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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hephästion, edler Macedonier, ein Freund Alexanders d. Gr. u. einer von dessen besten Feldherrn, st. 325 zu Ekbatana u. wurde zu Babylon als Heros begraben. - H., griech. Grammatiker aus Alexandrien im 2. Jahrh. n. Chr., wichtig durch sein Handbuch über die Metrik (herausgeg. von Gaisford, Oxford 1810; Abdruck Leipzig 1832).


Hephästos, s. Vulcan.


Heppenheim, hessendarmstädt. Stadt an der Bergstraße und der Heidelberg-Frankfurter Eisenbahn, mit 4400 E.


Hepta, griech., 7, daher die Zusammensetzungen:


Heptachord, die von einem bestimmten Grundton aus gerechnete große Septime; auch eine Folge von 7 diatonischen Tonstufen, die aus 6 ganzen Tönen u. 1 großen halben Tone besteht.


Heptaeder, ein Siebenflach; Heptagon, Siebeneck, Heptagonalzahlen, s. figurirte Zahlen; Heptameter, 7füßiger Vers; Heptandria, Blüten mit 7 Staubfäden; Heptarchie, Siebenherrschaft, insbesondere die 7 alten angelsächs. Königreiche, s. Angelsachsen.


Heraklea, d. h. Stadt des Herakles, Name einiger Städte des Alterthums, z. B. des heutigen Erekli in Rumelien am Marmorameer mit 3000 E. und Resten eines Amphitheaters aus der Zeit des Kaisers Septimius Severus; ferner einer Stadt in Lucanien, Colonie der Tarentiner, am Siris gelegen, Geburtsort des Malers Zeuxis und Schauplatz der Niederlage der Römer durch Pyrrhus 280 v. Chr., heutzutage der elende Ort Policoro u. s. f. Das berühmteste H. war Heraclea Ponti am schwarzen Meer, eine in Bythinien angelegte, später röm. Colonie von Milet, wo heutzutage 28 Ml. von Scutari die Stadt Eregli od. Eregri liegt, deren 6000 E. sich vom Schiffbau, Holzhandel, mit Leineweberei und Wachtelfang ernähren.


Herakliden, die Nachkommen des Hercules, unter deren Anführung die Dorier (nach der gewöhnl. Annahme 80 Jahre nach dem trojan. Kriege) in den Peloponnes einbrachen u. den größten Theil der Halbinsel besetzten.


Heraklides, aus Pontus, Schüler des Aristoteles und vielseitiger Schriftsteller, auch Dichter, lebte um 340 zu Athen; außer Dramen u. Allegoriae Homericae und histor.-philosoph. Werken wird ihm auch eine Statistik über verschiedene Staaten Griechenlands zugeschrieben. Fragmente im Thesaurus des Gronov, beim Aelian des Korais (Paris 1805) u. s. f. - H. aus Tarent half um 240 vor Chr. die von Herophilus gebildete sog. empirische Schule der Aerzte mit Serapion emporbringen. Soll zuerst über die cosmetischen Mittel geschrieben haben, wodurch man Flecken und Male vertilgen wollte.


Heraklit, aus Ephesus, ein griech. Philosoph, welchen man wegen seiner finstern Gemüthsart den weinenden, und wegen der Unverständlichkeit seiner Lehre den dunkeln nannte, lehrte etwa um 500 vor Chr. Sokrates sagte von H.s Schrift: "was er davon verstanden, sei vortrefflich, und von dem, was er nicht verstanden, glaube er, daß es ebenso sei, aber die Schrift erfordere einen tüchtigen Schwimmer." Nur wenige Bruchstücke derselben sind auf uns gekommen u. trotz Schleiermachers u. a. Bemühungen ist man kaum darüber klar, daß H. den eleatischen Widerspruch zwischen Seiendem u. Nichtseiendem dadurch aufhob, indem er als die Wahrheit beider das Werden, den ewigen ruhelosen Fluß aller Dinge, aussprach. Ob dieses Wer den zweck- und ziellos od. eine harmonische Verbindung entgegengesetzter Bestimmungen, ob ferner das Feuer ihm Grundelement und Substanz des Werdens oder nur Kraft u. Mittel der Bewegung od. gar nur ein Bild des Werdens gewesen sei u. s. f. - ist von den modernen Weltweisen je nach ihren verschiedenen Standpunkten verschieden beantwortet worden.


Heraldik, Wappenkunde, im Mittelalter die Wissenschaft der Herolde, jetzt histor. Hilfswissenschaft von untergeordneter Bedeutung; H.er, Wappenkundiger; heraldisch, zur Wappenkunde gehörig; vergl. Wappen.


Herat, ehemals Theil der pers. Provinz Khorasan, jetzt ein Afghanenstaat (s. Afghanen), von etwa 3000 #M. mit 11/2 Mill. E. (Afghanen, Tadschiks, Turkomanen, Parsen, Juden), liegt in


Hephästion, edler Macedonier, ein Freund Alexanders d. Gr. u. einer von dessen besten Feldherrn, st. 325 zu Ekbatana u. wurde zu Babylon als Heros begraben. – H., griech. Grammatiker aus Alexandrien im 2. Jahrh. n. Chr., wichtig durch sein Handbuch über die Metrik (herausgeg. von Gaisford, Oxford 1810; Abdruck Leipzig 1832).


Hephästos, s. Vulcan.


Heppenheim, hessendarmstädt. Stadt an der Bergstraße und der Heidelberg-Frankfurter Eisenbahn, mit 4400 E.


Hepta, griech., 7, daher die Zusammensetzungen:


Heptachord, die von einem bestimmten Grundton aus gerechnete große Septime; auch eine Folge von 7 diatonischen Tonstufen, die aus 6 ganzen Tönen u. 1 großen halben Tone besteht.


Heptaëder, ein Siebenflach; Heptagon, Siebeneck, Heptagonalzahlen, s. figurirte Zahlen; Heptameter, 7füßiger Vers; Heptandria, Blüten mit 7 Staubfäden; Heptarchie, Siebenherrschaft, insbesondere die 7 alten angelsächs. Königreiche, s. Angelsachsen.


Heraklea, d. h. Stadt des Herakles, Name einiger Städte des Alterthums, z. B. des heutigen Erekli in Rumelien am Marmorameer mit 3000 E. und Resten eines Amphitheaters aus der Zeit des Kaisers Septimius Severus; ferner einer Stadt in Lucanien, Colonie der Tarentiner, am Siris gelegen, Geburtsort des Malers Zeuxis und Schauplatz der Niederlage der Römer durch Pyrrhus 280 v. Chr., heutzutage der elende Ort Policoro u. s. f. Das berühmteste H. war Heraclea Ponti am schwarzen Meer, eine in Bythinien angelegte, später röm. Colonie von Milet, wo heutzutage 28 Ml. von Scutari die Stadt Eregli od. Eregri liegt, deren 6000 E. sich vom Schiffbau, Holzhandel, mit Leineweberei und Wachtelfang ernähren.


Herakliden, die Nachkommen des Hercules, unter deren Anführung die Dorier (nach der gewöhnl. Annahme 80 Jahre nach dem trojan. Kriege) in den Peloponnes einbrachen u. den größten Theil der Halbinsel besetzten.


Heraklides, aus Pontus, Schüler des Aristoteles und vielseitiger Schriftsteller, auch Dichter, lebte um 340 zu Athen; außer Dramen u. Allegoriae Homericae und histor.-philosoph. Werken wird ihm auch eine Statistik über verschiedene Staaten Griechenlands zugeschrieben. Fragmente im Thesaurus des Gronov, beim Aelian des Korais (Paris 1805) u. s. f. – H. aus Tarent half um 240 vor Chr. die von Herophilus gebildete sog. empirische Schule der Aerzte mit Serapion emporbringen. Soll zuerst über die cosmetischen Mittel geschrieben haben, wodurch man Flecken und Male vertilgen wollte.


Heraklit, aus Ephesus, ein griech. Philosoph, welchen man wegen seiner finstern Gemüthsart den weinenden, und wegen der Unverständlichkeit seiner Lehre den dunkeln nannte, lehrte etwa um 500 vor Chr. Sokrates sagte von H.s Schrift: „was er davon verstanden, sei vortrefflich, und von dem, was er nicht verstanden, glaube er, daß es ebenso sei, aber die Schrift erfordere einen tüchtigen Schwimmer.“ Nur wenige Bruchstücke derselben sind auf uns gekommen u. trotz Schleiermachers u. a. Bemühungen ist man kaum darüber klar, daß H. den eleatischen Widerspruch zwischen Seiendem u. Nichtseiendem dadurch aufhob, indem er als die Wahrheit beider das Werden, den ewigen ruhelosen Fluß aller Dinge, aussprach. Ob dieses Wer den zweck- und ziellos od. eine harmonische Verbindung entgegengesetzter Bestimmungen, ob ferner das Feuer ihm Grundelement und Substanz des Werdens oder nur Kraft u. Mittel der Bewegung od. gar nur ein Bild des Werdens gewesen sei u. s. f. – ist von den modernen Weltweisen je nach ihren verschiedenen Standpunkten verschieden beantwortet worden.


Heraldik, Wappenkunde, im Mittelalter die Wissenschaft der Herolde, jetzt histor. Hilfswissenschaft von untergeordneter Bedeutung; H.er, Wappenkundiger; heraldisch, zur Wappenkunde gehörig; vergl. Wappen.


Herat, ehemals Theil der pers. Provinz Khorasan, jetzt ein Afghanenstaat (s. Afghanen), von etwa 3000 □M. mit 11/2 Mill. E. (Afghanen, Tadschiks, Turkomanen, Parsen, Juden), liegt in

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[276/0277] Hephästion, edler Macedonier, ein Freund Alexanders d. Gr. u. einer von dessen besten Feldherrn, st. 325 zu Ekbatana u. wurde zu Babylon als Heros begraben. – H., griech. Grammatiker aus Alexandrien im 2. Jahrh. n. Chr., wichtig durch sein Handbuch über die Metrik (herausgeg. von Gaisford, Oxford 1810; Abdruck Leipzig 1832). Hephästos, s. Vulcan. Heppenheim, hessendarmstädt. Stadt an der Bergstraße und der Heidelberg-Frankfurter Eisenbahn, mit 4400 E. Hepta, griech., 7, daher die Zusammensetzungen: Heptachord, die von einem bestimmten Grundton aus gerechnete große Septime; auch eine Folge von 7 diatonischen Tonstufen, die aus 6 ganzen Tönen u. 1 großen halben Tone besteht. Heptaëder, ein Siebenflach; Heptagon, Siebeneck, Heptagonalzahlen, s. figurirte Zahlen; Heptameter, 7füßiger Vers; Heptandria, Blüten mit 7 Staubfäden; Heptarchie, Siebenherrschaft, insbesondere die 7 alten angelsächs. Königreiche, s. Angelsachsen. Heraklea, d. h. Stadt des Herakles, Name einiger Städte des Alterthums, z. B. des heutigen Erekli in Rumelien am Marmorameer mit 3000 E. und Resten eines Amphitheaters aus der Zeit des Kaisers Septimius Severus; ferner einer Stadt in Lucanien, Colonie der Tarentiner, am Siris gelegen, Geburtsort des Malers Zeuxis und Schauplatz der Niederlage der Römer durch Pyrrhus 280 v. Chr., heutzutage der elende Ort Policoro u. s. f. Das berühmteste H. war Heraclea Ponti am schwarzen Meer, eine in Bythinien angelegte, später röm. Colonie von Milet, wo heutzutage 28 Ml. von Scutari die Stadt Eregli od. Eregri liegt, deren 6000 E. sich vom Schiffbau, Holzhandel, mit Leineweberei und Wachtelfang ernähren. Herakliden, die Nachkommen des Hercules, unter deren Anführung die Dorier (nach der gewöhnl. Annahme 80 Jahre nach dem trojan. Kriege) in den Peloponnes einbrachen u. den größten Theil der Halbinsel besetzten. Heraklides, aus Pontus, Schüler des Aristoteles und vielseitiger Schriftsteller, auch Dichter, lebte um 340 zu Athen; außer Dramen u. Allegoriae Homericae und histor.-philosoph. Werken wird ihm auch eine Statistik über verschiedene Staaten Griechenlands zugeschrieben. Fragmente im Thesaurus des Gronov, beim Aelian des Korais (Paris 1805) u. s. f. – H. aus Tarent half um 240 vor Chr. die von Herophilus gebildete sog. empirische Schule der Aerzte mit Serapion emporbringen. Soll zuerst über die cosmetischen Mittel geschrieben haben, wodurch man Flecken und Male vertilgen wollte. Heraklit, aus Ephesus, ein griech. Philosoph, welchen man wegen seiner finstern Gemüthsart den weinenden, und wegen der Unverständlichkeit seiner Lehre den dunkeln nannte, lehrte etwa um 500 vor Chr. Sokrates sagte von H.s Schrift: „was er davon verstanden, sei vortrefflich, und von dem, was er nicht verstanden, glaube er, daß es ebenso sei, aber die Schrift erfordere einen tüchtigen Schwimmer.“ Nur wenige Bruchstücke derselben sind auf uns gekommen u. trotz Schleiermachers u. a. Bemühungen ist man kaum darüber klar, daß H. den eleatischen Widerspruch zwischen Seiendem u. Nichtseiendem dadurch aufhob, indem er als die Wahrheit beider das Werden, den ewigen ruhelosen Fluß aller Dinge, aussprach. Ob dieses Wer den zweck- und ziellos od. eine harmonische Verbindung entgegengesetzter Bestimmungen, ob ferner das Feuer ihm Grundelement und Substanz des Werdens oder nur Kraft u. Mittel der Bewegung od. gar nur ein Bild des Werdens gewesen sei u. s. f. – ist von den modernen Weltweisen je nach ihren verschiedenen Standpunkten verschieden beantwortet worden. Heraldik, Wappenkunde, im Mittelalter die Wissenschaft der Herolde, jetzt histor. Hilfswissenschaft von untergeordneter Bedeutung; H.er, Wappenkundiger; heraldisch, zur Wappenkunde gehörig; vergl. Wappen. Herat, ehemals Theil der pers. Provinz Khorasan, jetzt ein Afghanenstaat (s. Afghanen), von etwa 3000 □M. mit 11/2 Mill. E. (Afghanen, Tadschiks, Turkomanen, Parsen, Juden), liegt in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/277>, abgerufen am 10.06.2024.