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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zuerst Notar, dann Christ und Mönch, doch niemals Bischof, jedenfalls kein Bischof von Ravenna. schrieb um 550 "de Getarum sive Gothorum origine et rebus gestis", einen bis zur Gefangennehmung des Gothenkönigs Witiges reichenden Auszug aus Cassiodors verlorener Geschichte der Ostgothen mit eigenen und fremden Zusätzen; ferner eine bis zum 24. Regierungsjahr Justinians reichende Chronik: "de regnorum et temporum successione sive de origine mundi et actibus Romanorum". Das Latein des J. hat wenig mit Cicero's Sprache zu schaffen, sein kritisches Talent ist ziemlich Null, aber namentlich für sein Zeitalter bleibt er eine Hauptquelle. Gute Ausgabe der Gothengeschichte in Garets Cassiodor. Rouen 1679, beider Werke in Muratori's Scriptores rer. Ital. tom. I. Vgl. Grimm. über J. u. die Geten, Berl. 1846.


Josefinos, span., s. Afrancesados.


Joseph, der Stammvater der israelitischen Stämme Ephraim und Manasse, war der zweitjüngste Sohn und Liebling des Patriarchen Jakob, der Erstgeborne der Rachel. Seine im 1. Buch Moses Kap. 37-50 erzählte Lebensgeschichte - der Traum des Knaben. die barbarische Unthat der neiderfüllten Brüder, die Versuchung in Potiphars Haus, der Traum von den 7 fetten und 7 magern Kühen und Aehren, J.s Erhebung zum obersten Hof- und Staatsbeamten (er erhielt den Titel Zaphnal-Phaneach = salvator mundi = Retter der Welt), die Begegnung mit seinen Brüdern, die Verschenkung des Ländleins Gosen an seine Familie - ist jedem Kinde geläufig. J. st. 110jährig. Seine Gebeine kamen in die Familiengruft Makpheia in Kanaan. Die 2 nach seinen Söhnen benannten Stämme werden zusammen oder Manasse allein J. genannt, gewöhnlicher jedoch Haus oder Kinder J. s. - Die Geschichte steht ausgeschmückt auch in der 12. Sure des Koran, die persischen Dichter machten daraus einen anziehenden Roman: Jussuf und Suleicha. Noch heute rühmen die Aegypter den J. als Erbauer der meisten von den alten Bewohnern aufgeführten Riesenbauten.


Joseph, St., der Nährvater Jesu, ein Abkömmling Davids, zur Zeit seiner Vermählung mit der hl. Jungfrau ein armer Zimmermann zu Nazareth. Daß er schon früher verheirathet gewesen und Söhne, darunter namentlich Jakobus den jüngern gehabt habe, ist ein Irrthum, daß er aber mit Maria jungfräulich lebte, ist Kirchenlehre. Scheint bald gestorben zu sein, schon vor der Hochzeit zu Kana. Sein Festtag wurde früh von den Griechen gefeiert; Gerson (der in den 12 Gesängen der Josephina das Leben des hl. J. besang) bemühte sich sehr um Einführung des Festes im Abendland und 1642 wurde der J.stag (19. März) ein gebotener Feiertag. Vergl. Soto, F. A. de: "Leven van den II. J., bruydegom van Onser Lieven Vrouwen", Bruss. 1628. 12.


Joseph von Arimathäa, ein Benjamite, Mitglied des hohen Rathes zu Jerusalem, erwies sich als Anhänger Jesu Christi, indem er nach der Kreuzigung den Landpfleger Pontius Pilatus um den Leichnam bat und Denselben in einem Felsengrabe seines Gartens beisetzte. Die Tradition machte diesen Joseph zu einem der 70 Jünger und zum frühesten Verkündiger des Evangeliums in England.


Joseph I., deutscher Kaiser, geb. den 26. Juli 1678. folgte seinem Vater Leopold I. im J. 1705, regierte mit Kraft u. Milde, führte den Krieg gegen Ludwig XIV. mit großer Energie, stiftete eine Akademie der Künste und Wissenschaften zu Wien. st. aber leider schon 1711 an den Blattern.


Joseph II., deutscher Kaiser, geb. 13. März 1741, Sohn Franz I. und Maria Theresias, folgte seinem Vater als Kaiser den 18. Aug. 1765, wurde zugleich von seiner Mutter zum Mitregenten der Erblande ernannt (Maria Theresia st. 1780); ein Monarch von scharfem Verstande, Entschlossenheit und dem redlichsten Willen, der jedoch in der Wahl seiner Mittel oft rücksichtslos verfuhr, im Geiste seines Jahrhunderts das Bessere durch Befehl herzustellen glaubte und, obwohl Friedrichs II. voltairische Ansicht von der christlichen Religion keineswegs theilend, in seinem Eifer für

zuerst Notar, dann Christ und Mönch, doch niemals Bischof, jedenfalls kein Bischof von Ravenna. schrieb um 550 „de Getarum sive Gothorum origine et rebus gestis“, einen bis zur Gefangennehmung des Gothenkönigs Witiges reichenden Auszug aus Cassiodors verlorener Geschichte der Ostgothen mit eigenen und fremden Zusätzen; ferner eine bis zum 24. Regierungsjahr Justinians reichende Chronik: „de regnorum et temporum successione sive de origine mundi et actibus Romanorum“. Das Latein des J. hat wenig mit Ciceroʼs Sprache zu schaffen, sein kritisches Talent ist ziemlich Null, aber namentlich für sein Zeitalter bleibt er eine Hauptquelle. Gute Ausgabe der Gothengeschichte in Garets Cassiodor. Rouen 1679, beider Werke in Muratoriʼs Scriptores rer. Ital. tom. I. Vgl. Grimm. über J. u. die Geten, Berl. 1846.


Josefinos, span., s. Afrancesados.


Joseph, der Stammvater der israelitischen Stämme Ephraim und Manasse, war der zweitjüngste Sohn und Liebling des Patriarchen Jakob, der Erstgeborne der Rachel. Seine im 1. Buch Moses Kap. 37–50 erzählte Lebensgeschichte – der Traum des Knaben. die barbarische Unthat der neiderfüllten Brüder, die Versuchung in Potiphars Haus, der Traum von den 7 fetten und 7 magern Kühen und Aehren, J.s Erhebung zum obersten Hof- und Staatsbeamten (er erhielt den Titel Zaphnal-Phaneach = salvator mundi = Retter der Welt), die Begegnung mit seinen Brüdern, die Verschenkung des Ländleins Gosen an seine Familie – ist jedem Kinde geläufig. J. st. 110jährig. Seine Gebeine kamen in die Familiengruft Makpheia in Kanaan. Die 2 nach seinen Söhnen benannten Stämme werden zusammen oder Manasse allein J. genannt, gewöhnlicher jedoch Haus oder Kinder J. s. – Die Geschichte steht ausgeschmückt auch in der 12. Sure des Koran, die persischen Dichter machten daraus einen anziehenden Roman: Jussuf und Suleicha. Noch heute rühmen die Aegypter den J. als Erbauer der meisten von den alten Bewohnern aufgeführten Riesenbauten.


Joseph, St., der Nährvater Jesu, ein Abkömmling Davids, zur Zeit seiner Vermählung mit der hl. Jungfrau ein armer Zimmermann zu Nazareth. Daß er schon früher verheirathet gewesen und Söhne, darunter namentlich Jakobus den jüngern gehabt habe, ist ein Irrthum, daß er aber mit Maria jungfräulich lebte, ist Kirchenlehre. Scheint bald gestorben zu sein, schon vor der Hochzeit zu Kana. Sein Festtag wurde früh von den Griechen gefeiert; Gerson (der in den 12 Gesängen der Josephina das Leben des hl. J. besang) bemühte sich sehr um Einführung des Festes im Abendland und 1642 wurde der J.stag (19. März) ein gebotener Feiertag. Vergl. Soto, F. A. de: „Leven van den II. J., bruydegom van Onser Lieven Vrouwen“, Bruss. 1628. 12.


Joseph von Arimathäa, ein Benjamite, Mitglied des hohen Rathes zu Jerusalem, erwies sich als Anhänger Jesu Christi, indem er nach der Kreuzigung den Landpfleger Pontius Pilatus um den Leichnam bat und Denselben in einem Felsengrabe seines Gartens beisetzte. Die Tradition machte diesen Joseph zu einem der 70 Jünger und zum frühesten Verkündiger des Evangeliums in England.


Joseph I., deutscher Kaiser, geb. den 26. Juli 1678. folgte seinem Vater Leopold I. im J. 1705, regierte mit Kraft u. Milde, führte den Krieg gegen Ludwig XIV. mit großer Energie, stiftete eine Akademie der Künste und Wissenschaften zu Wien. st. aber leider schon 1711 an den Blattern.


Joseph II., deutscher Kaiser, geb. 13. März 1741, Sohn Franz I. und Maria Theresias, folgte seinem Vater als Kaiser den 18. Aug. 1765, wurde zugleich von seiner Mutter zum Mitregenten der Erblande ernannt (Maria Theresia st. 1780); ein Monarch von scharfem Verstande, Entschlossenheit und dem redlichsten Willen, der jedoch in der Wahl seiner Mittel oft rücksichtslos verfuhr, im Geiste seines Jahrhunderts das Bessere durch Befehl herzustellen glaubte und, obwohl Friedrichs II. voltairische Ansicht von der christlichen Religion keineswegs theilend, in seinem Eifer für

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[499/0500] zuerst Notar, dann Christ und Mönch, doch niemals Bischof, jedenfalls kein Bischof von Ravenna. schrieb um 550 „de Getarum sive Gothorum origine et rebus gestis“, einen bis zur Gefangennehmung des Gothenkönigs Witiges reichenden Auszug aus Cassiodors verlorener Geschichte der Ostgothen mit eigenen und fremden Zusätzen; ferner eine bis zum 24. Regierungsjahr Justinians reichende Chronik: „de regnorum et temporum successione sive de origine mundi et actibus Romanorum“. Das Latein des J. hat wenig mit Ciceroʼs Sprache zu schaffen, sein kritisches Talent ist ziemlich Null, aber namentlich für sein Zeitalter bleibt er eine Hauptquelle. Gute Ausgabe der Gothengeschichte in Garets Cassiodor. Rouen 1679, beider Werke in Muratoriʼs Scriptores rer. Ital. tom. I. Vgl. Grimm. über J. u. die Geten, Berl. 1846. Josefinos, span., s. Afrancesados. Joseph, der Stammvater der israelitischen Stämme Ephraim und Manasse, war der zweitjüngste Sohn und Liebling des Patriarchen Jakob, der Erstgeborne der Rachel. Seine im 1. Buch Moses Kap. 37–50 erzählte Lebensgeschichte – der Traum des Knaben. die barbarische Unthat der neiderfüllten Brüder, die Versuchung in Potiphars Haus, der Traum von den 7 fetten und 7 magern Kühen und Aehren, J.s Erhebung zum obersten Hof- und Staatsbeamten (er erhielt den Titel Zaphnal-Phaneach = salvator mundi = Retter der Welt), die Begegnung mit seinen Brüdern, die Verschenkung des Ländleins Gosen an seine Familie – ist jedem Kinde geläufig. J. st. 110jährig. Seine Gebeine kamen in die Familiengruft Makpheia in Kanaan. Die 2 nach seinen Söhnen benannten Stämme werden zusammen oder Manasse allein J. genannt, gewöhnlicher jedoch Haus oder Kinder J. s. – Die Geschichte steht ausgeschmückt auch in der 12. Sure des Koran, die persischen Dichter machten daraus einen anziehenden Roman: Jussuf und Suleicha. Noch heute rühmen die Aegypter den J. als Erbauer der meisten von den alten Bewohnern aufgeführten Riesenbauten. Joseph, St., der Nährvater Jesu, ein Abkömmling Davids, zur Zeit seiner Vermählung mit der hl. Jungfrau ein armer Zimmermann zu Nazareth. Daß er schon früher verheirathet gewesen und Söhne, darunter namentlich Jakobus den jüngern gehabt habe, ist ein Irrthum, daß er aber mit Maria jungfräulich lebte, ist Kirchenlehre. Scheint bald gestorben zu sein, schon vor der Hochzeit zu Kana. Sein Festtag wurde früh von den Griechen gefeiert; Gerson (der in den 12 Gesängen der Josephina das Leben des hl. J. besang) bemühte sich sehr um Einführung des Festes im Abendland und 1642 wurde der J.stag (19. März) ein gebotener Feiertag. Vergl. Soto, F. A. de: „Leven van den II. J., bruydegom van Onser Lieven Vrouwen“, Bruss. 1628. 12. Joseph von Arimathäa, ein Benjamite, Mitglied des hohen Rathes zu Jerusalem, erwies sich als Anhänger Jesu Christi, indem er nach der Kreuzigung den Landpfleger Pontius Pilatus um den Leichnam bat und Denselben in einem Felsengrabe seines Gartens beisetzte. Die Tradition machte diesen Joseph zu einem der 70 Jünger und zum frühesten Verkündiger des Evangeliums in England. Joseph I., deutscher Kaiser, geb. den 26. Juli 1678. folgte seinem Vater Leopold I. im J. 1705, regierte mit Kraft u. Milde, führte den Krieg gegen Ludwig XIV. mit großer Energie, stiftete eine Akademie der Künste und Wissenschaften zu Wien. st. aber leider schon 1711 an den Blattern. Joseph II., deutscher Kaiser, geb. 13. März 1741, Sohn Franz I. und Maria Theresias, folgte seinem Vater als Kaiser den 18. Aug. 1765, wurde zugleich von seiner Mutter zum Mitregenten der Erblande ernannt (Maria Theresia st. 1780); ein Monarch von scharfem Verstande, Entschlossenheit und dem redlichsten Willen, der jedoch in der Wahl seiner Mittel oft rücksichtslos verfuhr, im Geiste seines Jahrhunderts das Bessere durch Befehl herzustellen glaubte und, obwohl Friedrichs II. voltairische Ansicht von der christlichen Religion keineswegs theilend, in seinem Eifer für

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/500>, abgerufen am 01.09.2024.