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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Theolog, geb. 1752 zu Hehlen an der Weser im Braunschweigischen, gest. 1809 als Curator des Karolinum in Braunschweig, befaßte sich vorzüglich mit der Kirchengeschichte, gab eine oft aufgelegte "Kirchengeschichte" (Braunschw. 1788 bis 1804, 6 B.), eine Kirchengeschichte des 18. Jahrh. u. a. m. heraus.


Henke, Adolf Christian Heinrich, ein Verwandter des Vorigen u. berühmter medicin. Schriftsteller, geb. 1775 zu Braunschweig, wurde 1804 Prof. der Physiologie, Pathologie u. gerichtlichen Arzneikunde zu Erlangen, wo er 1843 st. Die gerichtl. Medicin verdankt zumeist H. die heutige Höhe ihrer Ausbildung, sein "Lehrbuch d. g. M.", Berlin 1812, wurde als classisch anerkannt und erlebte 1851 die 12. Aufl. Die von ihm begründete "Zeitschrift für die Staatsarzneikunde" wurde von Siebenhaar u. Siebert, seit 1850 von Behrend fortgesetzt, 34. Jahrg. 1854. Andere Schriften: "Handbuch zur Erkenntniß u. Heilung der Kinderkrankheiten", Frankfurt 1809, 4. Aufl. 1837; "Taschenb. über die phys. Erziehung der Kinder in den ersten Lebensjahren", Frankf. 1811, 2. Aufl. 1832, ferner Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtl. Medicin, eine Pathologie u. a. m.


Henke, Herm. Wilh. Eduard, Bruder des Vorigen u. namhafter Criminalist, geb. 1783 zu Braunschweig, seit 1833 ordentl. Prof. der Rechte zu Halle, schrieb einen Versuch einer Geschichte des deutschen peinl. Rechts u. der peinl. Rechtswissenschaft (Sulzb. 1808-9, 2 B.), ein Handb. des Criminalrechts u. der Criminalrechtspolitik, Berlin 1823 bis 38 u. a. m.


Henkemann, oldenburg. Hohlmaß = 1930 par. Kubikzoll.


Henle, I., berühmter Anatom u. Physiolog, geb. zu Fürth 1809, jüd. Abkunft, 1837 Privatdocent in Berlin, 1840 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Zürich, 1844 in Heidelberg, 1852 Prof. der Anatomie u. Director der anatom. Anstalt in Göttingen. Schriften: "Handb. der rationellen Pathologie", Braunschw. 1846-52; "Vergleichende Anatomie des Kehlkopfs", Leipz. 1839; "Pathologische Untersuchungen", Berl. 1840; "Handb. der allgem. Anatomie", Berl. 1841. Auch gründete er 1841 in Zürich mit Pfeufer die "Zeitschrift für rationelle Medicin".


Hennastrauch, der, Lawsonia alba, s. Alkanna. L. Reginae ist einer der prachtvollsten Bäume Indiens und dient auch zu arzneilichen Zwecken.


Henneberg, alte gefürstete Grafschaft des fränk. Kreises, fiel 1583 bei dem Erlöschen des gräfl. Hauses an Sachsen und gehört jetzt stückweise zu Kurhessen, Preußen, S.-Weimar, S.-Koburg-Gotha, S.-Meiningen.


Hennegau (lat. Hannonia, frz. Hainault), uralte große Grafschaft, fiel durch Erbschaft im 10. Jahrh. an Flandern, 1433 an Burgund, 1477 an Habsburg. Den südl. Theil mit Valenciennes nahm Frankreich 1649 weg, der andere Theil ist jetzt die belg. Provinz H. Diese gränzt an beide Flandern, Südbrabant, Namur u. Frankreich, hat auf 68 #M. 736000 E., ist größtentheils eben und trefflich angebaut, im südöstl. Theile gebirgig (Ardennen) aber außerordentlich reich an Steinkohlen und Eisenerz. Die Industrie ist sehr entwickelt. Hauptstadt: Bergen (Mons); andere Städte: Ath, Soignies, Tournay, Thuin. Den Namen hat H. von der Haine (Hehn), einem Nebenflusse der Schelde.


Henoch (hebr. = Lehrer, Eingeweihter), der Patriarch, der 7. von Adam an, Vater des Methusalem, war ein aus dem 1. Buch Mosis bekannter Vorbote Christi vor dem Gesetze und wurde 365jähr. von Gott wunderbar der Zeitlichkeit entrückt. Seine Weissagung wird bei Judas 14, 15 erwähnt. Die jüdische Tradition und die moderne Gelehrsamkeit beschäftigten sich viel mit H. und dessen angeblichem Buche, bis der Engländer Bruce letzteres aus Abyssinien brachte. Man fand darin das theosoph. Werk eines Juden aus der Zeit Christi, ähnlich dem Buche Daniel oder der Offenbarung Johannis. Bei den abyssin. Christen soll es vor dem Buche Hiob in den Canon eingereiht sein.


Henotikon, griech., Vereinigungsacte; besonders ein Edict des Kaisers Zeno I. des Isauriers vom Jahr 482 n. Chr., wodurch er die monophysit. Streitigkeiten

Theolog, geb. 1752 zu Hehlen an der Weser im Braunschweigischen, gest. 1809 als Curator des Karolinum in Braunschweig, befaßte sich vorzüglich mit der Kirchengeschichte, gab eine oft aufgelegte „Kirchengeschichte“ (Braunschw. 1788 bis 1804, 6 B.), eine Kirchengeschichte des 18. Jahrh. u. a. m. heraus.


Henke, Adolf Christian Heinrich, ein Verwandter des Vorigen u. berühmter medicin. Schriftsteller, geb. 1775 zu Braunschweig, wurde 1804 Prof. der Physiologie, Pathologie u. gerichtlichen Arzneikunde zu Erlangen, wo er 1843 st. Die gerichtl. Medicin verdankt zumeist H. die heutige Höhe ihrer Ausbildung, sein „Lehrbuch d. g. M.“, Berlin 1812, wurde als classisch anerkannt und erlebte 1851 die 12. Aufl. Die von ihm begründete „Zeitschrift für die Staatsarzneikunde“ wurde von Siebenhaar u. Siebert, seit 1850 von Behrend fortgesetzt, 34. Jahrg. 1854. Andere Schriften: „Handbuch zur Erkenntniß u. Heilung der Kinderkrankheiten“, Frankfurt 1809, 4. Aufl. 1837; „Taschenb. über die phys. Erziehung der Kinder in den ersten Lebensjahren“, Frankf. 1811, 2. Aufl. 1832, ferner Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtl. Medicin, eine Pathologie u. a. m.


Henke, Herm. Wilh. Eduard, Bruder des Vorigen u. namhafter Criminalist, geb. 1783 zu Braunschweig, seit 1833 ordentl. Prof. der Rechte zu Halle, schrieb einen Versuch einer Geschichte des deutschen peinl. Rechts u. der peinl. Rechtswissenschaft (Sulzb. 1808–9, 2 B.), ein Handb. des Criminalrechts u. der Criminalrechtspolitik, Berlin 1823 bis 38 u. a. m.


Henkemann, oldenburg. Hohlmaß = 1930 par. Kubikzoll.


Henle, I., berühmter Anatom u. Physiolog, geb. zu Fürth 1809, jüd. Abkunft, 1837 Privatdocent in Berlin, 1840 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Zürich, 1844 in Heidelberg, 1852 Prof. der Anatomie u. Director der anatom. Anstalt in Göttingen. Schriften: „Handb. der rationellen Pathologie“, Braunschw. 1846–52; „Vergleichende Anatomie des Kehlkopfs“, Leipz. 1839; „Pathologische Untersuchungen“, Berl. 1840; „Handb. der allgem. Anatomie“, Berl. 1841. Auch gründete er 1841 in Zürich mit Pfeufer die „Zeitschrift für rationelle Medicin“.


Hennastrauch, der, Lawsonia alba, s. Alkanna. L. Reginae ist einer der prachtvollsten Bäume Indiens und dient auch zu arzneilichen Zwecken.


Henneberg, alte gefürstete Grafschaft des fränk. Kreises, fiel 1583 bei dem Erlöschen des gräfl. Hauses an Sachsen und gehört jetzt stückweise zu Kurhessen, Preußen, S.-Weimar, S.-Koburg-Gotha, S.-Meiningen.


Hennegau (lat. Hannonia, frz. Hainault), uralte große Grafschaft, fiel durch Erbschaft im 10. Jahrh. an Flandern, 1433 an Burgund, 1477 an Habsburg. Den südl. Theil mit Valenciennes nahm Frankreich 1649 weg, der andere Theil ist jetzt die belg. Provinz H. Diese gränzt an beide Flandern, Südbrabant, Namur u. Frankreich, hat auf 68 □M. 736000 E., ist größtentheils eben und trefflich angebaut, im südöstl. Theile gebirgig (Ardennen) aber außerordentlich reich an Steinkohlen und Eisenerz. Die Industrie ist sehr entwickelt. Hauptstadt: Bergen (Mons); andere Städte: Ath, Soignies, Tournay, Thuin. Den Namen hat H. von der Haine (Hehn), einem Nebenflusse der Schelde.


Henoch (hebr. = Lehrer, Eingeweihter), der Patriarch, der 7. von Adam an, Vater des Methusalem, war ein aus dem 1. Buch Mosis bekannter Vorbote Christi vor dem Gesetze und wurde 365jähr. von Gott wunderbar der Zeitlichkeit entrückt. Seine Weissagung wird bei Judas 14, 15 erwähnt. Die jüdische Tradition und die moderne Gelehrsamkeit beschäftigten sich viel mit H. und dessen angeblichem Buche, bis der Engländer Bruce letzteres aus Abyssinien brachte. Man fand darin das theosoph. Werk eines Juden aus der Zeit Christi, ähnlich dem Buche Daniel oder der Offenbarung Johannis. Bei den abyssin. Christen soll es vor dem Buche Hiob in den Canon eingereiht sein.


Henotikon, griech., Vereinigungsacte; besonders ein Edict des Kaisers Zeno I. des Isauriers vom Jahr 482 n. Chr., wodurch er die monophysit. Streitigkeiten

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[274/0275] Theolog, geb. 1752 zu Hehlen an der Weser im Braunschweigischen, gest. 1809 als Curator des Karolinum in Braunschweig, befaßte sich vorzüglich mit der Kirchengeschichte, gab eine oft aufgelegte „Kirchengeschichte“ (Braunschw. 1788 bis 1804, 6 B.), eine Kirchengeschichte des 18. Jahrh. u. a. m. heraus. Henke, Adolf Christian Heinrich, ein Verwandter des Vorigen u. berühmter medicin. Schriftsteller, geb. 1775 zu Braunschweig, wurde 1804 Prof. der Physiologie, Pathologie u. gerichtlichen Arzneikunde zu Erlangen, wo er 1843 st. Die gerichtl. Medicin verdankt zumeist H. die heutige Höhe ihrer Ausbildung, sein „Lehrbuch d. g. M.“, Berlin 1812, wurde als classisch anerkannt und erlebte 1851 die 12. Aufl. Die von ihm begründete „Zeitschrift für die Staatsarzneikunde“ wurde von Siebenhaar u. Siebert, seit 1850 von Behrend fortgesetzt, 34. Jahrg. 1854. Andere Schriften: „Handbuch zur Erkenntniß u. Heilung der Kinderkrankheiten“, Frankfurt 1809, 4. Aufl. 1837; „Taschenb. über die phys. Erziehung der Kinder in den ersten Lebensjahren“, Frankf. 1811, 2. Aufl. 1832, ferner Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtl. Medicin, eine Pathologie u. a. m. Henke, Herm. Wilh. Eduard, Bruder des Vorigen u. namhafter Criminalist, geb. 1783 zu Braunschweig, seit 1833 ordentl. Prof. der Rechte zu Halle, schrieb einen Versuch einer Geschichte des deutschen peinl. Rechts u. der peinl. Rechtswissenschaft (Sulzb. 1808–9, 2 B.), ein Handb. des Criminalrechts u. der Criminalrechtspolitik, Berlin 1823 bis 38 u. a. m. Henkemann, oldenburg. Hohlmaß = 1930 par. Kubikzoll. Henle, I., berühmter Anatom u. Physiolog, geb. zu Fürth 1809, jüd. Abkunft, 1837 Privatdocent in Berlin, 1840 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Zürich, 1844 in Heidelberg, 1852 Prof. der Anatomie u. Director der anatom. Anstalt in Göttingen. Schriften: „Handb. der rationellen Pathologie“, Braunschw. 1846–52; „Vergleichende Anatomie des Kehlkopfs“, Leipz. 1839; „Pathologische Untersuchungen“, Berl. 1840; „Handb. der allgem. Anatomie“, Berl. 1841. Auch gründete er 1841 in Zürich mit Pfeufer die „Zeitschrift für rationelle Medicin“. Hennastrauch, der, Lawsonia alba, s. Alkanna. L. Reginae ist einer der prachtvollsten Bäume Indiens und dient auch zu arzneilichen Zwecken. Henneberg, alte gefürstete Grafschaft des fränk. Kreises, fiel 1583 bei dem Erlöschen des gräfl. Hauses an Sachsen und gehört jetzt stückweise zu Kurhessen, Preußen, S.-Weimar, S.-Koburg-Gotha, S.-Meiningen. Hennegau (lat. Hannonia, frz. Hainault), uralte große Grafschaft, fiel durch Erbschaft im 10. Jahrh. an Flandern, 1433 an Burgund, 1477 an Habsburg. Den südl. Theil mit Valenciennes nahm Frankreich 1649 weg, der andere Theil ist jetzt die belg. Provinz H. Diese gränzt an beide Flandern, Südbrabant, Namur u. Frankreich, hat auf 68 □M. 736000 E., ist größtentheils eben und trefflich angebaut, im südöstl. Theile gebirgig (Ardennen) aber außerordentlich reich an Steinkohlen und Eisenerz. Die Industrie ist sehr entwickelt. Hauptstadt: Bergen (Mons); andere Städte: Ath, Soignies, Tournay, Thuin. Den Namen hat H. von der Haine (Hehn), einem Nebenflusse der Schelde. Henoch (hebr. = Lehrer, Eingeweihter), der Patriarch, der 7. von Adam an, Vater des Methusalem, war ein aus dem 1. Buch Mosis bekannter Vorbote Christi vor dem Gesetze und wurde 365jähr. von Gott wunderbar der Zeitlichkeit entrückt. Seine Weissagung wird bei Judas 14, 15 erwähnt. Die jüdische Tradition und die moderne Gelehrsamkeit beschäftigten sich viel mit H. und dessen angeblichem Buche, bis der Engländer Bruce letzteres aus Abyssinien brachte. Man fand darin das theosoph. Werk eines Juden aus der Zeit Christi, ähnlich dem Buche Daniel oder der Offenbarung Johannis. Bei den abyssin. Christen soll es vor dem Buche Hiob in den Canon eingereiht sein. Henotikon, griech., Vereinigungsacte; besonders ein Edict des Kaisers Zeno I. des Isauriers vom Jahr 482 n. Chr., wodurch er die monophysit. Streitigkeiten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/275>, abgerufen am 09.06.2024.