Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite


Kempen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 4400 E., Wolle- und Leinefabrikation; Geburtsort des Thomas v. Kempis. - K. oder Kempno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 6100 E., Wolle-. Tabak- und Seifefabrikation.


Kempten, bayer. Stadt an der Iller und der Lindau-Augsburger Eisenbahn mit 8500 E., Baumwollespinnerei, Holz-, Produkten- und Speditionshandel; Lyceum. K. war bis 1801 Reichsstadt; das Benediktinerkloster K., im 8. Jahrh. gestiftet, war exemte Fürstabtei.


Kendal (-däll), Kirby K., engl. Stadt in der Grafschaft Westmoreland, 33000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Handel.


Kenilworth (-wörsh), engl. Stadt in der Grafschaft Warwick, mit 4000 E., Band- u. Spitzenfabrikation; Ruinen eines alten Schlosses.


Kennedy, Grace, engl. Romanenschriftstellerin, geb. 1792 in Schottland, gest. 1825.


Kenotaphium, griech.-lat. (leeres Grabmal), Grabmonument, das die Gebeine des Verstorben en nicht enthält.


Kensington, engl. Marktflecken in der Grafschaft Middlesex, mit 20000 E., gleichsam eine Vorstadt zu London, mit dem königl. Lustschlosse K.-House.


Kent, engl. Grafschaft am Kanal, 731/2 #M. groß mit 621000 E., Hügelland, vortrefflich angebaut, einer der blühendsten Bezirke Englands mit bedeutender Wolleindustrie, Fischerei u. Schifffahrt; Hauptstadt ist Canterbury. Von K. führten von jeher Mitglieder der königl. Familie den Grafen- oder Herzogstitel, zuletzt Eduard. 4. Sohn Königs Georg III., geb. 1767, Vater der Königin Viktoria, ein Whig, daher bis zu seiner Vermählung 1818 in seinen Einkünften sehr knapp gehalten, st. 1820.


Kent, William, geb. 1685, gest. 1748, engl. Maler, Architekt, Schöpfer der engl. Gartenkunst, legte viele Parke an; vergl. Gartenkunst.


Kentucky (Kentöki), Staat der nordamerikan. Union seit 1792, nach einem Nebenflusse des Ohio genannt, liegt zwischen Illinois, Ohio, Virginien, Tenessee, Missouri u. Indiana, ist wellenförmiges oder ebenes, sehr fruchtbares Gelände, 1910 #M. groß mit 1 Mill. E., darunter 211000 Sklaven. Außer den Erzeugnissen des Ackerbaus u. der Wälder liefert K. Eisen, Steinkohlen, Salz u. Salpeter, der in stundenlangen Höhlen sich ausgeschichtet findet. K. sendet in den Congreß 10 Abgeordnete; Hauptstadt ist Frankfort mit 5000 E., durch eine Eisenbahn mit den viel beträchtlicheren Städten Lexington und Louisville verbunden.


Kenzingen, bad. Stadt im Oberrheinkreis, an der Elz und der Eisenbahn, mit 2700 E., Wein- u. Hanfbau, Mineralbad.


Keos, oder Kea, jetzt Zea, Insel im griech. Archipel, dem attischen Vorgebirge Sunium gegenüber, von den Alten wegen ihrer Fruchtbarkeit u. der Sittenstrenge der Bewohner gerühmt, Heimath der Dichter Bachylides und Simonides.


Kephalalgie, griech.-deutsch. Kopfweh; Kephalitis, Hirnentzündung; Kephalographie, Kopfbeschreibung.


Kephalopoden, griech.-dtsch. = Kopffüßler, die erste Klasse der Weichthiere.


Kephaloptera, griech., Fischgattung aus der Familie der Quermäuler und der Ordnung der Knorpelfische, mit 2 hornartigen Lappen am Kopfe (daher der Name); im Mittelmeere.


Kephalotoma, griech., Blutkopfgeschwulst, in der Geburtshilfe eine Blutgeschwulst, die in den ersten Tagen bei Neugeborenen sich entwickelt. Sie hat ihren Sitz auf einem der Scheitelbeine, seltener auf dem Hinterhauptsbein. Das Blut ist zwischen den Schädelknochen und ihrer fibrösen Ueberkleidung. Sie muß mittelst zusammenziehenden äußeren Mitteln und der Lanzette behandelt werden.


Kephalotribe, Kopfzerbrecher (Geburtshilfe), ein Instrument von Baudelocque d. jüngeren erfunden, welches bei der Perforation angewendet wird. Kephalotripsie bedeutet diese Operation, d. h. Anbohrung des Kindskopfs selbst.


Kephissus, s. Cephissus.


Kepler, Johann, einer der größten Astronomen u. Mathematiker aller Zeiten, um so mehr bewunderungswürdig,


Kempen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 4400 E., Wolle- und Leinefabrikation; Geburtsort des Thomas v. Kempis. – K. oder Kempno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 6100 E., Wolle-. Tabak- und Seifefabrikation.


Kempten, bayer. Stadt an der Iller und der Lindau-Augsburger Eisenbahn mit 8500 E., Baumwollespinnerei, Holz-, Produkten- und Speditionshandel; Lyceum. K. war bis 1801 Reichsstadt; das Benediktinerkloster K., im 8. Jahrh. gestiftet, war exemte Fürstabtei.


Kendal (–däll), Kirby K., engl. Stadt in der Grafschaft Westmoreland, 33000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Handel.


Kenilworth (–wörsh), engl. Stadt in der Grafschaft Warwick, mit 4000 E., Band- u. Spitzenfabrikation; Ruinen eines alten Schlosses.


Kennedy, Grace, engl. Romanenschriftstellerin, geb. 1792 in Schottland, gest. 1825.


Kenotaphium, griech.-lat. (leeres Grabmal), Grabmonument, das die Gebeine des Verstorben en nicht enthält.


Kensington, engl. Marktflecken in der Grafschaft Middlesex, mit 20000 E., gleichsam eine Vorstadt zu London, mit dem königl. Lustschlosse K.-House.


Kent, engl. Grafschaft am Kanal, 731/2 □M. groß mit 621000 E., Hügelland, vortrefflich angebaut, einer der blühendsten Bezirke Englands mit bedeutender Wolleindustrie, Fischerei u. Schifffahrt; Hauptstadt ist Canterbury. Von K. führten von jeher Mitglieder der königl. Familie den Grafen- oder Herzogstitel, zuletzt Eduard. 4. Sohn Königs Georg III., geb. 1767, Vater der Königin Viktoria, ein Whig, daher bis zu seiner Vermählung 1818 in seinen Einkünften sehr knapp gehalten, st. 1820.


Kent, William, geb. 1685, gest. 1748, engl. Maler, Architekt, Schöpfer der engl. Gartenkunst, legte viele Parke an; vergl. Gartenkunst.


Kentucky (Kentöki), Staat der nordamerikan. Union seit 1792, nach einem Nebenflusse des Ohio genannt, liegt zwischen Illinois, Ohio, Virginien, Tenessee, Missouri u. Indiana, ist wellenförmiges oder ebenes, sehr fruchtbares Gelände, 1910 □M. groß mit 1 Mill. E., darunter 211000 Sklaven. Außer den Erzeugnissen des Ackerbaus u. der Wälder liefert K. Eisen, Steinkohlen, Salz u. Salpeter, der in stundenlangen Höhlen sich ausgeschichtet findet. K. sendet in den Congreß 10 Abgeordnete; Hauptstadt ist Frankfort mit 5000 E., durch eine Eisenbahn mit den viel beträchtlicheren Städten Lexington und Louisville verbunden.


Kenzingen, bad. Stadt im Oberrheinkreis, an der Elz und der Eisenbahn, mit 2700 E., Wein- u. Hanfbau, Mineralbad.


Keos, oder Kea, jetzt Zea, Insel im griech. Archipel, dem attischen Vorgebirge Sunium gegenüber, von den Alten wegen ihrer Fruchtbarkeit u. der Sittenstrenge der Bewohner gerühmt, Heimath der Dichter Bachylides und Simonides.


Kephalalgie, griech.-deutsch. Kopfweh; Kephalitis, Hirnentzündung; Kephalographie, Kopfbeschreibung.


Kephalopoden, griech.-dtsch. = Kopffüßler, die erste Klasse der Weichthiere.


Kephaloptera, griech., Fischgattung aus der Familie der Quermäuler und der Ordnung der Knorpelfische, mit 2 hornartigen Lappen am Kopfe (daher der Name); im Mittelmeere.


Kephalotoma, griech., Blutkopfgeschwulst, in der Geburtshilfe eine Blutgeschwulst, die in den ersten Tagen bei Neugeborenen sich entwickelt. Sie hat ihren Sitz auf einem der Scheitelbeine, seltener auf dem Hinterhauptsbein. Das Blut ist zwischen den Schädelknochen und ihrer fibrösen Ueberkleidung. Sie muß mittelst zusammenziehenden äußeren Mitteln und der Lanzette behandelt werden.


Kephalotribe, Kopfzerbrecher (Geburtshilfe), ein Instrument von Baudelocque d. jüngeren erfunden, welches bei der Perforation angewendet wird. Kephalotripsie bedeutet diese Operation, d. h. Anbohrung des Kindskopfs selbst.


Kephissus, s. Cephissus.


Kepler, Johann, einer der größten Astronomen u. Mathematiker aller Zeiten, um so mehr bewunderungswürdig,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0579" n="578"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kempen</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 4400 E., Wolle- und Leinefabrikation; Geburtsort des Thomas v. Kempis. &#x2013; K. oder <hi rendition="#g">Kempno</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 6100 E., Wolle-. Tabak- und Seifefabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kempten</hi>, bayer. Stadt an der Iller und der Lindau-Augsburger Eisenbahn mit 8500 E., Baumwollespinnerei, Holz-, Produkten- und Speditionshandel; Lyceum. K. war bis 1801 Reichsstadt; das Benediktinerkloster K., im 8. Jahrh. gestiftet, war exemte Fürstabtei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kendal</hi> (&#x2013;däll), Kirby K., engl. Stadt in der Grafschaft Westmoreland, 33000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Handel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kenilworth</hi> (&#x2013;wörsh), engl. Stadt in der Grafschaft Warwick, mit 4000 E., Band- u. Spitzenfabrikation; Ruinen eines alten Schlosses.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kennedy</hi>, Grace, engl. Romanenschriftstellerin, geb. 1792 in Schottland, gest. 1825.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kenotaphium</hi>, griech.-lat. (leeres Grabmal), Grabmonument, das die Gebeine des Verstorben en nicht enthält.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kensington</hi>, engl. Marktflecken in der Grafschaft Middlesex, mit 20000 E., gleichsam eine Vorstadt zu London, mit dem königl. Lustschlosse K.-<hi rendition="#g">House</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kent</hi>, engl. Grafschaft am Kanal, 73<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß mit 621000 E., Hügelland, vortrefflich angebaut, einer der blühendsten Bezirke Englands mit bedeutender Wolleindustrie, Fischerei u. Schifffahrt; Hauptstadt ist Canterbury. Von K. führten von jeher Mitglieder der königl. Familie den Grafen- oder Herzogstitel, zuletzt Eduard. 4. Sohn Königs Georg III., geb. 1767, Vater der Königin Viktoria, ein Whig, daher bis zu seiner Vermählung 1818 in seinen Einkünften sehr knapp gehalten, st. 1820.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kent</hi>, William, geb. 1685, gest. 1748, engl. Maler, Architekt, Schöpfer der engl. Gartenkunst, legte viele Parke an; vergl. Gartenkunst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kentucky</hi> (Kentöki), Staat der nordamerikan. Union seit 1792, nach einem Nebenflusse des Ohio genannt, liegt zwischen Illinois, Ohio, Virginien, Tenessee, Missouri u. Indiana, ist wellenförmiges oder ebenes, sehr fruchtbares Gelände, 1910 &#x25A1;M. groß mit 1 Mill. E., darunter 211000 Sklaven. Außer den Erzeugnissen des Ackerbaus u. der Wälder liefert K. Eisen, Steinkohlen, Salz u. Salpeter, der in stundenlangen Höhlen sich ausgeschichtet findet. K. sendet in den Congreß 10 Abgeordnete; Hauptstadt ist Frankfort mit 5000 E., durch eine Eisenbahn mit den viel beträchtlicheren Städten Lexington und Louisville verbunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kenzingen</hi>, bad. Stadt im Oberrheinkreis, an der Elz und der Eisenbahn, mit 2700 E., Wein- u. Hanfbau, Mineralbad.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keos</hi>, oder Kea, jetzt Zea, Insel im griech. Archipel, dem attischen Vorgebirge Sunium gegenüber, von den Alten wegen ihrer Fruchtbarkeit u. der Sittenstrenge der Bewohner gerühmt, Heimath der Dichter Bachylides und Simonides.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephalalgie</hi>, griech.-deutsch. Kopfweh; <hi rendition="#g">Kephalitis</hi>, Hirnentzündung; <hi rendition="#g">Kephalographie</hi>, Kopfbeschreibung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephalopoden</hi>, griech.-dtsch. = Kopffüßler, die erste Klasse der Weichthiere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephaloptera</hi>, griech., Fischgattung aus der Familie der Quermäuler und der Ordnung der Knorpelfische, mit 2 hornartigen Lappen am Kopfe (daher der Name); im Mittelmeere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephalotoma</hi>, griech., <hi rendition="#g">Blutkopfgeschwulst</hi>, in der Geburtshilfe eine Blutgeschwulst, die in den ersten Tagen bei Neugeborenen sich entwickelt. Sie hat ihren Sitz auf einem der Scheitelbeine, seltener auf dem Hinterhauptsbein. Das Blut ist zwischen den Schädelknochen und ihrer fibrösen Ueberkleidung. Sie muß mittelst zusammenziehenden äußeren Mitteln und der Lanzette behandelt werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephalotribe</hi>, Kopfzerbrecher (Geburtshilfe), ein Instrument von Baudelocque d. jüngeren erfunden, welches bei der Perforation angewendet wird. <hi rendition="#g">Kephalotripsie</hi> bedeutet diese Operation, d. h. Anbohrung des Kindskopfs selbst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kephissus</hi>, s. Cephissus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kepler</hi>, Johann, einer der größten Astronomen u. Mathematiker aller Zeiten, um so mehr bewunderungswürdig,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[578/0579] Kempen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit 4400 E., Wolle- und Leinefabrikation; Geburtsort des Thomas v. Kempis. – K. oder Kempno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 6100 E., Wolle-. Tabak- und Seifefabrikation. Kempten, bayer. Stadt an der Iller und der Lindau-Augsburger Eisenbahn mit 8500 E., Baumwollespinnerei, Holz-, Produkten- und Speditionshandel; Lyceum. K. war bis 1801 Reichsstadt; das Benediktinerkloster K., im 8. Jahrh. gestiftet, war exemte Fürstabtei. Kendal (–däll), Kirby K., engl. Stadt in der Grafschaft Westmoreland, 33000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Handel. Kenilworth (–wörsh), engl. Stadt in der Grafschaft Warwick, mit 4000 E., Band- u. Spitzenfabrikation; Ruinen eines alten Schlosses. Kennedy, Grace, engl. Romanenschriftstellerin, geb. 1792 in Schottland, gest. 1825. Kenotaphium, griech.-lat. (leeres Grabmal), Grabmonument, das die Gebeine des Verstorben en nicht enthält. Kensington, engl. Marktflecken in der Grafschaft Middlesex, mit 20000 E., gleichsam eine Vorstadt zu London, mit dem königl. Lustschlosse K.-House. Kent, engl. Grafschaft am Kanal, 731/2 □M. groß mit 621000 E., Hügelland, vortrefflich angebaut, einer der blühendsten Bezirke Englands mit bedeutender Wolleindustrie, Fischerei u. Schifffahrt; Hauptstadt ist Canterbury. Von K. führten von jeher Mitglieder der königl. Familie den Grafen- oder Herzogstitel, zuletzt Eduard. 4. Sohn Königs Georg III., geb. 1767, Vater der Königin Viktoria, ein Whig, daher bis zu seiner Vermählung 1818 in seinen Einkünften sehr knapp gehalten, st. 1820. Kent, William, geb. 1685, gest. 1748, engl. Maler, Architekt, Schöpfer der engl. Gartenkunst, legte viele Parke an; vergl. Gartenkunst. Kentucky (Kentöki), Staat der nordamerikan. Union seit 1792, nach einem Nebenflusse des Ohio genannt, liegt zwischen Illinois, Ohio, Virginien, Tenessee, Missouri u. Indiana, ist wellenförmiges oder ebenes, sehr fruchtbares Gelände, 1910 □M. groß mit 1 Mill. E., darunter 211000 Sklaven. Außer den Erzeugnissen des Ackerbaus u. der Wälder liefert K. Eisen, Steinkohlen, Salz u. Salpeter, der in stundenlangen Höhlen sich ausgeschichtet findet. K. sendet in den Congreß 10 Abgeordnete; Hauptstadt ist Frankfort mit 5000 E., durch eine Eisenbahn mit den viel beträchtlicheren Städten Lexington und Louisville verbunden. Kenzingen, bad. Stadt im Oberrheinkreis, an der Elz und der Eisenbahn, mit 2700 E., Wein- u. Hanfbau, Mineralbad. Keos, oder Kea, jetzt Zea, Insel im griech. Archipel, dem attischen Vorgebirge Sunium gegenüber, von den Alten wegen ihrer Fruchtbarkeit u. der Sittenstrenge der Bewohner gerühmt, Heimath der Dichter Bachylides und Simonides. Kephalalgie, griech.-deutsch. Kopfweh; Kephalitis, Hirnentzündung; Kephalographie, Kopfbeschreibung. Kephalopoden, griech.-dtsch. = Kopffüßler, die erste Klasse der Weichthiere. Kephaloptera, griech., Fischgattung aus der Familie der Quermäuler und der Ordnung der Knorpelfische, mit 2 hornartigen Lappen am Kopfe (daher der Name); im Mittelmeere. Kephalotoma, griech., Blutkopfgeschwulst, in der Geburtshilfe eine Blutgeschwulst, die in den ersten Tagen bei Neugeborenen sich entwickelt. Sie hat ihren Sitz auf einem der Scheitelbeine, seltener auf dem Hinterhauptsbein. Das Blut ist zwischen den Schädelknochen und ihrer fibrösen Ueberkleidung. Sie muß mittelst zusammenziehenden äußeren Mitteln und der Lanzette behandelt werden. Kephalotribe, Kopfzerbrecher (Geburtshilfe), ein Instrument von Baudelocque d. jüngeren erfunden, welches bei der Perforation angewendet wird. Kephalotripsie bedeutet diese Operation, d. h. Anbohrung des Kindskopfs selbst. Kephissus, s. Cephissus. Kepler, Johann, einer der größten Astronomen u. Mathematiker aller Zeiten, um so mehr bewunderungswürdig,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/579
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/579>, abgerufen am 01.09.2024.