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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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auch 100000 berechnet u. dieselben mit ihren dazu gehörigen Zahlen in Tabellen gebracht: logarithmische Tabellen, Logarithmentafeln. Die Rechnung mit Logarithmen erleichtert u. vereinfacht viele schwierige Rechnungen, namentlich solche mit großen Zahlen. Ausziehen von Wurzeln etc. sehr. Statt 2 Zahlen zu multipliciren, sucht man in der Tabelle ihre Logarithmen, addirt diese, und sucht zu dem erhaltenen L. in der Tabelle die zugehörige Zahl, welche dann die gesuchte ist; statt 2 Zahlen zu dividiren, subtrahirt man ihre Logarithmen; soll eine Zahl auf eine gewisse Potenz erhoben werden, so multiplicirt man den L. derselben mit dem Exponenten der Potenz; soll aus einer Zahl eine Wurzel ausgezogen werden, so dividirt man den L. jener Zahl durch den Wurzelexponenten; die zu dem erhaltenen L. gehörige Zahl, die man in der Tabelle findet, ist dann jedesmal die gesuchte Zahl. - Als Erfinder der Logarithmen gilt der Schotte Lord Joh. Napier, der sie 1614 bekannt machte. Sein Zeitgenosse Briggius bildete sie weiter aus u. gab das eben genannte logarithmische System heraus. Von den vielen Ausgaben logarithmischer Tabellen sind die von Vega die gebräuchlichsten.


Logau, Friedr. von, der natürlichste der schles. Dichter und dabei für seine Zeit ein Muster körniger Darstellung, geb. 1604 in Schlesien, wurde Rath des Herzogs Ludwig von Brieg u. Liegnitz, Mitglied der sogen. Fruchtbringenden Gesellschaft, die ihn "den Verkleinernden" taufte, st. 1655 oder 56 zu Liegnitz. Gab unter dem Namen Salomon von Golau Reimsprüche oder Epigramme heraus (1638 nur 200. 1654 über 3500), deren Werth aber erst über 100 Jahre später durch Ramler und Lessing Anerkennung fand u. von denen man Proben (freilich fast immer umgearbeitete) in allen größern Gedichtsammlungen antrifft.


Loge (lohsch), frz.-dtsch., ital. loggia (lodscha), in der Baukunst eine freistehende offene Bogenhalle (z. B. die Feldherrnhalle in München). Sodann ein Bogengang an der Seite eines Gebäudes, gewöhnlich mit Gemälden geschmückt (die Loggien der Pinakothek in München). Ferner das große mittlere Hauptfenster im Hauptstockwerke eines Gebäudes. L.n in den Theatern heißen die in Reihen über einander angebrachten kleinen Gemächer für die Zuschauer. Freimaurer-L.n heißen theils die Versammlungen, theils die Versammlungsorte der Freimaurer.


Logier (Loschieh). Joh. Bernh., deutscher Musiker, geb. 1780 zu Kaiserslautern, einer Flüchtlingsfamilie angehörend, Erfinder des Chiroplast, einer Vorrichtung, wodurch das Mechanische des Klavierspiels bei der Erlernung sehr erleichtert wird. L. lebte u. unterrichtete meistens in England u. st. 1846 zu Dublin. Veröffentlichte seine Methode im "System der Musikwissenschaft" Berlin 1827.


Logik, griech.-deutsch, Denk-, Verstandes-, Wortlehre, nennt man gewöhnlich die Wissenschaft von den ursprünglichen formalen Gesetzen des Denkens u. theilt dieselbe ein in die Lehren von den Denkgesetzen im allgemeinen, vom Begriff und Urtheil, von der Erklärung und Eintheilung, vom Schluß und Beweis. Weit entfernt, daß die L. ist ein Werkzeug zur unmittelbaren Erkenntniß der Wahrheit oder eine Erfindungskunst oder gar eine Heilkunst der Seele oder was man sonst Hohes aus ihr machen wollte, bleibt die L. selbst in dem angegebenen beschränkten Sinne eine mangelhafte Wissenschaft u. dies aus dem einfachen Grunde, weil bis heute eine genügende Erkenntnißtheorie mangelt. Die L. will Licht, Ordnung und Zusammenhang in unsern Gedankengang bringen, gibt Mittel an die Hand, klar zu werden, ob solches der Fall sei und ist in diesem Sinne die formelle Grundlage aller Wissenschaft. Als Theil der Philosophie hängt sie am engsten mit der Psychologie zusammen. Vater der L. ist Aristoteles, dessen logische Abhandlungen frühzeitig als Organon Aristotelicum gesammelt und erläutert wurden, im Mittelalter von den Arabern Alkendi, Avicenna, Averröes wie von den Scholastikern. Die Behauptung Kants, die L. habe von Aristoteles bis auf seine Zeit keinen Schritt vorwärts oder rückwärts gethan, möchte nur anzufechten sein, insofern vor ihm Descartes, Bacon und

auch 100000 berechnet u. dieselben mit ihren dazu gehörigen Zahlen in Tabellen gebracht: logarithmische Tabellen, Logarithmentafeln. Die Rechnung mit Logarithmen erleichtert u. vereinfacht viele schwierige Rechnungen, namentlich solche mit großen Zahlen. Ausziehen von Wurzeln etc. sehr. Statt 2 Zahlen zu multipliciren, sucht man in der Tabelle ihre Logarithmen, addirt diese, und sucht zu dem erhaltenen L. in der Tabelle die zugehörige Zahl, welche dann die gesuchte ist; statt 2 Zahlen zu dividiren, subtrahirt man ihre Logarithmen; soll eine Zahl auf eine gewisse Potenz erhoben werden, so multiplicirt man den L. derselben mit dem Exponenten der Potenz; soll aus einer Zahl eine Wurzel ausgezogen werden, so dividirt man den L. jener Zahl durch den Wurzelexponenten; die zu dem erhaltenen L. gehörige Zahl, die man in der Tabelle findet, ist dann jedesmal die gesuchte Zahl. – Als Erfinder der Logarithmen gilt der Schotte Lord Joh. Napier, der sie 1614 bekannt machte. Sein Zeitgenosse Briggius bildete sie weiter aus u. gab das eben genannte logarithmische System heraus. Von den vielen Ausgaben logarithmischer Tabellen sind die von Vega die gebräuchlichsten.


Logau, Friedr. von, der natürlichste der schles. Dichter und dabei für seine Zeit ein Muster körniger Darstellung, geb. 1604 in Schlesien, wurde Rath des Herzogs Ludwig von Brieg u. Liegnitz, Mitglied der sogen. Fruchtbringenden Gesellschaft, die ihn „den Verkleinernden“ taufte, st. 1655 oder 56 zu Liegnitz. Gab unter dem Namen Salomon von Golau Reimsprüche oder Epigramme heraus (1638 nur 200. 1654 über 3500), deren Werth aber erst über 100 Jahre später durch Ramler und Lessing Anerkennung fand u. von denen man Proben (freilich fast immer umgearbeitete) in allen größern Gedichtsammlungen antrifft.


Loge (lohsch), frz.-dtsch., ital. loggia (lodscha), in der Baukunst eine freistehende offene Bogenhalle (z. B. die Feldherrnhalle in München). Sodann ein Bogengang an der Seite eines Gebäudes, gewöhnlich mit Gemälden geschmückt (die Loggien der Pinakothek in München). Ferner das große mittlere Hauptfenster im Hauptstockwerke eines Gebäudes. L.n in den Theatern heißen die in Reihen über einander angebrachten kleinen Gemächer für die Zuschauer. Freimaurer-L.n heißen theils die Versammlungen, theils die Versammlungsorte der Freimaurer.


Logier (Loschieh). Joh. Bernh., deutscher Musiker, geb. 1780 zu Kaiserslautern, einer Flüchtlingsfamilie angehörend, Erfinder des Chiroplast, einer Vorrichtung, wodurch das Mechanische des Klavierspiels bei der Erlernung sehr erleichtert wird. L. lebte u. unterrichtete meistens in England u. st. 1846 zu Dublin. Veröffentlichte seine Methode im „System der Musikwissenschaft“ Berlin 1827.


Logik, griech.-deutsch, Denk-, Verstandes-, Wortlehre, nennt man gewöhnlich die Wissenschaft von den ursprünglichen formalen Gesetzen des Denkens u. theilt dieselbe ein in die Lehren von den Denkgesetzen im allgemeinen, vom Begriff und Urtheil, von der Erklärung und Eintheilung, vom Schluß und Beweis. Weit entfernt, daß die L. ist ein Werkzeug zur unmittelbaren Erkenntniß der Wahrheit oder eine Erfindungskunst oder gar eine Heilkunst der Seele oder was man sonst Hohes aus ihr machen wollte, bleibt die L. selbst in dem angegebenen beschränkten Sinne eine mangelhafte Wissenschaft u. dies aus dem einfachen Grunde, weil bis heute eine genügende Erkenntnißtheorie mangelt. Die L. will Licht, Ordnung und Zusammenhang in unsern Gedankengang bringen, gibt Mittel an die Hand, klar zu werden, ob solches der Fall sei und ist in diesem Sinne die formelle Grundlage aller Wissenschaft. Als Theil der Philosophie hängt sie am engsten mit der Psychologie zusammen. Vater der L. ist Aristoteles, dessen logische Abhandlungen frühzeitig als Organon Aristotelicum gesammelt und erläutert wurden, im Mittelalter von den Arabern Alkendi, Avicenna, Averröes wie von den Scholastikern. Die Behauptung Kants, die L. habe von Aristoteles bis auf seine Zeit keinen Schritt vorwärts oder rückwärts gethan, möchte nur anzufechten sein, insofern vor ihm Descartes, Bacon und

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[19/0020] auch 100000 berechnet u. dieselben mit ihren dazu gehörigen Zahlen in Tabellen gebracht: logarithmische Tabellen, Logarithmentafeln. Die Rechnung mit Logarithmen erleichtert u. vereinfacht viele schwierige Rechnungen, namentlich solche mit großen Zahlen. Ausziehen von Wurzeln etc. sehr. Statt 2 Zahlen zu multipliciren, sucht man in der Tabelle ihre Logarithmen, addirt diese, und sucht zu dem erhaltenen L. in der Tabelle die zugehörige Zahl, welche dann die gesuchte ist; statt 2 Zahlen zu dividiren, subtrahirt man ihre Logarithmen; soll eine Zahl auf eine gewisse Potenz erhoben werden, so multiplicirt man den L. derselben mit dem Exponenten der Potenz; soll aus einer Zahl eine Wurzel ausgezogen werden, so dividirt man den L. jener Zahl durch den Wurzelexponenten; die zu dem erhaltenen L. gehörige Zahl, die man in der Tabelle findet, ist dann jedesmal die gesuchte Zahl. – Als Erfinder der Logarithmen gilt der Schotte Lord Joh. Napier, der sie 1614 bekannt machte. Sein Zeitgenosse Briggius bildete sie weiter aus u. gab das eben genannte logarithmische System heraus. Von den vielen Ausgaben logarithmischer Tabellen sind die von Vega die gebräuchlichsten. Logau, Friedr. von, der natürlichste der schles. Dichter und dabei für seine Zeit ein Muster körniger Darstellung, geb. 1604 in Schlesien, wurde Rath des Herzogs Ludwig von Brieg u. Liegnitz, Mitglied der sogen. Fruchtbringenden Gesellschaft, die ihn „den Verkleinernden“ taufte, st. 1655 oder 56 zu Liegnitz. Gab unter dem Namen Salomon von Golau Reimsprüche oder Epigramme heraus (1638 nur 200. 1654 über 3500), deren Werth aber erst über 100 Jahre später durch Ramler und Lessing Anerkennung fand u. von denen man Proben (freilich fast immer umgearbeitete) in allen größern Gedichtsammlungen antrifft. Loge (lohsch), frz.-dtsch., ital. loggia (lodscha), in der Baukunst eine freistehende offene Bogenhalle (z. B. die Feldherrnhalle in München). Sodann ein Bogengang an der Seite eines Gebäudes, gewöhnlich mit Gemälden geschmückt (die Loggien der Pinakothek in München). Ferner das große mittlere Hauptfenster im Hauptstockwerke eines Gebäudes. L.n in den Theatern heißen die in Reihen über einander angebrachten kleinen Gemächer für die Zuschauer. Freimaurer-L.n heißen theils die Versammlungen, theils die Versammlungsorte der Freimaurer. Logier (Loschieh). Joh. Bernh., deutscher Musiker, geb. 1780 zu Kaiserslautern, einer Flüchtlingsfamilie angehörend, Erfinder des Chiroplast, einer Vorrichtung, wodurch das Mechanische des Klavierspiels bei der Erlernung sehr erleichtert wird. L. lebte u. unterrichtete meistens in England u. st. 1846 zu Dublin. Veröffentlichte seine Methode im „System der Musikwissenschaft“ Berlin 1827. Logik, griech.-deutsch, Denk-, Verstandes-, Wortlehre, nennt man gewöhnlich die Wissenschaft von den ursprünglichen formalen Gesetzen des Denkens u. theilt dieselbe ein in die Lehren von den Denkgesetzen im allgemeinen, vom Begriff und Urtheil, von der Erklärung und Eintheilung, vom Schluß und Beweis. Weit entfernt, daß die L. ist ein Werkzeug zur unmittelbaren Erkenntniß der Wahrheit oder eine Erfindungskunst oder gar eine Heilkunst der Seele oder was man sonst Hohes aus ihr machen wollte, bleibt die L. selbst in dem angegebenen beschränkten Sinne eine mangelhafte Wissenschaft u. dies aus dem einfachen Grunde, weil bis heute eine genügende Erkenntnißtheorie mangelt. Die L. will Licht, Ordnung und Zusammenhang in unsern Gedankengang bringen, gibt Mittel an die Hand, klar zu werden, ob solches der Fall sei und ist in diesem Sinne die formelle Grundlage aller Wissenschaft. Als Theil der Philosophie hängt sie am engsten mit der Psychologie zusammen. Vater der L. ist Aristoteles, dessen logische Abhandlungen frühzeitig als Organon Aristotelicum gesammelt und erläutert wurden, im Mittelalter von den Arabern Alkendi, Avicenna, Averröes wie von den Scholastikern. Die Behauptung Kants, die L. habe von Aristoteles bis auf seine Zeit keinen Schritt vorwärts oder rückwärts gethan, möchte nur anzufechten sein, insofern vor ihm Descartes, Bacon und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/20>, abgerufen am 21.11.2024.