöthigten ihn zum Rückzuge, den er in meisterhafter Weise ausführte. Er wurde bald vom Commando abberufen, weil er die Correspondenz seines ehemaligen Oberbefehlshabers Pichegru mit den Oesterreichern aufgefangen aber unterdrückt hatte. Erst 1799 erhielt er in Italien ein Commando, als die frz. Heere dort geschlagen waren; er sammelte die Trümmer, Macdonalds Ungehorsam aber führte die Niederlage an der Trebia herbei und M. konnte nur einen Vertheidigungskrieg führen. Das Directorium gab das Obercommando dem jungen Joubert; als dieser schon beim Anfang der Schlacht bei Novi blieb, führte M. das geschlagene Heer zurück, legte aber erzürnt das Commando nieder. M. unterstützte Bonaparten am 18. Brumaire und erhielt 1800 den Oberbefehl über die Rheinarmee; er gewann die Schlachten bei Engen, Mößkirch, Biberach, Höchstädt, endlich die bei Hohenlinden, welche zum Frieden von Luneville

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/242>, abgerufen am 18.05.2024.