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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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ging es 1350 d. Mönch Gregorius Akyndimus. Die H. scheinen sich allmälig verloren zu haben, als die Zänkereien der Theologen über sie aufgehört hatten.


Hesychius, Name einiger griechischer Schriftsteller. H. aus Alexandrien setzte im 5. Jahrh. n. Chr. ein Lexikon seltener griech., latein., oriental. u. scythischer Wörter zusammen, welches Alberti u. Ruhnken (1746-66) herausgaben, Schow ergänzte (1792) u. über dessen Ursprung u. erste Gestalt C. F. Ranke schrieb, Quedlinburg 1831. - H. aus Milet, erwarb den Beinamen Illustris im 6. Jahrh. n. Chr. durch elende Compilationen geschichtl. Werke z. B. durch ein alphabetisch geordnetes Verzeichniß griech. Schriftsteller, ein dürftiger Auszug aus dem Diogenes Laertius. Ausgabe von Orelli, Lpzg. 1820.


Hetären (Freundinen), die Buhlerinen in den Städten des alten Griechenlands; geschichtlich bekannte Namen sind: Aspasia, Thais, Phryne, Lais, Rhodope etc.


Hetäria (Genossenschaft, Bund), geheime Gesellschaft der Neugriechen zur Abschüttlung des türk. Jochs, von dem Thessalier Rigas 1795 gestiftet, 1814 unter Mitwirkung Kapo d'Istria's (s. d.) erneuert, hatte zuletzt ihr Haupt in Alexander Ypsilanti, der 1821 einen partiellen Aufstand in der Moldau zu einer allgemeinen Erhebung so unglücklich benutzte. Dem Namen nach, aber nicht in der That, ist dieser Bund seitdem erloschen.


Heterochroisch, verschiedenfarbig.


Heterodox, andersgläubig, dem orthodox entgegengesetzt, wie Heterodoxie der Orthodoxie.


Heterodrom, Druckhebel.


Heterodynamisch, botan. Ausdruck: mit Staubfäden von ungleicher Länge.


Heterogamisch, Blüten, die aus einzelnen Blüten verschiedenen Geschlechts zusammengesetzt sind, vgl. Compositae.


Heterogen, verschiedenartig.


Heterograph, Neuerer in der Orthographie.


Heterokliton, in der Grammatik ein verschiedenartig declinirtes Nomen.


Heterokrasie, fremdartige Mischung der Säfte.


Heterolalie, das Sichversprechen.


Heteromorphismus, das Vorkommen von Mineralien in der sonst nicht gewöhnlichen Form.


Heteronomie, Unselbständigkeit, Gegensatz zu Autonomie.


Heterophyllisch, verschiedenblätterig.


Heteroplasie, organ. Mißbildung.


Heterorhythmus, willkürliche Abweichung von d. Regeln des Rhythmus.


Heteros, griech., anderer, daher Zusammensetzungen wie: Heterarchie, Fremdenherrschaft.


Heteroskier, heteroscii, die Erdbewohner außerhalb der Tropen.


Heterotelie, Gegensatz zu Autotelie: ohne selbstgewählten Zweck.


Heterotomisch, ungleich eingeschnitten.


Heterozethesis, Neigung, paradoxe Behauptungen aufzustellen; verfängliche Frage.


Hethiter, kleine kanaanit. Völkerschaft im Süden Palästinas.


Hetman, Ataman, der Häuptling der Kosacken, früher nicht bloß Oberanführer im Kriege, sondern auch höchster Richter, von den Kosacken selbst erwählt. Czar Peter I. beschränkte die Macht des H. u. veranlaßte dadurch 1708 Mazeppa's Abfall; die Würde blieb unbesetzt bis 1750; Katharina II. hob sie bei d. ukränischen Kosacken abermals auf, so daß sie nur den donischen blieb, denen jedoch der Kaiser immer in einem General der regelmäßigen Kosacken einen H. gibt.


Hettstädt, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, an d. Wipper, mit 4300 E., Bergbau auf Silber und Kupfer.


Hetze, Hatz, die Verfolgung d. Wildes durch Hunde.


Heu, das gemähte u. trocken gemachte Wiesengras des ersten Schnitts; ebenso hat man Klee-H., Espen-H., Lucerne-H.


Heubach, württemb. Städtchen Oberamts Gmünd mit 1250 E. - H., bayr. Marktflecken in Unterfranken, durch den Main in Groß- u. Klein-H. getheilt, Residenz des Fürsten Löwenstein-Werthheim-Rosenberg.


Heuberg, Name der rauhen Alp zwischen Rottweil, Balingen, Friedingen und Spaichingen.


Heubner, Heinr. Leonh., protestant.

ging es 1350 d. Mönch Gregorius Akyndimus. Die H. scheinen sich allmälig verloren zu haben, als die Zänkereien der Theologen über sie aufgehört hatten.


Hesychius, Name einiger griechischer Schriftsteller. H. aus Alexandrien setzte im 5. Jahrh. n. Chr. ein Lexikon seltener griech., latein., oriental. u. scythischer Wörter zusammen, welches Alberti u. Ruhnken (1746–66) herausgaben, Schow ergänzte (1792) u. über dessen Ursprung u. erste Gestalt C. F. Ranke schrieb, Quedlinburg 1831. – H. aus Milet, erwarb den Beinamen Illustris im 6. Jahrh. n. Chr. durch elende Compilationen geschichtl. Werke z. B. durch ein alphabetisch geordnetes Verzeichniß griech. Schriftsteller, ein dürftiger Auszug aus dem Diogenes Laertius. Ausgabe von Orelli, Lpzg. 1820.


Hetären (Freundinen), die Buhlerinen in den Städten des alten Griechenlands; geschichtlich bekannte Namen sind: Aspasia, Thais, Phryne, Lais, Rhodope etc.


Hetäria (Genossenschaft, Bund), geheime Gesellschaft der Neugriechen zur Abschüttlung des türk. Jochs, von dem Thessalier Rigas 1795 gestiftet, 1814 unter Mitwirkung Kapo dʼIstriaʼs (s. d.) erneuert, hatte zuletzt ihr Haupt in Alexander Ypsilanti, der 1821 einen partiellen Aufstand in der Moldau zu einer allgemeinen Erhebung so unglücklich benutzte. Dem Namen nach, aber nicht in der That, ist dieser Bund seitdem erloschen.


Heterochroisch, verschiedenfarbig.


Heterodox, andersgläubig, dem orthodox entgegengesetzt, wie Heterodoxie der Orthodoxie.


Heterodrom, Druckhebel.


Heterodynamisch, botan. Ausdruck: mit Staubfäden von ungleicher Länge.


Heterogamisch, Blüten, die aus einzelnen Blüten verschiedenen Geschlechts zusammengesetzt sind, vgl. Compositae.


Heterogen, verschiedenartig.


Heterograph, Neuerer in der Orthographie.


Heterokliton, in der Grammatik ein verschiedenartig declinirtes Nomen.


Heterokrasie, fremdartige Mischung der Säfte.


Heterolalie, das Sichversprechen.


Heteromorphismus, das Vorkommen von Mineralien in der sonst nicht gewöhnlichen Form.


Heteronomie, Unselbständigkeit, Gegensatz zu Autonomie.


Heterophyllisch, verschiedenblätterig.


Heteroplasie, organ. Mißbildung.


Heterorhythmus, willkürliche Abweichung von d. Regeln des Rhythmus.


Heteros, griech., anderer, daher Zusammensetzungen wie: Heterarchie, Fremdenherrschaft.


Heteroskier, heteroscii, die Erdbewohner außerhalb der Tropen.


Heterotelie, Gegensatz zu Autotelie: ohne selbstgewählten Zweck.


Heterotomisch, ungleich eingeschnitten.


Heterozethesis, Neigung, paradoxe Behauptungen aufzustellen; verfängliche Frage.


Hethiter, kleine kanaanit. Völkerschaft im Süden Palästinas.


Hetman, Ataman, der Häuptling der Kosacken, früher nicht bloß Oberanführer im Kriege, sondern auch höchster Richter, von den Kosacken selbst erwählt. Czar Peter I. beschränkte die Macht des H. u. veranlaßte dadurch 1708 Mazeppaʼs Abfall; die Würde blieb unbesetzt bis 1750; Katharina II. hob sie bei d. ukränischen Kosacken abermals auf, so daß sie nur den donischen blieb, denen jedoch der Kaiser immer in einem General der regelmäßigen Kosacken einen H. gibt.


Hettstädt, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, an d. Wipper, mit 4300 E., Bergbau auf Silber und Kupfer.


Hetze, Hatz, die Verfolgung d. Wildes durch Hunde.


Heu, das gemähte u. trocken gemachte Wiesengras des ersten Schnitts; ebenso hat man Klee-H., Espen-H., Lucerne-H.


Heubach, württemb. Städtchen Oberamts Gmünd mit 1250 E. – H., bayr. Marktflecken in Unterfranken, durch den Main in Groß- u. Klein-H. getheilt, Residenz des Fürsten Löwenstein-Werthheim-Rosenberg.


Heuberg, Name der rauhen Alp zwischen Rottweil, Balingen, Friedingen und Spaichingen.


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[300/0301] ging es 1350 d. Mönch Gregorius Akyndimus. Die H. scheinen sich allmälig verloren zu haben, als die Zänkereien der Theologen über sie aufgehört hatten. Hesychius, Name einiger griechischer Schriftsteller. H. aus Alexandrien setzte im 5. Jahrh. n. Chr. ein Lexikon seltener griech., latein., oriental. u. scythischer Wörter zusammen, welches Alberti u. Ruhnken (1746–66) herausgaben, Schow ergänzte (1792) u. über dessen Ursprung u. erste Gestalt C. F. Ranke schrieb, Quedlinburg 1831. – H. aus Milet, erwarb den Beinamen Illustris im 6. Jahrh. n. Chr. durch elende Compilationen geschichtl. Werke z. B. durch ein alphabetisch geordnetes Verzeichniß griech. Schriftsteller, ein dürftiger Auszug aus dem Diogenes Laertius. Ausgabe von Orelli, Lpzg. 1820. Hetären (Freundinen), die Buhlerinen in den Städten des alten Griechenlands; geschichtlich bekannte Namen sind: Aspasia, Thais, Phryne, Lais, Rhodope etc. Hetäria (Genossenschaft, Bund), geheime Gesellschaft der Neugriechen zur Abschüttlung des türk. Jochs, von dem Thessalier Rigas 1795 gestiftet, 1814 unter Mitwirkung Kapo dʼIstriaʼs (s. d.) erneuert, hatte zuletzt ihr Haupt in Alexander Ypsilanti, der 1821 einen partiellen Aufstand in der Moldau zu einer allgemeinen Erhebung so unglücklich benutzte. Dem Namen nach, aber nicht in der That, ist dieser Bund seitdem erloschen. Heterochroisch, verschiedenfarbig. Heterodox, andersgläubig, dem orthodox entgegengesetzt, wie Heterodoxie der Orthodoxie. Heterodrom, Druckhebel. Heterodynamisch, botan. Ausdruck: mit Staubfäden von ungleicher Länge. Heterogamisch, Blüten, die aus einzelnen Blüten verschiedenen Geschlechts zusammengesetzt sind, vgl. Compositae. Heterogen, verschiedenartig. Heterograph, Neuerer in der Orthographie. Heterokliton, in der Grammatik ein verschiedenartig declinirtes Nomen. Heterokrasie, fremdartige Mischung der Säfte. Heterolalie, das Sichversprechen. Heteromorphismus, das Vorkommen von Mineralien in der sonst nicht gewöhnlichen Form. Heteronomie, Unselbständigkeit, Gegensatz zu Autonomie. Heterophyllisch, verschiedenblätterig. Heteroplasie, organ. Mißbildung. Heterorhythmus, willkürliche Abweichung von d. Regeln des Rhythmus. Heteros, griech., anderer, daher Zusammensetzungen wie: Heterarchie, Fremdenherrschaft. Heteroskier, heteroscii, die Erdbewohner außerhalb der Tropen. Heterotelie, Gegensatz zu Autotelie: ohne selbstgewählten Zweck. Heterotomisch, ungleich eingeschnitten. Heterozethesis, Neigung, paradoxe Behauptungen aufzustellen; verfängliche Frage. Hethiter, kleine kanaanit. Völkerschaft im Süden Palästinas. Hetman, Ataman, der Häuptling der Kosacken, früher nicht bloß Oberanführer im Kriege, sondern auch höchster Richter, von den Kosacken selbst erwählt. Czar Peter I. beschränkte die Macht des H. u. veranlaßte dadurch 1708 Mazeppaʼs Abfall; die Würde blieb unbesetzt bis 1750; Katharina II. hob sie bei d. ukränischen Kosacken abermals auf, so daß sie nur den donischen blieb, denen jedoch der Kaiser immer in einem General der regelmäßigen Kosacken einen H. gibt. Hettstädt, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, an d. Wipper, mit 4300 E., Bergbau auf Silber und Kupfer. Hetze, Hatz, die Verfolgung d. Wildes durch Hunde. Heu, das gemähte u. trocken gemachte Wiesengras des ersten Schnitts; ebenso hat man Klee-H., Espen-H., Lucerne-H. Heubach, württemb. Städtchen Oberamts Gmünd mit 1250 E. – H., bayr. Marktflecken in Unterfranken, durch den Main in Groß- u. Klein-H. getheilt, Residenz des Fürsten Löwenstein-Werthheim-Rosenberg. Heuberg, Name der rauhen Alp zwischen Rottweil, Balingen, Friedingen und Spaichingen. Heubner, Heinr. Leonh., protestant.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/301>, abgerufen am 10.06.2024.