Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

schon am 27. Nov. 1816 zurückkehren und lebte bis zu Napoleons Tod in Deutschland und Belgien; er st. 1842. Sein "Memorial de St. Helene" ist über ganz Europa verbreitet, indessen mit großer Vorsicht zu gebrauchen, da Napoleon darin sich im besten Lichte zu zeigen bemüht ist. - L., Emmanuel, Sohn des Vorigen, geb. 1800, war nach 1837 ministerieller Deputirter, wurde unter Napoleon III. Senator, st. 1854; von ihm haben wir "Journal ecrit a bord de la fregate la Belle-Poule", Paris 1841 (die Abholung der Leiche Napoleons im Jahr 1840).


Lasciv, lat.-deutsch, muthwillig; unzüchtig.


Lascy (Lehßi), Franz Moritz Graf von, geb. 1725, Sohn des 1751 zu Riga gest. russ. Generals Peter L., eines ausgewanderten Irländers. trat in österr. Kriegsdienste, entwarf im siebenjährigen Kriege den Ueberfall von Hochkirchen u. führte die Unternehmung bei Maxen aus, commandirte im bayer. Erbfolgekriege, begleitete Joseph II. als kaiserl. Rathgeber in den Türkenkrieg von 1788, wo aber sein Cordonsystem schlimme Folgen hatte; er st. 1801 zu Wien.


Lasen, s. Lazen.


Lasiopetaloiden, d. h. Blätterhaarige, soviel wie Geranien.


Lasiren, eine durchsichtige Farbe auf einen farbigen oder Metallgrund auftragen, so daß die Farbe des Grundes durchscheint und sich lebhafter darstellt, hauptsächlich beim Lackiren üblich. Die Hauptlasurfarben sind Blau, Gelb, Grün und Roth.


Laskaris, Konstantin, Grieche, flüchtete 1454 nach Italien, lehrte die griech. Sprache zu Mailand, Rom, Neapel u. Messina, st. 1493. Schrieb eine griech. Grammatik "Erotemata", Mailand 1476. - L., Andreas Johannes, genannt Rhyndacenus von seinem Geburtsort. Vetter des Vorigen, ging mit jenem nach Italien, lebte zu Florenz, Paris und Rom, wo er 1535 st.; er reiste mehrmals nach Griechenland und sammelte Handschriften, wodurch uns mehre Classiker erhalten wurden, besorgte auch mehre Ausgaben.


Laski, adelige poln. Familie; ihr gehörten an: Jan L. (a Lasco), geb. 1457, polnischer Großkanzler, 1510 Erzbischof von Gnesen, gest. 1531, Staatsmann; von ihm "Commune inclyti Poloniae regni privilegium" (Krakau 1506), eine Sammlung der alten poln. Gesetze. Sein Bruder Jaroslaw beförderte die Reformation in Polen, diente dem ungar. Prätendenten Zapolya, trat von diesem angefeindet in die Dienste Kaiser Ferdinands I. und st. 1542 als Gesandter in Konstantinopel. Deren Neffe Jan, geb. 1499, Bischof von Kujawien, wirkte für die Protestantisirung Polens, wanderte aus, da es nicht gelingen wollte, lebte in Ostfriesland u. London demselben Bestreben, kehrte 1556 nach Polen zurück u. st. 1560 als Vorsteher der protestantischen Gemeinden in Kleinpolen.


Lassen, Christian, einer der ausgezeichnetsten Orientalisten, geb. 1800 zu Bergen in Norwegen, studierte in Deutschland und Paris, ist seit 1840 Professor in Bonn. Er entzifferte die altpers. Keilschriften, setzte aus Münzen eine Geschichte des baktr. Reichs zusammen, gab den Hitopadesa, Gitagovinda, die 5 ersten Fargards des Vendidad heraus, ferner eine sanskritische Anthologie, die Grundzüge des Prakrit und als Hauptwerk "Die indische Alterthumskunde" (Bonn 1844-52, Bd. 1 u. 2).


Lasso, eine Wurfschlinge, ist ein langer lederner Riemen, am Ende mit einer Kugel versehen, besonders in Südamerika von den Gauchos u. Indianern zum Fang wilder Pferde, Rinder, zur Jagd und auch im Kriege benutzt.


Lasso, Orlando di, oder Orlandus Lassus, nach Palestrina der berühmteste Componist seiner Zeit, geb. 1530 zu Mons, kam jung nach Italien, wo er sich in der Musik ausbildete, ward 1551 Kapellmeister bei St.-Lateran in Rom, hierauf bei Herzog Albrecht in München, wo er 1595 st. Seine zahlreichen und ausgezeichneten geistlichen u. weltlichen Compositionen sind jetzt sehr selten, viele davon noch im Manuscript vorhanden. Seine Söhne gaben eine Sammlung seiner Motetten als "Magnum opus musicum" (München 1601) heraus.


Last, Getreidemaß in Norddeutschland

schon am 27. Nov. 1816 zurückkehren und lebte bis zu Napoleons Tod in Deutschland und Belgien; er st. 1842. Sein „Mémorial de St. Hélène“ ist über ganz Europa verbreitet, indessen mit großer Vorsicht zu gebrauchen, da Napoleon darin sich im besten Lichte zu zeigen bemüht ist. – L., Emmanuel, Sohn des Vorigen, geb. 1800, war nach 1837 ministerieller Deputirter, wurde unter Napoleon III. Senator, st. 1854; von ihm haben wir „Journal écrit à bord de la frégate la Belle-Poule“, Paris 1841 (die Abholung der Leiche Napoleons im Jahr 1840).


Lasciv, lat.-deutsch, muthwillig; unzüchtig.


Lascy (Lehßi), Franz Moritz Graf von, geb. 1725, Sohn des 1751 zu Riga gest. russ. Generals Peter L., eines ausgewanderten Irländers. trat in österr. Kriegsdienste, entwarf im siebenjährigen Kriege den Ueberfall von Hochkirchen u. führte die Unternehmung bei Maxen aus, commandirte im bayer. Erbfolgekriege, begleitete Joseph II. als kaiserl. Rathgeber in den Türkenkrieg von 1788, wo aber sein Cordonsystem schlimme Folgen hatte; er st. 1801 zu Wien.


Lasen, s. Lazen.


Lasiopetaloiden, d. h. Blätterhaarige, soviel wie Geranien.


Lasiren, eine durchsichtige Farbe auf einen farbigen oder Metallgrund auftragen, so daß die Farbe des Grundes durchscheint und sich lebhafter darstellt, hauptsächlich beim Lackiren üblich. Die Hauptlasurfarben sind Blau, Gelb, Grün und Roth.


Laskaris, Konstantin, Grieche, flüchtete 1454 nach Italien, lehrte die griech. Sprache zu Mailand, Rom, Neapel u. Messina, st. 1493. Schrieb eine griech. Grammatik „Erotemata“, Mailand 1476. – L., Andreas Johannes, genannt Rhyndacenus von seinem Geburtsort. Vetter des Vorigen, ging mit jenem nach Italien, lebte zu Florenz, Paris und Rom, wo er 1535 st.; er reiste mehrmals nach Griechenland und sammelte Handschriften, wodurch uns mehre Classiker erhalten wurden, besorgte auch mehre Ausgaben.


Laski, adelige poln. Familie; ihr gehörten an: Jan L. (a Lasco), geb. 1457, polnischer Großkanzler, 1510 Erzbischof von Gnesen, gest. 1531, Staatsmann; von ihm „Commune inclyti Poloniae regni privilegium“ (Krakau 1506), eine Sammlung der alten poln. Gesetze. Sein Bruder Jaroslaw beförderte die Reformation in Polen, diente dem ungar. Prätendenten Zapolya, trat von diesem angefeindet in die Dienste Kaiser Ferdinands I. und st. 1542 als Gesandter in Konstantinopel. Deren Neffe Jan, geb. 1499, Bischof von Kujawien, wirkte für die Protestantisirung Polens, wanderte aus, da es nicht gelingen wollte, lebte in Ostfriesland u. London demselben Bestreben, kehrte 1556 nach Polen zurück u. st. 1560 als Vorsteher der protestantischen Gemeinden in Kleinpolen.


Lassen, Christian, einer der ausgezeichnetsten Orientalisten, geb. 1800 zu Bergen in Norwegen, studierte in Deutschland und Paris, ist seit 1840 Professor in Bonn. Er entzifferte die altpers. Keilschriften, setzte aus Münzen eine Geschichte des baktr. Reichs zusammen, gab den Hitopadesa, Gitagovinda, die 5 ersten Fargards des Vendidad heraus, ferner eine sanskritische Anthologie, die Grundzüge des Prakrit und als Hauptwerk „Die indische Alterthumskunde“ (Bonn 1844–52, Bd. 1 u. 2).


Lasso, eine Wurfschlinge, ist ein langer lederner Riemen, am Ende mit einer Kugel versehen, besonders in Südamerika von den Gauchos u. Indianern zum Fang wilder Pferde, Rinder, zur Jagd und auch im Kriege benutzt.


Lasso, Orlando di, oder Orlandus Lassus, nach Palestrina der berühmteste Componist seiner Zeit, geb. 1530 zu Mons, kam jung nach Italien, wo er sich in der Musik ausbildete, ward 1551 Kapellmeister bei St.-Lateran in Rom, hierauf bei Herzog Albrecht in München, wo er 1595 st. Seine zahlreichen und ausgezeichneten geistlichen u. weltlichen Compositionen sind jetzt sehr selten, viele davon noch im Manuscript vorhanden. Seine Söhne gaben eine Sammlung seiner Motetten als „Magnum opus musicum“ (München 1601) heraus.


Last, Getreidemaß in Norddeutschland

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0714" n="713"/>
schon am 27. Nov. 1816 zurückkehren und lebte bis zu Napoleons Tod in Deutschland und Belgien; er st. 1842. Sein &#x201E;<hi rendition="#i">Mémorial de St. Hélène</hi>&#x201C; ist über ganz Europa verbreitet, indessen mit großer Vorsicht zu gebrauchen, da Napoleon darin sich im besten Lichte zu zeigen bemüht ist. &#x2013; L., <hi rendition="#g">Emmanuel</hi>, Sohn des Vorigen, geb. 1800, war nach 1837 ministerieller Deputirter, wurde unter Napoleon III. Senator, st. 1854; von ihm haben wir &#x201E;<hi rendition="#i">Journal écrit</hi> à <hi rendition="#i">bord de la frégate la Belle-Poule</hi>&#x201C;, Paris 1841 (die Abholung der Leiche Napoleons im Jahr 1840).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasciv</hi>, lat.-deutsch, muthwillig; unzüchtig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lascy</hi> (Lehßi), Franz Moritz Graf von, geb. 1725, Sohn des 1751 zu Riga gest. russ. Generals <hi rendition="#g">Peter</hi> L., eines ausgewanderten Irländers. trat in österr. Kriegsdienste, entwarf im siebenjährigen Kriege den Ueberfall von Hochkirchen u. führte die Unternehmung bei Maxen aus, commandirte im bayer. Erbfolgekriege, begleitete Joseph II. als kaiserl. Rathgeber in den Türkenkrieg von 1788, wo aber sein Cordonsystem schlimme Folgen hatte; er st. 1801 zu Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasen</hi>, s. Lazen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasiopetaloiden</hi>, d. h. Blätterhaarige, soviel wie Geranien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasiren</hi>, eine durchsichtige Farbe auf einen farbigen oder Metallgrund auftragen, so daß die Farbe des Grundes durchscheint und sich lebhafter darstellt, hauptsächlich beim Lackiren üblich. Die Hauptlasurfarben sind Blau, Gelb, Grün und Roth.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laskaris</hi>, Konstantin, Grieche, flüchtete 1454 nach Italien, lehrte die griech. Sprache zu Mailand, Rom, Neapel u. Messina, st. 1493. Schrieb eine griech. Grammatik &#x201E;<hi rendition="#i">Erotemata</hi>&#x201C;, Mailand 1476. &#x2013; L., <hi rendition="#g">Andreas Johannes</hi>, genannt Rhyndacenus von seinem Geburtsort. Vetter des Vorigen, ging mit jenem nach Italien, lebte zu Florenz, Paris und Rom, wo er 1535 st.; er reiste mehrmals nach Griechenland und sammelte Handschriften, wodurch uns mehre Classiker erhalten wurden, besorgte auch mehre Ausgaben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laski</hi>, adelige poln. Familie; ihr gehörten an: Jan L. (a Lasco), geb. 1457, polnischer Großkanzler, 1510 Erzbischof von Gnesen, gest. 1531, Staatsmann; von ihm &#x201E;<hi rendition="#i">Commune inclyti Poloniae regni privilegium</hi>&#x201C; (Krakau 1506), eine Sammlung der alten poln. Gesetze. Sein Bruder <hi rendition="#g">Jaroslaw</hi> beförderte die Reformation in Polen, diente dem ungar. Prätendenten Zapolya, trat von diesem angefeindet in die Dienste Kaiser Ferdinands I. und st. 1542 als Gesandter in Konstantinopel. Deren Neffe <hi rendition="#g">Jan</hi>, geb. 1499, Bischof von Kujawien, wirkte für die Protestantisirung Polens, wanderte aus, da es nicht gelingen wollte, lebte in Ostfriesland u. London demselben Bestreben, kehrte 1556 nach Polen zurück u. st. 1560 als Vorsteher der protestantischen Gemeinden in Kleinpolen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lassen</hi>, Christian, einer der ausgezeichnetsten Orientalisten, geb. 1800 zu Bergen in Norwegen, studierte in Deutschland und Paris, ist seit 1840 Professor in Bonn. Er entzifferte die altpers. Keilschriften, setzte aus Münzen eine Geschichte des baktr. Reichs zusammen, gab den Hitopadesa, Gitagovinda, die 5 ersten Fargards des Vendidad heraus, ferner eine sanskritische Anthologie, die Grundzüge des Prakrit und als Hauptwerk &#x201E;Die indische Alterthumskunde&#x201C; (Bonn 1844&#x2013;52, Bd. 1 u. 2).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasso</hi>, eine Wurfschlinge, ist ein langer lederner Riemen, am Ende mit einer Kugel versehen, besonders in Südamerika von den Gauchos u. Indianern zum Fang wilder Pferde, Rinder, zur Jagd und auch im Kriege benutzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lasso</hi>, Orlando di, oder <hi rendition="#i">Orlandus Lassus</hi>, nach Palestrina der berühmteste Componist seiner Zeit, geb. 1530 zu Mons, kam jung nach Italien, wo er sich in der Musik ausbildete, ward 1551 Kapellmeister bei St.-Lateran in Rom, hierauf bei Herzog Albrecht in München, wo er 1595 st. Seine zahlreichen und ausgezeichneten geistlichen u. weltlichen Compositionen sind jetzt sehr selten, viele davon noch im Manuscript vorhanden. Seine Söhne gaben eine Sammlung seiner Motetten als &#x201E;<hi rendition="#i">Magnum opus musicum</hi>&#x201C; (München 1601) heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Last</hi>, Getreidemaß in Norddeutschland
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[713/0714] schon am 27. Nov. 1816 zurückkehren und lebte bis zu Napoleons Tod in Deutschland und Belgien; er st. 1842. Sein „Mémorial de St. Hélène“ ist über ganz Europa verbreitet, indessen mit großer Vorsicht zu gebrauchen, da Napoleon darin sich im besten Lichte zu zeigen bemüht ist. – L., Emmanuel, Sohn des Vorigen, geb. 1800, war nach 1837 ministerieller Deputirter, wurde unter Napoleon III. Senator, st. 1854; von ihm haben wir „Journal écrit à bord de la frégate la Belle-Poule“, Paris 1841 (die Abholung der Leiche Napoleons im Jahr 1840). Lasciv, lat.-deutsch, muthwillig; unzüchtig. Lascy (Lehßi), Franz Moritz Graf von, geb. 1725, Sohn des 1751 zu Riga gest. russ. Generals Peter L., eines ausgewanderten Irländers. trat in österr. Kriegsdienste, entwarf im siebenjährigen Kriege den Ueberfall von Hochkirchen u. führte die Unternehmung bei Maxen aus, commandirte im bayer. Erbfolgekriege, begleitete Joseph II. als kaiserl. Rathgeber in den Türkenkrieg von 1788, wo aber sein Cordonsystem schlimme Folgen hatte; er st. 1801 zu Wien. Lasen, s. Lazen. Lasiopetaloiden, d. h. Blätterhaarige, soviel wie Geranien. Lasiren, eine durchsichtige Farbe auf einen farbigen oder Metallgrund auftragen, so daß die Farbe des Grundes durchscheint und sich lebhafter darstellt, hauptsächlich beim Lackiren üblich. Die Hauptlasurfarben sind Blau, Gelb, Grün und Roth. Laskaris, Konstantin, Grieche, flüchtete 1454 nach Italien, lehrte die griech. Sprache zu Mailand, Rom, Neapel u. Messina, st. 1493. Schrieb eine griech. Grammatik „Erotemata“, Mailand 1476. – L., Andreas Johannes, genannt Rhyndacenus von seinem Geburtsort. Vetter des Vorigen, ging mit jenem nach Italien, lebte zu Florenz, Paris und Rom, wo er 1535 st.; er reiste mehrmals nach Griechenland und sammelte Handschriften, wodurch uns mehre Classiker erhalten wurden, besorgte auch mehre Ausgaben. Laski, adelige poln. Familie; ihr gehörten an: Jan L. (a Lasco), geb. 1457, polnischer Großkanzler, 1510 Erzbischof von Gnesen, gest. 1531, Staatsmann; von ihm „Commune inclyti Poloniae regni privilegium“ (Krakau 1506), eine Sammlung der alten poln. Gesetze. Sein Bruder Jaroslaw beförderte die Reformation in Polen, diente dem ungar. Prätendenten Zapolya, trat von diesem angefeindet in die Dienste Kaiser Ferdinands I. und st. 1542 als Gesandter in Konstantinopel. Deren Neffe Jan, geb. 1499, Bischof von Kujawien, wirkte für die Protestantisirung Polens, wanderte aus, da es nicht gelingen wollte, lebte in Ostfriesland u. London demselben Bestreben, kehrte 1556 nach Polen zurück u. st. 1560 als Vorsteher der protestantischen Gemeinden in Kleinpolen. Lassen, Christian, einer der ausgezeichnetsten Orientalisten, geb. 1800 zu Bergen in Norwegen, studierte in Deutschland und Paris, ist seit 1840 Professor in Bonn. Er entzifferte die altpers. Keilschriften, setzte aus Münzen eine Geschichte des baktr. Reichs zusammen, gab den Hitopadesa, Gitagovinda, die 5 ersten Fargards des Vendidad heraus, ferner eine sanskritische Anthologie, die Grundzüge des Prakrit und als Hauptwerk „Die indische Alterthumskunde“ (Bonn 1844–52, Bd. 1 u. 2). Lasso, eine Wurfschlinge, ist ein langer lederner Riemen, am Ende mit einer Kugel versehen, besonders in Südamerika von den Gauchos u. Indianern zum Fang wilder Pferde, Rinder, zur Jagd und auch im Kriege benutzt. Lasso, Orlando di, oder Orlandus Lassus, nach Palestrina der berühmteste Componist seiner Zeit, geb. 1530 zu Mons, kam jung nach Italien, wo er sich in der Musik ausbildete, ward 1551 Kapellmeister bei St.-Lateran in Rom, hierauf bei Herzog Albrecht in München, wo er 1595 st. Seine zahlreichen und ausgezeichneten geistlichen u. weltlichen Compositionen sind jetzt sehr selten, viele davon noch im Manuscript vorhanden. Seine Söhne gaben eine Sammlung seiner Motetten als „Magnum opus musicum“ (München 1601) heraus. Last, Getreidemaß in Norddeutschland

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/714
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/714>, abgerufen am 23.11.2024.