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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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sind sie in Deutschland zahlreich u. haben in Frankreich, England, der Schweiz, Nordamerika etc. Nachahmung gefunden. Geben Privaten von mäßigem Vermögen Gelegenheit Kunstwerke zu erwerben u. den Künstlern solche abzusetzen.


Kunstverständige, vom Richter beigezogene Experten, Sachverständige.


Kunth, Karl Sigismund, einer der berühmtesten Botaniker, geb. 1788 zu Leipzig, erhielt eine Anstellung bei der Seehandlung in Berlin, wo er durch Unterstützung A. v. Humboldts in den Stand gesetzt wurde, an der Universität daselbst sich dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Schrieb daselbst eine "Flora Berolinensis", Berlin 1813 (2. Aufl. 1838), ging 1813 nach Paris zu Bearbeitung der von Humboldt und Bonpland gesammelten Herbarien, gab mehre sehr umfassende und wichtige botanische Werke heraus, darunter die "Nova genera et species plantarum", 7 Bde., Paris 1815-25, die "Monographien über die Mimosen", Paris 1819 etc., kehrte 1819 nach Berlin zurück, ward Professor der Botanik und Vicedirector des botanischen Gartens, 1829 Mitglied der Akademie und st. 1850. "Handbuch der Botanik", Berl. 1831; "Lehrbuch der Botanik", Berlin 1847. Sein großes Werk: "Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum", Bd. 1-5, Stuttg. 1833-50, ist unvollendet.


Kuntz, Karl, ausgezeichneter Thier- und Landschaftsmaler, geb. 1770 zu Mannheim, gest. 1830 zu Karlsruhe als Hofmaler u. Galeriedirector. Auch sein Sohn, Rudolf K., geb. zu Karlsruhe 1797, erwarb sich großen Ruf als Pferdezeichner und Lithograph durch seine "Abbildungen sämmtlicher Pferderacen", Karlsruhe 1827-32.


Kunzen, Friedr. Ludwig Emil, Componist, geb. 1761 zu Lübeck, gest. 1817 als königl. Kapellmeister in Kopenhagen. Von seinen Opern wurde besonders das "Fest der Winzer" mit Beifall aufgenommen; außerdem schrieb er Cantaten, Oratorien und Lieder.


Kupetzky, Joh., berühmter Porträtmaler, geb. 1667 zu Pesing an der ungar. Gränze, bildete sich in Wien, später in Italien, wo er 22 Jahre verweilte. Nach Wien zurückgekehrt malte er die Bildnisse der kaiserl. Familie; st. 1740 zu Nürnberg.


Kupfer (cuprum, venus), ein seit den ältesten Zeiten bekanntes unedles, dehnbares, schweres Metall, nach der Insel Cypern benannt. Es kommt in der Natur gediegen, als kohlensaures K.oxydul, als kohlensaures K.oxyd im Malachit u. K.lasur; als kieselsaures im Kieselmalachit; als salzsaures im Atakamit; als phosphorsaures im Oliven- und Phosphormalachit; als arseniksaures im Crinit und im Oliven- und Linsenerz; sodann mit Schwefel und Eisen verbunden als K. kies und Bund-K.erz, wie auch noch in Verbindung mit anderen Schwefelmetallen vor. Das gediegene K. findet sich theils krystallisirt, theils in moos-, draht- oder astförmigen Gestalten, auch in Platten, derb, eingesprengt, in eckigen Stücken, Körnern u. als Anflug, im Grund-, Uebergangs- u. Zechsteingebirge; in besonders großen Massen - bis zu 2000 Pfd. - wurde es am obern See in Nordamerika gefunden. Die schönsten u. größten Malachite kommen am Ural vor. Im J. 1835 wurde zu Nischney-Tazil eine Malachitmasse von 14000 russ. Pfdn. an den Tag gefördert. Die ausgezeichnetsten Krystalle der K.lasuren kommen von Chessy bei Lyon; andere schöne Abänderungen aus Ungarn, dem Banat, Schlesien, Sibirien, Tyrol u. dem Schwarzwalde. Das geschmolzene K. ist sehr hart, elastisch und hat ein spec. Gewicht von 8,92. Seine vielfache Verwendung zu Geräthen, Münzen, zum Decken der Dächer etc. ist bekannt. Seine Verbindung mit Arseniksäure, mit Essigsäure etc. liefert grüne Farben, erstere das Kaisergrün, letztere den Grünspan. Auch als Arzneimittel wird das K. sowohl äußerlich als innerlich angewendet.


Kupferdruck, das Abdrucken einer vom Kupferstecher bearbeiteten Platte auf Papier, geschieht durch eine eigene K.presse, die aus 2 über einander liegenden, in einem Gestell befestigten Walzen besteht, deren obere durch Schrauben nach Bedürfniß verschieden zu stellen ist. Zwischen den Walzen hefindet

sind sie in Deutschland zahlreich u. haben in Frankreich, England, der Schweiz, Nordamerika etc. Nachahmung gefunden. Geben Privaten von mäßigem Vermögen Gelegenheit Kunstwerke zu erwerben u. den Künstlern solche abzusetzen.


Kunstverständige, vom Richter beigezogene Experten, Sachverständige.


Kunth, Karl Sigismund, einer der berühmtesten Botaniker, geb. 1788 zu Leipzig, erhielt eine Anstellung bei der Seehandlung in Berlin, wo er durch Unterstützung A. v. Humboldts in den Stand gesetzt wurde, an der Universität daselbst sich dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Schrieb daselbst eine „Flora Berolinensis“, Berlin 1813 (2. Aufl. 1838), ging 1813 nach Paris zu Bearbeitung der von Humboldt und Bonpland gesammelten Herbarien, gab mehre sehr umfassende und wichtige botanische Werke heraus, darunter die „Nova genera et species plantarum“, 7 Bde., Paris 1815–25, die „Monographien über die Mimosen“, Paris 1819 etc., kehrte 1819 nach Berlin zurück, ward Professor der Botanik und Vicedirector des botanischen Gartens, 1829 Mitglied der Akademie und st. 1850. „Handbuch der Botanik“, Berl. 1831; „Lehrbuch der Botanik“, Berlin 1847. Sein großes Werk: „Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum“, Bd. 1–5, Stuttg. 1833–50, ist unvollendet.


Kuntz, Karl, ausgezeichneter Thier- und Landschaftsmaler, geb. 1770 zu Mannheim, gest. 1830 zu Karlsruhe als Hofmaler u. Galeriedirector. Auch sein Sohn, Rudolf K., geb. zu Karlsruhe 1797, erwarb sich großen Ruf als Pferdezeichner und Lithograph durch seine „Abbildungen sämmtlicher Pferderacen“, Karlsruhe 1827–32.


Kunzen, Friedr. Ludwig Emil, Componist, geb. 1761 zu Lübeck, gest. 1817 als königl. Kapellmeister in Kopenhagen. Von seinen Opern wurde besonders das „Fest der Winzer“ mit Beifall aufgenommen; außerdem schrieb er Cantaten, Oratorien und Lieder.


Kupetzky, Joh., berühmter Porträtmaler, geb. 1667 zu Pesing an der ungar. Gränze, bildete sich in Wien, später in Italien, wo er 22 Jahre verweilte. Nach Wien zurückgekehrt malte er die Bildnisse der kaiserl. Familie; st. 1740 zu Nürnberg.


Kupfer (cuprum, venus), ein seit den ältesten Zeiten bekanntes unedles, dehnbares, schweres Metall, nach der Insel Cypern benannt. Es kommt in der Natur gediegen, als kohlensaures K.oxydul, als kohlensaures K.oxyd im Malachit u. K.lasur; als kieselsaures im Kieselmalachit; als salzsaures im Atakamit; als phosphorsaures im Oliven- und Phosphormalachit; als arseniksaures im Crinit und im Oliven- und Linsenerz; sodann mit Schwefel und Eisen verbunden als K. kies und Bund-K.erz, wie auch noch in Verbindung mit anderen Schwefelmetallen vor. Das gediegene K. findet sich theils krystallisirt, theils in moos-, draht- oder astförmigen Gestalten, auch in Platten, derb, eingesprengt, in eckigen Stücken, Körnern u. als Anflug, im Grund-, Uebergangs- u. Zechsteingebirge; in besonders großen Massen – bis zu 2000 Pfd. – wurde es am obern See in Nordamerika gefunden. Die schönsten u. größten Malachite kommen am Ural vor. Im J. 1835 wurde zu Nischney-Tazil eine Malachitmasse von 14000 russ. Pfdn. an den Tag gefördert. Die ausgezeichnetsten Krystalle der K.lasuren kommen von Chessy bei Lyon; andere schöne Abänderungen aus Ungarn, dem Banat, Schlesien, Sibirien, Tyrol u. dem Schwarzwalde. Das geschmolzene K. ist sehr hart, elastisch und hat ein spec. Gewicht von 8,92. Seine vielfache Verwendung zu Geräthen, Münzen, zum Decken der Dächer etc. ist bekannt. Seine Verbindung mit Arseniksäure, mit Essigsäure etc. liefert grüne Farben, erstere das Kaisergrün, letztere den Grünspan. Auch als Arzneimittel wird das K. sowohl äußerlich als innerlich angewendet.


Kupferdruck, das Abdrucken einer vom Kupferstecher bearbeiteten Platte auf Papier, geschieht durch eine eigene K.presse, die aus 2 über einander liegenden, in einem Gestell befestigten Walzen besteht, deren obere durch Schrauben nach Bedürfniß verschieden zu stellen ist. Zwischen den Walzen hefindet

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[674/0675] sind sie in Deutschland zahlreich u. haben in Frankreich, England, der Schweiz, Nordamerika etc. Nachahmung gefunden. Geben Privaten von mäßigem Vermögen Gelegenheit Kunstwerke zu erwerben u. den Künstlern solche abzusetzen. Kunstverständige, vom Richter beigezogene Experten, Sachverständige. Kunth, Karl Sigismund, einer der berühmtesten Botaniker, geb. 1788 zu Leipzig, erhielt eine Anstellung bei der Seehandlung in Berlin, wo er durch Unterstützung A. v. Humboldts in den Stand gesetzt wurde, an der Universität daselbst sich dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Schrieb daselbst eine „Flora Berolinensis“, Berlin 1813 (2. Aufl. 1838), ging 1813 nach Paris zu Bearbeitung der von Humboldt und Bonpland gesammelten Herbarien, gab mehre sehr umfassende und wichtige botanische Werke heraus, darunter die „Nova genera et species plantarum“, 7 Bde., Paris 1815–25, die „Monographien über die Mimosen“, Paris 1819 etc., kehrte 1819 nach Berlin zurück, ward Professor der Botanik und Vicedirector des botanischen Gartens, 1829 Mitglied der Akademie und st. 1850. „Handbuch der Botanik“, Berl. 1831; „Lehrbuch der Botanik“, Berlin 1847. Sein großes Werk: „Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum“, Bd. 1–5, Stuttg. 1833–50, ist unvollendet. Kuntz, Karl, ausgezeichneter Thier- und Landschaftsmaler, geb. 1770 zu Mannheim, gest. 1830 zu Karlsruhe als Hofmaler u. Galeriedirector. Auch sein Sohn, Rudolf K., geb. zu Karlsruhe 1797, erwarb sich großen Ruf als Pferdezeichner und Lithograph durch seine „Abbildungen sämmtlicher Pferderacen“, Karlsruhe 1827–32. Kunzen, Friedr. Ludwig Emil, Componist, geb. 1761 zu Lübeck, gest. 1817 als königl. Kapellmeister in Kopenhagen. Von seinen Opern wurde besonders das „Fest der Winzer“ mit Beifall aufgenommen; außerdem schrieb er Cantaten, Oratorien und Lieder. Kupetzky, Joh., berühmter Porträtmaler, geb. 1667 zu Pesing an der ungar. Gränze, bildete sich in Wien, später in Italien, wo er 22 Jahre verweilte. Nach Wien zurückgekehrt malte er die Bildnisse der kaiserl. Familie; st. 1740 zu Nürnberg. Kupfer (cuprum, venus), ein seit den ältesten Zeiten bekanntes unedles, dehnbares, schweres Metall, nach der Insel Cypern benannt. Es kommt in der Natur gediegen, als kohlensaures K.oxydul, als kohlensaures K.oxyd im Malachit u. K.lasur; als kieselsaures im Kieselmalachit; als salzsaures im Atakamit; als phosphorsaures im Oliven- und Phosphormalachit; als arseniksaures im Crinit und im Oliven- und Linsenerz; sodann mit Schwefel und Eisen verbunden als K. kies und Bund-K.erz, wie auch noch in Verbindung mit anderen Schwefelmetallen vor. Das gediegene K. findet sich theils krystallisirt, theils in moos-, draht- oder astförmigen Gestalten, auch in Platten, derb, eingesprengt, in eckigen Stücken, Körnern u. als Anflug, im Grund-, Uebergangs- u. Zechsteingebirge; in besonders großen Massen – bis zu 2000 Pfd. – wurde es am obern See in Nordamerika gefunden. Die schönsten u. größten Malachite kommen am Ural vor. Im J. 1835 wurde zu Nischney-Tazil eine Malachitmasse von 14000 russ. Pfdn. an den Tag gefördert. Die ausgezeichnetsten Krystalle der K.lasuren kommen von Chessy bei Lyon; andere schöne Abänderungen aus Ungarn, dem Banat, Schlesien, Sibirien, Tyrol u. dem Schwarzwalde. Das geschmolzene K. ist sehr hart, elastisch und hat ein spec. Gewicht von 8,92. Seine vielfache Verwendung zu Geräthen, Münzen, zum Decken der Dächer etc. ist bekannt. Seine Verbindung mit Arseniksäure, mit Essigsäure etc. liefert grüne Farben, erstere das Kaisergrün, letztere den Grünspan. Auch als Arzneimittel wird das K. sowohl äußerlich als innerlich angewendet. Kupferdruck, das Abdrucken einer vom Kupferstecher bearbeiteten Platte auf Papier, geschieht durch eine eigene K.presse, die aus 2 über einander liegenden, in einem Gestell befestigten Walzen besteht, deren obere durch Schrauben nach Bedürfniß verschieden zu stellen ist. Zwischen den Walzen hefindet

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/675>, abgerufen am 24.11.2024.