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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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er das Wormser Concordat eingehen (s. Calixt u. Concordat). Eben so wenig gestatteten ihm die Fürsten die Einziehung der erledigten Reichslehen und die Besetzung der Herzogthümer mit erprobten Anhängern; 1115 wurde er von den Sachsen am Welfesholze geschlagen; der Friede zu Tribur 1119 u. zu Würzburg 1122 beendigte den inneren Krieg nicht vollständig. H. V. st. 23. Mai 1125 kinderlos, der letzte Salier, die Hohenstaufen als Erben der Güter seines Hauses zurücklassend. (Gervais, Geschichte Deutschlands unter Heinrich V. u. Lothar II., Leipzig 1841-42.)


Heinrich VI., geb. 1165, Sohn Kaisers Friedrich I., 1188 bei dem Kreuzzuge seines Vaters Reichsverweser, nach dessen Tode Kaiser von 1190-97, bemächtigte sich Neapels u. Siciliens als des Erbes seiner Gemahlin Constantia und wüthete gegen die Anhänger der normann. illegitimen Dynastie, schreckte Italien u. Deutschland durch seinen unverhüllten Plan, eine Cäsarendespotie herzustellen, zwang den griech. Kaiser zum Tribut, st. aber schon d. 28. Sept. 1197 zu Messina.


Heinrich VII., Graf von Luxemburg, geb. 1262, Kaiser von 1308-13, wirkte dem Hause Habsburg entgegen, erwarb seinem Sohne Johann die böhm. Krone, st. den 24. August 1313 zu Buonconvento in Unteritalien, als er im Bunde mit Aragonien Neapel angriff. (Dönniges "Acta Henrici VII."; "Geschichte des deutschen Kaiserreichs im 14. Jahrh.")


Heinrich I., König von Frankreich von 1031-60, der 3. Capetinger, behauptete das königl. Ansehen gegen die großen Vasallen u. führte den Gottesfrieden ein.


Heinrich II., geb. d. 31. März 1518, Sohn Franz I., von 1547-59 König von Frankreich, schloß mit den deutschen Protestanten 1552 das Bündniß von Chambord gegen Kaiser Karl V. u. riß von Deutschland Metz, Toul u. Verdun ab, griff jedoch Neapel und die Niederlande vergeblich an, eroberte später Calais von den Engländern, Thionville (Diedenhofen) von den Deutschen und st. 10. Juli 1559, von einem Grafen Montgomery aus Ungeschicklichkeit in einem Turniere tödtlich verwundet.


Heinrich III., des Vorigen 4. Sohn (Franz II., Karl IX. folgten dem Vater zunächst), geb. 1551, ließ sich 1574 zu Krakau am 15. Febr. als poln. König krönen, entfloh aber schon im Juni aus Polen nach Frankreich, wo er seinem Bruder Karl IX. auf dem Throne folgte. Damals war Frankreich zwischen den Katholiken und Hugenotten getheilt; die Häupter der einen waren die Herzoge von Guise, der andern die bourbonischen Prinzen, der Kampf wurde ein eben so erbitterter als großartiger. Der König war nicht im Stande die Guisen sich unterzuordnen, weil weder seine Fähigkeit noch seine Gesinnung der kathol. Partei Achtung od. Vertrauen einflößten; darum haßte er die Guisen und neigte sich den Hugenotten zu, fand aber auch dort keine dankbare Stellung. Durch dieses Hin- und Herschwanken verhinderte er den Bürgerkrieg nicht, wohl aber eine rasche Entscheidung desselben; endlich trat er geradezu als Haupt der kathol. Partei (Ligue) auf. ließ aber die Guisen ermorden, worauf er von der Liga vertrieben sich in die Arme der Hugenotten warf, aber während der Belagerung von Paris am 1. Aug. 1589 von dem Dominikaner Clement ermordet wurde, der letzte Valois (s. Frankreich S. 758).


Heinrich IV., geb. 4. Dezbr. 1553 zu Pau in Bearn, Sohn Antons von Bourbon (vergl. Bourbon) u. der Johanna d'Albret, der Erbtochter von Navarra und Bearn, wurde protestantisch erzogen, durch die Bartholomäusnacht gezwungener Katholik, entfloh 1576 aus Paris und stellte sich an die Spitze der Hugenotten. Nach dem Tod des Herzogs von Alencon und der Ermordung Heinrichs III. war er durch seine Geburt zur Thronfolge berechtigt, allein das kath. Frankreich, das in der Stadt Paris seinen unbezwinglichen Halt hatte, anerkannte den Hugenotten nicht, obwohl derselbe über den letzten Guisen (den Herzog von Mayenne) und die verbündeten Spanier wiederholt siegte. Deßwegen wurde er 1593 wieder katholisch, worauf ihm auch Paris huldigte. Den Krieg mit Spanien endigte ein billiger Friede, den Bürgerkrieg 1598 das Edict von Nantes, das den Hugenotten nicht

er das Wormser Concordat eingehen (s. Calixt u. Concordat). Eben so wenig gestatteten ihm die Fürsten die Einziehung der erledigten Reichslehen und die Besetzung der Herzogthümer mit erprobten Anhängern; 1115 wurde er von den Sachsen am Welfesholze geschlagen; der Friede zu Tribur 1119 u. zu Würzburg 1122 beendigte den inneren Krieg nicht vollständig. H. V. st. 23. Mai 1125 kinderlos, der letzte Salier, die Hohenstaufen als Erben der Güter seines Hauses zurücklassend. (Gervais, Geschichte Deutschlands unter Heinrich V. u. Lothar II., Leipzig 1841–42.)


Heinrich VI., geb. 1165, Sohn Kaisers Friedrich I., 1188 bei dem Kreuzzuge seines Vaters Reichsverweser, nach dessen Tode Kaiser von 1190–97, bemächtigte sich Neapels u. Siciliens als des Erbes seiner Gemahlin Constantia und wüthete gegen die Anhänger der normann. illegitimen Dynastie, schreckte Italien u. Deutschland durch seinen unverhüllten Plan, eine Cäsarendespotie herzustellen, zwang den griech. Kaiser zum Tribut, st. aber schon d. 28. Sept. 1197 zu Messina.


Heinrich VII., Graf von Luxemburg, geb. 1262, Kaiser von 1308–13, wirkte dem Hause Habsburg entgegen, erwarb seinem Sohne Johann die böhm. Krone, st. den 24. August 1313 zu Buonconvento in Unteritalien, als er im Bunde mit Aragonien Neapel angriff. (Dönniges „Acta Henrici VII.“; „Geschichte des deutschen Kaiserreichs im 14. Jahrh.“)


Heinrich I., König von Frankreich von 1031–60, der 3. Capetinger, behauptete das königl. Ansehen gegen die großen Vasallen u. führte den Gottesfrieden ein.


Heinrich II., geb. d. 31. März 1518, Sohn Franz I., von 1547–59 König von Frankreich, schloß mit den deutschen Protestanten 1552 das Bündniß von Chambord gegen Kaiser Karl V. u. riß von Deutschland Metz, Toul u. Verdun ab, griff jedoch Neapel und die Niederlande vergeblich an, eroberte später Calais von den Engländern, Thionville (Diedenhofen) von den Deutschen und st. 10. Juli 1559, von einem Grafen Montgomery aus Ungeschicklichkeit in einem Turniere tödtlich verwundet.


Heinrich III., des Vorigen 4. Sohn (Franz II., Karl IX. folgten dem Vater zunächst), geb. 1551, ließ sich 1574 zu Krakau am 15. Febr. als poln. König krönen, entfloh aber schon im Juni aus Polen nach Frankreich, wo er seinem Bruder Karl IX. auf dem Throne folgte. Damals war Frankreich zwischen den Katholiken und Hugenotten getheilt; die Häupter der einen waren die Herzoge von Guise, der andern die bourbonischen Prinzen, der Kampf wurde ein eben so erbitterter als großartiger. Der König war nicht im Stande die Guisen sich unterzuordnen, weil weder seine Fähigkeit noch seine Gesinnung der kathol. Partei Achtung od. Vertrauen einflößten; darum haßte er die Guisen und neigte sich den Hugenotten zu, fand aber auch dort keine dankbare Stellung. Durch dieses Hin- und Herschwanken verhinderte er den Bürgerkrieg nicht, wohl aber eine rasche Entscheidung desselben; endlich trat er geradezu als Haupt der kathol. Partei (Ligue) auf. ließ aber die Guisen ermorden, worauf er von der Liga vertrieben sich in die Arme der Hugenotten warf, aber während der Belagerung von Paris am 1. Aug. 1589 von dem Dominikaner Clement ermordet wurde, der letzte Valois (s. Frankreich S. 758).


Heinrich IV., geb. 4. Dezbr. 1553 zu Pau in Béarn, Sohn Antons von Bourbon (vergl. Bourbon) u. der Johanna dʼAlbret, der Erbtochter von Navarra und Béarn, wurde protestantisch erzogen, durch die Bartholomäusnacht gezwungener Katholik, entfloh 1576 aus Paris und stellte sich an die Spitze der Hugenotten. Nach dem Tod des Herzogs von Alençon und der Ermordung Heinrichs III. war er durch seine Geburt zur Thronfolge berechtigt, allein das kath. Frankreich, das in der Stadt Paris seinen unbezwinglichen Halt hatte, anerkannte den Hugenotten nicht, obwohl derselbe über den letzten Guisen (den Herzog von Mayenne) und die verbündeten Spanier wiederholt siegte. Deßwegen wurde er 1593 wieder katholisch, worauf ihm auch Paris huldigte. Den Krieg mit Spanien endigte ein billiger Friede, den Bürgerkrieg 1598 das Edict von Nantes, das den Hugenotten nicht

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[262/0263] er das Wormser Concordat eingehen (s. Calixt u. Concordat). Eben so wenig gestatteten ihm die Fürsten die Einziehung der erledigten Reichslehen und die Besetzung der Herzogthümer mit erprobten Anhängern; 1115 wurde er von den Sachsen am Welfesholze geschlagen; der Friede zu Tribur 1119 u. zu Würzburg 1122 beendigte den inneren Krieg nicht vollständig. H. V. st. 23. Mai 1125 kinderlos, der letzte Salier, die Hohenstaufen als Erben der Güter seines Hauses zurücklassend. (Gervais, Geschichte Deutschlands unter Heinrich V. u. Lothar II., Leipzig 1841–42.) Heinrich VI., geb. 1165, Sohn Kaisers Friedrich I., 1188 bei dem Kreuzzuge seines Vaters Reichsverweser, nach dessen Tode Kaiser von 1190–97, bemächtigte sich Neapels u. Siciliens als des Erbes seiner Gemahlin Constantia und wüthete gegen die Anhänger der normann. illegitimen Dynastie, schreckte Italien u. Deutschland durch seinen unverhüllten Plan, eine Cäsarendespotie herzustellen, zwang den griech. Kaiser zum Tribut, st. aber schon d. 28. Sept. 1197 zu Messina. Heinrich VII., Graf von Luxemburg, geb. 1262, Kaiser von 1308–13, wirkte dem Hause Habsburg entgegen, erwarb seinem Sohne Johann die böhm. Krone, st. den 24. August 1313 zu Buonconvento in Unteritalien, als er im Bunde mit Aragonien Neapel angriff. (Dönniges „Acta Henrici VII.“; „Geschichte des deutschen Kaiserreichs im 14. Jahrh.“) Heinrich I., König von Frankreich von 1031–60, der 3. Capetinger, behauptete das königl. Ansehen gegen die großen Vasallen u. führte den Gottesfrieden ein. Heinrich II., geb. d. 31. März 1518, Sohn Franz I., von 1547–59 König von Frankreich, schloß mit den deutschen Protestanten 1552 das Bündniß von Chambord gegen Kaiser Karl V. u. riß von Deutschland Metz, Toul u. Verdun ab, griff jedoch Neapel und die Niederlande vergeblich an, eroberte später Calais von den Engländern, Thionville (Diedenhofen) von den Deutschen und st. 10. Juli 1559, von einem Grafen Montgomery aus Ungeschicklichkeit in einem Turniere tödtlich verwundet. Heinrich III., des Vorigen 4. Sohn (Franz II., Karl IX. folgten dem Vater zunächst), geb. 1551, ließ sich 1574 zu Krakau am 15. Febr. als poln. König krönen, entfloh aber schon im Juni aus Polen nach Frankreich, wo er seinem Bruder Karl IX. auf dem Throne folgte. Damals war Frankreich zwischen den Katholiken und Hugenotten getheilt; die Häupter der einen waren die Herzoge von Guise, der andern die bourbonischen Prinzen, der Kampf wurde ein eben so erbitterter als großartiger. Der König war nicht im Stande die Guisen sich unterzuordnen, weil weder seine Fähigkeit noch seine Gesinnung der kathol. Partei Achtung od. Vertrauen einflößten; darum haßte er die Guisen und neigte sich den Hugenotten zu, fand aber auch dort keine dankbare Stellung. Durch dieses Hin- und Herschwanken verhinderte er den Bürgerkrieg nicht, wohl aber eine rasche Entscheidung desselben; endlich trat er geradezu als Haupt der kathol. Partei (Ligue) auf. ließ aber die Guisen ermorden, worauf er von der Liga vertrieben sich in die Arme der Hugenotten warf, aber während der Belagerung von Paris am 1. Aug. 1589 von dem Dominikaner Clement ermordet wurde, der letzte Valois (s. Frankreich S. 758). Heinrich IV., geb. 4. Dezbr. 1553 zu Pau in Béarn, Sohn Antons von Bourbon (vergl. Bourbon) u. der Johanna dʼAlbret, der Erbtochter von Navarra und Béarn, wurde protestantisch erzogen, durch die Bartholomäusnacht gezwungener Katholik, entfloh 1576 aus Paris und stellte sich an die Spitze der Hugenotten. Nach dem Tod des Herzogs von Alençon und der Ermordung Heinrichs III. war er durch seine Geburt zur Thronfolge berechtigt, allein das kath. Frankreich, das in der Stadt Paris seinen unbezwinglichen Halt hatte, anerkannte den Hugenotten nicht, obwohl derselbe über den letzten Guisen (den Herzog von Mayenne) und die verbündeten Spanier wiederholt siegte. Deßwegen wurde er 1593 wieder katholisch, worauf ihm auch Paris huldigte. Den Krieg mit Spanien endigte ein billiger Friede, den Bürgerkrieg 1598 das Edict von Nantes, das den Hugenotten nicht

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/263>, abgerufen am 09.06.2024.