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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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ebenfalls Soldat, unter Napoleon Senator und Befehlshaber der Militärdivision Cherbourg, unter Ludwig XVIII. Pair, st. 1831. Dessen Sohn Just Pons st. 1837 als Gesandter in Rom, welchen Posten hierauf der andere Bruder bis 1845 begleitete; der dritte, Rodolphe, st. als Generallieutenant.


La-Trappe, Name einer berühmten Cistercienserabtei bei Mortagne im Orne-Departement (früher Grafschaft Perche), gestiftet 1140. S. Trappisten.


Latreille, Pierre Andre, berühmter französ. Zoolog, geb. 1762 zu Brives, Professor der Entomologie am Museum der Naturgeschichte zu Paris und Mitglied der Akademie der Wissenschaften; st. 1833. "Histoire natur. des salamandres", Paris 1700; "- des singes", ebdsst. 1800; "- des reptiles", ebdsst. 1802; "Genera crustaceorum et insectorum", ebendas. 1806-9; "Familles naturelles du regne animal", Paris 1825; "Cours d'entomologie", ebendas. 1831-33.


Latrie, griech.-deutsch, Anbetung, Verehrung.


Latrina, lat., Abtrittgrube.


Latrocinium, lat., Raubmord.


Lattaignant (Lattänjang), Gabriel Charles de, Abbe, geb. 1697, Canonicus zu Rheims, lebte meistens zu Paris, st. daselbst 1779 in einem Kloster, französ. Dichter der leichteren Gattung (Chansons et poesies fugitives, Par. 1779).


Lattich, Salat. s. Lactuca.


Lattun, Latun, so viel wie Messingblech.


Latude (Latühd), Henri Masers de, geb. 1725 zu Montagnac, gest. 1805, franz. Lieutenant, reizte die Pompadour durch Intriguen und mußte dafür von 1749-84 in der Bastille sitzen, ohne daß ihm der Prozeß gemacht wurde; deßwegen zwangen 1793 die Gerichte die Erben der Pompadour ihm eine Entschädigung von 60000 Frcs. zu leisten.


Latus, lat., Seite; in fortlaufender Rechnung die Summe einer Seite, die auf die andere übergetragen (transportirt) hier der erste Posten wird.


Latwerge, das lat. electuarium, s. d.


Laubach, hessendarmstädt. Stadt am Ursprung der Wetter, mit 2300 E., Steingutfabrikation.


Lauban, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, ehemals die 4. Sechsstadt der Oberlausitz, mit 7000 E., 3 protest. und 1 kathol. Kirche, Kloster der Magdalenerinen, Tuch-, Leine- und Baumwollefabrikation.


Laube, Heinrich, geb. 1806 zu Sprotta in Schlesien, studierte Theologie, lebte von 1831-34 in Leipzig, von dort ausgewiesen zu Berlin, Naumburg, bei dem Fürsten Pückler-Muskau etc., gehörte in dieser Zeit zu dem jungen Deutschland u. theilte dessen Schicksale. Später ging er von dieser Richtung allmälig ab, gehörte 1848 als Mitglied des deutschen Parlaments zum Centrum, trat im März 1849 aus und wurde Director des Hofburgtheaters in Wien. Seine historisch-politischen Schriften sind ohne Bedeutung, mehr gelesen wurden seine Romane u. Novellen. Seit 1841 hat er sich auf das Drama geworfen u. einige Trauer-, Schau- und Lustspiele geschrieben, die durch die Wahl des Gegenstandes, durch Anordnung und geistreiche Lebendigkeit anziehen. (Dramatische Werke. 7 Bde., Lpz. 1845-54.)


Laubenheim, hessendarmstädt. Dorf am Rhein, durch guten Wein berühmt; auch das preuß. Dorf L. bei Kreuznach hat denselben Ruhm.


Laubfrosch (Hyla), Gattung Frösche, die nur zur Laichzeit sich im Wasser aufhalten, sonst auf dem Laub der Bäume. Die Zehen sind an ihrem Ende polsterartig entwickelt und unten mit Saugnäpfen versehen, die vordern frei, die hintern durch Schwimmhäute verbunden. Sie sind oben glatt, meist grün, unten warzig; das Männchen mit einem stark ausdehnbaren Kehlsack, daher auch viel stärkerer Stimme. Nähren sich von lebenden Insekten. In den heißen Ländern finden sich gegen 15 Arten, Europa hat nur eine. Der gemeine oder europäische L. (h. arborea), oben schön hellgrün, unten weiß mit einem gelben, schwarz eingefaßten Seitenstreifen, überwintert im Schlamm; wird häufig als Wetterprophet in Gläsern gehalten.


Laubhölzer, heißen im Gegensatz zu den Nadelhölzern die Holzgewächse mit eigentlichen Blättern, Eiche, Buche, Birke, Weide, Ahorn etc.

ebenfalls Soldat, unter Napoleon Senator und Befehlshaber der Militärdivision Cherbourg, unter Ludwig XVIII. Pair, st. 1831. Dessen Sohn Just Pons st. 1837 als Gesandter in Rom, welchen Posten hierauf der andere Bruder bis 1845 begleitete; der dritte, Rodolphe, st. als Generallieutenant.


La-Trappe, Name einer berühmten Cistercienserabtei bei Mortagne im Orne-Departement (früher Grafschaft Perche), gestiftet 1140. S. Trappisten.


Latreille, Pierre André, berühmter französ. Zoolog, geb. 1762 zu Brives, Professor der Entomologie am Museum der Naturgeschichte zu Paris und Mitglied der Akademie der Wissenschaften; st. 1833. „Histoire natur. des salamandres“, Paris 1700; „– des singes“, ebdsst. 1800; „– des reptiles“, ebdsst. 1802; „Genera crustaceorum et insectorum“, ebendas. 1806–9; „Familles naturelles du règne animal“, Paris 1825; „Cours dʼentomologie“, ebendas. 1831–33.


Latrie, griech.-deutsch, Anbetung, Verehrung.


Latrina, lat., Abtrittgrube.


Latrocinium, lat., Raubmord.


Lattaignant (Lattänjang), Gabriel Charles de, Abbé, geb. 1697, Canonicus zu Rheims, lebte meistens zu Paris, st. daselbst 1779 in einem Kloster, französ. Dichter der leichteren Gattung (Chansons et poësies fugitives, Par. 1779).


Lattich, Salat. s. Lactuca.


Lattun, Latun, so viel wie Messingblech.


Latude (Latühd), Henri Masers de, geb. 1725 zu Montagnac, gest. 1805, franz. Lieutenant, reizte die Pompadour durch Intriguen und mußte dafür von 1749–84 in der Bastille sitzen, ohne daß ihm der Prozeß gemacht wurde; deßwegen zwangen 1793 die Gerichte die Erben der Pompadour ihm eine Entschädigung von 60000 Frcs. zu leisten.


Latus, lat., Seite; in fortlaufender Rechnung die Summe einer Seite, die auf die andere übergetragen (transportirt) hier der erste Posten wird.


Latwerge, das lat. electuarium, s. d.


Laubach, hessendarmstädt. Stadt am Ursprung der Wetter, mit 2300 E., Steingutfabrikation.


Lauban, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, ehemals die 4. Sechsstadt der Oberlausitz, mit 7000 E., 3 protest. und 1 kathol. Kirche, Kloster der Magdalenerinen, Tuch-, Leine- und Baumwollefabrikation.


Laube, Heinrich, geb. 1806 zu Sprotta in Schlesien, studierte Theologie, lebte von 1831–34 in Leipzig, von dort ausgewiesen zu Berlin, Naumburg, bei dem Fürsten Pückler-Muskau etc., gehörte in dieser Zeit zu dem jungen Deutschland u. theilte dessen Schicksale. Später ging er von dieser Richtung allmälig ab, gehörte 1848 als Mitglied des deutschen Parlaments zum Centrum, trat im März 1849 aus und wurde Director des Hofburgtheaters in Wien. Seine historisch-politischen Schriften sind ohne Bedeutung, mehr gelesen wurden seine Romane u. Novellen. Seit 1841 hat er sich auf das Drama geworfen u. einige Trauer-, Schau- und Lustspiele geschrieben, die durch die Wahl des Gegenstandes, durch Anordnung und geistreiche Lebendigkeit anziehen. (Dramatische Werke. 7 Bde., Lpz. 1845–54.)


Laubenheim, hessendarmstädt. Dorf am Rhein, durch guten Wein berühmt; auch das preuß. Dorf L. bei Kreuznach hat denselben Ruhm.


Laubfrosch (Hyla), Gattung Frösche, die nur zur Laichzeit sich im Wasser aufhalten, sonst auf dem Laub der Bäume. Die Zehen sind an ihrem Ende polsterartig entwickelt und unten mit Saugnäpfen versehen, die vordern frei, die hintern durch Schwimmhäute verbunden. Sie sind oben glatt, meist grün, unten warzig; das Männchen mit einem stark ausdehnbaren Kehlsack, daher auch viel stärkerer Stimme. Nähren sich von lebenden Insekten. In den heißen Ländern finden sich gegen 15 Arten, Europa hat nur eine. Der gemeine oder europäische L. (h. arborea), oben schön hellgrün, unten weiß mit einem gelben, schwarz eingefaßten Seitenstreifen, überwintert im Schlamm; wird häufig als Wetterprophet in Gläsern gehalten.


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[716/0717] ebenfalls Soldat, unter Napoleon Senator und Befehlshaber der Militärdivision Cherbourg, unter Ludwig XVIII. Pair, st. 1831. Dessen Sohn Just Pons st. 1837 als Gesandter in Rom, welchen Posten hierauf der andere Bruder bis 1845 begleitete; der dritte, Rodolphe, st. als Generallieutenant. La-Trappe, Name einer berühmten Cistercienserabtei bei Mortagne im Orne-Departement (früher Grafschaft Perche), gestiftet 1140. S. Trappisten. Latreille, Pierre André, berühmter französ. Zoolog, geb. 1762 zu Brives, Professor der Entomologie am Museum der Naturgeschichte zu Paris und Mitglied der Akademie der Wissenschaften; st. 1833. „Histoire natur. des salamandres“, Paris 1700; „– des singes“, ebdsst. 1800; „– des reptiles“, ebdsst. 1802; „Genera crustaceorum et insectorum“, ebendas. 1806–9; „Familles naturelles du règne animal“, Paris 1825; „Cours dʼentomologie“, ebendas. 1831–33. Latrie, griech.-deutsch, Anbetung, Verehrung. Latrina, lat., Abtrittgrube. Latrocinium, lat., Raubmord. Lattaignant (Lattänjang), Gabriel Charles de, Abbé, geb. 1697, Canonicus zu Rheims, lebte meistens zu Paris, st. daselbst 1779 in einem Kloster, französ. Dichter der leichteren Gattung (Chansons et poësies fugitives, Par. 1779). Lattich, Salat. s. Lactuca. Lattun, Latun, so viel wie Messingblech. Latude (Latühd), Henri Masers de, geb. 1725 zu Montagnac, gest. 1805, franz. Lieutenant, reizte die Pompadour durch Intriguen und mußte dafür von 1749–84 in der Bastille sitzen, ohne daß ihm der Prozeß gemacht wurde; deßwegen zwangen 1793 die Gerichte die Erben der Pompadour ihm eine Entschädigung von 60000 Frcs. zu leisten. Latus, lat., Seite; in fortlaufender Rechnung die Summe einer Seite, die auf die andere übergetragen (transportirt) hier der erste Posten wird. Latwerge, das lat. electuarium, s. d. Laubach, hessendarmstädt. Stadt am Ursprung der Wetter, mit 2300 E., Steingutfabrikation. Lauban, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, ehemals die 4. Sechsstadt der Oberlausitz, mit 7000 E., 3 protest. und 1 kathol. Kirche, Kloster der Magdalenerinen, Tuch-, Leine- und Baumwollefabrikation. Laube, Heinrich, geb. 1806 zu Sprotta in Schlesien, studierte Theologie, lebte von 1831–34 in Leipzig, von dort ausgewiesen zu Berlin, Naumburg, bei dem Fürsten Pückler-Muskau etc., gehörte in dieser Zeit zu dem jungen Deutschland u. theilte dessen Schicksale. Später ging er von dieser Richtung allmälig ab, gehörte 1848 als Mitglied des deutschen Parlaments zum Centrum, trat im März 1849 aus und wurde Director des Hofburgtheaters in Wien. Seine historisch-politischen Schriften sind ohne Bedeutung, mehr gelesen wurden seine Romane u. Novellen. Seit 1841 hat er sich auf das Drama geworfen u. einige Trauer-, Schau- und Lustspiele geschrieben, die durch die Wahl des Gegenstandes, durch Anordnung und geistreiche Lebendigkeit anziehen. (Dramatische Werke. 7 Bde., Lpz. 1845–54.) Laubenheim, hessendarmstädt. Dorf am Rhein, durch guten Wein berühmt; auch das preuß. Dorf L. bei Kreuznach hat denselben Ruhm. Laubfrosch (Hyla), Gattung Frösche, die nur zur Laichzeit sich im Wasser aufhalten, sonst auf dem Laub der Bäume. Die Zehen sind an ihrem Ende polsterartig entwickelt und unten mit Saugnäpfen versehen, die vordern frei, die hintern durch Schwimmhäute verbunden. Sie sind oben glatt, meist grün, unten warzig; das Männchen mit einem stark ausdehnbaren Kehlsack, daher auch viel stärkerer Stimme. Nähren sich von lebenden Insekten. In den heißen Ländern finden sich gegen 15 Arten, Europa hat nur eine. Der gemeine oder europäische L. (h. arborea), oben schön hellgrün, unten weiß mit einem gelben, schwarz eingefaßten Seitenstreifen, überwintert im Schlamm; wird häufig als Wetterprophet in Gläsern gehalten. Laubhölzer, heißen im Gegensatz zu den Nadelhölzern die Holzgewächse mit eigentlichen Blättern, Eiche, Buche, Birke, Weide, Ahorn etc.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/717>, abgerufen am 10.06.2024.