Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.ermordet hatte, trug dieser mit seiner Feder namhaft zur Vertreibung des Herzogs aus Württemberg bei, kam mit seiner Familie wieder auf guten Fuß zu stehen und mehrte seinen Ruhm durch Theilnahme an den Epistolae obscurorum virorum (s. d.). Obwohl er ein mittelmäßiger Verseschmied u. dabei ein tüchtiger Sturmbock gegen alles Bestehende in Kirche u. Staat war, krönte ihn 1517 Peutingers Tochter zu Augsburg doch zum Dichter, der alte Kaiser Max I. schlug ihn zum Ritter und der Erzbischof Albrecht von Mainz nahm ihn in seine Dienste. Im Bunde mit Vielen warf H. fortan eine Brandschrift nach der andern in die bewegte Zeit, unterstützte namentlich Luthers Unternehmen, obwohl er Luthern als einen Mönch nicht leiden mochte und von ihm abließ, als er in demselben einen "Halben" erkannte, hetzte alle Stände gegen die Kirche und gegeneinander selbst und trieb es ärger als je bei Sickingen auf der Ebernburg, nachdem ihn der Erzbischof Albrecht zuletzt hatte fallen lassen müssen. Gleich Sickingen traf den H. am 10. Oktbr. 1522 die Reichsacht; er floh über Basel, wo Erasmus ihn gar nicht zu sich ließ u. der Magistrat ihm bedeutete, sich baldigst davon zu machen, nach Zürich und st. 1523 auf der Insel Ufnau im Zürichersee an der Lustseuche, mit der er frühzeitig bekannt geworden war u. die er sogar besungen hat. Von seinen Schriften gab 45 Münch, Berlin 1822 ff., 5 B., heraus. Hutter, Leonh., protestant. Theolog der strenglutherischen Partei, häufig Lutherus redivivus (der neu aufgelebte Luther) genannt, wurde geb. 1563 zu Ulm, bildete zu Wittenberg mit A. Hunnius, P. Leyser u. a. eine arg orthodoxe Facultät und st. 1616. Er haßte den Melanchthon gründlich u. verfolgte mit gleicher Wuth die Papisten wie die Reformirten (s. Hospinian). Sein Compendium locorum theologicorum wurde 1837 von C. E. Franke übersetzt, von Hase dem "Hutterus redivivus", einem dogmatischen Werke, zu Grunde gelegt. Hutton (Hött'n), engl. Naturforscher, geb. 1726, gest. 1797, Gegner des neptunischen Systems Werners, indem er auf die Wirksamkeit des Feuers bei der Bildung der Erdrinde hinwies. Hutton, Charles, geb. 1737 zu Newcastle am Tyne, gest. 1823, Prof. zu Woolwich, Mathematiker, Verfasser mehrer tüchtiger Handbücher (Course of Mathematics, Elements of conic sections etc.). Hutungsrecht, s. Hütungsrecht. Huy, belg. Stadt an der Maas und der Lüttich-Namur-Eisenbahn, mit 9400 E., Fabrikation von Eisenwaaren, Leder, Papier, Fayence; einst starke Festung. Huydecoper (Heude-), Balthasar, geb. 1695 zu Amsterdam, gest. 1778, Rathsherr, Dichter und Grammatiker, der holländ. Aristarch genannt, übersetzte Horazens Episteln und Satiren u. gab die nicht unwichtige Reimchronik des Melis Stoke aus dem 14. Jahrh. hrs. Huyghens (Heigens), Christian, einer der größten Mathematiker, Physiker und Astronomen, geb. 1629 im Haag, machte sich schon in seinem 22. J. als mathemat. Schriftsteller bekannt, ging 1655 nach Frankreich, wo er sich mit seinem Bruder hauptsächlich mit Schleifen von Linsen zu Fernröhren beschäftigte. 1657 erschien von ihm die erste bedeutende Abhandlung über die Wahrscheinlichkeitsberechnung, zugleich machte er seine Entdeckungen über Konoiden, Sphäroiden und die Quadratur der Cissoide sowie seine Beobachtungen des Saturn, Entdeckung des größten seiner Monde und des Saturnringes bekannt; von besonderer Wichtigkeit aber ist seine Entdeckung der Anwendung des Pendels auf die Uhren. Durch den Minister Colbert erhielt er eine ansehnliche Pension und blieb in Paris bis 1681, wo er in sein Vaterland zurückkehrte u. in Zurückgezogenheit den Wissenschaften lebte. Besonders verdient auch um Verbesserung der Fernröhre, deren er selber viele von seltener Größe verfertigte. Von ihm der erste Vorschlag der Anwendung des Pendels zur Bestimmung der Schwere u. als Normallängenmaß. 1690 erschien seine Abhandlung über das Licht, worin er die später bestätigte Theorie der Wellenbewegung aufstellte. H. st. im Haag 1695. Huysum (Heusöm), Jan van, der berühmteste Blumen- u. Früchtemaler, ermordet hatte, trug dieser mit seiner Feder namhaft zur Vertreibung des Herzogs aus Württemberg bei, kam mit seiner Familie wieder auf guten Fuß zu stehen und mehrte seinen Ruhm durch Theilnahme an den Epistolae obscurorum virorum (s. d.). Obwohl er ein mittelmäßiger Verseschmied u. dabei ein tüchtiger Sturmbock gegen alles Bestehende in Kirche u. Staat war, krönte ihn 1517 Peutingers Tochter zu Augsburg doch zum Dichter, der alte Kaiser Max I. schlug ihn zum Ritter und der Erzbischof Albrecht von Mainz nahm ihn in seine Dienste. Im Bunde mit Vielen warf H. fortan eine Brandschrift nach der andern in die bewegte Zeit, unterstützte namentlich Luthers Unternehmen, obwohl er Luthern als einen Mönch nicht leiden mochte und von ihm abließ, als er in demselben einen „Halben“ erkannte, hetzte alle Stände gegen die Kirche und gegeneinander selbst und trieb es ärger als je bei Sickingen auf der Ebernburg, nachdem ihn der Erzbischof Albrecht zuletzt hatte fallen lassen müssen. Gleich Sickingen traf den H. am 10. Oktbr. 1522 die Reichsacht; er floh über Basel, wo Erasmus ihn gar nicht zu sich ließ u. der Magistrat ihm bedeutete, sich baldigst davon zu machen, nach Zürich und st. 1523 auf der Insel Ufnau im Zürichersee an der Lustseuche, mit der er frühzeitig bekannt geworden war u. die er sogar besungen hat. Von seinen Schriften gab 45 Münch, Berlin 1822 ff., 5 B., heraus. Hutter, Leonh., protestant. Theolog der strenglutherischen Partei, häufig Lutherus redivivus (der neu aufgelebte Luther) genannt, wurde geb. 1563 zu Ulm, bildete zu Wittenberg mit A. Hunnius, P. Leyser u. a. eine arg orthodoxe Facultät und st. 1616. Er haßte den Melanchthon gründlich u. verfolgte mit gleicher Wuth die Papisten wie die Reformirten (s. Hospinian). Sein Compendium locorum theologicorum wurde 1837 von C. E. Franke übersetzt, von Hase dem „Hutterus redivivus“, einem dogmatischen Werke, zu Grunde gelegt. Hutton (Höttʼn), engl. Naturforscher, geb. 1726, gest. 1797, Gegner des neptunischen Systems Werners, indem er auf die Wirksamkeit des Feuers bei der Bildung der Erdrinde hinwies. Hutton, Charles, geb. 1737 zu Newcastle am Tyne, gest. 1823, Prof. zu Woolwich, Mathematiker, Verfasser mehrer tüchtiger Handbücher (Course of Mathematics, Elements of conic sections etc.). Hutungsrecht, s. Hütungsrecht. Huy, belg. Stadt an der Maas und der Lüttich-Namur-Eisenbahn, mit 9400 E., Fabrikation von Eisenwaaren, Leder, Papier, Fayence; einst starke Festung. Huydecoper (Heude–), Balthasar, geb. 1695 zu Amsterdam, gest. 1778, Rathsherr, Dichter und Grammatiker, der holländ. Aristarch genannt, übersetzte Horazens Episteln und Satiren u. gab die nicht unwichtige Reimchronik des Melis Stoke aus dem 14. Jahrh. hrs. Huyghens (Heigens), Christian, einer der größten Mathematiker, Physiker und Astronomen, geb. 1629 im Haag, machte sich schon in seinem 22. J. als mathemat. Schriftsteller bekannt, ging 1655 nach Frankreich, wo er sich mit seinem Bruder hauptsächlich mit Schleifen von Linsen zu Fernröhren beschäftigte. 1657 erschien von ihm die erste bedeutende Abhandlung über die Wahrscheinlichkeitsberechnung, zugleich machte er seine Entdeckungen über Konoiden, Sphäroiden und die Quadratur der Cissoide sowie seine Beobachtungen des Saturn, Entdeckung des größten seiner Monde und des Saturnringes bekannt; von besonderer Wichtigkeit aber ist seine Entdeckung der Anwendung des Pendels auf die Uhren. Durch den Minister Colbert erhielt er eine ansehnliche Pension und blieb in Paris bis 1681, wo er in sein Vaterland zurückkehrte u. in Zurückgezogenheit den Wissenschaften lebte. Besonders verdient auch um Verbesserung der Fernröhre, deren er selber viele von seltener Größe verfertigte. Von ihm der erste Vorschlag der Anwendung des Pendels zur Bestimmung der Schwere u. als Normallängenmaß. 1690 erschien seine Abhandlung über das Licht, worin er die später bestätigte Theorie der Wellenbewegung aufstellte. H. st. im Haag 1695. Huysum (Heusöm), Jan van, der berühmteste Blumen- u. Früchtemaler, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0376" n="375"/> ermordet hatte, trug dieser mit seiner Feder namhaft zur Vertreibung des Herzogs aus Württemberg bei, kam mit seiner Familie wieder auf guten Fuß zu stehen und mehrte seinen Ruhm durch Theilnahme an den <hi rendition="#i">Epistolae obscurorum virorum</hi> (s. d.). Obwohl er ein mittelmäßiger Verseschmied u. dabei ein tüchtiger Sturmbock gegen alles Bestehende in Kirche u. Staat war, krönte ihn 1517 Peutingers Tochter zu Augsburg doch zum Dichter, der alte Kaiser Max I. schlug ihn zum Ritter und der Erzbischof Albrecht von Mainz nahm ihn in seine Dienste. Im Bunde mit Vielen warf H. fortan eine Brandschrift nach der andern in die bewegte Zeit, unterstützte namentlich Luthers Unternehmen, obwohl er Luthern als einen Mönch nicht leiden mochte und von ihm abließ, als er in demselben einen „Halben“ erkannte, hetzte alle Stände gegen die Kirche und gegeneinander selbst und trieb es ärger als je bei Sickingen auf der Ebernburg, nachdem ihn der Erzbischof Albrecht zuletzt hatte fallen lassen müssen. Gleich Sickingen traf den H. am 10. Oktbr. 1522 die Reichsacht; er floh über Basel, wo Erasmus ihn gar nicht zu sich ließ u. der Magistrat ihm bedeutete, sich baldigst davon zu machen, nach Zürich und st. 1523 auf der Insel Ufnau im Zürichersee an der Lustseuche, mit der er frühzeitig bekannt geworden war u. die er sogar besungen hat. Von seinen Schriften gab 45 Münch, Berlin 1822 ff., 5 B., heraus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hutter</hi>, Leonh., protestant. 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Durch den Minister Colbert erhielt er eine ansehnliche Pension und blieb in Paris bis 1681, wo er in sein Vaterland zurückkehrte u. in Zurückgezogenheit den Wissenschaften lebte. Besonders verdient auch um Verbesserung der Fernröhre, deren er selber viele von seltener Größe verfertigte. Von ihm der erste Vorschlag der Anwendung des Pendels zur Bestimmung der Schwere u. als Normallängenmaß. 1690 erschien seine Abhandlung über das Licht, worin er die später bestätigte Theorie der Wellenbewegung aufstellte. H. st. im Haag 1695.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Huysum</hi> (Heusöm), Jan van, der berühmteste Blumen- u. Früchtemaler, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [375/0376]
ermordet hatte, trug dieser mit seiner Feder namhaft zur Vertreibung des Herzogs aus Württemberg bei, kam mit seiner Familie wieder auf guten Fuß zu stehen und mehrte seinen Ruhm durch Theilnahme an den Epistolae obscurorum virorum (s. d.). Obwohl er ein mittelmäßiger Verseschmied u. dabei ein tüchtiger Sturmbock gegen alles Bestehende in Kirche u. Staat war, krönte ihn 1517 Peutingers Tochter zu Augsburg doch zum Dichter, der alte Kaiser Max I. schlug ihn zum Ritter und der Erzbischof Albrecht von Mainz nahm ihn in seine Dienste. Im Bunde mit Vielen warf H. fortan eine Brandschrift nach der andern in die bewegte Zeit, unterstützte namentlich Luthers Unternehmen, obwohl er Luthern als einen Mönch nicht leiden mochte und von ihm abließ, als er in demselben einen „Halben“ erkannte, hetzte alle Stände gegen die Kirche und gegeneinander selbst und trieb es ärger als je bei Sickingen auf der Ebernburg, nachdem ihn der Erzbischof Albrecht zuletzt hatte fallen lassen müssen. Gleich Sickingen traf den H. am 10. Oktbr. 1522 die Reichsacht; er floh über Basel, wo Erasmus ihn gar nicht zu sich ließ u. der Magistrat ihm bedeutete, sich baldigst davon zu machen, nach Zürich und st. 1523 auf der Insel Ufnau im Zürichersee an der Lustseuche, mit der er frühzeitig bekannt geworden war u. die er sogar besungen hat. Von seinen Schriften gab 45 Münch, Berlin 1822 ff., 5 B., heraus.
Hutter, Leonh., protestant. Theolog der strenglutherischen Partei, häufig Lutherus redivivus (der neu aufgelebte Luther) genannt, wurde geb. 1563 zu Ulm, bildete zu Wittenberg mit A. Hunnius, P. Leyser u. a. eine arg orthodoxe Facultät und st. 1616. Er haßte den Melanchthon gründlich u. verfolgte mit gleicher Wuth die Papisten wie die Reformirten (s. Hospinian). Sein Compendium locorum theologicorum wurde 1837 von C. E. Franke übersetzt, von Hase dem „Hutterus redivivus“, einem dogmatischen Werke, zu Grunde gelegt.
Hutton (Höttʼn), engl. Naturforscher, geb. 1726, gest. 1797, Gegner des neptunischen Systems Werners, indem er auf die Wirksamkeit des Feuers bei der Bildung der Erdrinde hinwies.
Hutton, Charles, geb. 1737 zu Newcastle am Tyne, gest. 1823, Prof. zu Woolwich, Mathematiker, Verfasser mehrer tüchtiger Handbücher (Course of Mathematics, Elements of conic sections etc.).
Hutungsrecht, s. Hütungsrecht.
Huy, belg. Stadt an der Maas und der Lüttich-Namur-Eisenbahn, mit 9400 E., Fabrikation von Eisenwaaren, Leder, Papier, Fayence; einst starke Festung.
Huydecoper (Heude–), Balthasar, geb. 1695 zu Amsterdam, gest. 1778, Rathsherr, Dichter und Grammatiker, der holländ. Aristarch genannt, übersetzte Horazens Episteln und Satiren u. gab die nicht unwichtige Reimchronik des Melis Stoke aus dem 14. Jahrh. hrs.
Huyghens (Heigens), Christian, einer der größten Mathematiker, Physiker und Astronomen, geb. 1629 im Haag, machte sich schon in seinem 22. J. als mathemat. Schriftsteller bekannt, ging 1655 nach Frankreich, wo er sich mit seinem Bruder hauptsächlich mit Schleifen von Linsen zu Fernröhren beschäftigte. 1657 erschien von ihm die erste bedeutende Abhandlung über die Wahrscheinlichkeitsberechnung, zugleich machte er seine Entdeckungen über Konoiden, Sphäroiden und die Quadratur der Cissoide sowie seine Beobachtungen des Saturn, Entdeckung des größten seiner Monde und des Saturnringes bekannt; von besonderer Wichtigkeit aber ist seine Entdeckung der Anwendung des Pendels auf die Uhren. Durch den Minister Colbert erhielt er eine ansehnliche Pension und blieb in Paris bis 1681, wo er in sein Vaterland zurückkehrte u. in Zurückgezogenheit den Wissenschaften lebte. Besonders verdient auch um Verbesserung der Fernröhre, deren er selber viele von seltener Größe verfertigte. Von ihm der erste Vorschlag der Anwendung des Pendels zur Bestimmung der Schwere u. als Normallängenmaß. 1690 erschien seine Abhandlung über das Licht, worin er die später bestätigte Theorie der Wellenbewegung aufstellte. H. st. im Haag 1695.
Huysum (Heusöm), Jan van, der berühmteste Blumen- u. Früchtemaler,
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