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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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"Christl. Gedichte", Stuttgart 1829, 3. Aufl. Basel 1843; "Christoterpe", Taschenbuch seit 1833; "Neue Gedichte" (Stuttgart 1834) und "Gedichte" (ebdsst. 1843); sammelte religiöse Gedichte aus allen Jahrhunderten zum "Evangel. Liederschatz für Kirche und Haus" (ebdsb. 1837, 2. Aufl. 1850).


Knappe, Schildknappe, im Mittelalter ein Jüngling, der sich im Dienste eines Ritters zur Ritterschaft heranbildete. K. so viel wie Bergknappe, Arbeiter beim Bergbau; bei Müllern, Tuchmachern, Leinewebern so viel als Gesell.


Knauf, dasselbe was Capitäl.


Knebel, Karl Ludw. von, geb. 1744 zu Wallerstein, diente zuerst im preuß. Militär, wurde dann in Weimar Hofmeister des Prinzen Constantin, war mit Göthe, Schiller, Wieland, Herder etc. befreundet, st. 1834 zu Jena. Er übersetzte den Lucrez u. Properz; Guhrauer gab 1851 seinen Briefwechsel mit Göthe heraus.


Knees, Knäs, Knjäs, Titel von 38 russ. adeligen von Familien, die entweder von den alten russ. Czaren oder von dem lithauischen und polnischen Königsgeschlecht der Jagellonen, oder von tatarischen Khanen abstammen, oder endlich vom Kaiser zu diesem Range erhoben worden sind.


Kneller, Gottfr., berühmter Porträtmaler, geb. 1648 zu Lübeck, bildete sich unter Rembrandt, später in Italien unter Maratti, ging 1674 nach London, wo er Hofmaler bei Karl II., sowie bei dessen Nachfolgern 1715 zum Baronet erhoben wurde; st. 1723 und erhielt ein Monument in der Westminsterabtei.


Kneph, Chnuphis, ägypt. Gottheit, eine der schöpferischen Potenzen, aus dessen Munde das Weltei hervorging.


Knesebeck, Karl Friedrich Freiherr von, geb. 1768 zu Carwe bei Neu-Ruppin, diente vom 14. Jahre an u. stieg bis zum Generalfeldmarschall, st. 1848; er hatte an der Reorganisation der preuß. Armee Antheil und diente auch als Diplomate; sein schriftstellerischer Nachlaß sieht der Herausgabe entgegen.


Kniaziewicz, Karl, ein Lithauer, geb. 1762, trat frühe in das poln. Heer, focht unter Kosciusko, 1796-1801 in der poln. Legion im Dienste Frankreichs, sah daß Napoleon für Polen nichts thun wollte, nahm deßwegen seinen Abschied, trat 1807 wieder in Dienst, machte den russ. Feldzug mit und sah abermals jede Hoffnung verloren. Nach 1815 war er kurze Zeit bei der Reorganisation des poln. Heeres thätig, wanderte aber bald nach Sachsen aus, war, scheint es, mit den poln. Verschwörungen in Verbindung, ging 1830 als poln. Gesandter nach Paris, wo er 1842 st.


Kniaznin, Franz Dionys, geb. 1750, gest. 1807, poln. Dichter, Sekretär des Fürsten Adam Czartoryski (Gedichte. 6 Bde., neu in Leipzig 1835).


Knicanin, Stephan Petrowitsch, geb. 1809 zu Knic, serb. General u. Senator, Gegner der Familie Obrenowitsch, kam 1849 den ungar. Serben in ihrem Kampfe gegen die Maghyaren zu Hilfe und bewies militär. Talent; st. 1855.


Knidos, dorisch-kleinasiatische Stadt auf dem triopischen Vorgebirge in Karien, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechenstädte, hatte einen Tempel der Venus und darin Praxiteles weltberühmte Statue dieser Göttin.


Knie, das Gelenk, das den Ober- und Unterschenkel verbindet; die Knochen derselben haben an ihren Enden 2 halbmondförmige Faserknorpel, die Kniescheibe, ein Kapselband und viele andere Bänder. Die sich hier ansetzenden Muskeln bilden nach hinten eine Vertiefung, die K.kehle. Krankheiten u. Verletzungen des K.s sind oft sehr gefährlich. K.schwamm, s. Gliedschwamm.


Kniebis, Berg u. Paß im Schwarzwald 3023' über dem Meere, mit der Alexander- und Roßbüchelschanze, führt von Freudenstadt nach Oppenau.


Knigge, Ad. Franz Friedr. Ludw., Freiherr von, ein zwischen Wieland und Nikolai stehender Unterhaltungsschriftsteller von untergeordnetem Werthe, geb. 1752 auf dem tiefverschuldeten väterlichen Gute Bredenbeck bei Hannover, gest. 1796 zu Bremen als Oberhauptmann und Scholarch der Domschule. Mit den Freimaurern und Illuminaten (s. d.) hatte K.-Philo viel zu schaffen und ärntete nicht viel Gutes

„Christl. Gedichte“, Stuttgart 1829, 3. Aufl. Basel 1843; „Christoterpe“, Taschenbuch seit 1833; „Neue Gedichte“ (Stuttgart 1834) und „Gedichte“ (ebdsst. 1843); sammelte religiöse Gedichte aus allen Jahrhunderten zum „Evangel. Liederschatz für Kirche und Haus“ (ebdsb. 1837, 2. Aufl. 1850).


Knappe, Schildknappe, im Mittelalter ein Jüngling, der sich im Dienste eines Ritters zur Ritterschaft heranbildete. K. so viel wie Bergknappe, Arbeiter beim Bergbau; bei Müllern, Tuchmachern, Leinewebern so viel als Gesell.


Knauf, dasselbe was Capitäl.


Knebel, Karl Ludw. von, geb. 1744 zu Wallerstein, diente zuerst im preuß. Militär, wurde dann in Weimar Hofmeister des Prinzen Constantin, war mit Göthe, Schiller, Wieland, Herder etc. befreundet, st. 1834 zu Jena. Er übersetzte den Lucrez u. Properz; Guhrauer gab 1851 seinen Briefwechsel mit Göthe heraus.


Knees, Knäs, Knjäs, Titel von 38 russ. adeligen von Familien, die entweder von den alten russ. Czaren oder von dem lithauischen und polnischen Königsgeschlecht der Jagellonen, oder von tatarischen Khanen abstammen, oder endlich vom Kaiser zu diesem Range erhoben worden sind.


Kneller, Gottfr., berühmter Porträtmaler, geb. 1648 zu Lübeck, bildete sich unter Rembrandt, später in Italien unter Maratti, ging 1674 nach London, wo er Hofmaler bei Karl II., sowie bei dessen Nachfolgern 1715 zum Baronet erhoben wurde; st. 1723 und erhielt ein Monument in der Westminsterabtei.


Kneph, Chnuphis, ägypt. Gottheit, eine der schöpferischen Potenzen, aus dessen Munde das Weltei hervorging.


Knesebeck, Karl Friedrich Freiherr von, geb. 1768 zu Carwe bei Neu-Ruppin, diente vom 14. Jahre an u. stieg bis zum Generalfeldmarschall, st. 1848; er hatte an der Reorganisation der preuß. Armee Antheil und diente auch als Diplomate; sein schriftstellerischer Nachlaß sieht der Herausgabe entgegen.


Kniaziewicz, Karl, ein Lithauer, geb. 1762, trat frühe in das poln. Heer, focht unter Kosciusko, 1796–1801 in der poln. Legion im Dienste Frankreichs, sah daß Napoleon für Polen nichts thun wollte, nahm deßwegen seinen Abschied, trat 1807 wieder in Dienst, machte den russ. Feldzug mit und sah abermals jede Hoffnung verloren. Nach 1815 war er kurze Zeit bei der Reorganisation des poln. Heeres thätig, wanderte aber bald nach Sachsen aus, war, scheint es, mit den poln. Verschwörungen in Verbindung, ging 1830 als poln. Gesandter nach Paris, wo er 1842 st.


Kniaznin, Franz Dionys, geb. 1750, gest. 1807, poln. Dichter, Sekretär des Fürsten Adam Czartoryski (Gedichte. 6 Bde., neu in Leipzig 1835).


Knicanin, Stephan Petrowitsch, geb. 1809 zu Knic, serb. General u. Senator, Gegner der Familie Obrenowitsch, kam 1849 den ungar. Serben in ihrem Kampfe gegen die Maghyaren zu Hilfe und bewies militär. Talent; st. 1855.


Knidos, dorisch-kleinasiatische Stadt auf dem triopischen Vorgebirge in Karien, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechenstädte, hatte einen Tempel der Venus und darin Praxiteles weltberühmte Statue dieser Göttin.


Knie, das Gelenk, das den Ober- und Unterschenkel verbindet; die Knochen derselben haben an ihren Enden 2 halbmondförmige Faserknorpel, die Kniescheibe, ein Kapselband und viele andere Bänder. Die sich hier ansetzenden Muskeln bilden nach hinten eine Vertiefung, die K.kehle. Krankheiten u. Verletzungen des K.s sind oft sehr gefährlich. K.schwamm, s. Gliedschwamm.


Kniebis, Berg u. Paß im Schwarzwald 3023' über dem Meere, mit der Alexander- und Roßbüchelschanze, führt von Freudenstadt nach Oppenau.


Knigge, Ad. Franz Friedr. Ludw., Freiherr von, ein zwischen Wieland und Nikolai stehender Unterhaltungsschriftsteller von untergeordnetem Werthe, geb. 1752 auf dem tiefverschuldeten väterlichen Gute Bredenbeck bei Hannover, gest. 1796 zu Bremen als Oberhauptmann und Scholarch der Domschule. Mit den Freimaurern und Illuminaten (s. d.) hatte K.-Philo viel zu schaffen und ärntete nicht viel Gutes

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[619/0620] „Christl. Gedichte“, Stuttgart 1829, 3. Aufl. Basel 1843; „Christoterpe“, Taschenbuch seit 1833; „Neue Gedichte“ (Stuttgart 1834) und „Gedichte“ (ebdsst. 1843); sammelte religiöse Gedichte aus allen Jahrhunderten zum „Evangel. Liederschatz für Kirche und Haus“ (ebdsb. 1837, 2. Aufl. 1850). Knappe, Schildknappe, im Mittelalter ein Jüngling, der sich im Dienste eines Ritters zur Ritterschaft heranbildete. K. so viel wie Bergknappe, Arbeiter beim Bergbau; bei Müllern, Tuchmachern, Leinewebern so viel als Gesell. Knauf, dasselbe was Capitäl. Knebel, Karl Ludw. von, geb. 1744 zu Wallerstein, diente zuerst im preuß. Militär, wurde dann in Weimar Hofmeister des Prinzen Constantin, war mit Göthe, Schiller, Wieland, Herder etc. befreundet, st. 1834 zu Jena. Er übersetzte den Lucrez u. Properz; Guhrauer gab 1851 seinen Briefwechsel mit Göthe heraus. Knees, Knäs, Knjäs, Titel von 38 russ. adeligen von Familien, die entweder von den alten russ. Czaren oder von dem lithauischen und polnischen Königsgeschlecht der Jagellonen, oder von tatarischen Khanen abstammen, oder endlich vom Kaiser zu diesem Range erhoben worden sind. Kneller, Gottfr., berühmter Porträtmaler, geb. 1648 zu Lübeck, bildete sich unter Rembrandt, später in Italien unter Maratti, ging 1674 nach London, wo er Hofmaler bei Karl II., sowie bei dessen Nachfolgern 1715 zum Baronet erhoben wurde; st. 1723 und erhielt ein Monument in der Westminsterabtei. Kneph, Chnuphis, ägypt. Gottheit, eine der schöpferischen Potenzen, aus dessen Munde das Weltei hervorging. Knesebeck, Karl Friedrich Freiherr von, geb. 1768 zu Carwe bei Neu-Ruppin, diente vom 14. Jahre an u. stieg bis zum Generalfeldmarschall, st. 1848; er hatte an der Reorganisation der preuß. Armee Antheil und diente auch als Diplomate; sein schriftstellerischer Nachlaß sieht der Herausgabe entgegen. Kniaziewicz, Karl, ein Lithauer, geb. 1762, trat frühe in das poln. Heer, focht unter Kosciusko, 1796–1801 in der poln. Legion im Dienste Frankreichs, sah daß Napoleon für Polen nichts thun wollte, nahm deßwegen seinen Abschied, trat 1807 wieder in Dienst, machte den russ. Feldzug mit und sah abermals jede Hoffnung verloren. Nach 1815 war er kurze Zeit bei der Reorganisation des poln. Heeres thätig, wanderte aber bald nach Sachsen aus, war, scheint es, mit den poln. Verschwörungen in Verbindung, ging 1830 als poln. Gesandter nach Paris, wo er 1842 st. Kniaznin, Franz Dionys, geb. 1750, gest. 1807, poln. Dichter, Sekretär des Fürsten Adam Czartoryski (Gedichte. 6 Bde., neu in Leipzig 1835). Knicanin, Stephan Petrowitsch, geb. 1809 zu Knic, serb. General u. Senator, Gegner der Familie Obrenowitsch, kam 1849 den ungar. Serben in ihrem Kampfe gegen die Maghyaren zu Hilfe und bewies militär. Talent; st. 1855. Knidos, dorisch-kleinasiatische Stadt auf dem triopischen Vorgebirge in Karien, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechenstädte, hatte einen Tempel der Venus und darin Praxiteles weltberühmte Statue dieser Göttin. Knie, das Gelenk, das den Ober- und Unterschenkel verbindet; die Knochen derselben haben an ihren Enden 2 halbmondförmige Faserknorpel, die Kniescheibe, ein Kapselband und viele andere Bänder. Die sich hier ansetzenden Muskeln bilden nach hinten eine Vertiefung, die K.kehle. Krankheiten u. Verletzungen des K.s sind oft sehr gefährlich. K.schwamm, s. Gliedschwamm. Kniebis, Berg u. Paß im Schwarzwald 3023' über dem Meere, mit der Alexander- und Roßbüchelschanze, führt von Freudenstadt nach Oppenau. Knigge, Ad. Franz Friedr. Ludw., Freiherr von, ein zwischen Wieland und Nikolai stehender Unterhaltungsschriftsteller von untergeordnetem Werthe, geb. 1752 auf dem tiefverschuldeten väterlichen Gute Bredenbeck bei Hannover, gest. 1796 zu Bremen als Oberhauptmann und Scholarch der Domschule. Mit den Freimaurern und Illuminaten (s. d.) hatte K.-Philo viel zu schaffen und ärntete nicht viel Gutes

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/620>, abgerufen am 24.11.2024.