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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Leonardo da Vinci, einer der größten älteren ital. Maler, theils der florentinischen Malerschule angehörig, theils der lombardischen, welche letztere er gründete, geb. 1452 zu Vinci bei Florenz, widmete sich vielseitigen Studien. In der Malerei bildete er sich unter Andrea del Verrocchio in Florenz, den er jedoch bald übertraf. Nachdem er in Florenz bereits großen Ruhm erlangt. ward er 1482 vom Herzog Ludovico Maria Sforza nach Mailand berufen, wo er bis 1499 blieb. Er gründete daselbst eine eigene Akademie und schuf mehre seiner ausgezeichnetsten Werke, darunter das berühmte Abendmahl im Kloster der Dominikaner von Santa Maria della Grazia, das zwar noch erhalten aber sehr beschädigt ist; doch hat man noch sehr gute alte Copien sowie auch die Cartons der einzelnen Köpfe, die L. vor der Ausführung des Gemäldes entwarf. Außer der Malerei führte L. daselbst mehre bedeutende technische Unternehmungen aus, namentlich großartige Wasserleitungen. 1499 kehrte er nach Florenz zurück, wo er eine seiner ausgezeichnetsten Arbeiten im Carton ausführte, den Sieg der Florentiner unter Niccolo Piccinino darstellend, der aber verloren ging; aus dieser Zeit sind auch die Anbetung der Könige (in Florenz) und das berühmte Porträt der Mona Lisa. Später malte er in Rom, und ging, 1516 von Franz I. berufen, nach Paris, wo er 1519 st. L. besaß die vielseitigste Bildung. war Mathematiker, Physiker, Anatom, Architekt, Musiker und Dichter. Auch als Theoretiker in der Malerei glänzte er durch seinen "Trattato della pittura". Sammlung seiner Handzeichnungen von Caylus als: "Recueil des tetes de caractere etc.", Paris 1730.


Leonhard, Karl Cäsar v., Professor der Mineralogie und Geologie in Heidelberg, geb. 1779 zu Rumpenheim bei Hanau, studierte zu Marburg u. Göttingen, erhielt sodann verschiedene Anstellungen und machte größere mineralogische Reisen. 1816 kam er an die Akademie der Wissenschaften nach München, 1818 als Professor nach Heidelberg. Seine mineralogischen und geognostischen Schriften sind sehr zahlreich und geschätzt: "Topographische Mineralogie". 3 Bde., Frankfurt 1805-9; "Charakteristik der Felsarten", 3 Bde., Heidelb. 1824; "Handbuch der Oryktognosie", 2. Aufl. Heidelberg 1826; "Agenda geognostica", 2. Aufl. Heidelb. 1839; "Grundzüge der Geognosie und Geologie". 3. Aufl. Heidelberg 1839; "Lehrbuch der Geologie u. Geognosie", 2. Aufl. Stuttg. 1849; "Geologie oder Naturgeschichte der Erde", 4 Bde., Stuttg. 1836-45, ein ausgezeichnetes populäres Werk u. in mehre Sprachen übersetzt. - L., Gustav. Sohn des Vorigen, geb. zu München 1816, ebenfalls als Mineralog u. Geognost durch mehre Schriften bekannt, darunter: "Handwörterbuch der topographischen Mineralogie", Heidelb. 1843; "Geognostische Skizze des Großherzogthums Baden", Stuttgart 1846.


Leonidas, König von Sparta, vertheidigte 480 v. Chr. den Engpaß der Thermopylen gegen die Uebermacht der Perser. Als Verrath dem Feinde den Weg über das Gebirge gezeigt hatte u. 10000 Mann die Stellung des L. im Rücken zu fassen bereit waren, entließ er die Bundesgenossen, stürzte sich mit 300 Spartanern und 700 Thespiern, die freiwillig bei ihm blieben, auf die pers. Hauptmacht u. fiel kämpfend mit allen seinen Leuten.


Leonina, Münze im Kirchenstaate = 6 Thlr. 6 Sgr. = 9 fl. 21/2 kr. C.-M.


Leoninischer Vertrag, s. Löwengesellschaft.


Leoninische Verse, im Mittelalter gebräuchliche Hexameter, bisweilen auch Pentameter, deren Mitte u. Schluß sich reimen. z. B. Contra vim mortis non est medicamen in hortis.


Leonische Gold- und Silberarbeiten, unächter Gold- und Silberdrath, der wie der ächte zu Lahn, Treffen, Borten etc. verarbeitet wird (wahrscheinlich nach der Stadt Lyon benannt).


Leontiasis, griech., der knollige Aussatz.


Leontini, griech. Stadt an der östl. Küste Siciliens, Colonie von Naxos, in sehr fruchtbarer Gegend, wurde von Syrakus unterworfen u. von den Römern im 2. punischen Kriege zerstört.


Leonardo da Vinci, einer der größten älteren ital. Maler, theils der florentinischen Malerschule angehörig, theils der lombardischen, welche letztere er gründete, geb. 1452 zu Vinci bei Florenz, widmete sich vielseitigen Studien. In der Malerei bildete er sich unter Andrea del Verrocchio in Florenz, den er jedoch bald übertraf. Nachdem er in Florenz bereits großen Ruhm erlangt. ward er 1482 vom Herzog Ludovico Maria Sforza nach Mailand berufen, wo er bis 1499 blieb. Er gründete daselbst eine eigene Akademie und schuf mehre seiner ausgezeichnetsten Werke, darunter das berühmte Abendmahl im Kloster der Dominikaner von Santa Maria della Grazia, das zwar noch erhalten aber sehr beschädigt ist; doch hat man noch sehr gute alte Copien sowie auch die Cartons der einzelnen Köpfe, die L. vor der Ausführung des Gemäldes entwarf. Außer der Malerei führte L. daselbst mehre bedeutende technische Unternehmungen aus, namentlich großartige Wasserleitungen. 1499 kehrte er nach Florenz zurück, wo er eine seiner ausgezeichnetsten Arbeiten im Carton ausführte, den Sieg der Florentiner unter Niccolo Piccinino darstellend, der aber verloren ging; aus dieser Zeit sind auch die Anbetung der Könige (in Florenz) und das berühmte Porträt der Mona Lisa. Später malte er in Rom, und ging, 1516 von Franz I. berufen, nach Paris, wo er 1519 st. L. besaß die vielseitigste Bildung. war Mathematiker, Physiker, Anatom, Architekt, Musiker und Dichter. Auch als Theoretiker in der Malerei glänzte er durch seinen „Trattato della pittura“. Sammlung seiner Handzeichnungen von Caylus als: „Recueil des têtes de caractère etc.“, Paris 1730.


Leonhard, Karl Cäsar v., Professor der Mineralogie und Geologie in Heidelberg, geb. 1779 zu Rumpenheim bei Hanau, studierte zu Marburg u. Göttingen, erhielt sodann verschiedene Anstellungen und machte größere mineralogische Reisen. 1816 kam er an die Akademie der Wissenschaften nach München, 1818 als Professor nach Heidelberg. Seine mineralogischen und geognostischen Schriften sind sehr zahlreich und geschätzt: „Topographische Mineralogie“. 3 Bde., Frankfurt 1805–9; „Charakteristik der Felsarten“, 3 Bde., Heidelb. 1824; „Handbuch der Oryktognosie“, 2. Aufl. Heidelberg 1826; „Agenda geognostica“, 2. Aufl. Heidelb. 1839; „Grundzüge der Geognosie und Geologie“. 3. Aufl. Heidelberg 1839; „Lehrbuch der Geologie u. Geognosie“, 2. Aufl. Stuttg. 1849; „Geologie oder Naturgeschichte der Erde“, 4 Bde., Stuttg. 1836–45, ein ausgezeichnetes populäres Werk u. in mehre Sprachen übersetzt. – L., Gustav. Sohn des Vorigen, geb. zu München 1816, ebenfalls als Mineralog u. Geognost durch mehre Schriften bekannt, darunter: „Handwörterbuch der topographischen Mineralogie“, Heidelb. 1843; „Geognostische Skizze des Großherzogthums Baden“, Stuttgart 1846.


Leonidas, König von Sparta, vertheidigte 480 v. Chr. den Engpaß der Thermopylen gegen die Uebermacht der Perser. Als Verrath dem Feinde den Weg über das Gebirge gezeigt hatte u. 10000 Mann die Stellung des L. im Rücken zu fassen bereit waren, entließ er die Bundesgenossen, stürzte sich mit 300 Spartanern und 700 Thespiern, die freiwillig bei ihm blieben, auf die pers. Hauptmacht u. fiel kämpfend mit allen seinen Leuten.


Leonina, Münze im Kirchenstaate = 6 Thlr. 6 Sgr. = 9 fl. 21/2 kr. C.-M.


Leoninischer Vertrag, s. Löwengesellschaft.


Leoninische Verse, im Mittelalter gebräuchliche Hexameter, bisweilen auch Pentameter, deren Mitte u. Schluß sich reimen. z. B. Contra vim mortis non est medicamen in hortis.


Leonische Gold- und Silberarbeiten, unächter Gold- und Silberdrath, der wie der ächte zu Lahn, Treffen, Borten etc. verarbeitet wird (wahrscheinlich nach der Stadt Lyon benannt).


Leontiasis, griech., der knollige Aussatz.


Leontini, griech. Stadt an der östl. Küste Siciliens, Colonie von Naxos, in sehr fruchtbarer Gegend, wurde von Syrakus unterworfen u. von den Römern im 2. punischen Kriege zerstört.

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[745/0746] Leonardo da Vinci, einer der größten älteren ital. Maler, theils der florentinischen Malerschule angehörig, theils der lombardischen, welche letztere er gründete, geb. 1452 zu Vinci bei Florenz, widmete sich vielseitigen Studien. In der Malerei bildete er sich unter Andrea del Verrocchio in Florenz, den er jedoch bald übertraf. Nachdem er in Florenz bereits großen Ruhm erlangt. ward er 1482 vom Herzog Ludovico Maria Sforza nach Mailand berufen, wo er bis 1499 blieb. Er gründete daselbst eine eigene Akademie und schuf mehre seiner ausgezeichnetsten Werke, darunter das berühmte Abendmahl im Kloster der Dominikaner von Santa Maria della Grazia, das zwar noch erhalten aber sehr beschädigt ist; doch hat man noch sehr gute alte Copien sowie auch die Cartons der einzelnen Köpfe, die L. vor der Ausführung des Gemäldes entwarf. Außer der Malerei führte L. daselbst mehre bedeutende technische Unternehmungen aus, namentlich großartige Wasserleitungen. 1499 kehrte er nach Florenz zurück, wo er eine seiner ausgezeichnetsten Arbeiten im Carton ausführte, den Sieg der Florentiner unter Niccolo Piccinino darstellend, der aber verloren ging; aus dieser Zeit sind auch die Anbetung der Könige (in Florenz) und das berühmte Porträt der Mona Lisa. Später malte er in Rom, und ging, 1516 von Franz I. berufen, nach Paris, wo er 1519 st. L. besaß die vielseitigste Bildung. war Mathematiker, Physiker, Anatom, Architekt, Musiker und Dichter. Auch als Theoretiker in der Malerei glänzte er durch seinen „Trattato della pittura“. Sammlung seiner Handzeichnungen von Caylus als: „Recueil des têtes de caractère etc.“, Paris 1730. Leonhard, Karl Cäsar v., Professor der Mineralogie und Geologie in Heidelberg, geb. 1779 zu Rumpenheim bei Hanau, studierte zu Marburg u. Göttingen, erhielt sodann verschiedene Anstellungen und machte größere mineralogische Reisen. 1816 kam er an die Akademie der Wissenschaften nach München, 1818 als Professor nach Heidelberg. Seine mineralogischen und geognostischen Schriften sind sehr zahlreich und geschätzt: „Topographische Mineralogie“. 3 Bde., Frankfurt 1805–9; „Charakteristik der Felsarten“, 3 Bde., Heidelb. 1824; „Handbuch der Oryktognosie“, 2. Aufl. Heidelberg 1826; „Agenda geognostica“, 2. Aufl. Heidelb. 1839; „Grundzüge der Geognosie und Geologie“. 3. Aufl. Heidelberg 1839; „Lehrbuch der Geologie u. Geognosie“, 2. Aufl. Stuttg. 1849; „Geologie oder Naturgeschichte der Erde“, 4 Bde., Stuttg. 1836–45, ein ausgezeichnetes populäres Werk u. in mehre Sprachen übersetzt. – L., Gustav. Sohn des Vorigen, geb. zu München 1816, ebenfalls als Mineralog u. Geognost durch mehre Schriften bekannt, darunter: „Handwörterbuch der topographischen Mineralogie“, Heidelb. 1843; „Geognostische Skizze des Großherzogthums Baden“, Stuttgart 1846. Leonidas, König von Sparta, vertheidigte 480 v. Chr. den Engpaß der Thermopylen gegen die Uebermacht der Perser. Als Verrath dem Feinde den Weg über das Gebirge gezeigt hatte u. 10000 Mann die Stellung des L. im Rücken zu fassen bereit waren, entließ er die Bundesgenossen, stürzte sich mit 300 Spartanern und 700 Thespiern, die freiwillig bei ihm blieben, auf die pers. Hauptmacht u. fiel kämpfend mit allen seinen Leuten. Leonina, Münze im Kirchenstaate = 6 Thlr. 6 Sgr. = 9 fl. 21/2 kr. C.-M. Leoninischer Vertrag, s. Löwengesellschaft. Leoninische Verse, im Mittelalter gebräuchliche Hexameter, bisweilen auch Pentameter, deren Mitte u. Schluß sich reimen. z. B. Contra vim mortis non est medicamen in hortis. Leonische Gold- und Silberarbeiten, unächter Gold- und Silberdrath, der wie der ächte zu Lahn, Treffen, Borten etc. verarbeitet wird (wahrscheinlich nach der Stadt Lyon benannt). Leontiasis, griech., der knollige Aussatz. Leontini, griech. Stadt an der östl. Küste Siciliens, Colonie von Naxos, in sehr fruchtbarer Gegend, wurde von Syrakus unterworfen u. von den Römern im 2. punischen Kriege zerstört.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/746>, abgerufen am 23.11.2024.