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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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(sämmtl. Dramen, Paris 1850), auch Verfasser eines Handbuchs der Literaturgeschichte (2. Aufl. Madrid 1851).


Gimians, die großen kostbaren türk. Fußteppiche.


Gimignano (Dschiminiano), Vincenzo da San-, florentin. Maler, einer der besten Schüler Rafaels, malte unter dessen Leitung an den Loggien des Vatican; eine heil. Familie von ihm ist in Dresden. Bei der Plünderung Roms 1527 verlor er Alles u. st. bald darauf in Florenz. - G., Giacintoda, geb. 1611 zu Pistoja, gest. 1681; viele Frescogemälde, besonders zu Rom u. Florenz, dann sehr geschätzte Kupferstiche. Ebenso sein Sohn, Lodovico G.


Gimpel (Pyrrhula), Vogelgattung aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Finkenartigen, mit kurzem, dickem, von allen Seiten gewölbtem Schnabel, an der Spitze hackenförmig gebogen. Ueberall, mit Ausnahme Neuhollands. Der gemeine G. oder Dompfaffe (P. vulgaris), ein schöner Vogel, oben aschgrau, auf der Brust schön roth; gesellig, zutraulich, wird bald sehr zahm und anhänglich. Sein natürlicher Gesang empfiehlt ihn wenig, er übertrifft aber alle übrigen Sänger in Erlernung fremder Melodien, die er mit sanftem, flötendem Tone nachpfeift. - Der Hacken-G. (P. enucleator), im hohen Norden der alten u. neuen Welt, kommt selten nach Deutschland, mit rothem Gefieder u. herrlichem Gesang. - Der Rosen-G. (P. rosea), im östl. Europa, selten bei uns, schön karminroth.


Gin (dschin), engl., Genevre.


Gingang, Gingham, buntgestreifte oder gewürfelte baumwollene Gewebe.


Gingerls, türk. Goldmünzen = 2 Thlr. 71/2 Sgr. = 3 fl. 163/4 kr. C.-M.


Ginglymus, griech., Charniergelenk.


Ginguene (Schängheneh), Pierre Louis, geb. 1748 zu Rennes, gest. 1816, franz. Dichter, bedeutender jedoch als Literarhistoriker, der die Franzosen auf ihre Literatur vor Ludwig XIII. aufmerksam machte u. als Hauptwerk eine Literaturgeschichte Italiens schrieb (8 Bde. Paris 1811-19). Als Politiker gehörte er der gemäßigten republikan. Partei an und ward deßwegen unter der Schreckensregierung verhaftet, unter Napoleon amtlos.


Ginseng, Schinseng, die Wurzel einer wildwachsenden Doldenpflanze in Hochasien (Panase Ginseng), gilt bei den Chinesen als Universalheilmittel, bei den Europäern sehr wenig. Die Nordamerikaner führen G. nach China aus, von dem Panax Ginguifolius, der bei ihnen einheimisch ist.


Ginster (Genista), Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblütigen mit gelben Blumen, in vielen Arten vorkommend. Der Färbe-G. (G. tinctoria) enthält einen gelben Farbestoff.


Gioberti (Dscho-), Vincenzo, geb. 1801 zu Turin, Geistlicher, 1833 als Kaplan Karl Alberts entlassen, weil er in die polit. Bewegungen jener Jahre verflochten war, lebte dann in Paris u. Brüssel und schrieb "Il primato civile e morale degli Italiani", worin er den Papst an die Spitze einer italien. Revolution stellt und dadurch Italiens Größe und Macht aufrichtet, sowie "Il Gesuita moderno" gegen die Jesuiten. Das Jahr 1848 rief ihn zurück u. in das Ministerium, das aber bald fiel; hierauf ging er als Gesandter nach Paris, um Frankreichs Hilfe gegen Oesterreich anzusuchen; er st. daselbst 1852 in freiwilligem Exil.


Giocondo (Dscho-), Giovanni Fra, berühmter italien. Baumeister aus dem 15. Jahrh., geb. zu Verona, baute in Paris die Brücke Notre-Dame, in Verona den Rathspalast, u. war außerdem in mehren italien. Städten beschäftigt, in Rom beim Bau der Peterskirche. Zugleich war er gründlicher Kenner der alten Sprachen u. klassischen Alterthümer und Schriftsteller in diesem Fache.


Giocoso (dscho-), ital., scherzend, launig.


Gioja (Dschoia), Flavio, Seefahrer aus Amalfi um 1300, Verbesserer des von den Arabern gebrauchten Compasses, indem er die Magnetnadel freischwebend befestigt haben soll. - G., Melchiore, geb. 1767 zu Piacenza, Beamter während des napoleon. Königreichs Italien, Vorsteher des statistischen Bureaus, gest. 1829, verfaßte von den Italienern sehr geschätzte nationalökonomische Schriften.

(sämmtl. Dramen, Paris 1850), auch Verfasser eines Handbuchs der Literaturgeschichte (2. Aufl. Madrid 1851).


Gimians, die großen kostbaren türk. Fußteppiche.


Gimignano (Dschiminiano), Vincenzo da San-, florentin. Maler, einer der besten Schüler Rafaels, malte unter dessen Leitung an den Loggien des Vatican; eine heil. Familie von ihm ist in Dresden. Bei der Plünderung Roms 1527 verlor er Alles u. st. bald darauf in Florenz. – G., Giacintoda, geb. 1611 zu Pistoja, gest. 1681; viele Frescogemälde, besonders zu Rom u. Florenz, dann sehr geschätzte Kupferstiche. Ebenso sein Sohn, Lodovico G.


Gimpel (Pyrrhula), Vogelgattung aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Finkenartigen, mit kurzem, dickem, von allen Seiten gewölbtem Schnabel, an der Spitze hackenförmig gebogen. Ueberall, mit Ausnahme Neuhollands. Der gemeine G. oder Dompfaffe (P. vulgaris), ein schöner Vogel, oben aschgrau, auf der Brust schön roth; gesellig, zutraulich, wird bald sehr zahm und anhänglich. Sein natürlicher Gesang empfiehlt ihn wenig, er übertrifft aber alle übrigen Sänger in Erlernung fremder Melodien, die er mit sanftem, flötendem Tone nachpfeift. – Der Hacken-G. (P. enucleator), im hohen Norden der alten u. neuen Welt, kommt selten nach Deutschland, mit rothem Gefieder u. herrlichem Gesang. – Der Rosen-G. (P. rosea), im östl. Europa, selten bei uns, schön karminroth.


Gin (dschin), engl., Genevre.


Gingang, Gingham, buntgestreifte oder gewürfelte baumwollene Gewebe.


Gingerls, türk. Goldmünzen = 2 Thlr. 71/2 Sgr. = 3 fl. 163/4 kr. C.-M.


Ginglymus, griech., Charniergelenk.


Ginguéné (Schängheneh), Pierre Louis, geb. 1748 zu Rennes, gest. 1816, franz. Dichter, bedeutender jedoch als Literarhistoriker, der die Franzosen auf ihre Literatur vor Ludwig XIII. aufmerksam machte u. als Hauptwerk eine Literaturgeschichte Italiens schrieb (8 Bde. Paris 1811–19). Als Politiker gehörte er der gemäßigten republikan. Partei an und ward deßwegen unter der Schreckensregierung verhaftet, unter Napoleon amtlos.


Ginseng, Schinseng, die Wurzel einer wildwachsenden Doldenpflanze in Hochasien (Panase Ginseng), gilt bei den Chinesen als Universalheilmittel, bei den Europäern sehr wenig. Die Nordamerikaner führen G. nach China aus, von dem Panax Ginguifolius, der bei ihnen einheimisch ist.


Ginster (Genista), Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblütigen mit gelben Blumen, in vielen Arten vorkommend. Der Färbe-G. (G. tinctoria) enthält einen gelben Farbestoff.


Gioberti (Dscho–), Vincenzo, geb. 1801 zu Turin, Geistlicher, 1833 als Kaplan Karl Alberts entlassen, weil er in die polit. Bewegungen jener Jahre verflochten war, lebte dann in Paris u. Brüssel und schrieb „Il primato civile e morale degli Italiani“, worin er den Papst an die Spitze einer italien. Revolution stellt und dadurch Italiens Größe und Macht aufrichtet, sowie „Il Gesuita moderno“ gegen die Jesuiten. Das Jahr 1848 rief ihn zurück u. in das Ministerium, das aber bald fiel; hierauf ging er als Gesandter nach Paris, um Frankreichs Hilfe gegen Oesterreich anzusuchen; er st. daselbst 1852 in freiwilligem Exil.


Giocondo (Dscho–), Giovanni Fra, berühmter italien. Baumeister aus dem 15. Jahrh., geb. zu Verona, baute in Paris die Brücke Notre-Dame, in Verona den Rathspalast, u. war außerdem in mehren italien. Städten beschäftigt, in Rom beim Bau der Peterskirche. Zugleich war er gründlicher Kenner der alten Sprachen u. klassischen Alterthümer und Schriftsteller in diesem Fache.


Giocoso (dscho–), ital., scherzend, launig.


Gioja (Dschoia), Flavio, Seefahrer aus Amalfi um 1300, Verbesserer des von den Arabern gebrauchten Compasses, indem er die Magnetnadel freischwebend befestigt haben soll. – G., Melchiore, geb. 1767 zu Piacenza, Beamter während des napoleon. Königreichs Italien, Vorsteher des statistischen Bureaus, gest. 1829, verfaßte von den Italienern sehr geschätzte nationalökonomische Schriften.

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[82/0083] (sämmtl. Dramen, Paris 1850), auch Verfasser eines Handbuchs der Literaturgeschichte (2. Aufl. Madrid 1851). Gimians, die großen kostbaren türk. Fußteppiche. Gimignano (Dschiminiano), Vincenzo da San-, florentin. Maler, einer der besten Schüler Rafaels, malte unter dessen Leitung an den Loggien des Vatican; eine heil. Familie von ihm ist in Dresden. Bei der Plünderung Roms 1527 verlor er Alles u. st. bald darauf in Florenz. – G., Giacintoda, geb. 1611 zu Pistoja, gest. 1681; viele Frescogemälde, besonders zu Rom u. Florenz, dann sehr geschätzte Kupferstiche. Ebenso sein Sohn, Lodovico G. Gimpel (Pyrrhula), Vogelgattung aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Finkenartigen, mit kurzem, dickem, von allen Seiten gewölbtem Schnabel, an der Spitze hackenförmig gebogen. Ueberall, mit Ausnahme Neuhollands. Der gemeine G. oder Dompfaffe (P. vulgaris), ein schöner Vogel, oben aschgrau, auf der Brust schön roth; gesellig, zutraulich, wird bald sehr zahm und anhänglich. Sein natürlicher Gesang empfiehlt ihn wenig, er übertrifft aber alle übrigen Sänger in Erlernung fremder Melodien, die er mit sanftem, flötendem Tone nachpfeift. – Der Hacken-G. (P. enucleator), im hohen Norden der alten u. neuen Welt, kommt selten nach Deutschland, mit rothem Gefieder u. herrlichem Gesang. – Der Rosen-G. (P. rosea), im östl. Europa, selten bei uns, schön karminroth. Gin (dschin), engl., Genevre. Gingang, Gingham, buntgestreifte oder gewürfelte baumwollene Gewebe. Gingerls, türk. Goldmünzen = 2 Thlr. 71/2 Sgr. = 3 fl. 163/4 kr. C.-M. Ginglymus, griech., Charniergelenk. Ginguéné (Schängheneh), Pierre Louis, geb. 1748 zu Rennes, gest. 1816, franz. Dichter, bedeutender jedoch als Literarhistoriker, der die Franzosen auf ihre Literatur vor Ludwig XIII. aufmerksam machte u. als Hauptwerk eine Literaturgeschichte Italiens schrieb (8 Bde. Paris 1811–19). Als Politiker gehörte er der gemäßigten republikan. Partei an und ward deßwegen unter der Schreckensregierung verhaftet, unter Napoleon amtlos. Ginseng, Schinseng, die Wurzel einer wildwachsenden Doldenpflanze in Hochasien (Panase Ginseng), gilt bei den Chinesen als Universalheilmittel, bei den Europäern sehr wenig. Die Nordamerikaner führen G. nach China aus, von dem Panax Ginguifolius, der bei ihnen einheimisch ist. Ginster (Genista), Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblütigen mit gelben Blumen, in vielen Arten vorkommend. Der Färbe-G. (G. tinctoria) enthält einen gelben Farbestoff. Gioberti (Dscho–), Vincenzo, geb. 1801 zu Turin, Geistlicher, 1833 als Kaplan Karl Alberts entlassen, weil er in die polit. Bewegungen jener Jahre verflochten war, lebte dann in Paris u. Brüssel und schrieb „Il primato civile e morale degli Italiani“, worin er den Papst an die Spitze einer italien. Revolution stellt und dadurch Italiens Größe und Macht aufrichtet, sowie „Il Gesuita moderno“ gegen die Jesuiten. Das Jahr 1848 rief ihn zurück u. in das Ministerium, das aber bald fiel; hierauf ging er als Gesandter nach Paris, um Frankreichs Hilfe gegen Oesterreich anzusuchen; er st. daselbst 1852 in freiwilligem Exil. Giocondo (Dscho–), Giovanni Fra, berühmter italien. Baumeister aus dem 15. Jahrh., geb. zu Verona, baute in Paris die Brücke Notre-Dame, in Verona den Rathspalast, u. war außerdem in mehren italien. Städten beschäftigt, in Rom beim Bau der Peterskirche. Zugleich war er gründlicher Kenner der alten Sprachen u. klassischen Alterthümer und Schriftsteller in diesem Fache. Giocoso (dscho–), ital., scherzend, launig. Gioja (Dschoia), Flavio, Seefahrer aus Amalfi um 1300, Verbesserer des von den Arabern gebrauchten Compasses, indem er die Magnetnadel freischwebend befestigt haben soll. – G., Melchiore, geb. 1767 zu Piacenza, Beamter während des napoleon. Königreichs Italien, Vorsteher des statistischen Bureaus, gest. 1829, verfaßte von den Italienern sehr geschätzte nationalökonomische Schriften.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/83>, abgerufen am 27.11.2024.