Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Friedrich K., geb. zu Dresden 1782, erfand er das Chordaulodion und Harmonichord. Letzterer machte sich noch außerdem berühmt durch sein Trompeten- und Paukenwerk, besonders aber durch sein Belloneon u. seinen Trompeterautomaten. Beide bereisten mit ihren Instrumenten Deutschland, Frankreich und England. Nicht weniger berühmt wurde der Sohn des letztern, Friedr. Theodor K., geb. zu Dresden 1812, durch sein Orchestrion.


Kaufschuldbriefe, in denen der Kaufpreis ganz oder theilweise auf den verkauften Grundstücken pfandrechtlich versichert wird.


Kaufungen, Kunz von, sächs. Ritter, um die Mitte des 15. Jahrh., wurde im Dienste des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen gefangen u. mußte sich mit einer großen Geldsumme lösen. Als er dieselbe von dem Kurfürsten nicht ersetzt erhielt, entführte er den 8. Juli 1455 dessen beide Söhne aus dem Schlosse von Altenburg, wurde jedoch von Köhlern ergriffen u. den 14. Juli zu Freiberg hingerichtet.


Kaufvertrag, s. Kauf.


Kaukasien, Eiskaukasien, russ. Provinz am Kaukasus, nach der politischen Eintheilung des russ. Reichs zu Asien gerechnet, erstreckt sich vom nördl. Abhang des Kaukasus zwischen dem asowschen und kaspischen Meere bis an die Kuina, die es von Astrachan, u. an den Manitsch, der es vom Gebiet der don'schen Kosaken trennt, ist mit Einschluß des Landes der Tschernomorischen Kosaken 2650 #M. groß mit 525000 E.: Russen, Kosaken, Kalmücken, Tataren etc. Gegen die freien kaukasischen Bergvölker ist es durch eine Reihe von Festungen u. großen Blockhäusern (Kreposten) geschützt, die eine Linie entlang des Terek- u. Kubanthales bilden. K. zerfällt in die 4 Kreise: Stawropol, Kisliar, Mosdok und Piatigorsk; Hauptstadt ist Stawropol.


Kaukasische Bergvölker, die Stämme im Kaukasusgebirge, die theils den Russen unterworfen sind, theils noch jetzt ihre Unabhängigkeit aufs tapferste vertheidigen, im Ganzen vielleicht 11/2 Mill. Seelen. Man unterscheidet: 1) den iberischen Stamm: Georgier, Mingrelier und Lazen; 2) den westkaukasischen Stamm: die eigentlichen Tscherkessen od. Adighe u. Kabardiner u. Abchasen; 3) den mittelkaukasischen Stamm: die Kisten, Inguschen, Karabulaken, Tuschen, Chewsuren, Pschawi u. Tschetschenzen; 4) den ostkaukasischen Stamm: die Lesghier, Awaren, Kasikumüken, Akuschen und Kuräner; 5) die Osseten; 6) die türk. Stämme: Turkomannen, Kumüken, Bossianen u. Nogaier. (Bodenstedt: die Völker des Kaukasus, 3. Aufl. Frankfurt 1854.)


Kaukasische Gouvernements, s. Transkaukasien.


Kaukasische Race, s. Menschenracen.


Kaukasus, Hochgebirge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, ungefähr 150 Ml. lang, 20-40 breit, an Ausdehnung also ungefähr den Alpen gleich: sendet sein Gewässer nördlich in den Terek und Kuban, südlich in den Kur u. Rion, breitet sich in 3 parallele Ketten aus, von denen die mittlere mit einer Durchschnittshöhe von 11000' die höchste ist. Die höchsten Kuppen sind der Elbros 16700' der Kasbek 14400'. Die Schneelinie ist beträchtlich höher als in den Alpen, die Baumgränze 7300'. Die Mittelkette scheint größtentheils aus Granit, Gneis. Syenit und Trachytgebilden zu bestehen, die Vorgebirge aus Schiefer und Kalk; Laubholz, namentlich Buchen sind vorherrschend. Die Thäler sind warm. sehr fruchtbar, wohlangebaut, desgleichen die Abhänge des Gebirgs; die Seidezucht wird besonders auf der asiat. Seite des K. in großem Umfange betrieben. Die parallele Kettenbildung des Gebirgs macht dasselbe äußerst schwer zugänglich u. nur in der Mitte desselben ist dasselbe auf beiden Seiten von 2 größeren Thälern eingeschnitten; hier führt die einzige russ. Militärstraße, durch zahlreiche Forts gedeckt, von Wladikaukas nach Tiflis. In neuester Zeit haben Dubois de Montpereux, Koch und M. Wagner den K. oder vielmehr dessen Vorlande bereist und beschrieben.


Kaulbach, Wilhelm v., königl. Hofmaler und Director der Kunstakademie in München, einer der größten Maler

Friedrich K., geb. zu Dresden 1782, erfand er das Chordaulodion und Harmonichord. Letzterer machte sich noch außerdem berühmt durch sein Trompeten- und Paukenwerk, besonders aber durch sein Belloneon u. seinen Trompeterautomaten. Beide bereisten mit ihren Instrumenten Deutschland, Frankreich und England. Nicht weniger berühmt wurde der Sohn des letztern, Friedr. Theodor K., geb. zu Dresden 1812, durch sein Orchestrion.


Kaufschuldbriefe, in denen der Kaufpreis ganz oder theilweise auf den verkauften Grundstücken pfandrechtlich versichert wird.


Kaufungen, Kunz von, sächs. Ritter, um die Mitte des 15. Jahrh., wurde im Dienste des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen gefangen u. mußte sich mit einer großen Geldsumme lösen. Als er dieselbe von dem Kurfürsten nicht ersetzt erhielt, entführte er den 8. Juli 1455 dessen beide Söhne aus dem Schlosse von Altenburg, wurde jedoch von Köhlern ergriffen u. den 14. Juli zu Freiberg hingerichtet.


Kaufvertrag, s. Kauf.


Kaukasien, Eiskaukasien, russ. Provinz am Kaukasus, nach der politischen Eintheilung des russ. Reichs zu Asien gerechnet, erstreckt sich vom nördl. Abhang des Kaukasus zwischen dem asowschen und kaspischen Meere bis an die Kuina, die es von Astrachan, u. an den Manitsch, der es vom Gebiet der donʼschen Kosaken trennt, ist mit Einschluß des Landes der Tschernomorischen Kosaken 2650 □M. groß mit 525000 E.: Russen, Kosaken, Kalmücken, Tataren etc. Gegen die freien kaukasischen Bergvölker ist es durch eine Reihe von Festungen u. großen Blockhäusern (Kreposten) geschützt, die eine Linie entlang des Terek- u. Kubanthales bilden. K. zerfällt in die 4 Kreise: Stawropol, Kisliar, Mosdok und Piatigorsk; Hauptstadt ist Stawropol.


Kaukasische Bergvölker, die Stämme im Kaukasusgebirge, die theils den Russen unterworfen sind, theils noch jetzt ihre Unabhängigkeit aufs tapferste vertheidigen, im Ganzen vielleicht 11/2 Mill. Seelen. Man unterscheidet: 1) den iberischen Stamm: Georgier, Mingrelier und Lazen; 2) den westkaukasischen Stamm: die eigentlichen Tscherkessen od. Adighe u. Kabardiner u. Abchasen; 3) den mittelkaukasischen Stamm: die Kisten, Inguschen, Karabulaken, Tuschen, Chewsuren, Pschawi u. Tschetschenzen; 4) den ostkaukasischen Stamm: die Lesghier, Awaren, Kasikumüken, Akuschen und Kuräner; 5) die Osseten; 6) die türk. Stämme: Turkomannen, Kumüken, Bossianen u. Nogaier. (Bodenstedt: die Völker des Kaukasus, 3. Aufl. Frankfurt 1854.)


Kaukasische Gouvernements, s. Transkaukasien.


Kaukasische Race, s. Menschenracen.


Kaukasus, Hochgebirge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, ungefähr 150 Ml. lang, 20–40 breit, an Ausdehnung also ungefähr den Alpen gleich: sendet sein Gewässer nördlich in den Terek und Kuban, südlich in den Kur u. Rion, breitet sich in 3 parallele Ketten aus, von denen die mittlere mit einer Durchschnittshöhe von 11000' die höchste ist. Die höchsten Kuppen sind der Elbros 16700' der Kasbek 14400'. Die Schneelinie ist beträchtlich höher als in den Alpen, die Baumgränze 7300'. Die Mittelkette scheint größtentheils aus Granit, Gneis. Syenit und Trachytgebilden zu bestehen, die Vorgebirge aus Schiefer und Kalk; Laubholz, namentlich Buchen sind vorherrschend. Die Thäler sind warm. sehr fruchtbar, wohlangebaut, desgleichen die Abhänge des Gebirgs; die Seidezucht wird besonders auf der asiat. Seite des K. in großem Umfange betrieben. Die parallele Kettenbildung des Gebirgs macht dasselbe äußerst schwer zugänglich u. nur in der Mitte desselben ist dasselbe auf beiden Seiten von 2 größeren Thälern eingeschnitten; hier führt die einzige russ. Militärstraße, durch zahlreiche Forts gedeckt, von Wladikaukas nach Tiflis. In neuester Zeit haben Dubois de Montpéreux, Koch und M. Wagner den K. oder vielmehr dessen Vorlande bereist und beschrieben.


Kaulbach, Wilhelm v., königl. Hofmaler und Director der Kunstakademie in München, einer der größten Maler

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0572" n="571"/><hi rendition="#g">Friedrich</hi> K., geb. zu Dresden 1782, erfand er das Chordaulodion und Harmonichord. Letzterer machte sich noch außerdem berühmt durch sein Trompeten- und Paukenwerk, besonders aber durch sein Belloneon u. seinen Trompeterautomaten. Beide bereisten mit ihren Instrumenten Deutschland, Frankreich und England. Nicht weniger berühmt wurde der Sohn des letztern, <hi rendition="#g">Friedr. Theodor</hi> K., geb. zu Dresden 1812, durch sein Orchestrion.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaufschuldbriefe</hi>, in denen der Kaufpreis ganz oder theilweise auf den verkauften Grundstücken pfandrechtlich versichert wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaufungen</hi>, Kunz von, sächs. Ritter, um die Mitte des 15. Jahrh., wurde im Dienste des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen gefangen u. mußte sich mit einer großen Geldsumme lösen. Als er dieselbe von dem Kurfürsten nicht ersetzt erhielt, entführte er den 8. Juli 1455 dessen beide Söhne aus dem Schlosse von Altenburg, wurde jedoch von Köhlern ergriffen u. den 14. Juli zu Freiberg hingerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaufvertrag</hi>, s. Kauf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaukasien</hi>, Eiskaukasien, russ. Provinz am Kaukasus, nach der politischen Eintheilung des russ. Reichs zu Asien gerechnet, erstreckt sich vom nördl. Abhang des Kaukasus zwischen dem asowschen und kaspischen Meere bis an die Kuina, die es von Astrachan, u. an den Manitsch, der es vom Gebiet der don&#x02BC;schen Kosaken trennt, ist mit Einschluß des Landes der Tschernomorischen Kosaken 2650 &#x25A1;M. groß mit 525000 E.: Russen, Kosaken, Kalmücken, Tataren etc. Gegen die freien kaukasischen Bergvölker ist es durch eine Reihe von Festungen u. großen Blockhäusern (Kreposten) geschützt, die eine Linie entlang des Terek- u. Kubanthales bilden. K. zerfällt in die 4 Kreise: Stawropol, Kisliar, Mosdok und Piatigorsk; Hauptstadt ist Stawropol.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaukasische Bergvölker</hi>, die Stämme im Kaukasusgebirge, die theils den Russen unterworfen sind, theils noch jetzt ihre Unabhängigkeit aufs tapferste vertheidigen, im Ganzen vielleicht 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Seelen. Man unterscheidet: 1) den iberischen Stamm: Georgier, Mingrelier und Lazen; 2) den westkaukasischen Stamm: die eigentlichen Tscherkessen od. Adighe u. Kabardiner u. Abchasen; 3) den mittelkaukasischen Stamm: die Kisten, Inguschen, Karabulaken, Tuschen, Chewsuren, Pschawi u. Tschetschenzen; 4) den ostkaukasischen Stamm: die Lesghier, Awaren, Kasikumüken, Akuschen und Kuräner; 5) die Osseten; 6) die türk. Stämme: Turkomannen, Kumüken, Bossianen u. Nogaier. (Bodenstedt: die Völker des Kaukasus, 3. Aufl. Frankfurt 1854.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaukasische Gouvernements</hi>, s. Transkaukasien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaukasische Race</hi>, s. Menschenracen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaukasus</hi>, Hochgebirge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, ungefähr 150 Ml. lang, 20&#x2013;40 breit, an Ausdehnung also ungefähr den Alpen gleich: sendet sein Gewässer nördlich in den Terek und Kuban, südlich in den Kur u. Rion, breitet sich in 3 parallele Ketten aus, von denen die mittlere mit einer Durchschnittshöhe von 11000' die höchste ist. Die höchsten Kuppen sind der Elbros 16700' der Kasbek 14400'. Die Schneelinie ist beträchtlich höher als in den Alpen, die Baumgränze 7300'. Die Mittelkette scheint größtentheils aus Granit, Gneis. Syenit und Trachytgebilden zu bestehen, die Vorgebirge aus Schiefer und Kalk; Laubholz, namentlich Buchen sind vorherrschend. Die Thäler sind warm. sehr fruchtbar, wohlangebaut, desgleichen die Abhänge des Gebirgs; die Seidezucht wird besonders auf der asiat. Seite des K. in großem Umfange betrieben. Die parallele Kettenbildung des Gebirgs macht dasselbe äußerst schwer zugänglich u. nur in der Mitte desselben ist dasselbe auf beiden Seiten von 2 größeren Thälern eingeschnitten; hier führt die einzige russ. Militärstraße, durch zahlreiche Forts gedeckt, von Wladikaukas nach Tiflis. In neuester Zeit haben Dubois de Montpéreux, Koch und M. Wagner den K. oder vielmehr dessen Vorlande bereist und beschrieben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kaulbach</hi>, Wilhelm v., königl. Hofmaler und Director der Kunstakademie in München, einer der größten Maler
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[571/0572] Friedrich K., geb. zu Dresden 1782, erfand er das Chordaulodion und Harmonichord. Letzterer machte sich noch außerdem berühmt durch sein Trompeten- und Paukenwerk, besonders aber durch sein Belloneon u. seinen Trompeterautomaten. Beide bereisten mit ihren Instrumenten Deutschland, Frankreich und England. Nicht weniger berühmt wurde der Sohn des letztern, Friedr. Theodor K., geb. zu Dresden 1812, durch sein Orchestrion. Kaufschuldbriefe, in denen der Kaufpreis ganz oder theilweise auf den verkauften Grundstücken pfandrechtlich versichert wird. Kaufungen, Kunz von, sächs. Ritter, um die Mitte des 15. Jahrh., wurde im Dienste des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen gefangen u. mußte sich mit einer großen Geldsumme lösen. Als er dieselbe von dem Kurfürsten nicht ersetzt erhielt, entführte er den 8. Juli 1455 dessen beide Söhne aus dem Schlosse von Altenburg, wurde jedoch von Köhlern ergriffen u. den 14. Juli zu Freiberg hingerichtet. Kaufvertrag, s. Kauf. Kaukasien, Eiskaukasien, russ. Provinz am Kaukasus, nach der politischen Eintheilung des russ. Reichs zu Asien gerechnet, erstreckt sich vom nördl. Abhang des Kaukasus zwischen dem asowschen und kaspischen Meere bis an die Kuina, die es von Astrachan, u. an den Manitsch, der es vom Gebiet der donʼschen Kosaken trennt, ist mit Einschluß des Landes der Tschernomorischen Kosaken 2650 □M. groß mit 525000 E.: Russen, Kosaken, Kalmücken, Tataren etc. Gegen die freien kaukasischen Bergvölker ist es durch eine Reihe von Festungen u. großen Blockhäusern (Kreposten) geschützt, die eine Linie entlang des Terek- u. Kubanthales bilden. K. zerfällt in die 4 Kreise: Stawropol, Kisliar, Mosdok und Piatigorsk; Hauptstadt ist Stawropol. Kaukasische Bergvölker, die Stämme im Kaukasusgebirge, die theils den Russen unterworfen sind, theils noch jetzt ihre Unabhängigkeit aufs tapferste vertheidigen, im Ganzen vielleicht 11/2 Mill. Seelen. Man unterscheidet: 1) den iberischen Stamm: Georgier, Mingrelier und Lazen; 2) den westkaukasischen Stamm: die eigentlichen Tscherkessen od. Adighe u. Kabardiner u. Abchasen; 3) den mittelkaukasischen Stamm: die Kisten, Inguschen, Karabulaken, Tuschen, Chewsuren, Pschawi u. Tschetschenzen; 4) den ostkaukasischen Stamm: die Lesghier, Awaren, Kasikumüken, Akuschen und Kuräner; 5) die Osseten; 6) die türk. Stämme: Turkomannen, Kumüken, Bossianen u. Nogaier. (Bodenstedt: die Völker des Kaukasus, 3. Aufl. Frankfurt 1854.) Kaukasische Gouvernements, s. Transkaukasien. Kaukasische Race, s. Menschenracen. Kaukasus, Hochgebirge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, ungefähr 150 Ml. lang, 20–40 breit, an Ausdehnung also ungefähr den Alpen gleich: sendet sein Gewässer nördlich in den Terek und Kuban, südlich in den Kur u. Rion, breitet sich in 3 parallele Ketten aus, von denen die mittlere mit einer Durchschnittshöhe von 11000' die höchste ist. Die höchsten Kuppen sind der Elbros 16700' der Kasbek 14400'. Die Schneelinie ist beträchtlich höher als in den Alpen, die Baumgränze 7300'. Die Mittelkette scheint größtentheils aus Granit, Gneis. Syenit und Trachytgebilden zu bestehen, die Vorgebirge aus Schiefer und Kalk; Laubholz, namentlich Buchen sind vorherrschend. Die Thäler sind warm. sehr fruchtbar, wohlangebaut, desgleichen die Abhänge des Gebirgs; die Seidezucht wird besonders auf der asiat. Seite des K. in großem Umfange betrieben. Die parallele Kettenbildung des Gebirgs macht dasselbe äußerst schwer zugänglich u. nur in der Mitte desselben ist dasselbe auf beiden Seiten von 2 größeren Thälern eingeschnitten; hier führt die einzige russ. Militärstraße, durch zahlreiche Forts gedeckt, von Wladikaukas nach Tiflis. In neuester Zeit haben Dubois de Montpéreux, Koch und M. Wagner den K. oder vielmehr dessen Vorlande bereist und beschrieben. Kaulbach, Wilhelm v., königl. Hofmaler und Director der Kunstakademie in München, einer der größten Maler

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/572
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/572>, abgerufen am 02.06.2024.