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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zu Genf. Er componirte Concerte etc. für Violine u. verschiedene Opern.


Kreutzer, Konradin, beliebter Componist, geb. 1782 zu Mößkirch in Baden, war nach einander Kapellmeister in Stuttgart, Donaueschingen, Wien, zuletzt in Riga, wo er 1849 st. Zuerst machte er sich durch seine lieblichen Compositionen Uhland'scher Lieder bekannt, reiste dann als Klavierspieler, componirte auch für das Klavier, später ausschließlich Opern, deren bekannteste "Libussa" und das "Nachtlager von Granada" sind.


Kreuz, bei den Orientalen sehr frühe Werkzeug der Todesstrafe und zwar der schmerzhaftesten und schimpflichsten, ging von den Persern zu den Griechen und von diesen zu den Römern über; Constantin d. Gr. schaffte sie ab. Das K. war entweder wie das jetzige gestaltet, oder glich dem lat. T, oder dem X (Andreas-K.), oder dem g (Antonius-K.). Seit der Gottmensch an demselben geblutet, ist es den Christen ein hl. Symbol, bezeichnet seitdem den Versöhnungstod Christi, ist das Zeichen des Leidens, aber auch des Sieges. - Das lat. K. hat kleinere, oberhalb der Mitte angebrachte Querarme, das griech. K. hat 4 gleichlange Arme. - In der Musik ist ein K. das Zeichen der Erhöhung um einen halben, 2 K. um einen ganzen Ton.


Kreuzbein, auch heil. Bein (os sacrum) genannt, ist mit dem Sitzbein das untere Ende der Wirbelsäule des Menschen. Es besteht aus 5 untereinander durch Knochenmasse verwachsenen Wirbeln. Zugleich bildet dasselbe die hintere Wand der Beckenhöhle. Seine Form ist die einer stumpfen Pyramide. Der obere Theil ist der breitere, auch ist derselbe convex nach vorwärts gekrümmt, während der untere Theil seine Convexität rückwärts hat. Der vordere obere Theil heißt auch das Vorgebirge (promontorium) und spielt beim weiblichen Becken während des Geburtsaktes eine große Rolle.


Kreuzbrüder, Kreuzträger, s. Flagellanten und Kreuzherren.


Kreuzburg, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln, mit königl. Schloß, Irrenanstalt, 4100 E., Wollen- und Leinenindustrie. - K., sachs.-weimar'sches Städtchen, mit 2600 E., Gypsbrüchen, Saline Wilhelmglücksbrunn.


Kreuzen, mit einem oder mehren Schiffen eine bestimmte Höhe auf der See halten, um z. B. einen Hafen, eine Küste zu blockiren, Schiffe aufzubringen, eine feindliche Flotte zu beobachten.


Kreuzer, süddeutsche Scheidemünze (ursprünglich mit einem Kreuze als Gepräge), seit dem 15. Jahrh. allgemein, 60 = 1 Gulden; wird in Kupfer oder Silber ausgeprägt.


Kreuzeserfindung, lat. festum inventionis sanctae crucis, Fest, welches seit Papst Gregors d. Gr. (590-604) Zeit jährlich am 3. Mai von der Kirche zum Andenken an die Auffindung des heil. Kreuzes gefeiert wird. Auf Veranlassung der Kaiserin Helena suchte man 326 das hl. Kreuz, fand dieses sammt den 2 Kreuzen der Schächer in einer Grube voll Unrath und fand das rechte Kreuz heraus, indem durch Berührung desselben eine Todtkranke in Gegenwart der Kaiserin u. einer großen Volksmenge plötzlich geheilt wurde. - Kreuzerhöhungsfest, lat. festum exaltationis crucis, Fest, das die Kirche am 14. Sept. jedes Jahres feiert zum Andenken daran, daß Kaiser Heraklius 629 das hl. Kreuz wieder nach Jerusalem u. an seine alte Stelle auf Golgatha (in der Heiliggrabkirche) brachte. Die Perser hatten 614 das hl. Kreuz von Jerusalem weggeschleppt u. in der Hoffnung auf ein hohes Lösegeld wohl aufgehoben, Heraklius schlug sie 627 und machte die Herausgabe des hl. Kreuzes zu einer der Friedensbedingungen.


Kreuzgewölbe, das, entsteht. wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden. Die Durchschnittslinien heißen Gratbogen, die entweder nur scharf ausgemauert od. mit Gesimsen verziert werden. Diese Gratbogen sind die Träger des Gewölbes, daher stark gearbeitet.


Kreuzherren, lat. cruciferi = Kreuzträger, allgemeiner Name der Mitglieder von geistlichen Orden, die das Kreuz zum Ordenszeichen erwählt hatten, somit der Deutschordensritter, Templer, Malteser u. s. f. Dann gab es einen besondern K.orden in mehren Congregationen, die fast alle in Palästina und

zu Genf. Er componirte Concerte etc. für Violine u. verschiedene Opern.


Kreutzer, Konradin, beliebter Componist, geb. 1782 zu Mößkirch in Baden, war nach einander Kapellmeister in Stuttgart, Donaueschingen, Wien, zuletzt in Riga, wo er 1849 st. Zuerst machte er sich durch seine lieblichen Compositionen Uhlandʼscher Lieder bekannt, reiste dann als Klavierspieler, componirte auch für das Klavier, später ausschließlich Opern, deren bekannteste „Libussa“ und das „Nachtlager von Granada“ sind.


Kreuz, bei den Orientalen sehr frühe Werkzeug der Todesstrafe und zwar der schmerzhaftesten und schimpflichsten, ging von den Persern zu den Griechen und von diesen zu den Römern über; Constantin d. Gr. schaffte sie ab. Das K. war entweder wie das jetzige gestaltet, oder glich dem lat. T, oder dem X (Andreas-K.), oder dem γ (Antonius-K.). Seit der Gottmensch an demselben geblutet, ist es den Christen ein hl. Symbol, bezeichnet seitdem den Versöhnungstod Christi, ist das Zeichen des Leidens, aber auch des Sieges. – Das lat. K. hat kleinere, oberhalb der Mitte angebrachte Querarme, das griech. K. hat 4 gleichlange Arme. – In der Musik ist ein K.♯ das Zeichen der Erhöhung um einen halben, 2 K.♯♯ um einen ganzen Ton.


Kreuzbein, auch heil. Bein (os sacrum) genannt, ist mit dem Sitzbein das untere Ende der Wirbelsäule des Menschen. Es besteht aus 5 untereinander durch Knochenmasse verwachsenen Wirbeln. Zugleich bildet dasselbe die hintere Wand der Beckenhöhle. Seine Form ist die einer stumpfen Pyramide. Der obere Theil ist der breitere, auch ist derselbe convex nach vorwärts gekrümmt, während der untere Theil seine Convexität rückwärts hat. Der vordere obere Theil heißt auch das Vorgebirge (promontorium) und spielt beim weiblichen Becken während des Geburtsaktes eine große Rolle.


Kreuzbrüder, Kreuzträger, s. Flagellanten und Kreuzherren.


Kreuzburg, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln, mit königl. Schloß, Irrenanstalt, 4100 E., Wollen- und Leinenindustrie. – K., sachs.-weimarʼsches Städtchen, mit 2600 E., Gypsbrüchen, Saline Wilhelmglücksbrunn.


Kreuzen, mit einem oder mehren Schiffen eine bestimmte Höhe auf der See halten, um z. B. einen Hafen, eine Küste zu blockiren, Schiffe aufzubringen, eine feindliche Flotte zu beobachten.


Kreuzer, süddeutsche Scheidemünze (ursprünglich mit einem Kreuze als Gepräge), seit dem 15. Jahrh. allgemein, 60 = 1 Gulden; wird in Kupfer oder Silber ausgeprägt.


Kreuzeserfindung, lat. festum inventionis sanctae crucis, Fest, welches seit Papst Gregors d. Gr. (590–604) Zeit jährlich am 3. Mai von der Kirche zum Andenken an die Auffindung des heil. Kreuzes gefeiert wird. Auf Veranlassung der Kaiserin Helena suchte man 326 das hl. Kreuz, fand dieses sammt den 2 Kreuzen der Schächer in einer Grube voll Unrath und fand das rechte Kreuz heraus, indem durch Berührung desselben eine Todtkranke in Gegenwart der Kaiserin u. einer großen Volksmenge plötzlich geheilt wurde. – Kreuzerhöhungsfest, lat. festum exaltationis crucis, Fest, das die Kirche am 14. Sept. jedes Jahres feiert zum Andenken daran, daß Kaiser Heraklius 629 das hl. Kreuz wieder nach Jerusalem u. an seine alte Stelle auf Golgatha (in der Heiliggrabkirche) brachte. Die Perser hatten 614 das hl. Kreuz von Jerusalem weggeschleppt u. in der Hoffnung auf ein hohes Lösegeld wohl aufgehoben, Heraklius schlug sie 627 und machte die Herausgabe des hl. Kreuzes zu einer der Friedensbedingungen.


Kreuzgewölbe, das, entsteht. wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden. Die Durchschnittslinien heißen Gratbogen, die entweder nur scharf ausgemauert od. mit Gesimsen verziert werden. Diese Gratbogen sind die Träger des Gewölbes, daher stark gearbeitet.


Kreuzherren, lat. cruciferi = Kreuzträger, allgemeiner Name der Mitglieder von geistlichen Orden, die das Kreuz zum Ordenszeichen erwählt hatten, somit der Deutschordensritter, Templer, Malteser u. s. f. Dann gab es einen besondern K.orden in mehren Congregationen, die fast alle in Palästina und

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[659/0660] zu Genf. Er componirte Concerte etc. für Violine u. verschiedene Opern. Kreutzer, Konradin, beliebter Componist, geb. 1782 zu Mößkirch in Baden, war nach einander Kapellmeister in Stuttgart, Donaueschingen, Wien, zuletzt in Riga, wo er 1849 st. Zuerst machte er sich durch seine lieblichen Compositionen Uhlandʼscher Lieder bekannt, reiste dann als Klavierspieler, componirte auch für das Klavier, später ausschließlich Opern, deren bekannteste „Libussa“ und das „Nachtlager von Granada“ sind. Kreuz, bei den Orientalen sehr frühe Werkzeug der Todesstrafe und zwar der schmerzhaftesten und schimpflichsten, ging von den Persern zu den Griechen und von diesen zu den Römern über; Constantin d. Gr. schaffte sie ab. Das K. war entweder wie das jetzige gestaltet, oder glich dem lat. T, oder dem X (Andreas-K.), oder dem γ (Antonius-K.). Seit der Gottmensch an demselben geblutet, ist es den Christen ein hl. Symbol, bezeichnet seitdem den Versöhnungstod Christi, ist das Zeichen des Leidens, aber auch des Sieges. – Das lat. K. hat kleinere, oberhalb der Mitte angebrachte Querarme, das griech. K. hat 4 gleichlange Arme. – In der Musik ist ein K.♯ das Zeichen der Erhöhung um einen halben, 2 K.♯♯ um einen ganzen Ton. Kreuzbein, auch heil. Bein (os sacrum) genannt, ist mit dem Sitzbein das untere Ende der Wirbelsäule des Menschen. Es besteht aus 5 untereinander durch Knochenmasse verwachsenen Wirbeln. Zugleich bildet dasselbe die hintere Wand der Beckenhöhle. Seine Form ist die einer stumpfen Pyramide. Der obere Theil ist der breitere, auch ist derselbe convex nach vorwärts gekrümmt, während der untere Theil seine Convexität rückwärts hat. Der vordere obere Theil heißt auch das Vorgebirge (promontorium) und spielt beim weiblichen Becken während des Geburtsaktes eine große Rolle. Kreuzbrüder, Kreuzträger, s. Flagellanten und Kreuzherren. Kreuzburg, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln, mit königl. Schloß, Irrenanstalt, 4100 E., Wollen- und Leinenindustrie. – K., sachs.-weimarʼsches Städtchen, mit 2600 E., Gypsbrüchen, Saline Wilhelmglücksbrunn. Kreuzen, mit einem oder mehren Schiffen eine bestimmte Höhe auf der See halten, um z. B. einen Hafen, eine Küste zu blockiren, Schiffe aufzubringen, eine feindliche Flotte zu beobachten. Kreuzer, süddeutsche Scheidemünze (ursprünglich mit einem Kreuze als Gepräge), seit dem 15. Jahrh. allgemein, 60 = 1 Gulden; wird in Kupfer oder Silber ausgeprägt. Kreuzeserfindung, lat. festum inventionis sanctae crucis, Fest, welches seit Papst Gregors d. Gr. (590–604) Zeit jährlich am 3. Mai von der Kirche zum Andenken an die Auffindung des heil. Kreuzes gefeiert wird. Auf Veranlassung der Kaiserin Helena suchte man 326 das hl. Kreuz, fand dieses sammt den 2 Kreuzen der Schächer in einer Grube voll Unrath und fand das rechte Kreuz heraus, indem durch Berührung desselben eine Todtkranke in Gegenwart der Kaiserin u. einer großen Volksmenge plötzlich geheilt wurde. – Kreuzerhöhungsfest, lat. festum exaltationis crucis, Fest, das die Kirche am 14. Sept. jedes Jahres feiert zum Andenken daran, daß Kaiser Heraklius 629 das hl. Kreuz wieder nach Jerusalem u. an seine alte Stelle auf Golgatha (in der Heiliggrabkirche) brachte. Die Perser hatten 614 das hl. Kreuz von Jerusalem weggeschleppt u. in der Hoffnung auf ein hohes Lösegeld wohl aufgehoben, Heraklius schlug sie 627 und machte die Herausgabe des hl. Kreuzes zu einer der Friedensbedingungen. Kreuzgewölbe, das, entsteht. wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden. Die Durchschnittslinien heißen Gratbogen, die entweder nur scharf ausgemauert od. mit Gesimsen verziert werden. Diese Gratbogen sind die Träger des Gewölbes, daher stark gearbeitet. Kreuzherren, lat. cruciferi = Kreuzträger, allgemeiner Name der Mitglieder von geistlichen Orden, die das Kreuz zum Ordenszeichen erwählt hatten, somit der Deutschordensritter, Templer, Malteser u. s. f. Dann gab es einen besondern K.orden in mehren Congregationen, die fast alle in Palästina und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/660>, abgerufen am 23.11.2024.