Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Songarei u. Turfan gränzend; ihr Land, die K.-Mongolei, ist z. Thl. gebirgig mit Waldungen, theils Steppenland, den Chinesen unterworfen; durch ihr Gebiet führt die Haupthandelsstraße aus China nach Kiachta.


Kalkkanälchen, die mikroskopischen Röhrchen, die in den Knochen von den Knochenkörperchen ausgehen.


Kalkmüthel, österr. Maß für den Kalk = 21/2 Metzen, etwas über 4 Kubikfuß.


Kalkutta, Hauptstadt der gleichnamigen engl.-ostind. Präsidentschaft am Hugly, dem westl. Hauptarme des Ganges, mit mehr als 1 Mill. E., unter denen wohl keine 20000 Europäer sind, die in der sog. weißen Stadt wohnen, in welcher auch die starke Citadelle Williams erbaut ist. In der sog. schwarzen Stadt. die meistens aus Lehm- und Bambushütten besteht und in den Vorstädten, hausen die eingebornen Hindu u. Mohammedaner, die aber eine sehr lebhafte Industrie in Seide-, Baumwolle- und Metallarbeiten unterhalten. K. ist der Hauptplatz für den ostind. Verkehr, von dem in neuester Zeit Telegraphenlinien ausgehen und eine Eisenbahn begonnen ist; es ist der Sitz eines anglikanischen Bischofs, hat eine Universität, Sternwarte, Sanskritcollegium, botanischen Garten. engl. Missionsanstalten.


Kalligraphie, griech., Schönschreibekunst, besonders die Fertigkeit in der Current- od. Cursivschrift gewandt, deutlich und gefällig darzustellen, was sich am leichtesten von guten Vorschriften lernt. Die mittelalterliche oder gothische Schrift gewährt indessen der K. ein weiteres Feld u. wird bei der Ausfertigung von Diplomen, bei Prachtwerken u. s. w. mit Erfolg angewendet.


Kallikrates, Künstler, baute unter Perikles mit Iktynus den Parthenon zu Athen; ein anderer K. verfertigte aus Elfenbein Gegenstände von außerordentlicher Kleinheit; ein K., Achäer, verrieth seine Landsleute an die Römer.


Kallimachos, Dichter und Mitglied des alexandrinischen Museums, geb. um 280 v. Chr. zu Cyrene (s. d.), zeichnete sich neben Apollonius von Rhodus. Lykophron u. a. durch große Gelehrsamkeit aus und war der letzte Grammatiker, der zugleich auch dichtete. Seine zahlreichen prosaischen Schriften (geographische, eine methodische Gelehrtengeschichte in der Form einer Literaturgeschichte u. s. w.) sind verloren. Als erotischer Elegiker war er sehr geschätzt, wiewohl er mit seiner Gelehrsamkeit auch in Gedichten prunkte. Catullus "Coma Berenices" und Ovids 20. Heroide sind Nachahmungen des K., von diesem selbst übrig 6 mythologisch gelehrte und kunstreich gebildete Hymnen und 72 Epigramme nebst Bruchstücken; erste Ausgabe von Lascaris, Florenz 1494, spätere von Stephanus, Grävius, J. A. Ernesti, Blomfield; dann Valckenaers "Elegiarum fragmenta", Lugd. Batav. 1799, Uebersetzung von Schwenck (Bonn 1821).


Kallinus aus Ephesus, neben Tyrtäus u. Mimnermus als der früheste Elegiker im alexandrinischen Canon stehend, soll zwischen dem 9.-7. Jahrh. v. Chr. das elegische Versmaß erfunden haben. Bruchstück einer Kriegselegie, worin er durch die Vorstellung von der Schmach des Feigen und vom Ruhme des Tapferen, dessen Tod alle beklagen, zur Tapferkeit ermuntert. Ausgabe in Bruncks Gnomici poetae graeci, Lips, 1784 pag. 58. dann in Schneidewins "Delectus poeseos Graecorum elegiacae", Göttingen 1838, Uebersetzung in Webers "Elegischen Dichtern der Hellenen", Frankfurt 1826.


Kalliope, in der griech. Mythe eine der neun Musen, die der epischen Dichtkunst, gewöhnlich dargestellt mit Wachstafeln und dem Schreibgriffel.


Kallipygos, griech., d. h. mit schönen Hinterbacken, bei den Griechen Beiname der Venus.


Kallirrhoe, Name mehrer mythischen Personen; die Hauptquelle in Athen; Stadt und warme Quellen im Lande der Moabiter. wo Herodes während seiner letzten Krankheit Heilung suchte.


Kallisthenes aus Olynth, Schüler des Aristoteles, Begleiter Alexanders d. Gr. beim indischen Feldzuge, wurde 328 v. Chr. hingerichtet. weil er die Forderung des siegestrunkenen Alexander, die Unterthanen sollten ihm göttliche Ehre erweisen, mit männlichem Freimuthe getadelt

Songarei u. Turfan gränzend; ihr Land, die K.-Mongolei, ist z. Thl. gebirgig mit Waldungen, theils Steppenland, den Chinesen unterworfen; durch ihr Gebiet führt die Haupthandelsstraße aus China nach Kiachta.


Kalkkanälchen, die mikroskopischen Röhrchen, die in den Knochen von den Knochenkörperchen ausgehen.


Kalkmüthel, österr. Maß für den Kalk = 21/2 Metzen, etwas über 4 Kubikfuß.


Kalkutta, Hauptstadt der gleichnamigen engl.-ostind. Präsidentschaft am Hugly, dem westl. Hauptarme des Ganges, mit mehr als 1 Mill. E., unter denen wohl keine 20000 Europäer sind, die in der sog. weißen Stadt wohnen, in welcher auch die starke Citadelle Williams erbaut ist. In der sog. schwarzen Stadt. die meistens aus Lehm- und Bambushütten besteht und in den Vorstädten, hausen die eingebornen Hindu u. Mohammedaner, die aber eine sehr lebhafte Industrie in Seide-, Baumwolle- und Metallarbeiten unterhalten. K. ist der Hauptplatz für den ostind. Verkehr, von dem in neuester Zeit Telegraphenlinien ausgehen und eine Eisenbahn begonnen ist; es ist der Sitz eines anglikanischen Bischofs, hat eine Universität, Sternwarte, Sanskritcollegium, botanischen Garten. engl. Missionsanstalten.


Kalligraphie, griech., Schönschreibekunst, besonders die Fertigkeit in der Current- od. Cursivschrift gewandt, deutlich und gefällig darzustellen, was sich am leichtesten von guten Vorschriften lernt. Die mittelalterliche oder gothische Schrift gewährt indessen der K. ein weiteres Feld u. wird bei der Ausfertigung von Diplomen, bei Prachtwerken u. s. w. mit Erfolg angewendet.


Kallikrates, Künstler, baute unter Perikles mit Iktynus den Parthenon zu Athen; ein anderer K. verfertigte aus Elfenbein Gegenstände von außerordentlicher Kleinheit; ein K., Achäer, verrieth seine Landsleute an die Römer.


Kallimachos, Dichter und Mitglied des alexandrinischen Museums, geb. um 280 v. Chr. zu Cyrene (s. d.), zeichnete sich neben Apollonius von Rhodus. Lykophron u. a. durch große Gelehrsamkeit aus und war der letzte Grammatiker, der zugleich auch dichtete. Seine zahlreichen prosaischen Schriften (geographische, eine methodische Gelehrtengeschichte in der Form einer Literaturgeschichte u. s. w.) sind verloren. Als erotischer Elegiker war er sehr geschätzt, wiewohl er mit seiner Gelehrsamkeit auch in Gedichten prunkte. Catullus „Coma Berenices“ und Ovids 20. Heroide sind Nachahmungen des K., von diesem selbst übrig 6 mythologisch gelehrte und kunstreich gebildete Hymnen und 72 Epigramme nebst Bruchstücken; erste Ausgabe von Lascaris, Florenz 1494, spätere von Stephanus, Grävius, J. A. Ernesti, Blomfield; dann Valckenaers „Elegiarum fragmenta“, Lugd. Batav. 1799, Uebersetzung von Schwenck (Bonn 1821).


Kallinus aus Ephesus, neben Tyrtäus u. Mimnermus als der früheste Elegiker im alexandrinischen Canon stehend, soll zwischen dem 9.–7. Jahrh. v. Chr. das elegische Versmaß erfunden haben. Bruchstück einer Kriegselegie, worin er durch die Vorstellung von der Schmach des Feigen und vom Ruhme des Tapferen, dessen Tod alle beklagen, zur Tapferkeit ermuntert. Ausgabe in Bruncks Gnomici poetae graeci, Lips, 1784 pag. 58. dann in Schneidewins „Delectus poeseos Graecorum elegiacae“, Göttingen 1838, Uebersetzung in Webers „Elegischen Dichtern der Hellenen“, Frankfurt 1826.


Kalliope, in der griech. Mythe eine der neun Musen, die der epischen Dichtkunst, gewöhnlich dargestellt mit Wachstafeln und dem Schreibgriffel.


Kallipygos, griech., d. h. mit schönen Hinterbacken, bei den Griechen Beiname der Venus.


Kallirrhoë, Name mehrer mythischen Personen; die Hauptquelle in Athen; Stadt und warme Quellen im Lande der Moabiter. wo Herodes während seiner letzten Krankheit Heilung suchte.


Kallisthenes aus Olynth, Schüler des Aristoteles, Begleiter Alexanders d. Gr. beim indischen Feldzuge, wurde 328 v. Chr. hingerichtet. weil er die Forderung des siegestrunkenen Alexander, die Unterthanen sollten ihm göttliche Ehre erweisen, mit männlichem Freimuthe getadelt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0532" n="531"/>
Songarei u. Turfan gränzend; ihr Land, die K.-<hi rendition="#g">Mongolei</hi>, ist z. Thl. gebirgig mit Waldungen, theils Steppenland, den Chinesen unterworfen; durch ihr Gebiet führt die Haupthandelsstraße aus China nach Kiachta.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kalkkanälchen</hi>, die mikroskopischen Röhrchen, die in den Knochen von den Knochenkörperchen ausgehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kalkmüthel</hi>, österr. Maß für den Kalk = 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Metzen, etwas über 4 Kubikfuß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kalkutta</hi>, Hauptstadt der gleichnamigen engl.-ostind. Präsidentschaft am Hugly, dem westl. Hauptarme des Ganges, mit mehr als 1 Mill. E., unter denen wohl keine 20000 Europäer sind, die in der sog. weißen Stadt wohnen, in welcher auch die starke Citadelle Williams erbaut ist. In der sog. schwarzen Stadt. die meistens aus Lehm- und Bambushütten besteht und in den Vorstädten, hausen die eingebornen Hindu u. Mohammedaner, die aber eine sehr lebhafte Industrie in Seide-, Baumwolle- und Metallarbeiten unterhalten. K. ist der Hauptplatz für den ostind. Verkehr, von dem in neuester Zeit Telegraphenlinien ausgehen und eine Eisenbahn begonnen ist; es ist der Sitz eines anglikanischen Bischofs, hat eine Universität, Sternwarte, Sanskritcollegium, botanischen Garten. engl. Missionsanstalten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kalligraphie</hi>, griech., Schönschreibekunst, besonders die Fertigkeit in der Current- od. Cursivschrift gewandt, deutlich und gefällig darzustellen, was sich am leichtesten von guten Vorschriften lernt. Die mittelalterliche oder gothische Schrift gewährt indessen der K. ein weiteres Feld u. wird bei der Ausfertigung von Diplomen, bei Prachtwerken u. s. w. mit Erfolg angewendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallikrates</hi>, Künstler, baute unter Perikles mit Iktynus den Parthenon zu Athen; ein anderer K. verfertigte aus Elfenbein Gegenstände von außerordentlicher Kleinheit; ein K., Achäer, verrieth seine Landsleute an die Römer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallimachos</hi>, Dichter und Mitglied des alexandrinischen Museums, geb. um 280 v. Chr. zu Cyrene (s. d.), zeichnete sich neben Apollonius von Rhodus. Lykophron u. a. durch große Gelehrsamkeit aus und war der letzte Grammatiker, der zugleich auch dichtete. Seine zahlreichen prosaischen Schriften (geographische, eine methodische Gelehrtengeschichte in der Form einer Literaturgeschichte u. s. w.) sind verloren. Als erotischer Elegiker war er sehr geschätzt, wiewohl er mit seiner Gelehrsamkeit auch in Gedichten prunkte. Catullus &#x201E;<hi rendition="#i">Coma Berenices</hi>&#x201C; und Ovids 20. Heroide sind Nachahmungen des K., von diesem selbst übrig 6 mythologisch gelehrte und kunstreich gebildete Hymnen und 72 Epigramme nebst Bruchstücken; erste Ausgabe von Lascaris, Florenz 1494, spätere von Stephanus, Grävius, J. A. Ernesti, Blomfield; dann Valckenaers &#x201E;<hi rendition="#i">Elegiarum fragmenta</hi>&#x201C;, <hi rendition="#i">Lugd. Batav.</hi> 1799, Uebersetzung von Schwenck (Bonn 1821).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallinus</hi> aus Ephesus, neben Tyrtäus u. Mimnermus als der früheste Elegiker im alexandrinischen Canon stehend, soll zwischen dem 9.&#x2013;7. Jahrh. v. Chr. das elegische Versmaß erfunden haben. Bruchstück einer Kriegselegie, worin er durch die Vorstellung von der Schmach des Feigen und vom Ruhme des Tapferen, dessen Tod alle beklagen, zur Tapferkeit ermuntert. Ausgabe in Bruncks <hi rendition="#i">Gnomici poetae graeci, Lips</hi>, 1784 <hi rendition="#i">pag.</hi> 58. dann in Schneidewins &#x201E;<hi rendition="#i">Delectus poeseos Graecorum elegiacae</hi>&#x201C;, Göttingen 1838, Uebersetzung in Webers &#x201E;Elegischen Dichtern der Hellenen&#x201C;, Frankfurt 1826.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kalliope</hi>, in der griech. Mythe eine der neun Musen, die der epischen Dichtkunst, gewöhnlich dargestellt mit Wachstafeln und dem Schreibgriffel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallipygos</hi>, griech., d. h. mit schönen Hinterbacken, bei den Griechen Beiname der Venus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallirrhoë</hi>, Name mehrer mythischen Personen; die Hauptquelle in Athen; Stadt und warme Quellen im Lande der Moabiter. wo Herodes während seiner letzten Krankheit Heilung suchte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kallisthenes</hi> aus Olynth, Schüler des Aristoteles, Begleiter Alexanders d. Gr. beim indischen Feldzuge, wurde 328 v. Chr. hingerichtet. weil er die Forderung des siegestrunkenen Alexander, die Unterthanen sollten ihm göttliche Ehre erweisen, mit männlichem Freimuthe getadelt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[531/0532] Songarei u. Turfan gränzend; ihr Land, die K.-Mongolei, ist z. Thl. gebirgig mit Waldungen, theils Steppenland, den Chinesen unterworfen; durch ihr Gebiet führt die Haupthandelsstraße aus China nach Kiachta. Kalkkanälchen, die mikroskopischen Röhrchen, die in den Knochen von den Knochenkörperchen ausgehen. Kalkmüthel, österr. Maß für den Kalk = 21/2 Metzen, etwas über 4 Kubikfuß. Kalkutta, Hauptstadt der gleichnamigen engl.-ostind. Präsidentschaft am Hugly, dem westl. Hauptarme des Ganges, mit mehr als 1 Mill. E., unter denen wohl keine 20000 Europäer sind, die in der sog. weißen Stadt wohnen, in welcher auch die starke Citadelle Williams erbaut ist. In der sog. schwarzen Stadt. die meistens aus Lehm- und Bambushütten besteht und in den Vorstädten, hausen die eingebornen Hindu u. Mohammedaner, die aber eine sehr lebhafte Industrie in Seide-, Baumwolle- und Metallarbeiten unterhalten. K. ist der Hauptplatz für den ostind. Verkehr, von dem in neuester Zeit Telegraphenlinien ausgehen und eine Eisenbahn begonnen ist; es ist der Sitz eines anglikanischen Bischofs, hat eine Universität, Sternwarte, Sanskritcollegium, botanischen Garten. engl. Missionsanstalten. Kalligraphie, griech., Schönschreibekunst, besonders die Fertigkeit in der Current- od. Cursivschrift gewandt, deutlich und gefällig darzustellen, was sich am leichtesten von guten Vorschriften lernt. Die mittelalterliche oder gothische Schrift gewährt indessen der K. ein weiteres Feld u. wird bei der Ausfertigung von Diplomen, bei Prachtwerken u. s. w. mit Erfolg angewendet. Kallikrates, Künstler, baute unter Perikles mit Iktynus den Parthenon zu Athen; ein anderer K. verfertigte aus Elfenbein Gegenstände von außerordentlicher Kleinheit; ein K., Achäer, verrieth seine Landsleute an die Römer. Kallimachos, Dichter und Mitglied des alexandrinischen Museums, geb. um 280 v. Chr. zu Cyrene (s. d.), zeichnete sich neben Apollonius von Rhodus. Lykophron u. a. durch große Gelehrsamkeit aus und war der letzte Grammatiker, der zugleich auch dichtete. Seine zahlreichen prosaischen Schriften (geographische, eine methodische Gelehrtengeschichte in der Form einer Literaturgeschichte u. s. w.) sind verloren. Als erotischer Elegiker war er sehr geschätzt, wiewohl er mit seiner Gelehrsamkeit auch in Gedichten prunkte. Catullus „Coma Berenices“ und Ovids 20. Heroide sind Nachahmungen des K., von diesem selbst übrig 6 mythologisch gelehrte und kunstreich gebildete Hymnen und 72 Epigramme nebst Bruchstücken; erste Ausgabe von Lascaris, Florenz 1494, spätere von Stephanus, Grävius, J. A. Ernesti, Blomfield; dann Valckenaers „Elegiarum fragmenta“, Lugd. Batav. 1799, Uebersetzung von Schwenck (Bonn 1821). Kallinus aus Ephesus, neben Tyrtäus u. Mimnermus als der früheste Elegiker im alexandrinischen Canon stehend, soll zwischen dem 9.–7. Jahrh. v. Chr. das elegische Versmaß erfunden haben. Bruchstück einer Kriegselegie, worin er durch die Vorstellung von der Schmach des Feigen und vom Ruhme des Tapferen, dessen Tod alle beklagen, zur Tapferkeit ermuntert. Ausgabe in Bruncks Gnomici poetae graeci, Lips, 1784 pag. 58. dann in Schneidewins „Delectus poeseos Graecorum elegiacae“, Göttingen 1838, Uebersetzung in Webers „Elegischen Dichtern der Hellenen“, Frankfurt 1826. Kalliope, in der griech. Mythe eine der neun Musen, die der epischen Dichtkunst, gewöhnlich dargestellt mit Wachstafeln und dem Schreibgriffel. Kallipygos, griech., d. h. mit schönen Hinterbacken, bei den Griechen Beiname der Venus. Kallirrhoë, Name mehrer mythischen Personen; die Hauptquelle in Athen; Stadt und warme Quellen im Lande der Moabiter. wo Herodes während seiner letzten Krankheit Heilung suchte. Kallisthenes aus Olynth, Schüler des Aristoteles, Begleiter Alexanders d. Gr. beim indischen Feldzuge, wurde 328 v. Chr. hingerichtet. weil er die Forderung des siegestrunkenen Alexander, die Unterthanen sollten ihm göttliche Ehre erweisen, mit männlichem Freimuthe getadelt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/532
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/532>, abgerufen am 01.09.2024.