Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.am Hofe des Königs Vikramaditja gelebt haben; sein berühmtestes Werk ist das Drama Sakuntala; seine Schauspiele. epischen und lyrischen Gedichte sind von Hirzel, Müller und Bohlen größtentheils verdeutscht worden. Kalisch russ.-polnische Stadt an der preuß. Gränze, Bischofsitz mit 19200 E., Tuch- u. Lederfabriken. Bündniß zwischen Preußen und Rußland 28. Febr. 1813; vereinigtes Lustlager der Preußen und Russen 1835. Kalium, Potassium, Kalimetall, wird durch Reduction des K.oxyds (Kali) gewöhnlich mittelst eines Flintenlaufs, der, mit Eisenstückchen gefüllt, der Weißglühhitze ausgesetzt wird, dargestellt. Das K. ist silberweiß, stark glänzend, hat ein spec. Gewicht von 0.865, ist somit das leichteste Metall. Seine chemische Verwandtschaft zum Sauerstoff ist die größte, so daß es in Berührung mit Wasser demselben sogleich den Sauerstoff, unter heftiger Feuerentwicklung, entzieht, und mit diesem wieder K.oxyd bildet; es muß deßwegen auch in sauerstofffreien, ätherischen Oelen, wie: weißes Steinöl etc. aufbewahrt werden, und eignet sich gerade dadurch zur Reduction anderer Alkali- und Erdmetalle. Kalk, Kalkerde, Calciumoxyd, kommt sehr häufig in allen drei Reichen der Natur mit Säuren verbunden vor. Als kohlensaurer, dichter K. bildet er mächtige Gebirge und Lager und wird je nach seinem Alter: Ur-K., Uebergangs-K., Muschel-K., Kreide-K., Jura-K. mit seinen vielen Gliedern, als Korallen-K. (Koralrag), Portlander-K. etc., und K.-tuff benannt. Die körnigen Abänderungen des Ur-K.es von weißer, grauer. rother, schwarzer. blauer, gelber und grüner Farbe nennt man Marmor, worunter der weiße von Carrara der berühmteste ist. - Der krystallisirte kohlensaure K. (K.spath), dessen Grundform ein Rhomboeder ist, von welchem man aber gegen 700 Gestalten kennt, ist der reinste; dieser kommt in allen Gebirgsformationen, am häufigsten aber auf Erzgängen im älteren Gebirge vor. Die schönsten u. mannigfaltigsten Abänderungen liefern England, dann der Harz. das Erzgebirge, der Schwarzwald, Frankreich und Ungarn; sodann eine vollkommen durchsichtige Abänderung mit ausgezeichneter doppelter Strahlenbrechung, Island (isländischer Doppelspath). - An Schwefelsäure gebunden kommt er in mächtigen Lagern als Gyps (schwefelsaurer K.) vor, welchen man krystallisirt auch Fraueneis (blätterigen Gyps) und Federweiß (faserigen Gyps) nennt. Außerdem liefert er einen nicht unbedeutenden Bestandtheil der Ackererde, wie auch mit andern Säuren und Erden verbunden viele, zum Theil seltene Mineralien, und ist stets im Quellwasser etc. enthalten. - Im Thierreich bildet er als phosphorsaurer mit etwas kohlensaurem K. den Hauptbestandtheil der Thierknochen; als kohlensaurer K. die Vogeleier- und Austernschalen etc. In den Pflanzen kommt er als phosphorsaurer. äpfelsaurer, schwefelsaurer etc. K. vor. - Der K. ist eines der nützlichsten Mineralien: Baumaterial, Marmor zu Bildhauerarbeiten; der reinere K. (K.spath) wird zur Glasfabrikation, zur Entwicklung der Kohlensäure und andern chemischen Präparaten, auch als Arzneimittel verwendet. - Der K.mergel, welcher 20-25 Procent Thon enthält, eignet sich vortrefflich zu allen Wasserbauten Die dickschieferigen Abänderungen des Jura-K.es werden zur Lithographie benützt, wozu die weltbekannten Solenhofer Platten die besten sind. Kalkar, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf an der Leye u. einem Rheinkanal mit 2100 E., Wolleweberei und Schiffahrt. Kalkbrenner, Friedr. Wilh. Michael, berühmter Claviervirtuos und Componist, geb. 1788. Sohn des gleichfalls rühmlich bekannten Musikers Christian K., bildete sich in Paris unter Catel und Adam, später in Wien unter Albrechtsberger, wo er mit Hummel einen neuen, eigenthümlichen Weg im Pianofortespiel einschlug. 1814 bereiste er Deutschland, hierauf England u. gründete 1824 in Paris mit Pleyl eine berühmte Pianofortefabrik; st. 1849. Kalkhas, mongol. Stamm in der nordöstl. Mongolei, von dem Flusse Kalkha benannt, an Rußland, die Mandschurei, am Hofe des Königs Vikramaditja gelebt haben; sein berühmtestes Werk ist das Drama Sakuntala; seine Schauspiele. epischen und lyrischen Gedichte sind von Hirzel, Müller und Bohlen größtentheils verdeutscht worden. Kalisch russ.-polnische Stadt an der preuß. Gränze, Bischofsitz mit 19200 E., Tuch- u. Lederfabriken. Bündniß zwischen Preußen und Rußland 28. Febr. 1813; vereinigtes Lustlager der Preußen und Russen 1835. Kalium, Potassium, Kalimetall, wird durch Reduction des K.oxyds (Kali) gewöhnlich mittelst eines Flintenlaufs, der, mit Eisenstückchen gefüllt, der Weißglühhitze ausgesetzt wird, dargestellt. Das K. ist silberweiß, stark glänzend, hat ein spec. Gewicht von 0.865, ist somit das leichteste Metall. Seine chemische Verwandtschaft zum Sauerstoff ist die größte, so daß es in Berührung mit Wasser demselben sogleich den Sauerstoff, unter heftiger Feuerentwicklung, entzieht, und mit diesem wieder K.oxyd bildet; es muß deßwegen auch in sauerstofffreien, ätherischen Oelen, wie: weißes Steinöl etc. aufbewahrt werden, und eignet sich gerade dadurch zur Reduction anderer Alkali- und Erdmetalle. Kalk, Kalkerde, Calciumoxyd, kommt sehr häufig in allen drei Reichen der Natur mit Säuren verbunden vor. Als kohlensaurer, dichter K. bildet er mächtige Gebirge und Lager und wird je nach seinem Alter: Ur-K., Uebergangs-K., Muschel-K., Kreide-K., Jura-K. mit seinen vielen Gliedern, als Korallen-K. (Koralrag), Portlander-K. etc., und K.-tuff benannt. Die körnigen Abänderungen des Ur-K.es von weißer, grauer. rother, schwarzer. blauer, gelber und grüner Farbe nennt man Marmor, worunter der weiße von Carrara der berühmteste ist. – Der krystallisirte kohlensaure K. (K.spath), dessen Grundform ein Rhomboëder ist, von welchem man aber gegen 700 Gestalten kennt, ist der reinste; dieser kommt in allen Gebirgsformationen, am häufigsten aber auf Erzgängen im älteren Gebirge vor. Die schönsten u. mannigfaltigsten Abänderungen liefern England, dann der Harz. das Erzgebirge, der Schwarzwald, Frankreich und Ungarn; sodann eine vollkommen durchsichtige Abänderung mit ausgezeichneter doppelter Strahlenbrechung, Island (isländischer Doppelspath). – An Schwefelsäure gebunden kommt er in mächtigen Lagern als Gyps (schwefelsaurer K.) vor, welchen man krystallisirt auch Fraueneis (blätterigen Gyps) und Federweiß (faserigen Gyps) nennt. Außerdem liefert er einen nicht unbedeutenden Bestandtheil der Ackererde, wie auch mit andern Säuren und Erden verbunden viele, zum Theil seltene Mineralien, und ist stets im Quellwasser etc. enthalten. – Im Thierreich bildet er als phosphorsaurer mit etwas kohlensaurem K. den Hauptbestandtheil der Thierknochen; als kohlensaurer K. die Vogeleier- und Austernschalen etc. In den Pflanzen kommt er als phosphorsaurer. äpfelsaurer, schwefelsaurer etc. K. vor. – Der K. ist eines der nützlichsten Mineralien: Baumaterial, Marmor zu Bildhauerarbeiten; der reinere K. (K.spath) wird zur Glasfabrikation, zur Entwicklung der Kohlensäure und andern chemischen Präparaten, auch als Arzneimittel verwendet. – Der K.mergel, welcher 20–25 Procent Thon enthält, eignet sich vortrefflich zu allen Wasserbauten Die dickschieferigen Abänderungen des Jura-K.es werden zur Lithographie benützt, wozu die weltbekannten Solenhofer Platten die besten sind. Kalkar, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf an der Leye u. einem Rheinkanal mit 2100 E., Wolleweberei und Schiffahrt. Kalkbrenner, Friedr. Wilh. Michael, berühmter Claviervirtuos und Componist, geb. 1788. Sohn des gleichfalls rühmlich bekannten Musikers Christian K., bildete sich in Paris unter Catel und Adam, später in Wien unter Albrechtsberger, wo er mit Hummel einen neuen, eigenthümlichen Weg im Pianofortespiel einschlug. 1814 bereiste er Deutschland, hierauf England u. gründete 1824 in Paris mit Pleyl eine berühmte Pianofortefabrik; st. 1849. Kalkhas, mongol. Stamm in der nordöstl. 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am Hofe des Königs Vikramaditja gelebt haben; sein berühmtestes Werk ist das Drama Sakuntala; seine Schauspiele. epischen und lyrischen Gedichte sind von Hirzel, Müller und Bohlen größtentheils verdeutscht worden.
Kalisch russ.-polnische Stadt an der preuß. Gränze, Bischofsitz mit 19200 E., Tuch- u. Lederfabriken. Bündniß zwischen Preußen und Rußland 28. Febr. 1813; vereinigtes Lustlager der Preußen und Russen 1835.
Kalium, Potassium, Kalimetall, wird durch Reduction des K.oxyds (Kali) gewöhnlich mittelst eines Flintenlaufs, der, mit Eisenstückchen gefüllt, der Weißglühhitze ausgesetzt wird, dargestellt. Das K. ist silberweiß, stark glänzend, hat ein spec. Gewicht von 0.865, ist somit das leichteste Metall. Seine chemische Verwandtschaft zum Sauerstoff ist die größte, so daß es in Berührung mit Wasser demselben sogleich den Sauerstoff, unter heftiger Feuerentwicklung, entzieht, und mit diesem wieder K.oxyd bildet; es muß deßwegen auch in sauerstofffreien, ätherischen Oelen, wie: weißes Steinöl etc. aufbewahrt werden, und eignet sich gerade dadurch zur Reduction anderer Alkali- und Erdmetalle.
Kalk, Kalkerde, Calciumoxyd, kommt sehr häufig in allen drei Reichen der Natur mit Säuren verbunden vor. Als kohlensaurer, dichter K. bildet er mächtige Gebirge und Lager und wird je nach seinem Alter: Ur-K., Uebergangs-K., Muschel-K., Kreide-K., Jura-K. mit seinen vielen Gliedern, als Korallen-K. (Koralrag), Portlander-K. etc., und K.-tuff benannt. Die körnigen Abänderungen des Ur-K.es von weißer, grauer. rother, schwarzer. blauer, gelber und grüner Farbe nennt man Marmor, worunter der weiße von Carrara der berühmteste ist. – Der krystallisirte kohlensaure K. (K.spath), dessen Grundform ein Rhomboëder ist, von welchem man aber gegen 700 Gestalten kennt, ist der reinste; dieser kommt in allen Gebirgsformationen, am häufigsten aber auf Erzgängen im älteren Gebirge vor. Die schönsten u. mannigfaltigsten Abänderungen liefern England, dann der Harz. das Erzgebirge, der Schwarzwald, Frankreich und Ungarn; sodann eine vollkommen durchsichtige Abänderung mit ausgezeichneter doppelter Strahlenbrechung, Island (isländischer Doppelspath). – An Schwefelsäure gebunden kommt er in mächtigen Lagern als Gyps (schwefelsaurer K.) vor, welchen man krystallisirt auch Fraueneis (blätterigen Gyps) und Federweiß (faserigen Gyps) nennt. Außerdem liefert er einen nicht unbedeutenden Bestandtheil der Ackererde, wie auch mit andern Säuren und Erden verbunden viele, zum Theil seltene Mineralien, und ist stets im Quellwasser etc. enthalten. – Im Thierreich bildet er als phosphorsaurer mit etwas kohlensaurem K. den Hauptbestandtheil der Thierknochen; als kohlensaurer K. die Vogeleier- und Austernschalen etc. In den Pflanzen kommt er als phosphorsaurer. äpfelsaurer, schwefelsaurer etc. K. vor. – Der K. ist eines der nützlichsten Mineralien: Baumaterial, Marmor zu Bildhauerarbeiten; der reinere K. (K.spath) wird zur Glasfabrikation, zur Entwicklung der Kohlensäure und andern chemischen Präparaten, auch als Arzneimittel verwendet. – Der K.mergel, welcher 20–25 Procent Thon enthält, eignet sich vortrefflich zu allen Wasserbauten Die dickschieferigen Abänderungen des Jura-K.es werden zur Lithographie benützt, wozu die weltbekannten Solenhofer Platten die besten sind.
Kalkar, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf an der Leye u. einem Rheinkanal mit 2100 E., Wolleweberei und Schiffahrt.
Kalkbrenner, Friedr. Wilh. Michael, berühmter Claviervirtuos und Componist, geb. 1788. Sohn des gleichfalls rühmlich bekannten Musikers Christian K., bildete sich in Paris unter Catel und Adam, später in Wien unter Albrechtsberger, wo er mit Hummel einen neuen, eigenthümlichen Weg im Pianofortespiel einschlug. 1814 bereiste er Deutschland, hierauf England u. gründete 1824 in Paris mit Pleyl eine berühmte Pianofortefabrik; st. 1849.
Kalkhas, mongol. Stamm in der nordöstl. Mongolei, von dem Flusse Kalkha benannt, an Rußland, die Mandschurei,
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