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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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mit den Gesetzen und Gebräuchen befaßt, welche die L. bei ihrem hl. Dienst zu beobachten hatten. - L., die Geistlichen, welche bei feierlichen Messen, sog. Hoch- od. L.ämtern, dem Priester am Altare dienen, der das eigentliche Meßopfer vollbringt; zuweilen auch die Ministranten, Meßknaben. - Einem die L. verlesen, lesen, Einem einen Verweis geben, Vorwürfe machen.


Levitschnigg, Heinrich, Ritter von, geb. 1810 zu Wien, verließ 1834 den Militärdienst, um poetischen Arbeiten zu leben. Epiker, Lyriker, Dramatiker und Novellist ("Rustan" Stuttgart 1841; "Gedichte" Wien 1842; "Ein Mährchen" Wien 1843; neuere Schriften: "Kossuth und seine Bannerschaft" Pesth 1850; "Soldatenfibel" Wien 1852; "Der Montenegriner" Pesth 1853; "Geheimnisse von Pesth" Wien 1853).


Levkoi, s. Cheiranthus.


Lewald, Joh. Karl August, geb. 1792 zu Königsberg in Preußen, Belletrist, einige Zeit Schauspieldirector u. Schauspieler, Redactor der "Europa, Chronik der gebildeten Welt", seit 1848 Regisseur am Hoftheater in Stuttgart (Gesammelte Werke 12 Bde., Leipzig 1844-45).


Lewald, Fanny, Verwandte des Vorigen, geb. 1811 zu Königsberg, israelitischer Abkunft, wurde 17 Jahre alt Christin, hat seit 1841 eine ziemliche Anzahl Novellen u. Romane, 1847 nach einer Reise nach Italien ein "ital. Bilderbuch" erscheinen lassen.


Lewis, s. Hebriden.


Lex, lat., Gesetz, hatte bei den Römern seinen Namen entweder von den Urhebern, z. B. L. Julia, oder von der Sache, die es betraf, z. B. L. agraria. L., = Gesetzesvorschlag, entspricht dem engl. Bill.


Lexikon, griech., Wörterbuch; Lexikographie, Uebersicht der erschienenen lexikalischen Arbeiten; Lexikologie, Lehre, wie ein L. abgefaßt werden soll; lexikalisch, in der Form eines L.


Lexington (-gtn), Stadt in Kentucky mit 15000 E., Universität, Wolle- u. Baumwollefabriken. - L., Dorf in Virginien, dabei eine natürliche Felsenbrücke über den Creek Cedar. - L., Dorf in Massachusetts; 19. April 1775 Gefecht zwischen den Nordamerikanern und Engländern.


Ley (Leh), in England ein Gebinde von 120 Faden Leinegarn od. 80 Faden Wollegarn.


Leyden, das alte Lugdunum Batavorum, niederländ. Stadt in Südholland, am Alten Rhein und vielen Kanälen, hat 40000 E., Wollefabrikation. L. ist berühmt durch die 1575 gegründete Universität, welche die Stadt zur Belohnung für ihren tapferen Widerstand gegen die belagernden Spanier erhielt; sie ist trefflich eingerichtet u. noch immer von großer Bedeutung, war im 17. und theilweise noch im 18. Jahrh. ein Mittelpunkt der europ. Bildung und Gelahrtheit.


Leydener Blau, aus Kobalt bereitete Farbe.


Leydener Flasche, Kleistsche Flasche, elektrischer Apparat, 1745 von Kleist in Kamin und bald darauf von Cunäus in Leyden erfunden; s. Elektricität.


Leyen, von und zu der, seit 1711 reichsunmittelbares Grafengeschlecht, dessen meiste Güter im Trierschen lagen; seit 1705 gehört ihm auch die Grafschaft Hohengeroldseck im Schwarzwald. Durch die Rheinbundsacte wurde L. souverän u. fürstlich, durch den Wiener Congreß Oesterreichs, 1819 Badens Oberhoheit unterworfen. Der gegenwärtige Standesherr ist Fürst Erwin, geb. 1798.


Leyser, Augustin von, geb. 1683 zu Wittenberg, gest. daselbst 1752, berühmter Rechtslehrer, dessen Hauptwerk "Meditationes ad Pandectas" (11 Bde., 1718 bis 1747) bis auf die neueste Zeit in großem Ansehen stand.


L'Hassa, Hlassa, Hauptstadt Tibets in fruchtbarer Gegend, mit vielen Klöstern, prächtigen Tempeln, der Winterresidenz des Dalai Lama; L. ist ein Hauptplatz für die Wallfahrten der Buddhisten, zugleich einer der ersten Handelsplätze Asiens, wo über 5000 ind., chines. etc. Kaufleute sich niedergelassen haben.


L'Hombre (Longbr), von 3 Personen ausgeführtes Kartenspiel, von den Spaniern um 1430 aufgebracht. Wird mit den franz. Karten, ohne 8,9 u. 10 gespielt; die Spielenden erhalten 9 Karten, 10 werden verdeckt gegeben u. später gekauft, wobei die Vorhand das

mit den Gesetzen und Gebräuchen befaßt, welche die L. bei ihrem hl. Dienst zu beobachten hatten. – L., die Geistlichen, welche bei feierlichen Messen, sog. Hoch- od. L.ämtern, dem Priester am Altare dienen, der das eigentliche Meßopfer vollbringt; zuweilen auch die Ministranten, Meßknaben. – Einem die L. verlesen, lesen, Einem einen Verweis geben, Vorwürfe machen.


Levitschnigg, Heinrich, Ritter von, geb. 1810 zu Wien, verließ 1834 den Militärdienst, um poetischen Arbeiten zu leben. Epiker, Lyriker, Dramatiker und Novellist („Rustan“ Stuttgart 1841; „Gedichte“ Wien 1842; „Ein Mährchen“ Wien 1843; neuere Schriften: „Kossuth und seine Bannerschaft“ Pesth 1850; „Soldatenfibel“ Wien 1852; „Der Montenegriner“ Pesth 1853; „Geheimnisse von Pesth“ Wien 1853).


Levkoi, s. Cheiranthus.


Lewald, Joh. Karl August, geb. 1792 zu Königsberg in Preußen, Belletrist, einige Zeit Schauspieldirector u. Schauspieler, Redactor der „Europa, Chronik der gebildeten Welt“, seit 1848 Regisseur am Hoftheater in Stuttgart (Gesammelte Werke 12 Bde., Leipzig 1844–45).


Lewald, Fanny, Verwandte des Vorigen, geb. 1811 zu Königsberg, israelitischer Abkunft, wurde 17 Jahre alt Christin, hat seit 1841 eine ziemliche Anzahl Novellen u. Romane, 1847 nach einer Reise nach Italien ein „ital. Bilderbuch“ erscheinen lassen.


Lewis, s. Hebriden.


Lex, lat., Gesetz, hatte bei den Römern seinen Namen entweder von den Urhebern, z. B. L. Julia, oder von der Sache, die es betraf, z. B. L. agraria. L., = Gesetzesvorschlag, entspricht dem engl. Bill.


Lexikon, griech., Wörterbuch; Lexikographie, Uebersicht der erschienenen lexikalischen Arbeiten; Lexikologie, Lehre, wie ein L. abgefaßt werden soll; lexikalisch, in der Form eines L.


Lexington (–gtn), Stadt in Kentucky mit 15000 E., Universität, Wolle- u. Baumwollefabriken. – L., Dorf in Virginien, dabei eine natürliche Felsenbrücke über den Creek Cedar. – L., Dorf in Massachusetts; 19. April 1775 Gefecht zwischen den Nordamerikanern und Engländern.


Ley (Leh), in England ein Gebinde von 120 Faden Leinegarn od. 80 Faden Wollegarn.


Leyden, das alte Lugdunum Batavorum, niederländ. Stadt in Südholland, am Alten Rhein und vielen Kanälen, hat 40000 E., Wollefabrikation. L. ist berühmt durch die 1575 gegründete Universität, welche die Stadt zur Belohnung für ihren tapferen Widerstand gegen die belagernden Spanier erhielt; sie ist trefflich eingerichtet u. noch immer von großer Bedeutung, war im 17. und theilweise noch im 18. Jahrh. ein Mittelpunkt der europ. Bildung und Gelahrtheit.


Leydener Blau, aus Kobalt bereitete Farbe.


Leydener Flasche, Kleistsche Flasche, elektrischer Apparat, 1745 von Kleist in Kamin und bald darauf von Cunäus in Leyden erfunden; s. Elektricität.


Leyen, von und zu der, seit 1711 reichsunmittelbares Grafengeschlecht, dessen meiste Güter im Trierschen lagen; seit 1705 gehört ihm auch die Grafschaft Hohengeroldseck im Schwarzwald. Durch die Rheinbundsacte wurde L. souverän u. fürstlich, durch den Wiener Congreß Oesterreichs, 1819 Badens Oberhoheit unterworfen. Der gegenwärtige Standesherr ist Fürst Erwin, geb. 1798.


Leyser, Augustin von, geb. 1683 zu Wittenberg, gest. daselbst 1752, berühmter Rechtslehrer, dessen Hauptwerk „Meditationes ad Pandectas“ (11 Bde., 1718 bis 1747) bis auf die neueste Zeit in großem Ansehen stand.


L'Hassa, Hlassa, Hauptstadt Tibets in fruchtbarer Gegend, mit vielen Klöstern, prächtigen Tempeln, der Winterresidenz des Dalai Lama; L. ist ein Hauptplatz für die Wallfahrten der Buddhisten, zugleich einer der ersten Handelsplätze Asiens, wo über 5000 ind., chines. etc. Kaufleute sich niedergelassen haben.


L'Hombre (Longbr), von 3 Personen ausgeführtes Kartenspiel, von den Spaniern um 1430 aufgebracht. Wird mit den franz. Karten, ohne 8,9 u. 10 gespielt; die Spielenden erhalten 9 Karten, 10 werden verdeckt gegeben u. später gekauft, wobei die Vorhand das

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[757/0758] mit den Gesetzen und Gebräuchen befaßt, welche die L. bei ihrem hl. Dienst zu beobachten hatten. – L., die Geistlichen, welche bei feierlichen Messen, sog. Hoch- od. L.ämtern, dem Priester am Altare dienen, der das eigentliche Meßopfer vollbringt; zuweilen auch die Ministranten, Meßknaben. – Einem die L. verlesen, lesen, Einem einen Verweis geben, Vorwürfe machen. Levitschnigg, Heinrich, Ritter von, geb. 1810 zu Wien, verließ 1834 den Militärdienst, um poetischen Arbeiten zu leben. Epiker, Lyriker, Dramatiker und Novellist („Rustan“ Stuttgart 1841; „Gedichte“ Wien 1842; „Ein Mährchen“ Wien 1843; neuere Schriften: „Kossuth und seine Bannerschaft“ Pesth 1850; „Soldatenfibel“ Wien 1852; „Der Montenegriner“ Pesth 1853; „Geheimnisse von Pesth“ Wien 1853). Levkoi, s. Cheiranthus. Lewald, Joh. Karl August, geb. 1792 zu Königsberg in Preußen, Belletrist, einige Zeit Schauspieldirector u. Schauspieler, Redactor der „Europa, Chronik der gebildeten Welt“, seit 1848 Regisseur am Hoftheater in Stuttgart (Gesammelte Werke 12 Bde., Leipzig 1844–45). Lewald, Fanny, Verwandte des Vorigen, geb. 1811 zu Königsberg, israelitischer Abkunft, wurde 17 Jahre alt Christin, hat seit 1841 eine ziemliche Anzahl Novellen u. Romane, 1847 nach einer Reise nach Italien ein „ital. Bilderbuch“ erscheinen lassen. Lewis, s. Hebriden. Lex, lat., Gesetz, hatte bei den Römern seinen Namen entweder von den Urhebern, z. B. L. Julia, oder von der Sache, die es betraf, z. B. L. agraria. L., = Gesetzesvorschlag, entspricht dem engl. Bill. Lexikon, griech., Wörterbuch; Lexikographie, Uebersicht der erschienenen lexikalischen Arbeiten; Lexikologie, Lehre, wie ein L. abgefaßt werden soll; lexikalisch, in der Form eines L. Lexington (–gtn), Stadt in Kentucky mit 15000 E., Universität, Wolle- u. Baumwollefabriken. – L., Dorf in Virginien, dabei eine natürliche Felsenbrücke über den Creek Cedar. – L., Dorf in Massachusetts; 19. April 1775 Gefecht zwischen den Nordamerikanern und Engländern. Ley (Leh), in England ein Gebinde von 120 Faden Leinegarn od. 80 Faden Wollegarn. Leyden, das alte Lugdunum Batavorum, niederländ. Stadt in Südholland, am Alten Rhein und vielen Kanälen, hat 40000 E., Wollefabrikation. L. ist berühmt durch die 1575 gegründete Universität, welche die Stadt zur Belohnung für ihren tapferen Widerstand gegen die belagernden Spanier erhielt; sie ist trefflich eingerichtet u. noch immer von großer Bedeutung, war im 17. und theilweise noch im 18. Jahrh. ein Mittelpunkt der europ. Bildung und Gelahrtheit. Leydener Blau, aus Kobalt bereitete Farbe. Leydener Flasche, Kleistsche Flasche, elektrischer Apparat, 1745 von Kleist in Kamin und bald darauf von Cunäus in Leyden erfunden; s. Elektricität. Leyen, von und zu der, seit 1711 reichsunmittelbares Grafengeschlecht, dessen meiste Güter im Trierschen lagen; seit 1705 gehört ihm auch die Grafschaft Hohengeroldseck im Schwarzwald. Durch die Rheinbundsacte wurde L. souverän u. fürstlich, durch den Wiener Congreß Oesterreichs, 1819 Badens Oberhoheit unterworfen. Der gegenwärtige Standesherr ist Fürst Erwin, geb. 1798. Leyser, Augustin von, geb. 1683 zu Wittenberg, gest. daselbst 1752, berühmter Rechtslehrer, dessen Hauptwerk „Meditationes ad Pandectas“ (11 Bde., 1718 bis 1747) bis auf die neueste Zeit in großem Ansehen stand. L'Hassa, Hlassa, Hauptstadt Tibets in fruchtbarer Gegend, mit vielen Klöstern, prächtigen Tempeln, der Winterresidenz des Dalai Lama; L. ist ein Hauptplatz für die Wallfahrten der Buddhisten, zugleich einer der ersten Handelsplätze Asiens, wo über 5000 ind., chines. etc. Kaufleute sich niedergelassen haben. L'Hombre (Longbr), von 3 Personen ausgeführtes Kartenspiel, von den Spaniern um 1430 aufgebracht. Wird mit den franz. Karten, ohne 8,9 u. 10 gespielt; die Spielenden erhalten 9 Karten, 10 werden verdeckt gegeben u. später gekauft, wobei die Vorhand das

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/758>, abgerufen am 24.11.2024.