Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

der slav. Archäologie in Wien, hinterließ Gedichte, sprachliche und archäologische Arbeiten.


Koller, Pferdekrankheit; der rasende tödtet gewöhnlich in wenigen Tagen, der Dumm-K. langsamer u. kann bisweilen geheilt werden. Der rasende K. ist durch den Namen charakterisirt; beim dummen bleibt das Pferd stehen, senkt den Kopf, ist gegen alles gleichgiltig, geht auch wohl im Kreise herum.


Koller, Franz Freiherr von, österr. Feldmarschallieutenant, geb. 1767 zu Münchengrätz in Böhmen, gest. 1826 zu Neapel, tüchtiger Soldat und Diplomate, bekannt als einer der Commissäre, welche Napoleon 1814 von Fontainebleau nach Elba begleiteten.


Kollin, Kolin, Neukolin, böhmische Stadt im Kreise Pardubitz, mit 6300 E., beträchtlichem Gewerbsfleiße; Schlacht den 18. Juni 1757, in welcher Daun Friedrich II. besiegte und Prag rettete.


Kolloid, K.cysten, Gallertgeschwülste, Afterorganisationen, aus einem Balge bestehend, dessen Inhalt das Ansehen einer thierischen Gallerte hat; sie kommen in der Schilddrüse, im Unterhautzellgewebe in den Ovarien vor und gehören zu den gutartigen Geschwülsten.


Kolmar, Hauptstadt des franz. Departem. des Oberrheins mit 21400 E., Fabrikation in Wolle, Baumwolle, Seide u. Leine, Handel; Geburtsort von Pfeffel, Rapp und Rewbel.


Kolokotronis, Theodor, geb. 1770, Sohn eines angesehenen Klephten, trat 1800 in jonische Kriegsdienste, war 1814 Offizier in dem griech. Regimente des Obersten Church im engl. Solde, hielt sich nach dessen Auflösung in Zante auf und war mit den Leitern des projectirten griech. Aufstandes in Verbindung. Nach dem Ausbruche ging er 1821 nach Morea, sammelte ein starkes Corps und war einer der glücklichsten Capitanis; als Haupt der Militärpartei bewies er sich gegen die bürgerlich-republikanische Regierung immer widerspenstig, trieb es bis zum Bürgerkriege, wurde überrascht und 1825 nach Hydra in Verwahr gebracht. Bald wurde er jedoch wieder Ibrahim Pascha gegenübergestellt, richtete aber nichts aus; später war er auf Seiten des Präsidenten Kapodistrias, begann nach dessen Ermordung den Krieg gegen die liberale Partei, wurde aber 1833 von den Franzosen zurückgeschlagen, 1831, weil er auch gegen die königl. Regentschaft conspirirte, gefangen, zu 20jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1835 von König Otto begnadigt; er st. 1843. Sein Sohn Gennaios K. ist General und Adjutant des Königs.


Kolomna, Kolomensk, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, an der Moskwa u. Kolomenka, mit 15000 E., Tuch- und Seidefabrikation.


Kolon, s. Interpunction. - K., in der Anatomie: der Grimmdarm.


Kolontaj, Hugo, geb. 1750 bei Sandomir, poln. Geistlicher, wurde Vicekanzler der Krone und einer der Urheber der poln. Constitution vom 3. Mai 1791; er rieth zu terroristischen Maßregeln, flüchtete 1794 nach Galizien u. blieb bis 1803 in österr. Haft. Nach 1807 lebte er ohne Amt zu Warschau, wo er 1812 st. Er ist der Verfasser zahlreicher politischer Schriften.


Kolophon, jonische Stadt in Kleinasien, mit der Hafenstadt Notion, in der Nähe das Orakel des karischen Apollo. Die Reiterei K.s galt lange für unüberwindlich und pflegte der Schlacht den Ausschlag zu geben, daher nannte man K. in alten Drucken die am Schlusse befindliche Angabe des Verfassers, Jahrs und Druckorts.


Kolophonium, Geigenharz. Unterwirft man den Terebinthin zur Gewinnung des Terebinthinöls mit Wasser der Destillation, so erhält man als Rückstand eine harzige Masse, das K., welches zu Salben und Pflastern als reizendes Heilmittel, sodann als Geigenharz etc. verwendet wird.


Koloschen, Koljuschen, Indianervolk im russ. Nordamerika, zu dem auch die Atnäer und Kenayer gehören.


Koloß, Bildsäule, welche die natürliche Größe um ein bedeutendes Maß übertrifft, deren Verhältnisse aber der Art sind, daß sie nicht den Eindruck des Unförmlichen macht (K. von Rhodus); kolossal ist daher nicht dasselbe was

der slav. Archäologie in Wien, hinterließ Gedichte, sprachliche und archäologische Arbeiten.


Koller, Pferdekrankheit; der rasende tödtet gewöhnlich in wenigen Tagen, der Dumm-K. langsamer u. kann bisweilen geheilt werden. Der rasende K. ist durch den Namen charakterisirt; beim dummen bleibt das Pferd stehen, senkt den Kopf, ist gegen alles gleichgiltig, geht auch wohl im Kreise herum.


Koller, Franz Freiherr von, österr. Feldmarschallieutenant, geb. 1767 zu Münchengrätz in Böhmen, gest. 1826 zu Neapel, tüchtiger Soldat und Diplomate, bekannt als einer der Commissäre, welche Napoleon 1814 von Fontainebleau nach Elba begleiteten.


Kollin, Kolin, Neukolin, böhmische Stadt im Kreise Pardubitz, mit 6300 E., beträchtlichem Gewerbsfleiße; Schlacht den 18. Juni 1757, in welcher Daun Friedrich II. besiegte und Prag rettete.


Kolloid, K.cysten, Gallertgeschwülste, Afterorganisationen, aus einem Balge bestehend, dessen Inhalt das Ansehen einer thierischen Gallerte hat; sie kommen in der Schilddrüse, im Unterhautzellgewebe in den Ovarien vor und gehören zu den gutartigen Geschwülsten.


Kolmar, Hauptstadt des franz. Departem. des Oberrheins mit 21400 E., Fabrikation in Wolle, Baumwolle, Seide u. Leine, Handel; Geburtsort von Pfeffel, Rapp und Rewbel.


Kolokotronis, Theodor, geb. 1770, Sohn eines angesehenen Klephten, trat 1800 in jonische Kriegsdienste, war 1814 Offizier in dem griech. Regimente des Obersten Church im engl. Solde, hielt sich nach dessen Auflösung in Zante auf und war mit den Leitern des projectirten griech. Aufstandes in Verbindung. Nach dem Ausbruche ging er 1821 nach Morea, sammelte ein starkes Corps und war einer der glücklichsten Capitanis; als Haupt der Militärpartei bewies er sich gegen die bürgerlich-republikanische Regierung immer widerspenstig, trieb es bis zum Bürgerkriege, wurde überrascht und 1825 nach Hydra in Verwahr gebracht. Bald wurde er jedoch wieder Ibrahim Pascha gegenübergestellt, richtete aber nichts aus; später war er auf Seiten des Präsidenten Kapodistrias, begann nach dessen Ermordung den Krieg gegen die liberale Partei, wurde aber 1833 von den Franzosen zurückgeschlagen, 1831, weil er auch gegen die königl. Regentschaft conspirirte, gefangen, zu 20jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1835 von König Otto begnadigt; er st. 1843. Sein Sohn Gennaios K. ist General und Adjutant des Königs.


Kolomna, Kolomensk, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, an der Moskwa u. Kolomenka, mit 15000 E., Tuch- und Seidefabrikation.


Kolon, s. Interpunction. – K., in der Anatomie: der Grimmdarm.


Kolontaj, Hugo, geb. 1750 bei Sandomir, poln. Geistlicher, wurde Vicekanzler der Krone und einer der Urheber der poln. Constitution vom 3. Mai 1791; er rieth zu terroristischen Maßregeln, flüchtete 1794 nach Galizien u. blieb bis 1803 in österr. Haft. Nach 1807 lebte er ohne Amt zu Warschau, wo er 1812 st. Er ist der Verfasser zahlreicher politischer Schriften.


Kolophon, jonische Stadt in Kleinasien, mit der Hafenstadt Notion, in der Nähe das Orakel des karischen Apollo. Die Reiterei K.s galt lange für unüberwindlich und pflegte der Schlacht den Ausschlag zu geben, daher nannte man K. in alten Drucken die am Schlusse befindliche Angabe des Verfassers, Jahrs und Druckorts.


Kolophonium, Geigenharz. Unterwirft man den Terebinthin zur Gewinnung des Terebinthinöls mit Wasser der Destillation, so erhält man als Rückstand eine harzige Masse, das K., welches zu Salben und Pflastern als reizendes Heilmittel, sodann als Geigenharz etc. verwendet wird.


Koloschen, Koljuschen, Indianervolk im russ. Nordamerika, zu dem auch die Atnäer und Kenayer gehören.


Koloß, Bildsäule, welche die natürliche Größe um ein bedeutendes Maß übertrifft, deren Verhältnisse aber der Art sind, daß sie nicht den Eindruck des Unförmlichen macht (K. von Rhodus); kolossal ist daher nicht dasselbe was

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0634" n="633"/>
der slav. Archäologie in Wien, hinterließ Gedichte, sprachliche und archäologische Arbeiten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koller</hi>, Pferdekrankheit; der <hi rendition="#g">rasende</hi> tödtet gewöhnlich in wenigen Tagen, der <hi rendition="#g">Dumm</hi>-K. langsamer u. kann bisweilen geheilt werden. Der rasende K. ist durch den Namen charakterisirt; beim dummen bleibt das Pferd stehen, senkt den Kopf, ist gegen alles gleichgiltig, geht auch wohl im Kreise herum.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koller</hi>, Franz Freiherr von, österr. Feldmarschallieutenant, geb. 1767 zu Münchengrätz in Böhmen, gest. 1826 zu Neapel, tüchtiger Soldat und Diplomate, bekannt als einer der Commissäre, welche Napoleon 1814 von Fontainebleau nach Elba begleiteten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kollin</hi>, Kolin, Neukolin, böhmische Stadt im Kreise Pardubitz, mit 6300 E., beträchtlichem Gewerbsfleiße; Schlacht den 18. Juni 1757, in welcher Daun Friedrich II. besiegte und Prag rettete.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolloid</hi>, K.cysten, Gallertgeschwülste, Afterorganisationen, aus einem Balge bestehend, dessen Inhalt das Ansehen einer thierischen Gallerte hat; sie kommen in der Schilddrüse, im Unterhautzellgewebe in den Ovarien vor und gehören zu den gutartigen Geschwülsten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolmar</hi>, Hauptstadt des franz. Departem. des Oberrheins mit 21400 E., Fabrikation in Wolle, Baumwolle, Seide u. Leine, Handel; Geburtsort von Pfeffel, Rapp und Rewbel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolokotronis</hi>, Theodor, geb. 1770, Sohn eines angesehenen Klephten, trat 1800 in jonische Kriegsdienste, war 1814 Offizier in dem griech. Regimente des Obersten Church im engl. Solde, hielt sich nach dessen Auflösung in Zante auf und war mit den Leitern des projectirten griech. Aufstandes in Verbindung. Nach dem Ausbruche ging er 1821 nach Morea, sammelte ein starkes Corps und war einer der glücklichsten Capitanis; als Haupt der Militärpartei bewies er sich gegen die bürgerlich-republikanische Regierung immer widerspenstig, trieb es bis zum Bürgerkriege, wurde überrascht und 1825 nach Hydra in Verwahr gebracht. Bald wurde er jedoch wieder Ibrahim Pascha gegenübergestellt, richtete aber nichts aus; später war er auf Seiten des Präsidenten Kapodistrias, begann nach dessen Ermordung den Krieg gegen die liberale Partei, wurde aber 1833 von den Franzosen zurückgeschlagen, 1831, weil er auch gegen die königl. Regentschaft conspirirte, gefangen, zu 20jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1835 von König Otto begnadigt; er st. 1843. Sein Sohn <hi rendition="#g">Gennaios</hi> K. ist General und Adjutant des Königs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolomna</hi>, <hi rendition="#g">Kolomensk</hi>, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, an der Moskwa u. Kolomenka, mit 15000 E., Tuch- und Seidefabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolon</hi>, s. Interpunction. &#x2013; K., in der Anatomie: der Grimmdarm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolontaj</hi>, Hugo, geb. 1750 bei Sandomir, poln. Geistlicher, wurde Vicekanzler der Krone und einer der Urheber der poln. Constitution vom 3. Mai 1791; er rieth zu terroristischen Maßregeln, flüchtete 1794 nach Galizien u. blieb bis 1803 in österr. Haft. Nach 1807 lebte er ohne Amt zu Warschau, wo er 1812 st. Er ist der Verfasser zahlreicher politischer Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolophon</hi>, jonische Stadt in Kleinasien, mit der Hafenstadt Notion, in der Nähe das Orakel des karischen Apollo. Die Reiterei K.s galt lange für unüberwindlich und pflegte der Schlacht den Ausschlag zu geben, daher nannte man K. in alten Drucken die am Schlusse befindliche Angabe des Verfassers, Jahrs und Druckorts.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolophonium</hi>, <hi rendition="#g">Geigenharz</hi>. Unterwirft man den Terebinthin zur Gewinnung des Terebinthinöls mit Wasser der Destillation, so erhält man als Rückstand eine harzige Masse, das K., welches zu Salben und Pflastern als reizendes Heilmittel, sodann als Geigenharz etc. verwendet wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koloschen</hi>, Koljuschen, Indianervolk im russ. Nordamerika, zu dem auch die Atnäer und Kenayer gehören.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koloß</hi>, Bildsäule, welche die natürliche Größe um ein bedeutendes Maß übertrifft, deren Verhältnisse aber der Art sind, daß sie nicht den Eindruck des Unförmlichen macht (K. von Rhodus); <hi rendition="#g">kolossal</hi> ist daher nicht dasselbe was
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[633/0634] der slav. Archäologie in Wien, hinterließ Gedichte, sprachliche und archäologische Arbeiten. Koller, Pferdekrankheit; der rasende tödtet gewöhnlich in wenigen Tagen, der Dumm-K. langsamer u. kann bisweilen geheilt werden. Der rasende K. ist durch den Namen charakterisirt; beim dummen bleibt das Pferd stehen, senkt den Kopf, ist gegen alles gleichgiltig, geht auch wohl im Kreise herum. Koller, Franz Freiherr von, österr. Feldmarschallieutenant, geb. 1767 zu Münchengrätz in Böhmen, gest. 1826 zu Neapel, tüchtiger Soldat und Diplomate, bekannt als einer der Commissäre, welche Napoleon 1814 von Fontainebleau nach Elba begleiteten. Kollin, Kolin, Neukolin, böhmische Stadt im Kreise Pardubitz, mit 6300 E., beträchtlichem Gewerbsfleiße; Schlacht den 18. Juni 1757, in welcher Daun Friedrich II. besiegte und Prag rettete. Kolloid, K.cysten, Gallertgeschwülste, Afterorganisationen, aus einem Balge bestehend, dessen Inhalt das Ansehen einer thierischen Gallerte hat; sie kommen in der Schilddrüse, im Unterhautzellgewebe in den Ovarien vor und gehören zu den gutartigen Geschwülsten. Kolmar, Hauptstadt des franz. Departem. des Oberrheins mit 21400 E., Fabrikation in Wolle, Baumwolle, Seide u. Leine, Handel; Geburtsort von Pfeffel, Rapp und Rewbel. Kolokotronis, Theodor, geb. 1770, Sohn eines angesehenen Klephten, trat 1800 in jonische Kriegsdienste, war 1814 Offizier in dem griech. Regimente des Obersten Church im engl. Solde, hielt sich nach dessen Auflösung in Zante auf und war mit den Leitern des projectirten griech. Aufstandes in Verbindung. Nach dem Ausbruche ging er 1821 nach Morea, sammelte ein starkes Corps und war einer der glücklichsten Capitanis; als Haupt der Militärpartei bewies er sich gegen die bürgerlich-republikanische Regierung immer widerspenstig, trieb es bis zum Bürgerkriege, wurde überrascht und 1825 nach Hydra in Verwahr gebracht. Bald wurde er jedoch wieder Ibrahim Pascha gegenübergestellt, richtete aber nichts aus; später war er auf Seiten des Präsidenten Kapodistrias, begann nach dessen Ermordung den Krieg gegen die liberale Partei, wurde aber 1833 von den Franzosen zurückgeschlagen, 1831, weil er auch gegen die königl. Regentschaft conspirirte, gefangen, zu 20jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1835 von König Otto begnadigt; er st. 1843. Sein Sohn Gennaios K. ist General und Adjutant des Königs. Kolomna, Kolomensk, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, an der Moskwa u. Kolomenka, mit 15000 E., Tuch- und Seidefabrikation. Kolon, s. Interpunction. – K., in der Anatomie: der Grimmdarm. Kolontaj, Hugo, geb. 1750 bei Sandomir, poln. Geistlicher, wurde Vicekanzler der Krone und einer der Urheber der poln. Constitution vom 3. Mai 1791; er rieth zu terroristischen Maßregeln, flüchtete 1794 nach Galizien u. blieb bis 1803 in österr. Haft. Nach 1807 lebte er ohne Amt zu Warschau, wo er 1812 st. Er ist der Verfasser zahlreicher politischer Schriften. Kolophon, jonische Stadt in Kleinasien, mit der Hafenstadt Notion, in der Nähe das Orakel des karischen Apollo. Die Reiterei K.s galt lange für unüberwindlich und pflegte der Schlacht den Ausschlag zu geben, daher nannte man K. in alten Drucken die am Schlusse befindliche Angabe des Verfassers, Jahrs und Druckorts. Kolophonium, Geigenharz. Unterwirft man den Terebinthin zur Gewinnung des Terebinthinöls mit Wasser der Destillation, so erhält man als Rückstand eine harzige Masse, das K., welches zu Salben und Pflastern als reizendes Heilmittel, sodann als Geigenharz etc. verwendet wird. Koloschen, Koljuschen, Indianervolk im russ. Nordamerika, zu dem auch die Atnäer und Kenayer gehören. Koloß, Bildsäule, welche die natürliche Größe um ein bedeutendes Maß übertrifft, deren Verhältnisse aber der Art sind, daß sie nicht den Eindruck des Unförmlichen macht (K. von Rhodus); kolossal ist daher nicht dasselbe was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/634
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/634>, abgerufen am 24.11.2024.