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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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neue zusammen, indem das freie Feld der alten K. immer enger eingezäunt u. der Zerfall immer größer wurde. Der bisher unerreichte und wohl auch ohne Schuld der Dichter unerreichbare K.n-dichter ist Aristophanes (s. d.). Durch Terenz kam die neue K. der Griechen nach Rom, ohne je recht zu gedeihen. Die moderne K. knüpfte wie die Schauspielkunst überhaupt an die Oster- und Fastnachtsspiele und Jahrmarktspossen des Mittelalters an, blühte nach einander bei den Italienern, Spaniern, Engländern und Franzosen, unstreitig am armseligsten bei uns Deutschen.


Komorn, ungar. Komaron, Comitat an der Donau und Waag mit 150000 E. auf 531/2 #M. - K., Hauptstadt mit 18000 E.; die Festung ist von der Stadt getrennt und ein Meisterwerk der Kriegsbaukunst, neben Mantua die wichtigste und stärkste Festung der österreich. Monarchie. Wurde 1848 ein Hauptstützpunkt der Insurrection.


Komos, griech., Festschmausfreude, Zechlied, dann lärmender Aufzug mit muthwilligen Gesängen und Tänzen, das ausgelassene Ständchen. Daß die Alten sich den K. auch als Gottheit dachten und als geflügelten Jüngling zwischen Liebesgöttern und Zechern darstellten, ist keineswegs ausgemacht, dagegen bekannt, daß er in neuerer Zeit als Gott des Scherzes und Gelächters u. als Fastnachtsgott eine Rolle spielt, und mit lachendem Gesichte u. Schellenkappe verschiedenartig abgebildet wird.


Konchoide, krumme Linie, von Nikomedes im 2. Jahrh. v. Chr. erfunden, wird durch eine Curve gebildet, welche man durch mehre von einer geraden Linie in spitzem Winkel gezogene gerade Linien durchführt. Durchschneidet man die erstere senkrechte Linie im rechten Winkel durch eine wagrechte, so sind die durchschnittenen Theile jener Linien bis zur K. einander gleich. Nach letzterer Linie unterscheidet man zwischen einer diesseitigen und jenseitigen K., je nachdem diese unten oder oben liegt. Anwendbar ist die K. zur Verjüngung der Säulenschäfte; Newton benutzte sie zu geometrischen Auflösungen der Gleichungen des 3. und 4. Grades.


Kong-fu-tse, Confucius, d. h. Lehrer Kong, geb. 551 v. Chr. in Tseuse in China, war längere Zeit hoher Mandarin, entsagte später dem Staatsdienste und wanderte als Lehrer umher. Er wollte den Glauben und die Sitte der Vorfahren wieder herstellen, kleidete seine Lehre in die Form von kurzen und verständlichen Sprüchen u. fand solchen Anhang, daß seine Lehre bei den gebildeten Chinesen noch heute religiöse Geltung hat. Von ihm stammt auch die Sammlung der heiligen Bücher der Chinesen (Kings); er st. 479.


Kongsberg, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4300 E., wichtigem Silberbergwerke.


Konidih, s. Iconium.


Konisch, griech.-deutsch, kegelförmig; Konit, versteinerte Kegelschnecke; Konus, Kegel, Kegelschnecke.


Konitz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, an der Brahe mit 4600 E., Tuch- und Leineweberei.


Konoide, geometrische Körper, durch die Umdrehung eines Kegelschnitts um seine Axe entstehend, daher parabolische K. oder Paraboloide, elliptische K. oder Ellipsiphoide, hyperbolische K. od. Hyperboloide.


Konon, Papst, s. Conon.


Konon, athen. Admiral in der letzten Zeit des peloponnes. Krieges, trat nach der Niederlage bei Aegospotamoi in pers. Dienste, siegte bei Knidus 394 v. Chr. über die spartan. Flotte u. stellte mit pers. Gelde Athens Hafenfestung wieder her, wurde zuletzt, weil er für das athenische Interesse zu stark wirkte, ein Opfer der argwöhnischen pers. Politik.


Konrad I., König der Deutschen von 911-18, nach dem Aussterben der Karolinger gewählt, früher Herzog von Franken, ein Fürst voll Klugheit und Thatkraft, war jedoch nicht im Stande, die Macht der Krone den Herzogen gegenüber wieder herzustellen und die Ungarn abzuwehren; s. Heinrich I.


Konrad II., der Salier, Sohn des Frankenherzogs Heinrich, deutsch-röm. Kaiser von 1024-39, nach dem Aussterben des sächs. Hauses gewählt, befolgte ein System, das bei längerer Dauer aus Deutschland eine erbliche

neue zusammen, indem das freie Feld der alten K. immer enger eingezäunt u. der Zerfall immer größer wurde. Der bisher unerreichte und wohl auch ohne Schuld der Dichter unerreichbare K.n-dichter ist Aristophanes (s. d.). Durch Terenz kam die neue K. der Griechen nach Rom, ohne je recht zu gedeihen. Die moderne K. knüpfte wie die Schauspielkunst überhaupt an die Oster- und Fastnachtsspiele und Jahrmarktspossen des Mittelalters an, blühte nach einander bei den Italienern, Spaniern, Engländern und Franzosen, unstreitig am armseligsten bei uns Deutschen.


Komorn, ungar. Komaron, Comitat an der Donau und Waag mit 150000 E. auf 531/2 □M. – K., Hauptstadt mit 18000 E.; die Festung ist von der Stadt getrennt und ein Meisterwerk der Kriegsbaukunst, neben Mantua die wichtigste und stärkste Festung der österreich. Monarchie. Wurde 1848 ein Hauptstützpunkt der Insurrection.


Komos, griech., Festschmausfreude, Zechlied, dann lärmender Aufzug mit muthwilligen Gesängen und Tänzen, das ausgelassene Ständchen. Daß die Alten sich den K. auch als Gottheit dachten und als geflügelten Jüngling zwischen Liebesgöttern und Zechern darstellten, ist keineswegs ausgemacht, dagegen bekannt, daß er in neuerer Zeit als Gott des Scherzes und Gelächters u. als Fastnachtsgott eine Rolle spielt, und mit lachendem Gesichte u. Schellenkappe verschiedenartig abgebildet wird.


Konchoide, krumme Linie, von Nikomedes im 2. Jahrh. v. Chr. erfunden, wird durch eine Curve gebildet, welche man durch mehre von einer geraden Linie in spitzem Winkel gezogene gerade Linien durchführt. Durchschneidet man die erstere senkrechte Linie im rechten Winkel durch eine wagrechte, so sind die durchschnittenen Theile jener Linien bis zur K. einander gleich. Nach letzterer Linie unterscheidet man zwischen einer diesseitigen und jenseitigen K., je nachdem diese unten oder oben liegt. Anwendbar ist die K. zur Verjüngung der Säulenschäfte; Newton benutzte sie zu geometrischen Auflösungen der Gleichungen des 3. und 4. Grades.


Kong-fu-tse, Confucius, d. h. Lehrer Kong, geb. 551 v. Chr. in Tseuse in China, war längere Zeit hoher Mandarin, entsagte später dem Staatsdienste und wanderte als Lehrer umher. Er wollte den Glauben und die Sitte der Vorfahren wieder herstellen, kleidete seine Lehre in die Form von kurzen und verständlichen Sprüchen u. fand solchen Anhang, daß seine Lehre bei den gebildeten Chinesen noch heute religiöse Geltung hat. Von ihm stammt auch die Sammlung der heiligen Bücher der Chinesen (Kings); er st. 479.


Kongsberg, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4300 E., wichtigem Silberbergwerke.


Konidih, s. Iconium.


Konisch, griech.-deutsch, kegelförmig; Konit, versteinerte Kegelschnecke; Konus, Kegel, Kegelschnecke.


Konitz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, an der Brahe mit 4600 E., Tuch- und Leineweberei.


Konoide, geometrische Körper, durch die Umdrehung eines Kegelschnitts um seine Axe entstehend, daher parabolische K. oder Paraboloide, elliptische K. oder Ellipsiphoide, hyperbolische K. od. Hyperboloide.


Konon, Papst, s. Conon.


Konon, athen. Admiral in der letzten Zeit des peloponnes. Krieges, trat nach der Niederlage bei Aegospotamoi in pers. Dienste, siegte bei Knidus 394 v. Chr. über die spartan. Flotte u. stellte mit pers. Gelde Athens Hafenfestung wieder her, wurde zuletzt, weil er für das athenische Interesse zu stark wirkte, ein Opfer der argwöhnischen pers. Politik.


Konrad I., König der Deutschen von 911–18, nach dem Aussterben der Karolinger gewählt, früher Herzog von Franken, ein Fürst voll Klugheit und Thatkraft, war jedoch nicht im Stande, die Macht der Krone den Herzogen gegenüber wieder herzustellen und die Ungarn abzuwehren; s. Heinrich I.


Konrad II., der Salier, Sohn des Frankenherzogs Heinrich, deutsch-röm. Kaiser von 1024–39, nach dem Aussterben des sächs. Hauses gewählt, befolgte ein System, das bei längerer Dauer aus Deutschland eine erbliche

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[636/0637] neue zusammen, indem das freie Feld der alten K. immer enger eingezäunt u. der Zerfall immer größer wurde. Der bisher unerreichte und wohl auch ohne Schuld der Dichter unerreichbare K.n-dichter ist Aristophanes (s. d.). Durch Terenz kam die neue K. der Griechen nach Rom, ohne je recht zu gedeihen. Die moderne K. knüpfte wie die Schauspielkunst überhaupt an die Oster- und Fastnachtsspiele und Jahrmarktspossen des Mittelalters an, blühte nach einander bei den Italienern, Spaniern, Engländern und Franzosen, unstreitig am armseligsten bei uns Deutschen. Komorn, ungar. Komaron, Comitat an der Donau und Waag mit 150000 E. auf 531/2 □M. – K., Hauptstadt mit 18000 E.; die Festung ist von der Stadt getrennt und ein Meisterwerk der Kriegsbaukunst, neben Mantua die wichtigste und stärkste Festung der österreich. Monarchie. Wurde 1848 ein Hauptstützpunkt der Insurrection. Komos, griech., Festschmausfreude, Zechlied, dann lärmender Aufzug mit muthwilligen Gesängen und Tänzen, das ausgelassene Ständchen. Daß die Alten sich den K. auch als Gottheit dachten und als geflügelten Jüngling zwischen Liebesgöttern und Zechern darstellten, ist keineswegs ausgemacht, dagegen bekannt, daß er in neuerer Zeit als Gott des Scherzes und Gelächters u. als Fastnachtsgott eine Rolle spielt, und mit lachendem Gesichte u. Schellenkappe verschiedenartig abgebildet wird. Konchoide, krumme Linie, von Nikomedes im 2. Jahrh. v. Chr. erfunden, wird durch eine Curve gebildet, welche man durch mehre von einer geraden Linie in spitzem Winkel gezogene gerade Linien durchführt. Durchschneidet man die erstere senkrechte Linie im rechten Winkel durch eine wagrechte, so sind die durchschnittenen Theile jener Linien bis zur K. einander gleich. Nach letzterer Linie unterscheidet man zwischen einer diesseitigen und jenseitigen K., je nachdem diese unten oder oben liegt. Anwendbar ist die K. zur Verjüngung der Säulenschäfte; Newton benutzte sie zu geometrischen Auflösungen der Gleichungen des 3. und 4. Grades. Kong-fu-tse, Confucius, d. h. Lehrer Kong, geb. 551 v. Chr. in Tseuse in China, war längere Zeit hoher Mandarin, entsagte später dem Staatsdienste und wanderte als Lehrer umher. Er wollte den Glauben und die Sitte der Vorfahren wieder herstellen, kleidete seine Lehre in die Form von kurzen und verständlichen Sprüchen u. fand solchen Anhang, daß seine Lehre bei den gebildeten Chinesen noch heute religiöse Geltung hat. Von ihm stammt auch die Sammlung der heiligen Bücher der Chinesen (Kings); er st. 479. Kongsberg, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4300 E., wichtigem Silberbergwerke. Konidih, s. Iconium. Konisch, griech.-deutsch, kegelförmig; Konit, versteinerte Kegelschnecke; Konus, Kegel, Kegelschnecke. Konitz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, an der Brahe mit 4600 E., Tuch- und Leineweberei. Konoide, geometrische Körper, durch die Umdrehung eines Kegelschnitts um seine Axe entstehend, daher parabolische K. oder Paraboloide, elliptische K. oder Ellipsiphoide, hyperbolische K. od. Hyperboloide. Konon, Papst, s. Conon. Konon, athen. Admiral in der letzten Zeit des peloponnes. Krieges, trat nach der Niederlage bei Aegospotamoi in pers. Dienste, siegte bei Knidus 394 v. Chr. über die spartan. Flotte u. stellte mit pers. Gelde Athens Hafenfestung wieder her, wurde zuletzt, weil er für das athenische Interesse zu stark wirkte, ein Opfer der argwöhnischen pers. Politik. Konrad I., König der Deutschen von 911–18, nach dem Aussterben der Karolinger gewählt, früher Herzog von Franken, ein Fürst voll Klugheit und Thatkraft, war jedoch nicht im Stande, die Macht der Krone den Herzogen gegenüber wieder herzustellen und die Ungarn abzuwehren; s. Heinrich I. Konrad II., der Salier, Sohn des Frankenherzogs Heinrich, deutsch-röm. Kaiser von 1024–39, nach dem Aussterben des sächs. Hauses gewählt, befolgte ein System, das bei längerer Dauer aus Deutschland eine erbliche

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/637>, abgerufen am 23.11.2024.