Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Messerfisch (Centriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser und Familie der Röhrenmäuler, mit länglichem, an den Seiten zusammengedrücktem Körper, oben schneidend, die Schnauze röhrenförmig gestreckt mit sehr kleinem, schief gespaltenem Maul; zwei Rückenflossen, die erste mit einem starken Stachelstrahl versehen. Die Meerschnepfe, M. (C. scolopax), silberfarbig, einige Zoll lang; im Mittelmeer. - Der ostind. M. (C. scutatus), 6'' lang, goldglänzend. Messerschmidt, Franz Xaver, geb. 1732 zu Wiesensteig in Württemberg, einer der besten Bildhauer des vorigen Jahrh., namentlich in Darstellung von Büsten, meistens in Wien u. Preßburg thätig, st. 1784. Messiade, s. Klopstock. Messias, s. Christus Bd. II. S. 111 ff. - Die M.idee, der Grundton der hebräischen Geschichte, hat sich von der göttlichen Verheißung eines Erlösers (I. Mos. 3, 15) an bis auf Christi Zeit so entwickelt, daß die ganze Geschichte Jesu Christi der Hauptsache nach schon vor Seiner Erscheinung dem Judenvolke bekannt war, anderseits alles, was an den messianischen Weissagungen dunkel und räthselhaft erscheinen konnte, seine einfache Lösung im Glauben fand, daß Jesus Christus der verheißene M. wirklich sei. In der patriarchalischen Zeit (1920 bis 1689 v. Chr.) wurde die dem Abraham wiederholt gegebene Verheißung durch Jakob schon dahin erweitert, daß der Erlöser aus dem Stamme Juda alsdann erstehen werde, wenn dieser aufhöre, weltlicher König zu sein. Moses (mosaische Periode 1500-1450), ein Prophet wie keiner mehr aufstand, sah, wie das Reich des M. ob den Trümmern der Heidenwelt sich erhob (Num. 22-24, 10. 17-19. Deut. 18, 15 bis 18). In der davidischen Periode (1050-950 v. Chr.) wird Jesus Christus in den Psalmen bereits als der König verherrlichet, der vom Stamme Davids und von dem alle Macht u. Wohlfahrt des Volkes ausgeht (Ps. 71), der aber auch das Gegentheil königl. Hoheit darstellt (Ps. 21, 15); endlich auch gefeiert als Priester in der Weise Melchisedeks (Ps. 109). Die Propheten der exilischen Periode (800-520 v. Chr.) schauen die Heimkehr ihres Volkes und noch begeisterter die Erlösung desselben vom Uebel der Uebel, die Herstellung eines wahren Reiches Israel, wo die Glückseligkeit eine bleibende ist u. dem Frieden der Menschen unter sich ihr Friede mit den Naturgewalten sich beigesellt. Joel schaut in das Ende der Zeiten, in das Weltgericht, Michas, daß der Erlöser aus Bethlehem kommt. Jesaias redet so klar von allen nähern Lebensverhältnissen Jesu Christi wie kein anderer und schildert zugleich das Reich Jesu Christi, die Kirche, Ezechiel verkündiget den Gottmenschen, Daniel aber, daß derselbe binnen 70 Jahreswochen erscheinen und sein Reich ein Reich aller Völker sein werde. Vor dem Auftreten all dieser Propheten war der früheste von ihnen, Jonas, ein thatsächliches Vorbild der Auferstehung Christi; nach dem Exil (520 v. Chr. - x) traten als Propheten nur noch auf: Haggäus, der baldkommende große Erschütterungen und den Anbruch des messianischen Reiches weissagte, Zacharias, der den Erlöser aus der Armuth u. Niedrigkeit sich erheben sah, Malachias, der vom Opfertod Jesu Christi lehrte. - Die moderne Kritik hat die messianischen Weissagungen auf alle möglichen Weisen in Abrede zu stellen versucht, vermochte aber nie zu erklären, wie dieselben in ganz bestimmter Form zur Zeit Christi im jüdischen Volksbewußtsein vorhanden und auch fremden Völkern bekannt, für die heidnischen Römer ein besonderer Grund des Hasses gegen die Juden sein konnten. Die jüd. Rabbi behalfen sich, da sie das alte Testament nicht gleich den modernen Kritikern in Fetzen zerrissen und schlagende Stellen weder wegzubringen noch anders zu erklären vermögen, mit Ausflüchten z. B. der M. habe sich wegen den Lastern des Volkes verborgen gehalten; er erscheine zweimal, nämlich das erstemal sei er erschienen, aber in Niedrigkeit u. Verborgenheit, das nächstemal werde er in seiner ganzen Hoheit und Majestät sich offenbaren; die für Erscheinung des M. anberaumte Zeit sei verstrichen, der M. Messerfisch (Centriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser und Familie der Röhrenmäuler, mit länglichem, an den Seiten zusammengedrücktem Körper, oben schneidend, die Schnauze röhrenförmig gestreckt mit sehr kleinem, schief gespaltenem Maul; zwei Rückenflossen, die erste mit einem starken Stachelstrahl versehen. Die Meerschnepfe, M. (C. scolopax), silberfarbig, einige Zoll lang; im Mittelmeer. – Der ostind. M. (C. scutatus), 6'' lang, goldglänzend. Messerschmidt, Franz Xaver, geb. 1732 zu Wiesensteig in Württemberg, einer der besten Bildhauer des vorigen Jahrh., namentlich in Darstellung von Büsten, meistens in Wien u. Preßburg thätig, st. 1784. Messiade, s. Klopstock. Messias, s. Christus Bd. II. S. 111 ff. – Die M.idee, der Grundton der hebräischen Geschichte, hat sich von der göttlichen Verheißung eines Erlösers (I. Mos. 3, 15) an bis auf Christi Zeit so entwickelt, daß die ganze Geschichte Jesu Christi der Hauptsache nach schon vor Seiner Erscheinung dem Judenvolke bekannt war, anderseits alles, was an den messianischen Weissagungen dunkel und räthselhaft erscheinen konnte, seine einfache Lösung im Glauben fand, daß Jesus Christus der verheißene M. wirklich sei. In der patriarchalischen Zeit (1920 bis 1689 v. Chr.) wurde die dem Abraham wiederholt gegebene Verheißung durch Jakob schon dahin erweitert, daß der Erlöser aus dem Stamme Juda alsdann erstehen werde, wenn dieser aufhöre, weltlicher König zu sein. Moses (mosaische Periode 1500–1450), ein Prophet wie keiner mehr aufstand, sah, wie das Reich des M. ob den Trümmern der Heidenwelt sich erhob (Num. 22–24, 10. 17–19. Deut. 18, 15 bis 18). In der davidischen Periode (1050–950 v. Chr.) wird Jesus Christus in den Psalmen bereits als der König verherrlichet, der vom Stamme Davids und von dem alle Macht u. Wohlfahrt des Volkes ausgeht (Ps. 71), der aber auch das Gegentheil königl. Hoheit darstellt (Ps. 21, 15); endlich auch gefeiert als Priester in der Weise Melchisedeks (Ps. 109). Die Propheten der exilischen Periode (800–520 v. Chr.) schauen die Heimkehr ihres Volkes und noch begeisterter die Erlösung desselben vom Uebel der Uebel, die Herstellung eines wahren Reiches Israel, wo die Glückseligkeit eine bleibende ist u. dem Frieden der Menschen unter sich ihr Friede mit den Naturgewalten sich beigesellt. Joel schaut in das Ende der Zeiten, in das Weltgericht, Michas, daß der Erlöser aus Bethlehem kommt. Jesaias redet so klar von allen nähern Lebensverhältnissen Jesu Christi wie kein anderer und schildert zugleich das Reich Jesu Christi, die Kirche, Ezechiel verkündiget den Gottmenschen, Daniel aber, daß derselbe binnen 70 Jahreswochen erscheinen und sein Reich ein Reich aller Völker sein werde. Vor dem Auftreten all dieser Propheten war der früheste von ihnen, Jonas, ein thatsächliches Vorbild der Auferstehung Christi; nach dem Exil (520 v. Chr. – ×) traten als Propheten nur noch auf: Haggäus, der baldkommende große Erschütterungen und den Anbruch des messianischen Reiches weissagte, Zacharias, der den Erlöser aus der Armuth u. Niedrigkeit sich erheben sah, Malachias, der vom Opfertod Jesu Christi lehrte. – Die moderne Kritik hat die messianischen Weissagungen auf alle möglichen Weisen in Abrede zu stellen versucht, vermochte aber nie zu erklären, wie dieselben in ganz bestimmter Form zur Zeit Christi im jüdischen Volksbewußtsein vorhanden und auch fremden Völkern bekannt, für die heidnischen Römer ein besonderer Grund des Hasses gegen die Juden sein konnten. Die jüd. Rabbi behalfen sich, da sie das alte Testament nicht gleich den modernen Kritikern in Fetzen zerrissen und schlagende Stellen weder wegzubringen noch anders zu erklären vermögen, mit Ausflüchten z. B. der M. habe sich wegen den Lastern des Volkes verborgen gehalten; er erscheine zweimal, nämlich das erstemal sei er erschienen, aber in Niedrigkeit u. 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B. der M. habe sich wegen den Lastern des Volkes verborgen gehalten; er erscheine zweimal, nämlich das erstemal sei er erschienen, aber in Niedrigkeit u. Verborgenheit, das nächstemal werde er in seiner ganzen Hoheit und Majestät sich offenbaren; die für Erscheinung des M. anberaumte Zeit sei verstrichen, der M. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [165/0166]
Messerfisch (Centriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser und Familie der Röhrenmäuler, mit länglichem, an den Seiten zusammengedrücktem Körper, oben schneidend, die Schnauze röhrenförmig gestreckt mit sehr kleinem, schief gespaltenem Maul; zwei Rückenflossen, die erste mit einem starken Stachelstrahl versehen. Die Meerschnepfe, M. (C. scolopax), silberfarbig, einige Zoll lang; im Mittelmeer. – Der ostind. M. (C. scutatus), 6'' lang, goldglänzend.
Messerschmidt, Franz Xaver, geb. 1732 zu Wiesensteig in Württemberg, einer der besten Bildhauer des vorigen Jahrh., namentlich in Darstellung von Büsten, meistens in Wien u. Preßburg thätig, st. 1784.
Messiade, s. Klopstock.
Messias, s. Christus Bd. II. S. 111 ff. – Die M.idee, der Grundton der hebräischen Geschichte, hat sich von der göttlichen Verheißung eines Erlösers (I. Mos. 3, 15) an bis auf Christi Zeit so entwickelt, daß die ganze Geschichte Jesu Christi der Hauptsache nach schon vor Seiner Erscheinung dem Judenvolke bekannt war, anderseits alles, was an den messianischen Weissagungen dunkel und räthselhaft erscheinen konnte, seine einfache Lösung im Glauben fand, daß Jesus Christus der verheißene M. wirklich sei. In der patriarchalischen Zeit (1920 bis 1689 v. Chr.) wurde die dem Abraham wiederholt gegebene Verheißung durch Jakob schon dahin erweitert, daß der Erlöser aus dem Stamme Juda alsdann erstehen werde, wenn dieser aufhöre, weltlicher König zu sein. Moses (mosaische Periode 1500–1450), ein Prophet wie keiner mehr aufstand, sah, wie das Reich des M. ob den Trümmern der Heidenwelt sich erhob (Num. 22–24, 10. 17–19. Deut. 18, 15 bis 18). In der davidischen Periode (1050–950 v. Chr.) wird Jesus Christus in den Psalmen bereits als der König verherrlichet, der vom Stamme Davids und von dem alle Macht u. Wohlfahrt des Volkes ausgeht (Ps. 71), der aber auch das Gegentheil königl. Hoheit darstellt (Ps. 21, 15); endlich auch gefeiert als Priester in der Weise Melchisedeks (Ps. 109). Die Propheten der exilischen Periode (800–520 v. Chr.) schauen die Heimkehr ihres Volkes und noch begeisterter die Erlösung desselben vom Uebel der Uebel, die Herstellung eines wahren Reiches Israel, wo die Glückseligkeit eine bleibende ist u. dem Frieden der Menschen unter sich ihr Friede mit den Naturgewalten sich beigesellt. Joel schaut in das Ende der Zeiten, in das Weltgericht, Michas, daß der Erlöser aus Bethlehem kommt. Jesaias redet so klar von allen nähern Lebensverhältnissen Jesu Christi wie kein anderer und schildert zugleich das Reich Jesu Christi, die Kirche, Ezechiel verkündiget den Gottmenschen, Daniel aber, daß derselbe binnen 70 Jahreswochen erscheinen und sein Reich ein Reich aller Völker sein werde. Vor dem Auftreten all dieser Propheten war der früheste von ihnen, Jonas, ein thatsächliches Vorbild der Auferstehung Christi; nach dem Exil (520 v. Chr. – ×) traten als Propheten nur noch auf: Haggäus, der baldkommende große Erschütterungen und den Anbruch des messianischen Reiches weissagte, Zacharias, der den Erlöser aus der Armuth u. Niedrigkeit sich erheben sah, Malachias, der vom Opfertod Jesu Christi lehrte. – Die moderne Kritik hat die messianischen Weissagungen auf alle möglichen Weisen in Abrede zu stellen versucht, vermochte aber nie zu erklären, wie dieselben in ganz bestimmter Form zur Zeit Christi im jüdischen Volksbewußtsein vorhanden und auch fremden Völkern bekannt, für die heidnischen Römer ein besonderer Grund des Hasses gegen die Juden sein konnten. Die jüd. Rabbi behalfen sich, da sie das alte Testament nicht gleich den modernen Kritikern in Fetzen zerrissen und schlagende Stellen weder wegzubringen noch anders zu erklären vermögen, mit Ausflüchten z. B. der M. habe sich wegen den Lastern des Volkes verborgen gehalten; er erscheine zweimal, nämlich das erstemal sei er erschienen, aber in Niedrigkeit u. Verborgenheit, das nächstemal werde er in seiner ganzen Hoheit und Majestät sich offenbaren; die für Erscheinung des M. anberaumte Zeit sei verstrichen, der M.
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