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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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mit Riese; H.gräber, die uralten Grabhügel, in denen sich in der Regel ein Kern, jedoch nicht von gemauerten Steinen, findet. Die Beziehung von H. auf Hunnen ist wohl nicht stichhaltig, eher die auf Hein, Hain, d. h. Tod.


Hüningen, Groß-H., frz. Huningue, frz. Stadt bei Basel, am Rhein, mit 1350 E.; seit 1681 starke Festung, wurde sie 1815 von den Oesterreichern bombardiert u. genommen, gesprengt u. darf nach den Bedingungen des 2. Pariser Friedens nicht wieder hergestellt werden.


Huerta (Ghu-), Don Vicente Garcia de la, trefflicher span. Dichter und Gegner des in die span. Literatur eindringenden Franzosenthums, geboren 1733 zu Zarfa in Estremadura, Beamter der königl. Bibliothek und Mitglied mehrer Akademien, gest. 1787 zu Madrid. Mit weit mehr Geist und Eifer als Erfolg trat er dem französ. Classicismus, für dessen Verbreitung namentlich die Poetik des Ign. de Luzan wirkte, entgegen mit Kritiken, einer Auswahl von ältern spanischen Stücken (Teatro espanol por Vic. etc., Madrid 1785-86, 17 B.), nicht minder durch Bearbeitungen antiker und französischer Stücke im spanischen Geschmack sowie mit eigenen Dramen (Raquel), deren Vorzüge so wenig bestritten werden konnten als die seiner Eklogen, Romanzen u. s. w. (Obras poeticas, Madr. 1778-79, 2 B.)


Huesca, span. Provinz in Aragonien, von Frankreich durch die Pyrenäen geschieden, reich an Wald und Eisenerz, wohlangebaut, mit 250000 E. - H., Hauptstadt der Provinz, das Osca der Römer, Bischofssitz, Universität, 10000 E., Gewerbsfleiß.


Huet (Hüä), Huetius, Pierre Dan., Bischof von Avranches in der Normandie, einer der gelehrtesten Männer aus dem Zeitalter Ludwigs XIV., auch trefflicher lat. Dichter, wurde geb. 1630 zu Caen aus einer reichen Convertitenfamilie, bei den Jesuiten erzogen, lebte ganz der Wissenschaft u. gründete 1662 in seiner Vaterstadt eine Gesellschaft für Naturforschung. Aber 1670 wurde er nach Paris berufen, um mit Bossuet die Erziehung des Dauphin zu leiten, erhielt 1676 die Priesterweihe, 1678 die Abtei d'Aunay bei Caen und 1685 das Bisthum Soissons, wohin er jedoch nicht abging. Dagegen ließ er sich 1692 zum Bischof von Avranches weihen, that Außerordentliches für Hebung der Kirchenzucht, lebte von 1701 an im Profeßhause der Jesuiten zu Paris u. starb 1721. Hauptwerke: "Origenis Commentaria in Sacram Scripturam", Rothomagi 1668, Paris. 1679 u. oft; "Demonstratio evangelica", Paris. 1679, worin er mit staunenswerthem Wissen u. Scharfsinn mathematisch beweisen wollte, die Heiden hätten all ihre Wahrheiten aus dem alten Testament geschöpft; "Censura philosophiae Cartesianae", Paris. 1689, eine scharfe Kritik der cartesianischen Philosophie, welche viele Streitigkeiten und den H. zu weiteren Angriffen gegen das cartesianische Princip des Zweifels veranlaßte; sein vorletztes Werk war die erste Schrift über Handel und Schiffahrt der Alten (1716), sein letztes: Huetii Commentarius de rebus ad eum pertinentibus libri VI, Hagae 1718, 12., zu den interessantesten Memoiren jener Zeit gehörend. Seine Gedichte kamen heraus Utrecht 1664, berichtigt und vermehrt Paris 1704; auch an den Ausgaben in usum Delphini hat H. regen Antheil genommen.


Huetlapallan, s. Palenque.


Hüttenkunde, Theil der angewandten Chemie, befaßt sich mit der Ausscheidung der Metalle aus den Erzen; Hüttenwerk, Anstalt mit allen Vorrichtungen zur Gewinnung des Metalles aus dem Erz.


Hütungsrecht, Weiderecht in Feld oder Wald.


Huf, der hornartige, schuhförmige Ueberzug des letzten Zehengliedes bei manchen Säugethieren, dem Nagel anderer Thiere entsprechend. Man unterscheidet 3 Theile: die Hornwand oder den äußern gewölbten Theil; die Hornsohle, den untersten Theil; endlich den Hornstrahl, den weichern, innern Theil des H.es. Nach der Zahl der H.e zerfallen die H.thiere in: 1) Vielhufer (Multungula), so die Dickhäuter, mit Ausnahme des Pferdes; 2) Zweihufer (Bisulca), wie die Wiederkäuer;

mit Riese; H.gräber, die uralten Grabhügel, in denen sich in der Regel ein Kern, jedoch nicht von gemauerten Steinen, findet. Die Beziehung von H. auf Hunnen ist wohl nicht stichhaltig, eher die auf Hein, Hain, d. h. Tod.


Hüningen, Groß-H., frz. Huningue, frz. Stadt bei Basel, am Rhein, mit 1350 E.; seit 1681 starke Festung, wurde sie 1815 von den Oesterreichern bombardiert u. genommen, gesprengt u. darf nach den Bedingungen des 2. Pariser Friedens nicht wieder hergestellt werden.


Huerta (Ghu–), Don Vicente Garcia de la, trefflicher span. Dichter und Gegner des in die span. Literatur eindringenden Franzosenthums, geboren 1733 zu Zarfa in Estremadura, Beamter der königl. Bibliothek und Mitglied mehrer Akademien, gest. 1787 zu Madrid. Mit weit mehr Geist und Eifer als Erfolg trat er dem französ. Classicismus, für dessen Verbreitung namentlich die Poëtik des Ign. de Luzan wirkte, entgegen mit Kritiken, einer Auswahl von ältern spanischen Stücken (Teatro espanol por Vic. etc., Madrid 1785–86, 17 B.), nicht minder durch Bearbeitungen antiker und französischer Stücke im spanischen Geschmack sowie mit eigenen Dramen (Raquel), deren Vorzüge so wenig bestritten werden konnten als die seiner Eklogen, Romanzen u. s. w. (Obras poeticas, Madr. 1778–79, 2 B.)


Huesca, span. Provinz in Aragonien, von Frankreich durch die Pyrenäen geschieden, reich an Wald und Eisenerz, wohlangebaut, mit 250000 E. – H., Hauptstadt der Provinz, das Osca der Römer, Bischofssitz, Universität, 10000 E., Gewerbsfleiß.


Huet (Hüä), Huetius, Pierre Dan., Bischof von Avranches in der Normandie, einer der gelehrtesten Männer aus dem Zeitalter Ludwigs XIV., auch trefflicher lat. Dichter, wurde geb. 1630 zu Caën aus einer reichen Convertitenfamilie, bei den Jesuiten erzogen, lebte ganz der Wissenschaft u. gründete 1662 in seiner Vaterstadt eine Gesellschaft für Naturforschung. Aber 1670 wurde er nach Paris berufen, um mit Bossuet die Erziehung des Dauphin zu leiten, erhielt 1676 die Priesterweihe, 1678 die Abtei dʼAunay bei Caën und 1685 das Bisthum Soissons, wohin er jedoch nicht abging. Dagegen ließ er sich 1692 zum Bischof von Avranches weihen, that Außerordentliches für Hebung der Kirchenzucht, lebte von 1701 an im Profeßhause der Jesuiten zu Paris u. starb 1721. Hauptwerke: „Origenis Commentaria in Sacram Scripturam“, Rothomagi 1668, Paris. 1679 u. oft; „Demonstratio evangelica“, Paris. 1679, worin er mit staunenswerthem Wissen u. Scharfsinn mathematisch beweisen wollte, die Heiden hätten all ihre Wahrheiten aus dem alten Testament geschöpft; „Censura philosophiae Cartesianae“, Paris. 1689, eine scharfe Kritik der cartesianischen Philosophie, welche viele Streitigkeiten und den H. zu weiteren Angriffen gegen das cartesianische Princip des Zweifels veranlaßte; sein vorletztes Werk war die erste Schrift über Handel und Schiffahrt der Alten (1716), sein letztes: Huetii Commentarius de rebus ad eum pertinentibus libri VI, Hagae 1718, 12., zu den interessantesten Memoiren jener Zeit gehörend. Seine Gedichte kamen heraus Utrecht 1664, berichtigt und vermehrt Paris 1704; auch an den Ausgaben in usum Delphini hat H. regen Antheil genommen.


Huetlapallan, s. Palenque.


Hüttenkunde, Theil der angewandten Chemie, befaßt sich mit der Ausscheidung der Metalle aus den Erzen; Hüttenwerk, Anstalt mit allen Vorrichtungen zur Gewinnung des Metalles aus dem Erz.


Hütungsrecht, Weiderecht in Feld oder Wald.


Huf, der hornartige, schuhförmige Ueberzug des letzten Zehengliedes bei manchen Säugethieren, dem Nagel anderer Thiere entsprechend. Man unterscheidet 3 Theile: die Hornwand oder den äußern gewölbten Theil; die Hornsohle, den untersten Theil; endlich den Hornstrahl, den weichern, innern Theil des H.es. Nach der Zahl der H.e zerfallen die H.thiere in: 1) Vielhufer (Multungula), so die Dickhäuter, mit Ausnahme des Pferdes; 2) Zweihufer (Bisulca), wie die Wiederkäuer;

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[360/0361] mit Riese; H.gräber, die uralten Grabhügel, in denen sich in der Regel ein Kern, jedoch nicht von gemauerten Steinen, findet. Die Beziehung von H. auf Hunnen ist wohl nicht stichhaltig, eher die auf Hein, Hain, d. h. Tod. Hüningen, Groß-H., frz. Huningue, frz. Stadt bei Basel, am Rhein, mit 1350 E.; seit 1681 starke Festung, wurde sie 1815 von den Oesterreichern bombardiert u. genommen, gesprengt u. darf nach den Bedingungen des 2. Pariser Friedens nicht wieder hergestellt werden. Huerta (Ghu–), Don Vicente Garcia de la, trefflicher span. Dichter und Gegner des in die span. Literatur eindringenden Franzosenthums, geboren 1733 zu Zarfa in Estremadura, Beamter der königl. Bibliothek und Mitglied mehrer Akademien, gest. 1787 zu Madrid. Mit weit mehr Geist und Eifer als Erfolg trat er dem französ. Classicismus, für dessen Verbreitung namentlich die Poëtik des Ign. de Luzan wirkte, entgegen mit Kritiken, einer Auswahl von ältern spanischen Stücken (Teatro espanol por Vic. etc., Madrid 1785–86, 17 B.), nicht minder durch Bearbeitungen antiker und französischer Stücke im spanischen Geschmack sowie mit eigenen Dramen (Raquel), deren Vorzüge so wenig bestritten werden konnten als die seiner Eklogen, Romanzen u. s. w. (Obras poeticas, Madr. 1778–79, 2 B.) Huesca, span. Provinz in Aragonien, von Frankreich durch die Pyrenäen geschieden, reich an Wald und Eisenerz, wohlangebaut, mit 250000 E. – H., Hauptstadt der Provinz, das Osca der Römer, Bischofssitz, Universität, 10000 E., Gewerbsfleiß. Huet (Hüä), Huetius, Pierre Dan., Bischof von Avranches in der Normandie, einer der gelehrtesten Männer aus dem Zeitalter Ludwigs XIV., auch trefflicher lat. Dichter, wurde geb. 1630 zu Caën aus einer reichen Convertitenfamilie, bei den Jesuiten erzogen, lebte ganz der Wissenschaft u. gründete 1662 in seiner Vaterstadt eine Gesellschaft für Naturforschung. Aber 1670 wurde er nach Paris berufen, um mit Bossuet die Erziehung des Dauphin zu leiten, erhielt 1676 die Priesterweihe, 1678 die Abtei dʼAunay bei Caën und 1685 das Bisthum Soissons, wohin er jedoch nicht abging. Dagegen ließ er sich 1692 zum Bischof von Avranches weihen, that Außerordentliches für Hebung der Kirchenzucht, lebte von 1701 an im Profeßhause der Jesuiten zu Paris u. starb 1721. Hauptwerke: „Origenis Commentaria in Sacram Scripturam“, Rothomagi 1668, Paris. 1679 u. oft; „Demonstratio evangelica“, Paris. 1679, worin er mit staunenswerthem Wissen u. Scharfsinn mathematisch beweisen wollte, die Heiden hätten all ihre Wahrheiten aus dem alten Testament geschöpft; „Censura philosophiae Cartesianae“, Paris. 1689, eine scharfe Kritik der cartesianischen Philosophie, welche viele Streitigkeiten und den H. zu weiteren Angriffen gegen das cartesianische Princip des Zweifels veranlaßte; sein vorletztes Werk war die erste Schrift über Handel und Schiffahrt der Alten (1716), sein letztes: Huetii Commentarius de rebus ad eum pertinentibus libri VI, Hagae 1718, 12., zu den interessantesten Memoiren jener Zeit gehörend. Seine Gedichte kamen heraus Utrecht 1664, berichtigt und vermehrt Paris 1704; auch an den Ausgaben in usum Delphini hat H. regen Antheil genommen. Huetlapallan, s. Palenque. Hüttenkunde, Theil der angewandten Chemie, befaßt sich mit der Ausscheidung der Metalle aus den Erzen; Hüttenwerk, Anstalt mit allen Vorrichtungen zur Gewinnung des Metalles aus dem Erz. Hütungsrecht, Weiderecht in Feld oder Wald. Huf, der hornartige, schuhförmige Ueberzug des letzten Zehengliedes bei manchen Säugethieren, dem Nagel anderer Thiere entsprechend. Man unterscheidet 3 Theile: die Hornwand oder den äußern gewölbten Theil; die Hornsohle, den untersten Theil; endlich den Hornstrahl, den weichern, innern Theil des H.es. Nach der Zahl der H.e zerfallen die H.thiere in: 1) Vielhufer (Multungula), so die Dickhäuter, mit Ausnahme des Pferdes; 2) Zweihufer (Bisulca), wie die Wiederkäuer;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/361>, abgerufen am 17.06.2024.