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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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und Schweden, auf dän. Seite mit flachen, auf schwed. mit felsigen Ufern, gefährlich zu befahren, daher mit zahlreichen Leuchtthürmen, Bojen etc. versehen.


Katten, Chatten, germanisches Volk zwischen Rhein, Main und Harz, als Krieger berühmt, mit den Römern in selten unterbrochener Feindschaft. werden als eigenes Volk zum letztenmale unter Marc Aurel erwähnt und gehen im Namen der Franken auf.


Kattun (von dem engl. cotton, Baumwolle), im weitern Sinne ein leinwandartiges glattes Gewebe aus Baumwolle, im engern: glatte mit Farben bedruckte Baumwollezeuge. kamen ursprünglich aus Ostindien, werden jetzt am besten in Frankreich u. in der Schweiz gefertigt.


Katzbach, Nebenfluß der Oder im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, bekannt durch die Schlacht vom 26. August 1813, in der Blücher ein franz. Heer unter dem Marschall Macdonald vernichtete.


Katze (felis), zahlreiche, über alle Erdtheile, mit Ausnahme Neuhollands, verbreitete Gattung Raubsäugethiere, in Wesen u. Hauptform alle einander ähnlich, mit kleinem rundem Kopf, furchtbarem Gebiß, zurückziehbaren Krallen (mit Ausnahme des Gepard) u. scharfwarziger Zunge. Sie sind gewandte, listige und blutdürstige Räuber, dabei falsch und erreichen in heißen Ländern eine furchtbare Stärke u. Größe; leben wild nur von Fleisch, erschleichen ihre Beute und erhaschen sie im Sprunge. Gesicht und Gehör scharf. Hieher gehören: a) ungefleckte und ohne Ohrpinsel: Löwe u. Cuguar; b) quergestreifte: Tiger. Hauskatze. Wildkatze; c) mit rundlichen Flecken od. Ringen: Panther, Leopard, Jaguar, Ozelot, Gepard; d) ungefleckte mit Ohrpinseln: Luchs, Karakal. Die Wild-K. (f. catus), gegen 2' lang, graubraun, mit innerhalb behaarten Ohren und gleich dickem Schwanz, schadet sehr; in Europa, jedoch nicht häufig. - Die Haus-K. (f. domestica), kleiner, mit dünnerm Schwanz, soll von der nubischen K. abstammen; wurde erst zur Zeit der Kreuzzüge allgemeiner bei uns verbreitet. Bekannt ist ihre Begierde nach Baldrian, K.nmünze und K.ngamander. Spielarten: span. K., die Karthäuser-K., bläulich-grau, die Angora-K., mit langem, weißem Haare.


Katzenellenbogen, altdeutsche Grafschaft zwischen dem Main, Rhein u. der Wetterau, seit Anfang des 15. Jahrh. hessisch, jetzt theils hessendarmstädtisch, theils nassauisch. Das Schloß K. am Rhein wurde 1806 gesprengt.


Katzenmusik, s. Chariwari.


Katzenrecht, altdeutsches: wer eine Katze tödtet, muß dem Eigenthümer so viel Waizen geben, bis das ausgespannte Katzenfell überdeckt ist.


Kaub, nass. Stadt am Rhein, Weinbau, Dachschiefer. Hier ging Blücher in der Neujahrsnacht von 1813/14 über den Rhein. Im Flusse liegt die alte Burg Pfalzgrafenstein.


Kauer, Ferdinand, sehr fruchtbarer Componist, geb. 1751 zu Klein-Thaya in Mähren, componirte besonders zahlreiche Opern, Singspiele etc., darunter das allbekannte Donauweibchen, ferner viele Messen, Concerte, Symphonien etc. Trotz seiner Thätigkeit verarmte er im Alter. verlor noch 1830 alle seine Habe und seine Musikalien durch eine Ueberschwemmung; st. 1831 zu Wien.


Kauf (emtio, Verkauf venditio), beruht auf der Verständigung (Consens) des Verkäufers u. Käufers über Waare und Preis (pretium), bedarf nur ausnahmsweise einer bestimmten Form, z. B. der schriftlichen beim Verkauf von Grundstücken. Nach uraltem Verbot dürfen Früchte auf dem Halm u. Trauben an der Rebe wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Aernte od. Weinlese geltenden Marktpreis. aber nicht theuerer verkauft werden. Auch noch unbestimmte Sachen (Hoffnungs-K., emtio spei, rei speratae) können gekauft werden, ebenso eine Gesammtheit von Sachen (K. in Bausch und Bogen. Aversions-K.). Auch "nach Probe", wobei der Verkäufer probemäßige (der vom Käufer aufzubewahrenden Probe gleichartige) Waare zu liefern hat; od. "auf Probe" (auf Besicht. ad gustum), wenn der Käufer die Waare näher prüfen und billigen wird; od. "wie zu besehen" d. h. der Käufer soll

und Schweden, auf dän. Seite mit flachen, auf schwed. mit felsigen Ufern, gefährlich zu befahren, daher mit zahlreichen Leuchtthürmen, Bojen etc. versehen.


Katten, Chatten, germanisches Volk zwischen Rhein, Main und Harz, als Krieger berühmt, mit den Römern in selten unterbrochener Feindschaft. werden als eigenes Volk zum letztenmale unter Marc Aurel erwähnt und gehen im Namen der Franken auf.


Kattun (von dem engl. cotton, Baumwolle), im weitern Sinne ein leinwandartiges glattes Gewebe aus Baumwolle, im engern: glatte mit Farben bedruckte Baumwollezeuge. kamen ursprünglich aus Ostindien, werden jetzt am besten in Frankreich u. in der Schweiz gefertigt.


Katzbach, Nebenfluß der Oder im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, bekannt durch die Schlacht vom 26. August 1813, in der Blücher ein franz. Heer unter dem Marschall Macdonald vernichtete.


Katze (felis), zahlreiche, über alle Erdtheile, mit Ausnahme Neuhollands, verbreitete Gattung Raubsäugethiere, in Wesen u. Hauptform alle einander ähnlich, mit kleinem rundem Kopf, furchtbarem Gebiß, zurückziehbaren Krallen (mit Ausnahme des Gepard) u. scharfwarziger Zunge. Sie sind gewandte, listige und blutdürstige Räuber, dabei falsch und erreichen in heißen Ländern eine furchtbare Stärke u. Größe; leben wild nur von Fleisch, erschleichen ihre Beute und erhaschen sie im Sprunge. Gesicht und Gehör scharf. Hieher gehören: a) ungefleckte und ohne Ohrpinsel: Löwe u. Cuguar; b) quergestreifte: Tiger. Hauskatze. Wildkatze; c) mit rundlichen Flecken od. Ringen: Panther, Leopard, Jaguar, Ozelot, Gepard; d) ungefleckte mit Ohrpinseln: Luchs, Karakal. Die Wild-K. (f. catus), gegen 2' lang, graubraun, mit innerhalb behaarten Ohren und gleich dickem Schwanz, schadet sehr; in Europa, jedoch nicht häufig. – Die Haus-K. (f. domestica), kleiner, mit dünnerm Schwanz, soll von der nubischen K. abstammen; wurde erst zur Zeit der Kreuzzüge allgemeiner bei uns verbreitet. Bekannt ist ihre Begierde nach Baldrian, K.nmünze und K.ngamander. Spielarten: span. K., die Karthäuser-K., bläulich-grau, die Angora-K., mit langem, weißem Haare.


Katzenellenbogen, altdeutsche Grafschaft zwischen dem Main, Rhein u. der Wetterau, seit Anfang des 15. Jahrh. hessisch, jetzt theils hessendarmstädtisch, theils nassauisch. Das Schloß K. am Rhein wurde 1806 gesprengt.


Katzenmusik, s. Chariwari.


Katzenrecht, altdeutsches: wer eine Katze tödtet, muß dem Eigenthümer so viel Waizen geben, bis das ausgespannte Katzenfell überdeckt ist.


Kaub, nass. Stadt am Rhein, Weinbau, Dachschiefer. Hier ging Blücher in der Neujahrsnacht von 1813/14 über den Rhein. Im Flusse liegt die alte Burg Pfalzgrafenstein.


Kauer, Ferdinand, sehr fruchtbarer Componist, geb. 1751 zu Klein-Thaya in Mähren, componirte besonders zahlreiche Opern, Singspiele etc., darunter das allbekannte Donauweibchen, ferner viele Messen, Concerte, Symphonien etc. Trotz seiner Thätigkeit verarmte er im Alter. verlor noch 1830 alle seine Habe und seine Musikalien durch eine Ueberschwemmung; st. 1831 zu Wien.


Kauf (emtio, Verkauf venditio), beruht auf der Verständigung (Consens) des Verkäufers u. Käufers über Waare und Preis (pretium), bedarf nur ausnahmsweise einer bestimmten Form, z. B. der schriftlichen beim Verkauf von Grundstücken. Nach uraltem Verbot dürfen Früchte auf dem Halm u. Trauben an der Rebe wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Aernte od. Weinlese geltenden Marktpreis. aber nicht theuerer verkauft werden. Auch noch unbestimmte Sachen (Hoffnungs-K., emtio spei, rei speratae) können gekauft werden, ebenso eine Gesammtheit von Sachen (K. in Bausch und Bogen. Aversions-K.). Auch „nach Probe“, wobei der Verkäufer probemäßige (der vom Käufer aufzubewahrenden Probe gleichartige) Waare zu liefern hat; od. „auf Probe“ (auf Besicht. ad gustum), wenn der Käufer die Waare näher prüfen und billigen wird; od. „wie zu besehen“ d. h. der Käufer soll

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[569/0570] und Schweden, auf dän. Seite mit flachen, auf schwed. mit felsigen Ufern, gefährlich zu befahren, daher mit zahlreichen Leuchtthürmen, Bojen etc. versehen. Katten, Chatten, germanisches Volk zwischen Rhein, Main und Harz, als Krieger berühmt, mit den Römern in selten unterbrochener Feindschaft. werden als eigenes Volk zum letztenmale unter Marc Aurel erwähnt und gehen im Namen der Franken auf. Kattun (von dem engl. cotton, Baumwolle), im weitern Sinne ein leinwandartiges glattes Gewebe aus Baumwolle, im engern: glatte mit Farben bedruckte Baumwollezeuge. kamen ursprünglich aus Ostindien, werden jetzt am besten in Frankreich u. in der Schweiz gefertigt. Katzbach, Nebenfluß der Oder im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, bekannt durch die Schlacht vom 26. August 1813, in der Blücher ein franz. Heer unter dem Marschall Macdonald vernichtete. Katze (felis), zahlreiche, über alle Erdtheile, mit Ausnahme Neuhollands, verbreitete Gattung Raubsäugethiere, in Wesen u. Hauptform alle einander ähnlich, mit kleinem rundem Kopf, furchtbarem Gebiß, zurückziehbaren Krallen (mit Ausnahme des Gepard) u. scharfwarziger Zunge. Sie sind gewandte, listige und blutdürstige Räuber, dabei falsch und erreichen in heißen Ländern eine furchtbare Stärke u. Größe; leben wild nur von Fleisch, erschleichen ihre Beute und erhaschen sie im Sprunge. Gesicht und Gehör scharf. Hieher gehören: a) ungefleckte und ohne Ohrpinsel: Löwe u. Cuguar; b) quergestreifte: Tiger. Hauskatze. Wildkatze; c) mit rundlichen Flecken od. Ringen: Panther, Leopard, Jaguar, Ozelot, Gepard; d) ungefleckte mit Ohrpinseln: Luchs, Karakal. Die Wild-K. (f. catus), gegen 2' lang, graubraun, mit innerhalb behaarten Ohren und gleich dickem Schwanz, schadet sehr; in Europa, jedoch nicht häufig. – Die Haus-K. (f. domestica), kleiner, mit dünnerm Schwanz, soll von der nubischen K. abstammen; wurde erst zur Zeit der Kreuzzüge allgemeiner bei uns verbreitet. Bekannt ist ihre Begierde nach Baldrian, K.nmünze und K.ngamander. Spielarten: span. K., die Karthäuser-K., bläulich-grau, die Angora-K., mit langem, weißem Haare. Katzenellenbogen, altdeutsche Grafschaft zwischen dem Main, Rhein u. der Wetterau, seit Anfang des 15. Jahrh. hessisch, jetzt theils hessendarmstädtisch, theils nassauisch. Das Schloß K. am Rhein wurde 1806 gesprengt. Katzenmusik, s. Chariwari. Katzenrecht, altdeutsches: wer eine Katze tödtet, muß dem Eigenthümer so viel Waizen geben, bis das ausgespannte Katzenfell überdeckt ist. Kaub, nass. Stadt am Rhein, Weinbau, Dachschiefer. Hier ging Blücher in der Neujahrsnacht von 1813/14 über den Rhein. Im Flusse liegt die alte Burg Pfalzgrafenstein. Kauer, Ferdinand, sehr fruchtbarer Componist, geb. 1751 zu Klein-Thaya in Mähren, componirte besonders zahlreiche Opern, Singspiele etc., darunter das allbekannte Donauweibchen, ferner viele Messen, Concerte, Symphonien etc. Trotz seiner Thätigkeit verarmte er im Alter. verlor noch 1830 alle seine Habe und seine Musikalien durch eine Ueberschwemmung; st. 1831 zu Wien. Kauf (emtio, Verkauf venditio), beruht auf der Verständigung (Consens) des Verkäufers u. Käufers über Waare und Preis (pretium), bedarf nur ausnahmsweise einer bestimmten Form, z. B. der schriftlichen beim Verkauf von Grundstücken. Nach uraltem Verbot dürfen Früchte auf dem Halm u. Trauben an der Rebe wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Aernte od. Weinlese geltenden Marktpreis. aber nicht theuerer verkauft werden. Auch noch unbestimmte Sachen (Hoffnungs-K., emtio spei, rei speratae) können gekauft werden, ebenso eine Gesammtheit von Sachen (K. in Bausch und Bogen. Aversions-K.). Auch „nach Probe“, wobei der Verkäufer probemäßige (der vom Käufer aufzubewahrenden Probe gleichartige) Waare zu liefern hat; od. „auf Probe“ (auf Besicht. ad gustum), wenn der Käufer die Waare näher prüfen und billigen wird; od. „wie zu besehen“ d. h. der Käufer soll

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/570>, abgerufen am 01.09.2024.