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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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aus der altsyrischen hervorgegangene arab. Schrift, später durch das Neskisch, eine bequemere Cursivschrift, verdrängt; k. Münzen, Münzen der Khalifen mit k.r S., meistens nach dem byzantinischen Münzfuße ausgeprägt.


Kufstein, Kuefstein, tyrol. Stadt am Inn unweit der bayer. Gränze mit 1500 E. u. der Felsenfestung Geroldseck oder Josephsburg.


Kugel, in der Geometrie ein runder Körper, bei dem alle Punkte der Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkte entfernt sind. Eine gerade Linie von irgend einem Punkte der Oberfläche bis zum Mittelpunkt heißt ein Halbmesser oder Radius; geht sie bis zum entgegengesetzten Punkte der Oberfläche, so heißt sie Durchmesser. Wird die K. von einer Ebene durchschnitten, so bildet der Durchschnitt einen Kreis, der um so größer ist, je näher der Durchschnitt dem Mittelpunkte zu liegt; geht er durch diesen selber, so entsteht ein größter Kreis. Die Endpunkte eines auf der Ebene eines größten Kreises senkrecht stehenden Durchmessers heißen die Pole des größten Kreises. Der zwischen 2 parallelen K.kreisen enthaltene Theil der K. heißt Segment, auch Zone. Den Inhalt der Oberfläche einer K. erhält man, wenn man den Umfang eines größten Kreises 4mal nimmt; den Inhalt der K. selber, wenn man den Würfel des Durchmessers mit der Ludolf'schen Zahl (= 3,1415926535) multiplicirt u. das Produkt durch 6 dividirt.


Kugler, Franz Theodor, Kunsthistoriker u. Dichter, geb. 1808 zu Stettin, Professor in Berlin, Geh. Reg.-Rath und vortragender Rath im Ministerium. Allgemein bekannt sind seine "Geschichte der Malerei", "Handbuch der Kunstgeschichte", "Geschichte der Baukunst", weniger seine Dramen u. belletristischen Schriften; hat sich auch an einer Geschichte Friedrichs II. versucht.


Kuguar, Puma (Felis concolor), zur Gattung der Katzen gehöriges Raubthier, das den größten Theil Amerikas von Canada bis Paraguay bewohnt, gelbroth oder braun, jung mit kaum bemerklichen, dunkleren Flecken, bis zur Schwanzspitze 6' lang. Der K. tödtet mehr als er verzehrt, um das Blut zu saufen, größere Thiere fällt er selten an, den Menschen flieht er.


Kuh, Ephraim Moses, geb. 1731 zu Breslau, jüdischer Abkunft, Kaufmann, hatte dichterisches Talent und kam mit Lessing, Mendelssohn u. Ramler in Verbindung, verlor sein Vermögen durch Leichtsinn, wurde wahnsinnig und kaum genesen durch einen Schlag gelähmt; st. 1790. "Hinterlassene Werke", 2 Bde., Zürich 1792.


Kuhesse, auf eine bestimmte Anzahl Vieh fixirte Weiderechte, z. B. 1 Pferd zu 2 K.n, 7 Schafe od. Ziegen gleich 1 K. geschätzt.


Kuhländchen, 2 #M. großer Landstrich in dem Prerauer und Troppauer Kreise Mährens mit 30000 E., die eine eigene Mundart sprechen und eine vorzügliche Hornviehzucht treiben.


Kuhn, Johann, Dr. v., Dogmatiker, geb. am 20. Febr. 1806 zu Wäschenbeuern im württemberg. Oberamt Welzheim, studierte in Ellwangen, 1825-30 in Tübingen, erhielt 1831 die Priesterweihe und sofort einen Ruf an die neu errichtete kathol. Facultät zu Gießen. Alsdann wurde er Professor der Exegese zu Tübingen u. lehrt daselbst seit 1838 Dogmatik. Gediegene philosophische Bildung, große Verstandesschärfe und eine feine Dialectik sind die besondern Vorzüge der Schriften und Vorträge K.s, welcher 1848-50 auch in der württemberg. Ständekammer als conservatives Mitglied eine wichtige Rolle spielte. Sein Hauptwerk, eine "Kathol. Dogmatik", die 3 Bde. umfassen soll und deren erster zu Tübingen 1846-49 herauskam, ist noch nicht vollendet; weitere Schriften: "F. H. Jakobi und die Philosophie seiner Zeit", Mainz 1834; "Das Leben Jesu" wissenschaftlich bearbeitet, 1. Bd. Mainz 1838; "Ueber Wissen und Glauben", Tübg. 1839, dazu Arbeiten in die Tübinger theologische Quartalschrift, in das Kirchenlexikon von Wetzer u. Welte u. s. f.


Kuhpocke, Vaccine (variola vaccina), ist ein an den Eutern der Kühe vorkommender Ausschlag in verschiedener Form und zuweilen mit epidemischer Ausbreitung. Die ächte K. zeigt sich

aus der altsyrischen hervorgegangene arab. Schrift, später durch das Neskisch, eine bequemere Cursivschrift, verdrängt; k. Münzen, Münzen der Khalifen mit k.r S., meistens nach dem byzantinischen Münzfuße ausgeprägt.


Kufstein, Kuefstein, tyrol. Stadt am Inn unweit der bayer. Gränze mit 1500 E. u. der Felsenfestung Geroldseck oder Josephsburg.


Kugel, in der Geometrie ein runder Körper, bei dem alle Punkte der Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkte entfernt sind. Eine gerade Linie von irgend einem Punkte der Oberfläche bis zum Mittelpunkt heißt ein Halbmesser oder Radius; geht sie bis zum entgegengesetzten Punkte der Oberfläche, so heißt sie Durchmesser. Wird die K. von einer Ebene durchschnitten, so bildet der Durchschnitt einen Kreis, der um so größer ist, je näher der Durchschnitt dem Mittelpunkte zu liegt; geht er durch diesen selber, so entsteht ein größter Kreis. Die Endpunkte eines auf der Ebene eines größten Kreises senkrecht stehenden Durchmessers heißen die Pole des größten Kreises. Der zwischen 2 parallelen K.kreisen enthaltene Theil der K. heißt Segment, auch Zone. Den Inhalt der Oberfläche einer K. erhält man, wenn man den Umfang eines größten Kreises 4mal nimmt; den Inhalt der K. selber, wenn man den Würfel des Durchmessers mit der Ludolfʼschen Zahl (= 3,1415926535) multiplicirt u. das Produkt durch 6 dividirt.


Kugler, Franz Theodor, Kunsthistoriker u. Dichter, geb. 1808 zu Stettin, Professor in Berlin, Geh. Reg.-Rath und vortragender Rath im Ministerium. Allgemein bekannt sind seine „Geschichte der Malerei“, „Handbuch der Kunstgeschichte“, „Geschichte der Baukunst“, weniger seine Dramen u. belletristischen Schriften; hat sich auch an einer Geschichte Friedrichs II. versucht.


Kuguar, Puma (Felis concolor), zur Gattung der Katzen gehöriges Raubthier, das den größten Theil Amerikas von Canada bis Paraguay bewohnt, gelbroth oder braun, jung mit kaum bemerklichen, dunkleren Flecken, bis zur Schwanzspitze 6' lang. Der K. tödtet mehr als er verzehrt, um das Blut zu saufen, größere Thiere fällt er selten an, den Menschen flieht er.


Kuh, Ephraim Moses, geb. 1731 zu Breslau, jüdischer Abkunft, Kaufmann, hatte dichterisches Talent und kam mit Lessing, Mendelssohn u. Ramler in Verbindung, verlor sein Vermögen durch Leichtsinn, wurde wahnsinnig und kaum genesen durch einen Schlag gelähmt; st. 1790. „Hinterlassene Werke“, 2 Bde., Zürich 1792.


Kuhesse, auf eine bestimmte Anzahl Vieh fixirte Weiderechte, z. B. 1 Pferd zu 2 K.n, 7 Schafe od. Ziegen gleich 1 K. geschätzt.


Kuhländchen, 2 □M. großer Landstrich in dem Prerauer und Troppauer Kreise Mährens mit 30000 E., die eine eigene Mundart sprechen und eine vorzügliche Hornviehzucht treiben.


Kuhn, Johann, Dr. v., Dogmatiker, geb. am 20. Febr. 1806 zu Wäschenbeuern im württemberg. Oberamt Welzheim, studierte in Ellwangen, 1825–30 in Tübingen, erhielt 1831 die Priesterweihe und sofort einen Ruf an die neu errichtete kathol. Facultät zu Gießen. Alsdann wurde er Professor der Exegese zu Tübingen u. lehrt daselbst seit 1838 Dogmatik. Gediegene philosophische Bildung, große Verstandesschärfe und eine feine Dialectik sind die besondern Vorzüge der Schriften und Vorträge K.s, welcher 1848–50 auch in der württemberg. Ständekammer als conservatives Mitglied eine wichtige Rolle spielte. Sein Hauptwerk, eine „Kathol. Dogmatik“, die 3 Bde. umfassen soll und deren erster zu Tübingen 1846–49 herauskam, ist noch nicht vollendet; weitere Schriften: „F. H. Jakobi und die Philosophie seiner Zeit“, Mainz 1834; „Das Leben Jesu“ wissenschaftlich bearbeitet, 1. Bd. Mainz 1838; „Ueber Wissen und Glauben“, Tübg. 1839, dazu Arbeiten in die Tübinger theologische Quartalschrift, in das Kirchenlexikon von Wetzer u. Welte u. s. f.


Kuhpocke, Vaccine (variola vaccina), ist ein an den Eutern der Kühe vorkommender Ausschlag in verschiedener Form und zuweilen mit epidemischer Ausbreitung. Die ächte K. zeigt sich

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[671/0672] aus der altsyrischen hervorgegangene arab. Schrift, später durch das Neskisch, eine bequemere Cursivschrift, verdrängt; k. Münzen, Münzen der Khalifen mit k.r S., meistens nach dem byzantinischen Münzfuße ausgeprägt. Kufstein, Kuefstein, tyrol. Stadt am Inn unweit der bayer. Gränze mit 1500 E. u. der Felsenfestung Geroldseck oder Josephsburg. Kugel, in der Geometrie ein runder Körper, bei dem alle Punkte der Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkte entfernt sind. Eine gerade Linie von irgend einem Punkte der Oberfläche bis zum Mittelpunkt heißt ein Halbmesser oder Radius; geht sie bis zum entgegengesetzten Punkte der Oberfläche, so heißt sie Durchmesser. Wird die K. von einer Ebene durchschnitten, so bildet der Durchschnitt einen Kreis, der um so größer ist, je näher der Durchschnitt dem Mittelpunkte zu liegt; geht er durch diesen selber, so entsteht ein größter Kreis. Die Endpunkte eines auf der Ebene eines größten Kreises senkrecht stehenden Durchmessers heißen die Pole des größten Kreises. Der zwischen 2 parallelen K.kreisen enthaltene Theil der K. heißt Segment, auch Zone. Den Inhalt der Oberfläche einer K. erhält man, wenn man den Umfang eines größten Kreises 4mal nimmt; den Inhalt der K. selber, wenn man den Würfel des Durchmessers mit der Ludolfʼschen Zahl (= 3,1415926535) multiplicirt u. das Produkt durch 6 dividirt. Kugler, Franz Theodor, Kunsthistoriker u. Dichter, geb. 1808 zu Stettin, Professor in Berlin, Geh. Reg.-Rath und vortragender Rath im Ministerium. Allgemein bekannt sind seine „Geschichte der Malerei“, „Handbuch der Kunstgeschichte“, „Geschichte der Baukunst“, weniger seine Dramen u. belletristischen Schriften; hat sich auch an einer Geschichte Friedrichs II. versucht. Kuguar, Puma (Felis concolor), zur Gattung der Katzen gehöriges Raubthier, das den größten Theil Amerikas von Canada bis Paraguay bewohnt, gelbroth oder braun, jung mit kaum bemerklichen, dunkleren Flecken, bis zur Schwanzspitze 6' lang. Der K. tödtet mehr als er verzehrt, um das Blut zu saufen, größere Thiere fällt er selten an, den Menschen flieht er. Kuh, Ephraim Moses, geb. 1731 zu Breslau, jüdischer Abkunft, Kaufmann, hatte dichterisches Talent und kam mit Lessing, Mendelssohn u. Ramler in Verbindung, verlor sein Vermögen durch Leichtsinn, wurde wahnsinnig und kaum genesen durch einen Schlag gelähmt; st. 1790. „Hinterlassene Werke“, 2 Bde., Zürich 1792. Kuhesse, auf eine bestimmte Anzahl Vieh fixirte Weiderechte, z. B. 1 Pferd zu 2 K.n, 7 Schafe od. Ziegen gleich 1 K. geschätzt. Kuhländchen, 2 □M. großer Landstrich in dem Prerauer und Troppauer Kreise Mährens mit 30000 E., die eine eigene Mundart sprechen und eine vorzügliche Hornviehzucht treiben. Kuhn, Johann, Dr. v., Dogmatiker, geb. am 20. Febr. 1806 zu Wäschenbeuern im württemberg. Oberamt Welzheim, studierte in Ellwangen, 1825–30 in Tübingen, erhielt 1831 die Priesterweihe und sofort einen Ruf an die neu errichtete kathol. Facultät zu Gießen. Alsdann wurde er Professor der Exegese zu Tübingen u. lehrt daselbst seit 1838 Dogmatik. Gediegene philosophische Bildung, große Verstandesschärfe und eine feine Dialectik sind die besondern Vorzüge der Schriften und Vorträge K.s, welcher 1848–50 auch in der württemberg. Ständekammer als conservatives Mitglied eine wichtige Rolle spielte. Sein Hauptwerk, eine „Kathol. Dogmatik“, die 3 Bde. umfassen soll und deren erster zu Tübingen 1846–49 herauskam, ist noch nicht vollendet; weitere Schriften: „F. H. Jakobi und die Philosophie seiner Zeit“, Mainz 1834; „Das Leben Jesu“ wissenschaftlich bearbeitet, 1. Bd. Mainz 1838; „Ueber Wissen und Glauben“, Tübg. 1839, dazu Arbeiten in die Tübinger theologische Quartalschrift, in das Kirchenlexikon von Wetzer u. Welte u. s. f. Kuhpocke, Vaccine (variola vaccina), ist ein an den Eutern der Kühe vorkommender Ausschlag in verschiedener Form und zuweilen mit epidemischer Ausbreitung. Die ächte K. zeigt sich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/672>, abgerufen am 24.11.2024.