Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

von verschiedenem Gehalte; preuß. für Weizen u. Roggen = 72 Scheffel, Gerste und Hafer = 48 Scheffel, in Hamburg = 60 preuß. Scheffel. - L., für Schiffe, Gewicht - 4000 Pfd.


Lastadin, vom mittelalterl. lat. lastadium, Fracht. Ballast; auch der Platz, wo die Waaren aus Schiffen aus- und eingeladen werden.


Lasteyrie-Dusaillant (Lastäri-Düsaljang), Charles Philibert, Graf von, geb. 1759, Lafayettes Verwandter und Gesinnungsgenosse, wanderte 1792 nach Spanien aus und führte nach seiner Rückkehr die Merinoschafe ein, erwarb sich auch sonst Verdienste um die Landwirthschaft und gemeinnützige Anstalten, st. 1849. Sein Sohn Ferdinand, geb. 1810, war längere Zeit Beamter und Deputirter, schrieb eine Geschichte der Glasmalerei (Paris 1827-54. 26 Lieferungen). Sein Vetter Jules, wie er ein Enkel Lafayettes, geb. 1810, seit 1842 Deputirter, wurde 1851 verbannt, aber schon 1852 begnadigt.


Lasting (Lästing), s. Everlasting.


Lasurstein, lapis lazuli, Mineral aus der Ordnung der Thonerden zur Sippschaft des Leucits gehörig, von lasurblauer, himmelblauer und schwärzlichblauer Farbe; die selten vorkommenden Krystalle sind Rautendodekaeder; besteht aus einem Silicat von Thonerde, Natron u. Kalk u. ist durch eine Schwefelverbindung gefärbt; findet sich in Sibirien, in der kleinen Bucharei, in Tibet und China. Er wird zu der schönen blauen Farbe, dem theuren Ultramarin, verarbeitet, auch zu verschiedenen Bijouteriewaaren und architektonischen Verzierungen verwendet.


Lateiner (Latini), die Bewohner Latiums, einer Landschaft im alten Italien, zwischen Tuscien, dem Sabinerlande u. Campanien, bildeten, bevor Rom übermächtig wurde, eine lose Bundesrepublik von 30 Städten, deren Vorort Albalonga war, Seit Servius Tullius war es Rom, dem die L. 338 v. Chr. vollständig unterlagen; ihr Bund hörte auf, das Gemeinland (ager publicus) fiel an Rom, einige Städte erhielten das volle Bürgerrecht, andere ein beschränktes, die meisten das sog. latinische Recht. d. h. sie behielten selbständige Gemeindeverfassung, ihre Obrigkeiten das röm. Bürgerrecht, sie mußten die Kopfsteuer bezahlen und Hilfstruppen stellen. - Im Mittelalter wurden die abendländischen Völker oft L. genannt im Gegensatze zu den Griechen und andern Orientalen.


Lateinisches Kaiserthum, s. Bd. I. S. 740.


Lateinische Sprache, s. Römische Sprache.


Latent, lat.-deutsch, verborgen; so spricht man z. B. von l.er Wärme, l.em Leben, l. en Krankheiten etc.


Lateral, lat.-dtsch., seitlich; L. erben, Seitenerben.


Lateran, Platz und Palast in Rom, letzterer die alte Residenz der Päpste; die angebaute Kirche des hl. Johannes vom L. ist die eigentliche Kathedrale des Papstes, demnach die erste Kirche der kathol. Christenheit. In ihr wurden 5 Concilien abgehalten (1123 unter Calixt II., 1139 unter Innocenz II., 1179 unter Alexander III., 1215 unter Innocenz III., 1512 unter Julius II., s. d.).


Laterna magica, Zauberlaterne. optischer Apparat zur Darstellung von Lichtfiguren auf der Wand eines dunkeln Zimmers. Die Figuren sind klein auf einem im Apparate befindlichen Glase mit durchscheinenden Farben gemalt; die Beleuchtung derselben geschieht durch eine Lampe und wird durch einen Hohlspiegel verstärkt. Durch in gehöriger Entfernung angebrachte Linsen werden die Figuren vergrößert auf die Wand geworfen. Ueberzieht man die übrigen Stellen des Glases mit einem undurchsichtigen Firniß, so erscheinen die farbigen Bilder an der Wand auf dunkelm Grunde.


Laternenträger (Fulgora). eine Insektengattung aus der Ordnung der Hemipteren und Familie der Cicaden, mit aufgetriebener Stirn, kurzen, walzigen Fühlhörnern. Der europäische L. (F. europaea), 1/2'' lang, einfarbig grün, mehr im südl. Europa. - Der amerikan. L. (F. laternaria), 4-5'' lang, mit stark vorgestreckter, aufgeblasener Stirn; schön gefärbt, die Hinterflügel mit großem Augenfleck. Früher wurde viel Rühmens gemacht von dem nächtlichen

von verschiedenem Gehalte; preuß. für Weizen u. Roggen = 72 Scheffel, Gerste und Hafer = 48 Scheffel, in Hamburg = 60 preuß. Scheffel. – L., für Schiffe, Gewicht – 4000 Pfd.


Lastadin, vom mittelalterl. lat. lastadium, Fracht. Ballast; auch der Platz, wo die Waaren aus Schiffen aus- und eingeladen werden.


Lasteyrie-Dusaillant (Lastäri-Düsaljang), Charles Philibert, Graf von, geb. 1759, Lafayettes Verwandter und Gesinnungsgenosse, wanderte 1792 nach Spanien aus und führte nach seiner Rückkehr die Merinoschafe ein, erwarb sich auch sonst Verdienste um die Landwirthschaft und gemeinnützige Anstalten, st. 1849. Sein Sohn Ferdinand, geb. 1810, war längere Zeit Beamter und Deputirter, schrieb eine Geschichte der Glasmalerei (Paris 1827–54. 26 Lieferungen). Sein Vetter Jules, wie er ein Enkel Lafayettes, geb. 1810, seit 1842 Deputirter, wurde 1851 verbannt, aber schon 1852 begnadigt.


Lasting (Lästing), s. Everlasting.


Lasurstein, lapis lazuli, Mineral aus der Ordnung der Thonerden zur Sippschaft des Leucits gehörig, von lasurblauer, himmelblauer und schwärzlichblauer Farbe; die selten vorkommenden Krystalle sind Rautendodekaëder; besteht aus einem Silicat von Thonerde, Natron u. Kalk u. ist durch eine Schwefelverbindung gefärbt; findet sich in Sibirien, in der kleinen Bucharei, in Tibet und China. Er wird zu der schönen blauen Farbe, dem theuren Ultramarin, verarbeitet, auch zu verschiedenen Bijouteriewaaren und architektonischen Verzierungen verwendet.


Lateiner (Latini), die Bewohner Latiums, einer Landschaft im alten Italien, zwischen Tuscien, dem Sabinerlande u. Campanien, bildeten, bevor Rom übermächtig wurde, eine lose Bundesrepublik von 30 Städten, deren Vorort Albalonga war, Seit Servius Tullius war es Rom, dem die L. 338 v. Chr. vollständig unterlagen; ihr Bund hörte auf, das Gemeinland (ager publicus) fiel an Rom, einige Städte erhielten das volle Bürgerrecht, andere ein beschränktes, die meisten das sog. latinische Recht. d. h. sie behielten selbständige Gemeindeverfassung, ihre Obrigkeiten das röm. Bürgerrecht, sie mußten die Kopfsteuer bezahlen und Hilfstruppen stellen. – Im Mittelalter wurden die abendländischen Völker oft L. genannt im Gegensatze zu den Griechen und andern Orientalen.


Lateinisches Kaiserthum, s. Bd. I. S. 740.


Lateinische Sprache, s. Römische Sprache.


Latent, lat.-deutsch, verborgen; so spricht man z. B. von l.er Wärme, l.em Leben, l. en Krankheiten etc.


Lateral, lat.-dtsch., seitlich; L. erben, Seitenerben.


Lateran, Platz und Palast in Rom, letzterer die alte Residenz der Päpste; die angebaute Kirche des hl. Johannes vom L. ist die eigentliche Kathedrale des Papstes, demnach die erste Kirche der kathol. Christenheit. In ihr wurden 5 Concilien abgehalten (1123 unter Calixt II., 1139 unter Innocenz II., 1179 unter Alexander III., 1215 unter Innocenz III., 1512 unter Julius II., s. d.).


Laterna magica, Zauberlaterne. optischer Apparat zur Darstellung von Lichtfiguren auf der Wand eines dunkeln Zimmers. Die Figuren sind klein auf einem im Apparate befindlichen Glase mit durchscheinenden Farben gemalt; die Beleuchtung derselben geschieht durch eine Lampe und wird durch einen Hohlspiegel verstärkt. Durch in gehöriger Entfernung angebrachte Linsen werden die Figuren vergrößert auf die Wand geworfen. Ueberzieht man die übrigen Stellen des Glases mit einem undurchsichtigen Firniß, so erscheinen die farbigen Bilder an der Wand auf dunkelm Grunde.


Laternenträger (Fulgora). eine Insektengattung aus der Ordnung der Hemipteren und Familie der Cicaden, mit aufgetriebener Stirn, kurzen, walzigen Fühlhörnern. Der europäische L. (F. europaea), 1/2'' lang, einfarbig grün, mehr im südl. Europa. – Der amerikan. L. (F. laternaria), 4–5'' lang, mit stark vorgestreckter, aufgeblasener Stirn; schön gefärbt, die Hinterflügel mit großem Augenfleck. Früher wurde viel Rühmens gemacht von dem nächtlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0715" n="714"/>
von verschiedenem Gehalte; preuß. für Weizen u. Roggen = 72 Scheffel, Gerste und Hafer = 48 Scheffel, in Hamburg = 60 preuß. Scheffel. &#x2013; L., für Schiffe, Gewicht &#x2013; 4000 Pfd.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lastadin</hi>, vom mittelalterl. lat. <hi rendition="#i">lastadium</hi>, Fracht. Ballast; auch der Platz, wo die Waaren aus Schiffen aus- und eingeladen werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasteyrie-Dusaillant</hi> (Lastäri-Düsaljang), Charles Philibert, Graf von, geb. 1759, Lafayettes Verwandter und Gesinnungsgenosse, wanderte 1792 nach Spanien aus und führte nach seiner Rückkehr die Merinoschafe ein, erwarb sich auch sonst Verdienste um die Landwirthschaft und gemeinnützige Anstalten, st. 1849. Sein Sohn <hi rendition="#g">Ferdinand</hi>, geb. 1810, war längere Zeit Beamter und Deputirter, schrieb eine Geschichte der Glasmalerei (Paris 1827&#x2013;54. 26 Lieferungen). Sein Vetter <hi rendition="#g">Jules</hi>, wie er ein Enkel Lafayettes, geb. 1810, seit 1842 Deputirter, wurde 1851 verbannt, aber schon 1852 begnadigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasting</hi> (Lästing), s. Everlasting.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasurstein</hi>, <hi rendition="#i">lapis lazuli</hi>, Mineral aus der Ordnung der Thonerden zur Sippschaft des Leucits gehörig, von lasurblauer, himmelblauer und schwärzlichblauer Farbe; die selten vorkommenden Krystalle sind Rautendodekaëder; besteht aus einem Silicat von Thonerde, Natron u. Kalk u. ist durch eine Schwefelverbindung gefärbt; findet sich in Sibirien, in der kleinen Bucharei, in Tibet und China. Er wird zu der schönen blauen Farbe, dem theuren <hi rendition="#g">Ultramarin</hi>, verarbeitet, auch zu verschiedenen Bijouteriewaaren und architektonischen Verzierungen verwendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lateiner</hi><hi rendition="#i">(Latini)</hi>, die Bewohner Latiums, einer Landschaft im alten Italien, zwischen Tuscien, dem Sabinerlande u. Campanien, bildeten, bevor Rom übermächtig wurde, eine lose Bundesrepublik von 30 Städten, deren Vorort Albalonga war, Seit Servius Tullius war es Rom, dem die L. 338 v. Chr. vollständig unterlagen; ihr Bund hörte auf, das Gemeinland <hi rendition="#i">(ager publicus)</hi> fiel an Rom, einige Städte erhielten das volle Bürgerrecht, andere ein beschränktes, die meisten das sog. <hi rendition="#g">latinische Recht</hi>. d. h. sie behielten selbständige Gemeindeverfassung, ihre Obrigkeiten das röm. Bürgerrecht, sie mußten die Kopfsteuer bezahlen und Hilfstruppen stellen. &#x2013; Im Mittelalter wurden die abendländischen Völker oft L. genannt im Gegensatze zu den Griechen und andern Orientalen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lateinisches Kaiserthum</hi>, s. Bd. I. S. 740.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lateinische Sprache</hi>, s. Römische Sprache.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Latent</hi>, lat.-deutsch, verborgen; so spricht man z. B. von l.er Wärme, l.em Leben, l. en Krankheiten etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lateral</hi>, lat.-dtsch., seitlich; L. <hi rendition="#g">erben</hi>, Seitenerben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lateran</hi>, Platz und Palast in Rom, letzterer die alte Residenz der Päpste; die angebaute Kirche des hl. Johannes vom L. ist die eigentliche Kathedrale des Papstes, demnach die erste Kirche der kathol. Christenheit. In ihr wurden 5 Concilien abgehalten (1123 unter Calixt II., 1139 unter Innocenz II., 1179 unter Alexander III., 1215 unter Innocenz III., 1512 unter Julius II., s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laterna magica</hi>, <hi rendition="#g">Zauberlaterne</hi>. optischer Apparat zur Darstellung von Lichtfiguren auf der Wand eines dunkeln Zimmers. Die Figuren sind klein auf einem im Apparate befindlichen Glase mit durchscheinenden Farben gemalt; die Beleuchtung derselben geschieht durch eine Lampe und wird durch einen Hohlspiegel verstärkt. Durch in gehöriger Entfernung angebrachte Linsen werden die Figuren vergrößert auf die Wand geworfen. Ueberzieht man die übrigen Stellen des Glases mit einem undurchsichtigen Firniß, so erscheinen die farbigen Bilder an der Wand auf dunkelm Grunde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laternenträger</hi><hi rendition="#i">(Fulgora)</hi>. eine Insektengattung aus der Ordnung der Hemipteren und Familie der Cicaden, mit aufgetriebener Stirn, kurzen, walzigen Fühlhörnern. Der <hi rendition="#g">europäische</hi> L. (<hi rendition="#i">F. europaea),</hi> <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>'' lang, einfarbig grün, mehr im südl. Europa. &#x2013; Der <hi rendition="#g">amerikan.</hi> L. <hi rendition="#i">(F. laternaria)</hi>, 4&#x2013;5'' lang, mit stark vorgestreckter, aufgeblasener Stirn; schön gefärbt, die Hinterflügel mit großem Augenfleck. Früher wurde viel Rühmens gemacht von dem nächtlichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[714/0715] von verschiedenem Gehalte; preuß. für Weizen u. Roggen = 72 Scheffel, Gerste und Hafer = 48 Scheffel, in Hamburg = 60 preuß. Scheffel. – L., für Schiffe, Gewicht – 4000 Pfd. Lastadin, vom mittelalterl. lat. lastadium, Fracht. Ballast; auch der Platz, wo die Waaren aus Schiffen aus- und eingeladen werden. Lasteyrie-Dusaillant (Lastäri-Düsaljang), Charles Philibert, Graf von, geb. 1759, Lafayettes Verwandter und Gesinnungsgenosse, wanderte 1792 nach Spanien aus und führte nach seiner Rückkehr die Merinoschafe ein, erwarb sich auch sonst Verdienste um die Landwirthschaft und gemeinnützige Anstalten, st. 1849. Sein Sohn Ferdinand, geb. 1810, war längere Zeit Beamter und Deputirter, schrieb eine Geschichte der Glasmalerei (Paris 1827–54. 26 Lieferungen). Sein Vetter Jules, wie er ein Enkel Lafayettes, geb. 1810, seit 1842 Deputirter, wurde 1851 verbannt, aber schon 1852 begnadigt. Lasting (Lästing), s. Everlasting. Lasurstein, lapis lazuli, Mineral aus der Ordnung der Thonerden zur Sippschaft des Leucits gehörig, von lasurblauer, himmelblauer und schwärzlichblauer Farbe; die selten vorkommenden Krystalle sind Rautendodekaëder; besteht aus einem Silicat von Thonerde, Natron u. Kalk u. ist durch eine Schwefelverbindung gefärbt; findet sich in Sibirien, in der kleinen Bucharei, in Tibet und China. Er wird zu der schönen blauen Farbe, dem theuren Ultramarin, verarbeitet, auch zu verschiedenen Bijouteriewaaren und architektonischen Verzierungen verwendet. Lateiner (Latini), die Bewohner Latiums, einer Landschaft im alten Italien, zwischen Tuscien, dem Sabinerlande u. Campanien, bildeten, bevor Rom übermächtig wurde, eine lose Bundesrepublik von 30 Städten, deren Vorort Albalonga war, Seit Servius Tullius war es Rom, dem die L. 338 v. Chr. vollständig unterlagen; ihr Bund hörte auf, das Gemeinland (ager publicus) fiel an Rom, einige Städte erhielten das volle Bürgerrecht, andere ein beschränktes, die meisten das sog. latinische Recht. d. h. sie behielten selbständige Gemeindeverfassung, ihre Obrigkeiten das röm. Bürgerrecht, sie mußten die Kopfsteuer bezahlen und Hilfstruppen stellen. – Im Mittelalter wurden die abendländischen Völker oft L. genannt im Gegensatze zu den Griechen und andern Orientalen. Lateinisches Kaiserthum, s. Bd. I. S. 740. Lateinische Sprache, s. Römische Sprache. Latent, lat.-deutsch, verborgen; so spricht man z. B. von l.er Wärme, l.em Leben, l. en Krankheiten etc. Lateral, lat.-dtsch., seitlich; L. erben, Seitenerben. Lateran, Platz und Palast in Rom, letzterer die alte Residenz der Päpste; die angebaute Kirche des hl. Johannes vom L. ist die eigentliche Kathedrale des Papstes, demnach die erste Kirche der kathol. Christenheit. In ihr wurden 5 Concilien abgehalten (1123 unter Calixt II., 1139 unter Innocenz II., 1179 unter Alexander III., 1215 unter Innocenz III., 1512 unter Julius II., s. d.). Laterna magica, Zauberlaterne. optischer Apparat zur Darstellung von Lichtfiguren auf der Wand eines dunkeln Zimmers. Die Figuren sind klein auf einem im Apparate befindlichen Glase mit durchscheinenden Farben gemalt; die Beleuchtung derselben geschieht durch eine Lampe und wird durch einen Hohlspiegel verstärkt. Durch in gehöriger Entfernung angebrachte Linsen werden die Figuren vergrößert auf die Wand geworfen. Ueberzieht man die übrigen Stellen des Glases mit einem undurchsichtigen Firniß, so erscheinen die farbigen Bilder an der Wand auf dunkelm Grunde. Laternenträger (Fulgora). eine Insektengattung aus der Ordnung der Hemipteren und Familie der Cicaden, mit aufgetriebener Stirn, kurzen, walzigen Fühlhörnern. Der europäische L. (F. europaea), 1/2'' lang, einfarbig grün, mehr im südl. Europa. – Der amerikan. L. (F. laternaria), 4–5'' lang, mit stark vorgestreckter, aufgeblasener Stirn; schön gefärbt, die Hinterflügel mit großem Augenfleck. Früher wurde viel Rühmens gemacht von dem nächtlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/715
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/715>, abgerufen am 23.11.2024.