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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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entstanden; in neuester Zeit wird besonders der Anbau der Riesen-M. empfohlen.


Möllendorf, Richard Joachim Heinrich v., geb. 1725, diente in der preuß. Armee seit 1740, wurde 1762 Generalmajor, 1793 Feldmarschall, commandirte 1794 gegen die Franzosen am Rhein, wurde 1806 nach der Schlacht von Jena in Erfurt mit der ganzen Garnison gefangen, st. 1816.


Möller, Jens, geb. 1779 zu Kopenhagen, gest. 1833 daselbst als Professor der Theologie, Verfasser einiger kirchengeschichtlichen Schriften.


Mölln, Möllen, lauenburg. Stadt an der Stecknitz u. dem Möllensee, mit 1700 E.; auf dem Kirchhofe das Grab Till Eulenspiegels, der hier 1350 gest. sein soll.


Mömpelgard, s. Montbeillard.


Mönchslatein, Klosterlatein, das Latein des Mittelalters, dann das Küchenlatein (s. d.).


Mönchsschrift, die aus altröm. und goth. Buchstabenzügen gebildete scharfeckige gothische Schrift, in welcher die Mönche die Handschriften u. Urkunden bis in die Zeit der Reformation hinein schrieben und welche beim Vergleich mit den ältesten Drucken auf den ersten Blick als die Mutter unserer heutigen deutschen Druckschrift erkannt wird. Staunenswerther Fleiß und saubere Gleichförmigkeit ist noch an vielen M.en des 18. Jahrh. zu sehen, wo die mühsam zu schreibenden goth. Schriftzüge übrigens den gerundeten latein. od. der vereinfachten deutschen Schrift gewichen waren. Im Mittelalter übten sich die Einbildungskraft und der Kunstsinn der Schreiber vor allem an den Eingängen der Kapitel und an den Anfangsbuchstaben durch die verschlungensten Schnörkeleien, gemalte und ungemalte Verziehungen u. diese sind noch heute trotz der Vervielfachung der Schriftarten Muster bei Verzierung von Prachtausgaben, lithographischen Arbeiten, Ehrendiplomen, wichtigen Urkunden u. s. w. - Vergl. Miniaturmalerei, Missale.


Mönchswesen, s. Anachoreten, Kloster.


Mörike, Eduard, einer der bedeutendsten schwäb. Dichter der Gegenwart, geb. 1804 zu Ludwigsburg, 1834 Pfarrer zu Cleversulzbach bei Weinsberg, später sehr an den Augen leidend, an verschiedenen Orten, gegenwärtig in Stuttgart lebend. Seine "Gedichte" (Stuttg. 1838. 2. Aufl. 1848) sind "durchaus liebenswürdig und kindlich, bald heiter bald ernst, voll frischen Humors u. tiefer Seele". Sein frühestes Werk, der 1832 erschienene Roman "Maler Nolten", schloß sich ganz romantischen Strebungen an. Weitere Dichtungen "Iris" (Stuttg. 1839). "Fischer Martin oder die Glockendiebe", eine Idylle (ebendas. 1846 ), "Das Stuttgarter Hutzelmännlein", ein Märchen (ebendas. 1853).


Möris, künstlicher See im alten Aegypten, im heutigen Fayum, zur Bewässerung des Landes benutzt. sehr fischreich, ist durch die Nichtunterhaltung der Nildämme bis auf einige Spuren verschwunden. Angelegt wurde er von König Amenemha III., der um 2150 vor Chr. regierte; aus dem ägypt. Piom en Mere d. h. See der Ueberschwemmung bildeten die Griechen M. u. nannten den König gleich falls M.


Möris, Aelius, mit dem Beinamen Atticista, griech. Grammatiker, schrieb ein "Lexicon atticum" (zuletzt von Bekker mit Harpokration, Berlin 1833, herausgegeben).


Mörs, Meurs, Moeurs, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3200 E., hatte im Mittelalter eigene Grafen, kam später an Oranien, 1702 an Preußen.


Mörser, Geschütz zum Bombenwerfen, aus Bronze oder Eisen über den Kern gegossen. gewöhnlich nur 3mal so lang als der Durchmesser der Mündung, mit eigenen Lafetten. An dem äußeren Rohr unterscheidet man Mund-, Mittel-, Kammer- od. Bodenstück, innerhalb den Flug zur Aufnahme der Bombe, u. die Kammer zur Aufnahme der Pulverladung. Man benennt die M. jetzt allgemein nach dem Maße des Mündungsdurchmessers (8-12 etc. zöllige). Früher warf man in der Regel selten über 60 Pfd. schwere Bomben, gegenwärtig wieder 3-4mal schwerere; die auf den Flotten gebrauchten See-M. haben stärkeres

entstanden; in neuester Zeit wird besonders der Anbau der Riesen-M. empfohlen.


Möllendorf, Richard Joachim Heinrich v., geb. 1725, diente in der preuß. Armee seit 1740, wurde 1762 Generalmajor, 1793 Feldmarschall, commandirte 1794 gegen die Franzosen am Rhein, wurde 1806 nach der Schlacht von Jena in Erfurt mit der ganzen Garnison gefangen, st. 1816.


Möller, Jens, geb. 1779 zu Kopenhagen, gest. 1833 daselbst als Professor der Theologie, Verfasser einiger kirchengeschichtlichen Schriften.


Mölln, Möllen, lauenburg. Stadt an der Stecknitz u. dem Möllensee, mit 1700 E.; auf dem Kirchhofe das Grab Till Eulenspiegels, der hier 1350 gest. sein soll.


Mömpelgard, s. Montbeillard.


Mönchslatein, Klosterlatein, das Latein des Mittelalters, dann das Küchenlatein (s. d.).


Mönchsschrift, die aus altröm. und goth. Buchstabenzügen gebildete scharfeckige gothische Schrift, in welcher die Mönche die Handschriften u. Urkunden bis in die Zeit der Reformation hinein schrieben und welche beim Vergleich mit den ältesten Drucken auf den ersten Blick als die Mutter unserer heutigen deutschen Druckschrift erkannt wird. Staunenswerther Fleiß und saubere Gleichförmigkeit ist noch an vielen M.en des 18. Jahrh. zu sehen, wo die mühsam zu schreibenden goth. Schriftzüge übrigens den gerundeten latein. od. der vereinfachten deutschen Schrift gewichen waren. Im Mittelalter übten sich die Einbildungskraft und der Kunstsinn der Schreiber vor allem an den Eingängen der Kapitel und an den Anfangsbuchstaben durch die verschlungensten Schnörkeleien, gemalte und ungemalte Verziehungen u. diese sind noch heute trotz der Vervielfachung der Schriftarten Muster bei Verzierung von Prachtausgaben, lithographischen Arbeiten, Ehrendiplomen, wichtigen Urkunden u. s. w. – Vergl. Miniaturmalerei, Missale.


Mönchswesen, s. Anachoreten, Kloster.


Mörike, Eduard, einer der bedeutendsten schwäb. Dichter der Gegenwart, geb. 1804 zu Ludwigsburg, 1834 Pfarrer zu Cleversulzbach bei Weinsberg, später sehr an den Augen leidend, an verschiedenen Orten, gegenwärtig in Stuttgart lebend. Seine „Gedichte“ (Stuttg. 1838. 2. Aufl. 1848) sind „durchaus liebenswürdig und kindlich, bald heiter bald ernst, voll frischen Humors u. tiefer Seele“. Sein frühestes Werk, der 1832 erschienene Roman „Maler Nolten“, schloß sich ganz romantischen Strebungen an. Weitere Dichtungen „Iris“ (Stuttg. 1839). „Fischer Martin oder die Glockendiebe“, eine Idylle (ebendas. 1846 ), „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“, ein Märchen (ebendas. 1853).


Möris, künstlicher See im alten Aegypten, im heutigen Fayum, zur Bewässerung des Landes benutzt. sehr fischreich, ist durch die Nichtunterhaltung der Nildämme bis auf einige Spuren verschwunden. Angelegt wurde er von König Amenemha III., der um 2150 vor Chr. regierte; aus dem ägypt. Piom en Mere d. h. See der Ueberschwemmung bildeten die Griechen M. u. nannten den König gleich falls M.


Möris, Aelius, mit dem Beinamen Atticista, griech. Grammatiker, schrieb ein „Lexicon atticum“ (zuletzt von Bekker mit Harpokration, Berlin 1833, herausgegeben).


Mörs, Meurs, Moeurs, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3200 E., hatte im Mittelalter eigene Grafen, kam später an Oranien, 1702 an Preußen.


Mörser, Geschütz zum Bombenwerfen, aus Bronze oder Eisen über den Kern gegossen. gewöhnlich nur 3mal so lang als der Durchmesser der Mündung, mit eigenen Lafetten. An dem äußeren Rohr unterscheidet man Mund-, Mittel-, Kammer- od. Bodenstück, innerhalb den Flug zur Aufnahme der Bombe, u. die Kammer zur Aufnahme der Pulverladung. Man benennt die M. jetzt allgemein nach dem Maße des Mündungsdurchmessers (8–12 etc. zöllige). Früher warf man in der Regel selten über 60 Pfd. schwere Bomben, gegenwärtig wieder 3–4mal schwerere; die auf den Flotten gebrauchten See-M. haben stärkeres

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[209/0210] entstanden; in neuester Zeit wird besonders der Anbau der Riesen-M. empfohlen. Möllendorf, Richard Joachim Heinrich v., geb. 1725, diente in der preuß. Armee seit 1740, wurde 1762 Generalmajor, 1793 Feldmarschall, commandirte 1794 gegen die Franzosen am Rhein, wurde 1806 nach der Schlacht von Jena in Erfurt mit der ganzen Garnison gefangen, st. 1816. Möller, Jens, geb. 1779 zu Kopenhagen, gest. 1833 daselbst als Professor der Theologie, Verfasser einiger kirchengeschichtlichen Schriften. Mölln, Möllen, lauenburg. Stadt an der Stecknitz u. dem Möllensee, mit 1700 E.; auf dem Kirchhofe das Grab Till Eulenspiegels, der hier 1350 gest. sein soll. Mömpelgard, s. Montbeillard. Mönchslatein, Klosterlatein, das Latein des Mittelalters, dann das Küchenlatein (s. d.). Mönchsschrift, die aus altröm. und goth. Buchstabenzügen gebildete scharfeckige gothische Schrift, in welcher die Mönche die Handschriften u. Urkunden bis in die Zeit der Reformation hinein schrieben und welche beim Vergleich mit den ältesten Drucken auf den ersten Blick als die Mutter unserer heutigen deutschen Druckschrift erkannt wird. Staunenswerther Fleiß und saubere Gleichförmigkeit ist noch an vielen M.en des 18. Jahrh. zu sehen, wo die mühsam zu schreibenden goth. Schriftzüge übrigens den gerundeten latein. od. der vereinfachten deutschen Schrift gewichen waren. Im Mittelalter übten sich die Einbildungskraft und der Kunstsinn der Schreiber vor allem an den Eingängen der Kapitel und an den Anfangsbuchstaben durch die verschlungensten Schnörkeleien, gemalte und ungemalte Verziehungen u. diese sind noch heute trotz der Vervielfachung der Schriftarten Muster bei Verzierung von Prachtausgaben, lithographischen Arbeiten, Ehrendiplomen, wichtigen Urkunden u. s. w. – Vergl. Miniaturmalerei, Missale. Mönchswesen, s. Anachoreten, Kloster. Mörike, Eduard, einer der bedeutendsten schwäb. Dichter der Gegenwart, geb. 1804 zu Ludwigsburg, 1834 Pfarrer zu Cleversulzbach bei Weinsberg, später sehr an den Augen leidend, an verschiedenen Orten, gegenwärtig in Stuttgart lebend. Seine „Gedichte“ (Stuttg. 1838. 2. Aufl. 1848) sind „durchaus liebenswürdig und kindlich, bald heiter bald ernst, voll frischen Humors u. tiefer Seele“. Sein frühestes Werk, der 1832 erschienene Roman „Maler Nolten“, schloß sich ganz romantischen Strebungen an. Weitere Dichtungen „Iris“ (Stuttg. 1839). „Fischer Martin oder die Glockendiebe“, eine Idylle (ebendas. 1846 ), „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“, ein Märchen (ebendas. 1853). Möris, künstlicher See im alten Aegypten, im heutigen Fayum, zur Bewässerung des Landes benutzt. sehr fischreich, ist durch die Nichtunterhaltung der Nildämme bis auf einige Spuren verschwunden. Angelegt wurde er von König Amenemha III., der um 2150 vor Chr. regierte; aus dem ägypt. Piom en Mere d. h. See der Ueberschwemmung bildeten die Griechen M. u. nannten den König gleich falls M. Möris, Aelius, mit dem Beinamen Atticista, griech. Grammatiker, schrieb ein „Lexicon atticum“ (zuletzt von Bekker mit Harpokration, Berlin 1833, herausgegeben). Mörs, Meurs, Moeurs, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 3200 E., hatte im Mittelalter eigene Grafen, kam später an Oranien, 1702 an Preußen. Mörser, Geschütz zum Bombenwerfen, aus Bronze oder Eisen über den Kern gegossen. gewöhnlich nur 3mal so lang als der Durchmesser der Mündung, mit eigenen Lafetten. An dem äußeren Rohr unterscheidet man Mund-, Mittel-, Kammer- od. Bodenstück, innerhalb den Flug zur Aufnahme der Bombe, u. die Kammer zur Aufnahme der Pulverladung. Man benennt die M. jetzt allgemein nach dem Maße des Mündungsdurchmessers (8–12 etc. zöllige). Früher warf man in der Regel selten über 60 Pfd. schwere Bomben, gegenwärtig wieder 3–4mal schwerere; die auf den Flotten gebrauchten See-M. haben stärkeres

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/210>, abgerufen am 23.11.2024.