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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Kronstadt, der erste unter den russ. Hafenplätzen, liegt auf einer Felseninsel der Newamündung gegenüber, 51/2 M. von Petersburg, ist sehr stark befestigt, überdies durch das Fort und Kronslot u. starke Batterien auf den kleinen Nebeninseln vertheidigt, hat 3 Häfen, darunter einen eigenen Handelshafen, alle Anstalten für Flottenbau und Flottenausrüstung, 60000 E., die von Handel, Schiffahrt etc. leben; K. ist der Hafen für Petersburg, indem die größeren Schiffe nicht die Newa hinauf können u. deßwegen in K. umladen müssen.


Kroog, in Marschländern ein der See abgewonnenes und mit einem Erdwalle umgebenes Stück Land.


Kropf (ingluvies), bei einigen Vögeln die sackartige Erweiterung der Speiseröhre, in welcher das Futter erweicht wird, bevor es in den Magen gelangt. - K. (struma), Halsgeschwulst, entweder Gefäß-K., entstehend durch die Ausdehnung der in die Schilddrüse sich verzweigenden Gefäße, oder lymphatischer K., durch Ausschwitzung wässeriger oder geronnener Stoffe in das Gewebe der Drüse; er heißt Cysten-K., wenn er kugelrunde Bälge bildet; der krebsartige K. ist eine harte Geschwulst der Drüse. Die Ursachen des K.es sucht man in heftigem Husten, Schreien, Tragen auf dem Kopfe, regelmäßiges Trinken von kalkhaltigem Wasser u. s. w.; das gewöhnlichste Mittel ist Jod, äußerlich angewandt.


Kropfgans, s. Pelikan.


Krore, s. Lack (Rupien).


Krosno, österr. Stadt im Reg.-Bez. Krakau, mit 2900 E., lebhaften Jahrmärkten, Weinhandel.


Krossen, preuß. Stadt am Einfluß des Bobers in die Oder, mit 7500 E., Wollewaarenfabrikation.


Krotoschin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen, Hauptort des dem Fürsten von Thurn u. Taxis gehörigen Fürstenthums mit 9000 E., Tuchfabrikation, Gerberei, Wollhandel.


Krüdener, Juliane Freifrau v., geb. 1766 zu Riga, Tochter des Barons v. Vietinghoff, 14jährig mit dem Freiherrn von K. vermählt aber bald geschieden, lebte dem Vergnügen ergeben zu Riga, Petersburg, Paris etc. und erwarb sich durch den Roman "Valerie" (1804, Paris) literarischen Ruf. Allmälig wurde sie schwärmerische Pietistin, traf 1813 den Kaiser Alexander zu Heilbronn und begleitete ihn nach Paris, versuchte sich im Wahrsagen u. dgl., bis er sie weg schickte; seit 1815 wirkte sie auf die niederen Volksklassen, verursachte in der Schweiz und in Baden große Spektakel, kam mit der Polizei in Berührung, wurde nirgends mehr geduldet u. mußte endlich nach Rußland zurück; sie st. 1824 in der Krim.


Krüger, Ephraim Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1756 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Professor. Beste Arbeiten die Blätter zu Beckers "Augusteum".


Krüger, Franz, berühmter Maler, geb. 1796 in Anhalt-Dessau, bildete sich ohne Anleitung durch eigenes Studium, und erwarb sich in Darstellung von Thieren, Jagd- und Kriegsscenen, ebenso im Porträtiren bald eine anerkannte Meisterschaft. 1825 wurde er Hofmaler und Professor in Berlin und Mitglied der Akademie der Künste. Zu seinen besten Leistungen gehören das Bild König Friedrich Wilhelms IV. zu Pferde mit Gefolge und eine großartige Darstellung der Huldigung d. J. 1840.


Krümmungsbogen, derjenige Theil der Erdkugel, bis zu welchem der physische Horizont reicht; Krümmungskreis, in der Geometrie Kreis von gleicher Krümmung wie der gegebene Punkt einer Curve.


Krünitz, geb. 1728 zu Berlin, Privatgelehrter, gest. 1796, Verfasser eines ökonomisch-technischen Lexikons, gut nach Quellen bearbeitet, aber sehr weitläufig; K. st. an dem Artikel: Leiche. Nach seinem Tode von den Gebrüdern Flörke, hierauf von Korth u. K. O. Hoffmann fortgesetzt ist das Lexikon 1854 mit dem 224. Bde. bis zum V gediehen.


Krues, Getreidemaß in Emden = 6611/12 Par. Kubikzoll.


Krug, Wilh. Traugott, protestant. Theolog und Philosoph, geb. 1770 zu Radis bei Wittenberg, lehrte seit 1794 an der Universität Wittenberg, durfte jedoch keine theologischen Vorlesungen halten und kam durch seine philosophischen


Kronstadt, der erste unter den russ. Hafenplätzen, liegt auf einer Felseninsel der Newamündung gegenüber, 51/2 M. von Petersburg, ist sehr stark befestigt, überdies durch das Fort und Kronslot u. starke Batterien auf den kleinen Nebeninseln vertheidigt, hat 3 Häfen, darunter einen eigenen Handelshafen, alle Anstalten für Flottenbau und Flottenausrüstung, 60000 E., die von Handel, Schiffahrt etc. leben; K. ist der Hafen für Petersburg, indem die größeren Schiffe nicht die Newa hinauf können u. deßwegen in K. umladen müssen.


Kroog, in Marschländern ein der See abgewonnenes und mit einem Erdwalle umgebenes Stück Land.


Kropf (ingluvies), bei einigen Vögeln die sackartige Erweiterung der Speiseröhre, in welcher das Futter erweicht wird, bevor es in den Magen gelangt. – K. (struma), Halsgeschwulst, entweder Gefäß-K., entstehend durch die Ausdehnung der in die Schilddrüse sich verzweigenden Gefäße, oder lymphatischer K., durch Ausschwitzung wässeriger oder geronnener Stoffe in das Gewebe der Drüse; er heißt Cysten-K., wenn er kugelrunde Bälge bildet; der krebsartige K. ist eine harte Geschwulst der Drüse. Die Ursachen des K.es sucht man in heftigem Husten, Schreien, Tragen auf dem Kopfe, regelmäßiges Trinken von kalkhaltigem Wasser u. s. w.; das gewöhnlichste Mittel ist Jod, äußerlich angewandt.


Kropfgans, s. Pelikan.


Krore, s. Lack (Rupien).


Krosno, österr. Stadt im Reg.-Bez. Krakau, mit 2900 E., lebhaften Jahrmärkten, Weinhandel.


Krossen, preuß. Stadt am Einfluß des Bobers in die Oder, mit 7500 E., Wollewaarenfabrikation.


Krotoschin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen, Hauptort des dem Fürsten von Thurn u. Taxis gehörigen Fürstenthums mit 9000 E., Tuchfabrikation, Gerberei, Wollhandel.


Krüdener, Juliane Freifrau v., geb. 1766 zu Riga, Tochter des Barons v. Vietinghoff, 14jährig mit dem Freiherrn von K. vermählt aber bald geschieden, lebte dem Vergnügen ergeben zu Riga, Petersburg, Paris etc. und erwarb sich durch den Roman „Valérie“ (1804, Paris) literarischen Ruf. Allmälig wurde sie schwärmerische Pietistin, traf 1813 den Kaiser Alexander zu Heilbronn und begleitete ihn nach Paris, versuchte sich im Wahrsagen u. dgl., bis er sie weg schickte; seit 1815 wirkte sie auf die niederen Volksklassen, verursachte in der Schweiz und in Baden große Spektakel, kam mit der Polizei in Berührung, wurde nirgends mehr geduldet u. mußte endlich nach Rußland zurück; sie st. 1824 in der Krim.


Krüger, Ephraim Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1756 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Professor. Beste Arbeiten die Blätter zu Beckers „Augusteum“.


Krüger, Franz, berühmter Maler, geb. 1796 in Anhalt-Dessau, bildete sich ohne Anleitung durch eigenes Studium, und erwarb sich in Darstellung von Thieren, Jagd- und Kriegsscenen, ebenso im Porträtiren bald eine anerkannte Meisterschaft. 1825 wurde er Hofmaler und Professor in Berlin und Mitglied der Akademie der Künste. Zu seinen besten Leistungen gehören das Bild König Friedrich Wilhelms IV. zu Pferde mit Gefolge und eine großartige Darstellung der Huldigung d. J. 1840.


Krümmungsbogen, derjenige Theil der Erdkugel, bis zu welchem der physische Horizont reicht; Krümmungskreis, in der Geometrie Kreis von gleicher Krümmung wie der gegebene Punkt einer Curve.


Krünitz, geb. 1728 zu Berlin, Privatgelehrter, gest. 1796, Verfasser eines ökonomisch-technischen Lexikons, gut nach Quellen bearbeitet, aber sehr weitläufig; K. st. an dem Artikel: Leiche. Nach seinem Tode von den Gebrüdern Flörke, hierauf von Korth u. K. O. Hoffmann fortgesetzt ist das Lexikon 1854 mit dem 224. Bde. bis zum V gediehen.


Krues, Getreidemaß in Emden = 6611/12 Par. Kubikzoll.


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[666/0667] Kronstadt, der erste unter den russ. Hafenplätzen, liegt auf einer Felseninsel der Newamündung gegenüber, 51/2 M. von Petersburg, ist sehr stark befestigt, überdies durch das Fort und Kronslot u. starke Batterien auf den kleinen Nebeninseln vertheidigt, hat 3 Häfen, darunter einen eigenen Handelshafen, alle Anstalten für Flottenbau und Flottenausrüstung, 60000 E., die von Handel, Schiffahrt etc. leben; K. ist der Hafen für Petersburg, indem die größeren Schiffe nicht die Newa hinauf können u. deßwegen in K. umladen müssen. Kroog, in Marschländern ein der See abgewonnenes und mit einem Erdwalle umgebenes Stück Land. Kropf (ingluvies), bei einigen Vögeln die sackartige Erweiterung der Speiseröhre, in welcher das Futter erweicht wird, bevor es in den Magen gelangt. – K. (struma), Halsgeschwulst, entweder Gefäß-K., entstehend durch die Ausdehnung der in die Schilddrüse sich verzweigenden Gefäße, oder lymphatischer K., durch Ausschwitzung wässeriger oder geronnener Stoffe in das Gewebe der Drüse; er heißt Cysten-K., wenn er kugelrunde Bälge bildet; der krebsartige K. ist eine harte Geschwulst der Drüse. Die Ursachen des K.es sucht man in heftigem Husten, Schreien, Tragen auf dem Kopfe, regelmäßiges Trinken von kalkhaltigem Wasser u. s. w.; das gewöhnlichste Mittel ist Jod, äußerlich angewandt. Kropfgans, s. Pelikan. Krore, s. Lack (Rupien). Krosno, österr. Stadt im Reg.-Bez. Krakau, mit 2900 E., lebhaften Jahrmärkten, Weinhandel. Krossen, preuß. Stadt am Einfluß des Bobers in die Oder, mit 7500 E., Wollewaarenfabrikation. Krotoschin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen, Hauptort des dem Fürsten von Thurn u. Taxis gehörigen Fürstenthums mit 9000 E., Tuchfabrikation, Gerberei, Wollhandel. Krüdener, Juliane Freifrau v., geb. 1766 zu Riga, Tochter des Barons v. Vietinghoff, 14jährig mit dem Freiherrn von K. vermählt aber bald geschieden, lebte dem Vergnügen ergeben zu Riga, Petersburg, Paris etc. und erwarb sich durch den Roman „Valérie“ (1804, Paris) literarischen Ruf. Allmälig wurde sie schwärmerische Pietistin, traf 1813 den Kaiser Alexander zu Heilbronn und begleitete ihn nach Paris, versuchte sich im Wahrsagen u. dgl., bis er sie weg schickte; seit 1815 wirkte sie auf die niederen Volksklassen, verursachte in der Schweiz und in Baden große Spektakel, kam mit der Polizei in Berührung, wurde nirgends mehr geduldet u. mußte endlich nach Rußland zurück; sie st. 1824 in der Krim. Krüger, Ephraim Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1756 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Professor. Beste Arbeiten die Blätter zu Beckers „Augusteum“. Krüger, Franz, berühmter Maler, geb. 1796 in Anhalt-Dessau, bildete sich ohne Anleitung durch eigenes Studium, und erwarb sich in Darstellung von Thieren, Jagd- und Kriegsscenen, ebenso im Porträtiren bald eine anerkannte Meisterschaft. 1825 wurde er Hofmaler und Professor in Berlin und Mitglied der Akademie der Künste. Zu seinen besten Leistungen gehören das Bild König Friedrich Wilhelms IV. zu Pferde mit Gefolge und eine großartige Darstellung der Huldigung d. J. 1840. Krümmungsbogen, derjenige Theil der Erdkugel, bis zu welchem der physische Horizont reicht; Krümmungskreis, in der Geometrie Kreis von gleicher Krümmung wie der gegebene Punkt einer Curve. Krünitz, geb. 1728 zu Berlin, Privatgelehrter, gest. 1796, Verfasser eines ökonomisch-technischen Lexikons, gut nach Quellen bearbeitet, aber sehr weitläufig; K. st. an dem Artikel: Leiche. Nach seinem Tode von den Gebrüdern Flörke, hierauf von Korth u. K. O. Hoffmann fortgesetzt ist das Lexikon 1854 mit dem 224. Bde. bis zum V gediehen. Krues, Getreidemaß in Emden = 6611/12 Par. Kubikzoll. Krug, Wilh. Traugott, protestant. Theolog und Philosoph, geb. 1770 zu Radis bei Wittenberg, lehrte seit 1794 an der Universität Wittenberg, durfte jedoch keine theologischen Vorlesungen halten und kam durch seine philosophischen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/667>, abgerufen am 23.11.2024.