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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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schräge Röhre auf die Mündung der Kühlröhre richtet.


Helme, Nebenfluß der Unstrut, entspringt am Harz u. mündet bei Artern.


Helmers, Jan Frederik, Dichter, geb. 1767 zu Amsterdam, wo er 1813 st., erwarb Ruhm durch das Gedicht "Holland" (1812, 1821 u. s. f.), worin er die Großthaten seiner Landsleute verherrlichte, nicht minder durch seinen "Sokrates" u. kleinere Dichtungen. Im Trauerspiel ärntete er weniger Beifall.


Helmersen, Gregor von, geb. 1803 zu Duckershof bei Dorpat, russ. Geognost und Mineralog, beim Bergwesen angestellt. "Geognost. Untersuchung des Süd-Uralgebirgs", Berlin 1831; "der Telezkische See u. die Teleuten im östl. Altai", Petersb. 1838; "Beiträge zur Kenntniß des russ. Reichs" von ihm mit Baer herausgegeben; Abhandlungen u. Berichte in Zeitschriften.


Helminthen, s. Würmer; Helminthica, Wurmmittel; Helminthiasis, Wurmkrankheit; Helmintholithen, Wurmversteinerungen; Helminthologie, Naturgeschichte der Würmer; Helminthopyra, Wurmfieber; Helminthochortos, in den Apotheken ein Gemenge von Algen aus dem Mittelmeere, Wurmmoos, ehemals officinell, dient zur Gallertebereitung.


Helmold, ein Geistlicher zu Bosov bei Plön im Holstein'schen, schrieb im 12. Jahrh. ein Chronicon Slavorum, das von Karl d. Gr. bis 1170 reichte und vom Abt Arnold zu Lübeck bis 1209 fortgesetzt wurde. Melanchthon, Leibnitz u. a. gaben es heraus, neuestens Pertz in den Monum. Germ. hist.; deutsch von Laurent, Berlin 1852.


Helmont, Johann Baptista van, Arzt und Kabbalist, geb. 1577 zu Brüssel, machte langjährige Reisen durch die Schweiz, Italien, Frankreich und England, ergab sich der Alchemie, erwarb durch Kuren mit chemischen Arzneimitteln großen Ruhm. 1605 kehrte er nach Antwerpen zurück, heirathete ein reiches adeliges Fräulein u. zog sich nach Vilvorden bei Brüssel zurück. Schuf ein naturphilosoph. System voll eigenthüml. Phantastereien, ähnlich dem des Paracelsus. Doch machte er einige chemische Entdeckungen, so des Hirschhorngeistes, des flüchtigen Oelsalzes etc.; st. 1644. Schriften nach seinem Tode von seinem Sohne herausgegeben 1648.


Helmstedt, Stadt in Braunschweig mit 6900 E., Cichorien- und Tabaksfabriken, Alaun- und Vitriolwerk; Universität von 1575-1809.


Heloise, s. Abälard.


Helos, griech., Nagel; Leichdorn, Hühnerauge.


Heloten, die Sklaven des spartan. Staats; auf die einzelnen Familiengüter der Spartaner vertheilt, bearbeiteten sie das Feld und gaben einen bestimmten Antheil des Ertrags in Naturallieferungen ab. Sie bildeten die Hauptmasse der Bevölkerung Lakoniens, als die Nachkommen der im Kriege bezwungenen (daher H., nicht von dem Flecken Helos) achäischen Bevölkerung, waren zu Aufständen sehr geneigt, daher unter strenger Aufsicht gehalten. Die sog. H.jagden sind Märchen, aber so viel scheint gewiß, daß die Spartaner einmal die kräftigsten jungen H. aus dem Wege räumten.


Helsingborg, schwed. Stadt am Sund, an dessen schmalster Stelle, mit 3600 E., Hafen, Seebad; in der Nähe das Mineralbad Ramlösa.


Helsingfors, Hauptstadt des russ. Großfürstenthums Finnland auf einer Landzunge am finnischen Meerbusen, mit Hafen, 20500 E., einer von Abo 1829 hieher verlegten Universität, Segeltuch- und Leinwandfabriken, Seehandel. Von der Landseite stark befestigt; von der Seeseite deckt den geräumigen und sichern Hasen die Felsenfestung Sueaborg.


Helsingör, Elfenör, dän. Stadt am Sund, Helsingborg gegenüber, mit 8400 E., geräumigem Hafen, Seebad, lebhaftem Handel; hier wird der Sundzoll errichtet. Auf einer Landzunge liegt die Festung Kronborg.


Helst, Bartholomäus van der, einer der berühmtesten holländ. Porträt- und Genremaler, geb. 1613 zu Harlem, gest. 1670.


Helston (Helstn), engl. Stadt in Cornwallis, an der Mündung des Lee, mit 4000 E., Hafen.


Heluation, lat.-dtsch., Schlemmerei.


Helvetier, celt. Volk, in der heutigen

schräge Röhre auf die Mündung der Kühlröhre richtet.


Helme, Nebenfluß der Unstrut, entspringt am Harz u. mündet bei Artern.


Helmers, Jan Frederik, Dichter, geb. 1767 zu Amsterdam, wo er 1813 st., erwarb Ruhm durch das Gedicht „Holland“ (1812, 1821 u. s. f.), worin er die Großthaten seiner Landsleute verherrlichte, nicht minder durch seinen „Sokrates“ u. kleinere Dichtungen. Im Trauerspiel ärntete er weniger Beifall.


Helmersen, Gregor von, geb. 1803 zu Duckershof bei Dorpat, russ. Geognost und Mineralog, beim Bergwesen angestellt. „Geognost. Untersuchung des Süd-Uralgebirgs“, Berlin 1831; „der Telezkische See u. die Teleuten im östl. Altai“, Petersb. 1838; „Beiträge zur Kenntniß des russ. Reichs“ von ihm mit Baer herausgegeben; Abhandlungen u. Berichte in Zeitschriften.


Helminthen, s. Würmer; Helminthica, Wurmmittel; Helminthiasis, Wurmkrankheit; Helmintholithen, Wurmversteinerungen; Helminthologie, Naturgeschichte der Würmer; Helminthopyra, Wurmfieber; Helminthochortos, in den Apotheken ein Gemenge von Algen aus dem Mittelmeere, Wurmmoos, ehemals officinell, dient zur Gallertebereitung.


Helmold, ein Geistlicher zu Bosov bei Plön im Holsteinʼschen, schrieb im 12. Jahrh. ein Chronicon Slavorum, das von Karl d. Gr. bis 1170 reichte und vom Abt Arnold zu Lübeck bis 1209 fortgesetzt wurde. Melanchthon, Leibnitz u. a. gaben es heraus, neuestens Pertz in den Monum. Germ. hist.; deutsch von Laurent, Berlin 1852.


Helmont, Johann Baptista van, Arzt und Kabbalist, geb. 1577 zu Brüssel, machte langjährige Reisen durch die Schweiz, Italien, Frankreich und England, ergab sich der Alchemie, erwarb durch Kuren mit chemischen Arzneimitteln großen Ruhm. 1605 kehrte er nach Antwerpen zurück, heirathete ein reiches adeliges Fräulein u. zog sich nach Vilvorden bei Brüssel zurück. Schuf ein naturphilosoph. System voll eigenthüml. Phantastereien, ähnlich dem des Paracelsus. Doch machte er einige chemische Entdeckungen, so des Hirschhorngeistes, des flüchtigen Oelsalzes etc.; st. 1644. Schriften nach seinem Tode von seinem Sohne herausgegeben 1648.


Helmstedt, Stadt in Braunschweig mit 6900 E., Cichorien- und Tabaksfabriken, Alaun- und Vitriolwerk; Universität von 1575–1809.


Heloise, s. Abälard.


Helos, griech., Nagel; Leichdorn, Hühnerauge.


Heloten, die Sklaven des spartan. Staats; auf die einzelnen Familiengüter der Spartaner vertheilt, bearbeiteten sie das Feld und gaben einen bestimmten Antheil des Ertrags in Naturallieferungen ab. Sie bildeten die Hauptmasse der Bevölkerung Lakoniens, als die Nachkommen der im Kriege bezwungenen (daher H., nicht von dem Flecken Helos) achäischen Bevölkerung, waren zu Aufständen sehr geneigt, daher unter strenger Aufsicht gehalten. Die sog. H.jagden sind Märchen, aber so viel scheint gewiß, daß die Spartaner einmal die kräftigsten jungen H. aus dem Wege räumten.


Helsingborg, schwed. Stadt am Sund, an dessen schmalster Stelle, mit 3600 E., Hafen, Seebad; in der Nähe das Mineralbad Ramlösa.


Helsingfors, Hauptstadt des russ. Großfürstenthums Finnland auf einer Landzunge am finnischen Meerbusen, mit Hafen, 20500 E., einer von Abo 1829 hieher verlegten Universität, Segeltuch- und Leinwandfabriken, Seehandel. Von der Landseite stark befestigt; von der Seeseite deckt den geräumigen und sichern Hasen die Felsenfestung Sueaborg.


Helsingör, Elfenör, dän. Stadt am Sund, Helsingborg gegenüber, mit 8400 E., geräumigem Hafen, Seebad, lebhaftem Handel; hier wird der Sundzoll errichtet. Auf einer Landzunge liegt die Festung Kronborg.


Helst, Bartholomäus van der, einer der berühmtesten holländ. Porträt- und Genremaler, geb. 1613 zu Harlem, gest. 1670.


Helston (Helstn), engl. Stadt in Cornwallis, an der Mündung des Lee, mit 4000 E., Hafen.


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Helvetier, celt. Volk, in der heutigen

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[271/0272] schräge Röhre auf die Mündung der Kühlröhre richtet. Helme, Nebenfluß der Unstrut, entspringt am Harz u. mündet bei Artern. Helmers, Jan Frederik, Dichter, geb. 1767 zu Amsterdam, wo er 1813 st., erwarb Ruhm durch das Gedicht „Holland“ (1812, 1821 u. s. f.), worin er die Großthaten seiner Landsleute verherrlichte, nicht minder durch seinen „Sokrates“ u. kleinere Dichtungen. Im Trauerspiel ärntete er weniger Beifall. Helmersen, Gregor von, geb. 1803 zu Duckershof bei Dorpat, russ. Geognost und Mineralog, beim Bergwesen angestellt. „Geognost. Untersuchung des Süd-Uralgebirgs“, Berlin 1831; „der Telezkische See u. die Teleuten im östl. Altai“, Petersb. 1838; „Beiträge zur Kenntniß des russ. Reichs“ von ihm mit Baer herausgegeben; Abhandlungen u. Berichte in Zeitschriften. Helminthen, s. Würmer; Helminthica, Wurmmittel; Helminthiasis, Wurmkrankheit; Helmintholithen, Wurmversteinerungen; Helminthologie, Naturgeschichte der Würmer; Helminthopyra, Wurmfieber; Helminthochortos, in den Apotheken ein Gemenge von Algen aus dem Mittelmeere, Wurmmoos, ehemals officinell, dient zur Gallertebereitung. Helmold, ein Geistlicher zu Bosov bei Plön im Holsteinʼschen, schrieb im 12. Jahrh. ein Chronicon Slavorum, das von Karl d. Gr. bis 1170 reichte und vom Abt Arnold zu Lübeck bis 1209 fortgesetzt wurde. Melanchthon, Leibnitz u. a. gaben es heraus, neuestens Pertz in den Monum. Germ. hist.; deutsch von Laurent, Berlin 1852. Helmont, Johann Baptista van, Arzt und Kabbalist, geb. 1577 zu Brüssel, machte langjährige Reisen durch die Schweiz, Italien, Frankreich und England, ergab sich der Alchemie, erwarb durch Kuren mit chemischen Arzneimitteln großen Ruhm. 1605 kehrte er nach Antwerpen zurück, heirathete ein reiches adeliges Fräulein u. zog sich nach Vilvorden bei Brüssel zurück. Schuf ein naturphilosoph. System voll eigenthüml. Phantastereien, ähnlich dem des Paracelsus. Doch machte er einige chemische Entdeckungen, so des Hirschhorngeistes, des flüchtigen Oelsalzes etc.; st. 1644. Schriften nach seinem Tode von seinem Sohne herausgegeben 1648. Helmstedt, Stadt in Braunschweig mit 6900 E., Cichorien- und Tabaksfabriken, Alaun- und Vitriolwerk; Universität von 1575–1809. Heloise, s. Abälard. Helos, griech., Nagel; Leichdorn, Hühnerauge. Heloten, die Sklaven des spartan. Staats; auf die einzelnen Familiengüter der Spartaner vertheilt, bearbeiteten sie das Feld und gaben einen bestimmten Antheil des Ertrags in Naturallieferungen ab. Sie bildeten die Hauptmasse der Bevölkerung Lakoniens, als die Nachkommen der im Kriege bezwungenen (daher H., nicht von dem Flecken Helos) achäischen Bevölkerung, waren zu Aufständen sehr geneigt, daher unter strenger Aufsicht gehalten. Die sog. H.jagden sind Märchen, aber so viel scheint gewiß, daß die Spartaner einmal die kräftigsten jungen H. aus dem Wege räumten. Helsingborg, schwed. Stadt am Sund, an dessen schmalster Stelle, mit 3600 E., Hafen, Seebad; in der Nähe das Mineralbad Ramlösa. Helsingfors, Hauptstadt des russ. Großfürstenthums Finnland auf einer Landzunge am finnischen Meerbusen, mit Hafen, 20500 E., einer von Abo 1829 hieher verlegten Universität, Segeltuch- und Leinwandfabriken, Seehandel. Von der Landseite stark befestigt; von der Seeseite deckt den geräumigen und sichern Hasen die Felsenfestung Sueaborg. Helsingör, Elfenör, dän. Stadt am Sund, Helsingborg gegenüber, mit 8400 E., geräumigem Hafen, Seebad, lebhaftem Handel; hier wird der Sundzoll errichtet. Auf einer Landzunge liegt die Festung Kronborg. Helst, Bartholomäus van der, einer der berühmtesten holländ. Porträt- und Genremaler, geb. 1613 zu Harlem, gest. 1670. Helston (Helstn), engl. Stadt in Cornwallis, an der Mündung des Lee, mit 4000 E., Hafen. Heluation, lat.-dtsch., Schlemmerei. Helvetier, celt. Volk, in der heutigen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/272>, abgerufen am 23.11.2024.