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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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und besondern K. s. d. Art.: Benedictiner, Gelübde, Kapuziner, Karmeliter u. s. f., namentlich Jesuiten.


Klostermaier, s. bayerischer Hiesel.


Klosterneuburg, Stadt am rechten Ufer der Donau u. am Fuße des Kahlenberges, 2 Stunden von Wien, mit 4000 E., trefflichem Wein, Fabriken, Schiffahrt. K. hat seinen Namen von dem nahgelegenen berühmten Augustiner-Chorherrenstift K. Dieses wurde 1114 gegründet vom heil. Leopold, der hier ruht, besitzt eine Bibliothek von 25000 Bänden nebst zahlreichen Handschriften aus dem Mittelalter, eine Mineralien- und Münzsammlung, Naturalienkabinet und viele Merkwürdigkeiten.


Klosterschulen, s. Dom- u. Klosterschulen.


Klotz, Christian Adolf, geb. 1738 zu Bischofswerda, gest. 1771 als Professor der Beredsamkeit zu Halle, gelehrter u. grober Antiquar, wäre trotz seiner lat. Gedichte und Opuscula, der "Acta literaria" und der "Bibliothek der elenden Scribenten" verschollen, wenn er nicht mit Lessing in Streit gerathen wäre, der ihn durch seine Polemik verewigte.


Klotz, Matthias, Porträt- u. Landschaftsmaler, geb. 1748 zu Straßburg, bildete sich daselbst und in Stuttgart, lebte dann als Porträtmaler in Mannheim, wurde daselbst 1775 Hoftheatermaler, 1778 in München, st. 1821. Auch seine 3 Söhne, Kaspar, Simon und Joseph, machten sich als Maler berühmt, der erste als Miniaturmaler, der zweite als Historien- u. Landschaftsmaler, der dritte als Decorationsmaler.


Klotz, Reinhold, geb. 1807 zu Stolberg im Erzgebirge, Professor in Leipzig, Philolog, Herausgeber des Clemens Alexandrinus, einiger Tragödien des Euripides etc., bearbeitet mit Lübker u. Hudemann ein Handwörterbuch der lat. Sprache.


Klüber, Joh. Ludwig, geb. 1762 zu Thann bei Fulda. von 1804-1817 im bad., von 1817-23 im preuß. Staatsdienst, st. 1837 zu Frankfurt a. M., einer der bedeutendsten deutschen Publicisten. Er gab die Akten des Wiener Congresses und eine Uebersicht über dessen Verhandlungen heraus, ferner "Quellensammlung für das öffentliche Recht des deutschen Bundes", "Oeffentliches Recht des deutschen Bundes u. der Bundesstaaten", "Das moderne Völkerrecht Europas".


Klügel, Georg Simon, geb. 1739 zu Hamburg, Mathematiker u. Physiker, gest. 1812 als Professor zu Halle, einer der ersten, welcher die wissenschaftlichen Grundsätze für das Gewerbewesen gemeinfaßlich darzustellen versuchte (Encyklopädie der gemeinnützigen Kenntnisse).


Klüsen, 2 mit Metall ausgebüchste und zu beiden Seiten auf dem Vordertheil des Schiffes befindliche Löcher, durch welche die Ankertaue laufen.


Klüver, das vordere dreieckige Segel eines Seeschiffes, an der Vorderstange aufgezogen und mit dem Halse an dem K.baum, dem verlängerten Bugspriet, befestigt.


Kluftwolle, die geringe od. gar nicht veredelte Wolle.


Klumpfuß, Knollfuß, Deformität des Fußes, wobei der Fuß so um seine Längenachse gedreht ist, daß der äußere Fußrand nach unten, der innere nach oben gestellt ist, die Sohle nach innen, der Fußrücken nach außen, diese beiden somit perpendikulär; die Zehen sind dabei stark eingebogen, der Rücken convex, die Sohle concav. Der K. ist gewöhnlich angeboren, hat mehre Grade und erschwert das Gehen sehr. Orthopädische Heilversuche, in neuester Zeit Durchschneiden der verkürzten Muskeln und Sehnen, haben in vielen Fällen günstigen Erfolg.


Klystier oder Lavement (clysma, enema), die Einspritzung einer Flüssigkeit in den Mastdarm mittelst einer eigens dazu verfertigten Spritze. Die Anwendung des K.s ist sehr häufig und oft außerordentlich erfolgreich, und geschieht zu dem Zwecke, entweder bloß Stuhlentleerungen zu bewirken, od. um Arzneistoffe auf diesem Wege in den Körper zu bringen. Zu ersterm Zwecke nimmt man häufig bloß laues oder kaltes Wasser, Chamillendecoct, oft mit Zusatz von Oel, Salz, Seife oder auch einem laxirenden Arzneistoff. Die eigentlichen Arznei-K.e zerfallen in erweichende, auflösende, krampfstillende, kühlende,

und besondern K. s. d. Art.: Benedictiner, Gelübde, Kapuziner, Karmeliter u. s. f., namentlich Jesuiten.


Klostermaier, s. bayerischer Hiesel.


Klosterneuburg, Stadt am rechten Ufer der Donau u. am Fuße des Kahlenberges, 2 Stunden von Wien, mit 4000 E., trefflichem Wein, Fabriken, Schiffahrt. K. hat seinen Namen von dem nahgelegenen berühmten Augustiner-Chorherrenstift K. Dieses wurde 1114 gegründet vom heil. Leopold, der hier ruht, besitzt eine Bibliothek von 25000 Bänden nebst zahlreichen Handschriften aus dem Mittelalter, eine Mineralien- und Münzsammlung, Naturalienkabinet und viele Merkwürdigkeiten.


Klosterschulen, s. Dom- u. Klosterschulen.


Klotz, Christian Adolf, geb. 1738 zu Bischofswerda, gest. 1771 als Professor der Beredsamkeit zu Halle, gelehrter u. grober Antiquar, wäre trotz seiner lat. Gedichte und Opuscula, der „Acta literaria“ und der „Bibliothek der elenden Scribenten“ verschollen, wenn er nicht mit Lessing in Streit gerathen wäre, der ihn durch seine Polemik verewigte.


Klotz, Matthias, Porträt- u. Landschaftsmaler, geb. 1748 zu Straßburg, bildete sich daselbst und in Stuttgart, lebte dann als Porträtmaler in Mannheim, wurde daselbst 1775 Hoftheatermaler, 1778 in München, st. 1821. Auch seine 3 Söhne, Kaspar, Simon und Joseph, machten sich als Maler berühmt, der erste als Miniaturmaler, der zweite als Historien- u. Landschaftsmaler, der dritte als Decorationsmaler.


Klotz, Reinhold, geb. 1807 zu Stolberg im Erzgebirge, Professor in Leipzig, Philolog, Herausgeber des Clemens Alexandrinus, einiger Tragödien des Euripides etc., bearbeitet mit Lübker u. Hudemann ein Handwörterbuch der lat. Sprache.


Klüber, Joh. Ludwig, geb. 1762 zu Thann bei Fulda. von 1804–1817 im bad., von 1817–23 im preuß. Staatsdienst, st. 1837 zu Frankfurt a. M., einer der bedeutendsten deutschen Publicisten. Er gab die Akten des Wiener Congresses und eine Uebersicht über dessen Verhandlungen heraus, ferner „Quellensammlung für das öffentliche Recht des deutschen Bundes“, „Oeffentliches Recht des deutschen Bundes u. der Bundesstaaten“, „Das moderne Völkerrecht Europas“.


Klügel, Georg Simon, geb. 1739 zu Hamburg, Mathematiker u. Physiker, gest. 1812 als Professor zu Halle, einer der ersten, welcher die wissenschaftlichen Grundsätze für das Gewerbewesen gemeinfaßlich darzustellen versuchte (Encyklopädie der gemeinnützigen Kenntnisse).


Klüsen, 2 mit Metall ausgebüchste und zu beiden Seiten auf dem Vordertheil des Schiffes befindliche Löcher, durch welche die Ankertaue laufen.


Klüver, das vordere dreieckige Segel eines Seeschiffes, an der Vorderstange aufgezogen und mit dem Halse an dem K.baum, dem verlängerten Bugspriet, befestigt.


Kluftwolle, die geringe od. gar nicht veredelte Wolle.


Klumpfuß, Knollfuß, Deformität des Fußes, wobei der Fuß so um seine Längenachse gedreht ist, daß der äußere Fußrand nach unten, der innere nach oben gestellt ist, die Sohle nach innen, der Fußrücken nach außen, diese beiden somit perpendikulär; die Zehen sind dabei stark eingebogen, der Rücken convex, die Sohle concav. Der K. ist gewöhnlich angeboren, hat mehre Grade und erschwert das Gehen sehr. Orthopädische Heilversuche, in neuester Zeit Durchschneiden der verkürzten Muskeln und Sehnen, haben in vielen Fällen günstigen Erfolg.


Klystier oder Lavement (clysma, enema), die Einspritzung einer Flüssigkeit in den Mastdarm mittelst einer eigens dazu verfertigten Spritze. Die Anwendung des K.s ist sehr häufig und oft außerordentlich erfolgreich, und geschieht zu dem Zwecke, entweder bloß Stuhlentleerungen zu bewirken, od. um Arzneistoffe auf diesem Wege in den Körper zu bringen. Zu ersterm Zwecke nimmt man häufig bloß laues oder kaltes Wasser, Chamillendecoct, oft mit Zusatz von Oel, Salz, Seife oder auch einem laxirenden Arzneistoff. Die eigentlichen Arznei-K.e zerfallen in erweichende, auflösende, krampfstillende, kühlende,

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[617/0618] und besondern K. s. d. Art.: Benedictiner, Gelübde, Kapuziner, Karmeliter u. s. f., namentlich Jesuiten. Klostermaier, s. bayerischer Hiesel. Klosterneuburg, Stadt am rechten Ufer der Donau u. am Fuße des Kahlenberges, 2 Stunden von Wien, mit 4000 E., trefflichem Wein, Fabriken, Schiffahrt. K. hat seinen Namen von dem nahgelegenen berühmten Augustiner-Chorherrenstift K. Dieses wurde 1114 gegründet vom heil. Leopold, der hier ruht, besitzt eine Bibliothek von 25000 Bänden nebst zahlreichen Handschriften aus dem Mittelalter, eine Mineralien- und Münzsammlung, Naturalienkabinet und viele Merkwürdigkeiten. Klosterschulen, s. Dom- u. Klosterschulen. Klotz, Christian Adolf, geb. 1738 zu Bischofswerda, gest. 1771 als Professor der Beredsamkeit zu Halle, gelehrter u. grober Antiquar, wäre trotz seiner lat. Gedichte und Opuscula, der „Acta literaria“ und der „Bibliothek der elenden Scribenten“ verschollen, wenn er nicht mit Lessing in Streit gerathen wäre, der ihn durch seine Polemik verewigte. Klotz, Matthias, Porträt- u. Landschaftsmaler, geb. 1748 zu Straßburg, bildete sich daselbst und in Stuttgart, lebte dann als Porträtmaler in Mannheim, wurde daselbst 1775 Hoftheatermaler, 1778 in München, st. 1821. Auch seine 3 Söhne, Kaspar, Simon und Joseph, machten sich als Maler berühmt, der erste als Miniaturmaler, der zweite als Historien- u. Landschaftsmaler, der dritte als Decorationsmaler. Klotz, Reinhold, geb. 1807 zu Stolberg im Erzgebirge, Professor in Leipzig, Philolog, Herausgeber des Clemens Alexandrinus, einiger Tragödien des Euripides etc., bearbeitet mit Lübker u. Hudemann ein Handwörterbuch der lat. Sprache. Klüber, Joh. Ludwig, geb. 1762 zu Thann bei Fulda. von 1804–1817 im bad., von 1817–23 im preuß. Staatsdienst, st. 1837 zu Frankfurt a. M., einer der bedeutendsten deutschen Publicisten. Er gab die Akten des Wiener Congresses und eine Uebersicht über dessen Verhandlungen heraus, ferner „Quellensammlung für das öffentliche Recht des deutschen Bundes“, „Oeffentliches Recht des deutschen Bundes u. der Bundesstaaten“, „Das moderne Völkerrecht Europas“. Klügel, Georg Simon, geb. 1739 zu Hamburg, Mathematiker u. Physiker, gest. 1812 als Professor zu Halle, einer der ersten, welcher die wissenschaftlichen Grundsätze für das Gewerbewesen gemeinfaßlich darzustellen versuchte (Encyklopädie der gemeinnützigen Kenntnisse). Klüsen, 2 mit Metall ausgebüchste und zu beiden Seiten auf dem Vordertheil des Schiffes befindliche Löcher, durch welche die Ankertaue laufen. Klüver, das vordere dreieckige Segel eines Seeschiffes, an der Vorderstange aufgezogen und mit dem Halse an dem K.baum, dem verlängerten Bugspriet, befestigt. Kluftwolle, die geringe od. gar nicht veredelte Wolle. Klumpfuß, Knollfuß, Deformität des Fußes, wobei der Fuß so um seine Längenachse gedreht ist, daß der äußere Fußrand nach unten, der innere nach oben gestellt ist, die Sohle nach innen, der Fußrücken nach außen, diese beiden somit perpendikulär; die Zehen sind dabei stark eingebogen, der Rücken convex, die Sohle concav. Der K. ist gewöhnlich angeboren, hat mehre Grade und erschwert das Gehen sehr. Orthopädische Heilversuche, in neuester Zeit Durchschneiden der verkürzten Muskeln und Sehnen, haben in vielen Fällen günstigen Erfolg. Klystier oder Lavement (clysma, enema), die Einspritzung einer Flüssigkeit in den Mastdarm mittelst einer eigens dazu verfertigten Spritze. Die Anwendung des K.s ist sehr häufig und oft außerordentlich erfolgreich, und geschieht zu dem Zwecke, entweder bloß Stuhlentleerungen zu bewirken, od. um Arzneistoffe auf diesem Wege in den Körper zu bringen. Zu ersterm Zwecke nimmt man häufig bloß laues oder kaltes Wasser, Chamillendecoct, oft mit Zusatz von Oel, Salz, Seife oder auch einem laxirenden Arzneistoff. Die eigentlichen Arznei-K.e zerfallen in erweichende, auflösende, krampfstillende, kühlende,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/618>, abgerufen am 24.11.2024.