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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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en 1783-85" Paris 1795). Außerdem schrieb er noch mehre Werke über Vögel, darunter: "Histoire naturelle des oiseaux d'Afrique" 6 Bde., Par. 1798 bis 1812; "Histoire natur. des perroquets" 2 Bde., Par. 1801-5.


Levana, altröm. Göttin, die Anerkennung u. Erziehung der Kinder beschützend.


Levante, d. h. Morgenland (vom ital. il levante), die westl. von Italien liegenden Länder des Mittelmeers, namentlich das türk. Küstenland von Konstantinopel bis Alexandrien. Echelles du levant nennen die Franzosen. Scale di levante (Staffeln des Morgenlands) die Italiener die Haupthandelsplätze, besonders Konstantinopel, Smyrna, Aleppo, Alexandrette, Alexandrien.


Levantinischer Kasse, heißt der von Mokka, weil er meist von levantinischen Plätzen aus in den Handel kommt.


Levation, lat.-deutsch, das Aufheben; Taktschlagen.


Lever (leweh), frz., das Aufstehen; die Morgenaufwartung bei Fürsten.


Leverrier (Lewerrieh), Urbain Jean Joseph, franz. Astronom, geb. 1811 zu St.-Lo, war einige Jahre Ingenieur bei der Tabaksverwaltung, Lehrer am College Stanislaus, machte sich 1836 durch "Memoires sur le phosphore" bekannt. Von Arago veranlaßt unterwarf er die vorhandenen besten Beobachtungen über die bisher noch unerklärten Störungen des Uranus in seiner Bahn einer strengen Prüfung und gewann bei dieser riesenhaften Arbeit die Ueberzeugung, daß jene Störungen nur von einem noch unbekannten Planeten herrühren können. Durch fortgesetzte Rechnung erhob er, wie die Bahn und die Masse des Planeten beschaffen sein müßten, damit aus seiner Einwirkung sich jene Störungen erklären lassen. Er theilte sodann den muthmaßlichen Ort des Planeten Dr. Galle in Berlin, einem guten Beobachter, mit, der noch am Abend des 23. Septbr. 1846, wo ihm L.s Mittheilung zukam, den Planeten an dem bezeichneten Orte wirklich fand. L. wurde Akademiker, Professor der Astronomie, Director des Observatoriums, 1852 Senator.


Levesque (Lewähk), Pierre Charles, geb. 1736 zu Paris, gest. 1812 als Professor der Geschichte am College Royal, franz. Philolog und Geschichtschreiber, Verfasser einer Geschichte Rußlands (Paris 1782), der röm. Republik (1807), Frankreich unter den 5 ersten Valois (Par. 1787), auch philos. Schriften im Geiste seines Freundes Diderot.


Leviathan, im Buche Hiob genanntes Ungeheuer, als Walfisch oder Nilpferd oder Krokodil gedeutet.


Levigation, lat.-deutsch, Glättung; Zerreibung, Pulverisirung; levigiren, glätten. zerreiben.


Levir, lat., des Mannes Bruder.


Leviratsehe, Schwagerehe, Ehe mit der kinderlosen Wittwe, welche bei den Juden u. andern orientalischen Völkern der Bruder ihres verstorbenen Mannes zu ehelichen verpflichtet war.


Leviren, frz.-deutsch, sich gegen einen falschen, nicht bezahlten Wechsel verwahren.


Levis nota, lat., Anrüchigkeit; bei den Römern Ehrenschmälerung bald als Strafe, bald als Folge verachteten Gewerbes, schmutziger Armuth od. der Abstammung von Unfreien, Schauspielern u. dergl.


Levita, Elias, s. Elias L.


Leviten, die Nachkommen des Levi, des 3. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea. der 137jährig in Aegypten st. (Exod. 6. 16) und 3 Söhne hinterließ, durch die der Stamm Levi sich in die Geschlechter der Gerschoniten, Kehatiten und Merariten theilte. Zur Zeit der Auswanderung aus Aegypten zählte man 22000 männliche L. (Num. 3, 39) und der Umstand, daß Aaron u. Moses Kehatiten waren u. die L. großen Eifer gegen die Kalbanbeter zeigten, half bei, daß die L. zum Dienste beim hl. Zelt erwählt wurden. Hinsichtlich des hl. Dienstes bestand der Stamm Levi, dessen Mitglieder bekanntlich keinen Ackerbau treiben sollten, deßhalb in Palästina auch kein Stammgebiet erhielten und in 48 Städten ihren Zehenten verzehrten, aus eigentlichen Priestern aus der Familie Aarons u. aus L. im engern Sinne, Gehilfen der erstern beim Dienste im Heiligthum. - Leviticus nennt die griech. und latein. Uebersetzung das 3. Buch Moses, weil dasselbe sich vorzugsweise

en 1783–85“ Paris 1795). Außerdem schrieb er noch mehre Werke über Vögel, darunter: „Histoire naturelle des oiseaux dʼAfrique“ 6 Bde., Par. 1798 bis 1812; „Histoire natur. des perroquets“ 2 Bde., Par. 1801–5.


Levana, altröm. Göttin, die Anerkennung u. Erziehung der Kinder beschützend.


Levante, d. h. Morgenland (vom ital. il levante), die westl. von Italien liegenden Länder des Mittelmeers, namentlich das türk. Küstenland von Konstantinopel bis Alexandrien. Echelles du levant nennen die Franzosen. Scale di levante (Staffeln des Morgenlands) die Italiener die Haupthandelsplätze, besonders Konstantinopel, Smyrna, Aleppo, Alexandrette, Alexandrien.


Levantinischer Kasse, heißt der von Mokka, weil er meist von levantinischen Plätzen aus in den Handel kommt.


Levation, lat.-deutsch, das Aufheben; Taktschlagen.


Lever (leweh), frz., das Aufstehen; die Morgenaufwartung bei Fürsten.


Leverrier (Lewerrieh), Urbain Jean Joseph, franz. Astronom, geb. 1811 zu St.-Lo, war einige Jahre Ingenieur bei der Tabaksverwaltung, Lehrer am Collége Stanislaus, machte sich 1836 durch „Mémoires sur le phosphore“ bekannt. Von Arago veranlaßt unterwarf er die vorhandenen besten Beobachtungen über die bisher noch unerklärten Störungen des Uranus in seiner Bahn einer strengen Prüfung und gewann bei dieser riesenhaften Arbeit die Ueberzeugung, daß jene Störungen nur von einem noch unbekannten Planeten herrühren können. Durch fortgesetzte Rechnung erhob er, wie die Bahn und die Masse des Planeten beschaffen sein müßten, damit aus seiner Einwirkung sich jene Störungen erklären lassen. Er theilte sodann den muthmaßlichen Ort des Planeten Dr. Galle in Berlin, einem guten Beobachter, mit, der noch am Abend des 23. Septbr. 1846, wo ihm L.s Mittheilung zukam, den Planeten an dem bezeichneten Orte wirklich fand. L. wurde Akademiker, Professor der Astronomie, Director des Observatoriums, 1852 Senator.


Levesque (Lewähk), Pierre Charles, geb. 1736 zu Paris, gest. 1812 als Professor der Geschichte am Collége Royal, franz. Philolog und Geschichtschreiber, Verfasser einer Geschichte Rußlands (Paris 1782), der röm. Republik (1807), Frankreich unter den 5 ersten Valois (Par. 1787), auch philos. Schriften im Geiste seines Freundes Diderot.


Leviathan, im Buche Hiob genanntes Ungeheuer, als Walfisch oder Nilpferd oder Krokodil gedeutet.


Levigation, lat.-deutsch, Glättung; Zerreibung, Pulverisirung; levigiren, glätten. zerreiben.


Levir, lat., des Mannes Bruder.


Leviratsehe, Schwagerehe, Ehe mit der kinderlosen Wittwe, welche bei den Juden u. andern orientalischen Völkern der Bruder ihres verstorbenen Mannes zu ehelichen verpflichtet war.


Leviren, frz.-deutsch, sich gegen einen falschen, nicht bezahlten Wechsel verwahren.


Levis nota, lat., Anrüchigkeit; bei den Römern Ehrenschmälerung bald als Strafe, bald als Folge verachteten Gewerbes, schmutziger Armuth od. der Abstammung von Unfreien, Schauspielern u. dergl.


Levita, Elias, s. Elias L.


Leviten, die Nachkommen des Levi, des 3. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea. der 137jährig in Aegypten st. (Exod. 6. 16) und 3 Söhne hinterließ, durch die der Stamm Levi sich in die Geschlechter der Gerschoniten, Kehatiten und Merariten theilte. Zur Zeit der Auswanderung aus Aegypten zählte man 22000 männliche L. (Num. 3, 39) und der Umstand, daß Aaron u. Moses Kehatiten waren u. die L. großen Eifer gegen die Kalbanbeter zeigten, half bei, daß die L. zum Dienste beim hl. Zelt erwählt wurden. Hinsichtlich des hl. Dienstes bestand der Stamm Levi, dessen Mitglieder bekanntlich keinen Ackerbau treiben sollten, deßhalb in Palästina auch kein Stammgebiet erhielten und in 48 Städten ihren Zehenten verzehrten, aus eigentlichen Priestern aus der Familie Aarons u. aus L. im engern Sinne, Gehilfen der erstern beim Dienste im Heiligthum. – Leviticus nennt die griech. und latein. Uebersetzung das 3. Buch Moses, weil dasselbe sich vorzugsweise

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[756/0757] en 1783–85“ Paris 1795). Außerdem schrieb er noch mehre Werke über Vögel, darunter: „Histoire naturelle des oiseaux dʼAfrique“ 6 Bde., Par. 1798 bis 1812; „Histoire natur. des perroquets“ 2 Bde., Par. 1801–5. Levana, altröm. Göttin, die Anerkennung u. Erziehung der Kinder beschützend. Levante, d. h. Morgenland (vom ital. il levante), die westl. von Italien liegenden Länder des Mittelmeers, namentlich das türk. Küstenland von Konstantinopel bis Alexandrien. Echelles du levant nennen die Franzosen. Scale di levante (Staffeln des Morgenlands) die Italiener die Haupthandelsplätze, besonders Konstantinopel, Smyrna, Aleppo, Alexandrette, Alexandrien. Levantinischer Kasse, heißt der von Mokka, weil er meist von levantinischen Plätzen aus in den Handel kommt. Levation, lat.-deutsch, das Aufheben; Taktschlagen. Lever (leweh), frz., das Aufstehen; die Morgenaufwartung bei Fürsten. Leverrier (Lewerrieh), Urbain Jean Joseph, franz. Astronom, geb. 1811 zu St.-Lo, war einige Jahre Ingenieur bei der Tabaksverwaltung, Lehrer am Collége Stanislaus, machte sich 1836 durch „Mémoires sur le phosphore“ bekannt. Von Arago veranlaßt unterwarf er die vorhandenen besten Beobachtungen über die bisher noch unerklärten Störungen des Uranus in seiner Bahn einer strengen Prüfung und gewann bei dieser riesenhaften Arbeit die Ueberzeugung, daß jene Störungen nur von einem noch unbekannten Planeten herrühren können. Durch fortgesetzte Rechnung erhob er, wie die Bahn und die Masse des Planeten beschaffen sein müßten, damit aus seiner Einwirkung sich jene Störungen erklären lassen. Er theilte sodann den muthmaßlichen Ort des Planeten Dr. Galle in Berlin, einem guten Beobachter, mit, der noch am Abend des 23. Septbr. 1846, wo ihm L.s Mittheilung zukam, den Planeten an dem bezeichneten Orte wirklich fand. L. wurde Akademiker, Professor der Astronomie, Director des Observatoriums, 1852 Senator. Levesque (Lewähk), Pierre Charles, geb. 1736 zu Paris, gest. 1812 als Professor der Geschichte am Collége Royal, franz. Philolog und Geschichtschreiber, Verfasser einer Geschichte Rußlands (Paris 1782), der röm. Republik (1807), Frankreich unter den 5 ersten Valois (Par. 1787), auch philos. Schriften im Geiste seines Freundes Diderot. Leviathan, im Buche Hiob genanntes Ungeheuer, als Walfisch oder Nilpferd oder Krokodil gedeutet. Levigation, lat.-deutsch, Glättung; Zerreibung, Pulverisirung; levigiren, glätten. zerreiben. Levir, lat., des Mannes Bruder. Leviratsehe, Schwagerehe, Ehe mit der kinderlosen Wittwe, welche bei den Juden u. andern orientalischen Völkern der Bruder ihres verstorbenen Mannes zu ehelichen verpflichtet war. Leviren, frz.-deutsch, sich gegen einen falschen, nicht bezahlten Wechsel verwahren. Levis nota, lat., Anrüchigkeit; bei den Römern Ehrenschmälerung bald als Strafe, bald als Folge verachteten Gewerbes, schmutziger Armuth od. der Abstammung von Unfreien, Schauspielern u. dergl. Levita, Elias, s. Elias L. Leviten, die Nachkommen des Levi, des 3. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea. der 137jährig in Aegypten st. (Exod. 6. 16) und 3 Söhne hinterließ, durch die der Stamm Levi sich in die Geschlechter der Gerschoniten, Kehatiten und Merariten theilte. Zur Zeit der Auswanderung aus Aegypten zählte man 22000 männliche L. (Num. 3, 39) und der Umstand, daß Aaron u. Moses Kehatiten waren u. die L. großen Eifer gegen die Kalbanbeter zeigten, half bei, daß die L. zum Dienste beim hl. Zelt erwählt wurden. Hinsichtlich des hl. Dienstes bestand der Stamm Levi, dessen Mitglieder bekanntlich keinen Ackerbau treiben sollten, deßhalb in Palästina auch kein Stammgebiet erhielten und in 48 Städten ihren Zehenten verzehrten, aus eigentlichen Priestern aus der Familie Aarons u. aus L. im engern Sinne, Gehilfen der erstern beim Dienste im Heiligthum. – Leviticus nennt die griech. und latein. Uebersetzung das 3. Buch Moses, weil dasselbe sich vorzugsweise

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/757>, abgerufen am 24.11.2024.