Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

an. Aber der Sohn fiel in einer Schlacht gegen den Feldherrn Capellianus, der Vater erhenkte sich. Nachdem Maximin, dessen Sohn, Pupien u. Balbin nacheinander von den Prätorianern ermordet worden, wurde G. III. Kaiser, zwang die Perser zum Frieden, mußte Philipp den Araber als Mitregenten annehmen u. wurde von diesem in einem neuen Feldzuge gegen die Perser 244 n. Chr. ermordet.


Gordium, altphrygische Hauptstadt, soll von Gordius benannt sein, der durch einen Orakelspruch aus einem Bauern zum König wurde. Darauf stellte er seinen Wagen, an dessen Deichsel er einen sehr künstlichen Knoten (gordischer Knoten) angebracht hatte, in den Tempel des Zeus mit der Prophezeihung, daß, wer den Knoten löse, Asien beherrschen werde; Alexander d. Gr. löste ihn durch einen Schwerthieb.


Gordon (Ghardn), altes schottisches Geschlecht, von dem die Huntley und Aberdeen als Seitenlinie abstammen. Die G. kommen in der engl. Geschichte ziemlich oft vor u. huldigen durchschnittlich dem Torysmus. G., George, geb. 1750, ist bekannt als der Urheber einer Riesenpetition gegen die von dem Parlamente für die Katholiken erlassene Toleranzbill; als das Parlament sie nicht annahm, entstand ein furchtbarer Pöbelaufstand, der mit Waffengewalt unterdrückt wurde. G. wurde angeklagt, doch vom Parlamente freigesprochen, mußte aber 1788 wegen Schmähschriften flüchten; er st. 1793 in Newgate.


Gore, Katharina, geb. Francis, geb. 1799, engl. Schriftstellerin, Verfasserin von zahlreichen Dramen, Novellen und Romanen.


Goree, senegamb. Insel, franz. Colonie, mit 5000 E., gutem Hafen, Handel mit Goldstaub, Elfenbein u. Gummi.


Gorge (frz. gorsch), Kehle, Hals; G. de pigeon (-d'pischong), Taubenhalsfarben; schillerndes Gewebe.


Gorgeret (frz. gorscherä), in der Chirurgie der Name einer Hohlsonde.


Gorgias, geb. um 420 zu Leontium auf Sicilien, Schüler des Empedokles, Rhetor, kam als Gesandter seiner Vaterstadt nach Athen, wo er durch seine Beredsamkeit alles in Erstaunen setzte und die erbetene Hilfe gegen Syrakus erlangte. Er selbst blieb in Griechenland, zunächst in Athen, wo er Lehrer des Isokrates wurde und soll 108jährig in Thessalien gest. sein. G. wird mit Unrecht den Sophisten beigezählt, die 2 ihm zugeschriebenen Prunkreden (Reiske's Samml. Bd. 8) gehören trotz Schönborns Vertheidigung dem G. schwerlich an.


Gorgo, in der ältesten griech. Mythe ein Grausen erregendes weibl. Ungethüm, in der späteren in 3 getheilt: Stheno, Euryale und Medusa, Töchter des Phorkys u. der Keto (daher Phorkiden). Gewöhnlich wird nur Medusa angeführt, der Perseus das Haupt abschlug, dessen Anblick versteinerte. Aus ihrem Blute entsprangen die myth. Pferde Pegasus und Chrysaor.


Gorgona, kleine toscan. Felseninsel im tyrrhenischen Meere, von einigen Fischerfamilien bewohnt.


Gorkha, Stadt im Reiche Nepal in Vorderindien, sehr heruntergekommen, mit 2000 E. und berühmtem Tempel.


Gorkum, südholländ. Stadt am Einfluß der Linge in die Merwe, Festung, mit 9000 E.


Gorlyce, Görliz, österr.-galiz. Stadt an der Ropa mit 3200 E., Leinwandbleichen, Handel mit Ungarweinen und Getreide.


Gorostiza, Don Manuel Eduardo de, geb. 1790 zu Veracruz, mexikan. Diplomat und Staatsrath, auch Lustspieldichter ("Teatro escogido", Brüssel 1825, 2 Bde.).


Gortschakow, uralte russ. Familie von Rurik abstammend. Aus neuester Zeit sind namhaft: Dimitri G., geb. 1756, gest. 1824, geschätzter russ. Dichter. - Alexander G., geb. 1764, General, Schüler Suwarows, machte die Feldzüge von 1794-1815 mit und st. 1825. - Michael G., Sohn des Dimitri, Befehlshaber der Artillerie im türk. Kriege von 1828-29, im poln. von 1831, seit 1853 Oberbefehlshaber der gegen die Türken an der Donau operirenden Armee. - Alexander G., sein Bruder, Diplomate, seit 1841 Gesandter in Stuttgart, seit 1850 zugleich

an. Aber der Sohn fiel in einer Schlacht gegen den Feldherrn Capellianus, der Vater erhenkte sich. Nachdem Maximin, dessen Sohn, Pupien u. Balbin nacheinander von den Prätorianern ermordet worden, wurde G. III. Kaiser, zwang die Perser zum Frieden, mußte Philipp den Araber als Mitregenten annehmen u. wurde von diesem in einem neuen Feldzuge gegen die Perser 244 n. Chr. ermordet.


Gordium, altphrygische Hauptstadt, soll von Gordius benannt sein, der durch einen Orakelspruch aus einem Bauern zum König wurde. Darauf stellte er seinen Wagen, an dessen Deichsel er einen sehr künstlichen Knoten (gordischer Knoten) angebracht hatte, in den Tempel des Zeus mit der Prophezeihung, daß, wer den Knoten löse, Asien beherrschen werde; Alexander d. Gr. löste ihn durch einen Schwerthieb.


Gordon (Ghardn), altes schottisches Geschlecht, von dem die Huntley und Aberdeen als Seitenlinie abstammen. Die G. kommen in der engl. Geschichte ziemlich oft vor u. huldigen durchschnittlich dem Torysmus. G., George, geb. 1750, ist bekannt als der Urheber einer Riesenpetition gegen die von dem Parlamente für die Katholiken erlassene Toleranzbill; als das Parlament sie nicht annahm, entstand ein furchtbarer Pöbelaufstand, der mit Waffengewalt unterdrückt wurde. G. wurde angeklagt, doch vom Parlamente freigesprochen, mußte aber 1788 wegen Schmähschriften flüchten; er st. 1793 in Newgate.


Gore, Katharina, geb. Francis, geb. 1799, engl. Schriftstellerin, Verfasserin von zahlreichen Dramen, Novellen und Romanen.


Goree, senegamb. Insel, franz. Colonie, mit 5000 E., gutem Hafen, Handel mit Goldstaub, Elfenbein u. Gummi.


Gorge (frz. gorsch), Kehle, Hals; G. de pigeon (–dʼpischong), Taubenhalsfarben; schillerndes Gewebe.


Gorgeret (frz. gorscherä), in der Chirurgie der Name einer Hohlsonde.


Gorgias, geb. um 420 zu Leontium auf Sicilien, Schüler des Empedokles, Rhetor, kam als Gesandter seiner Vaterstadt nach Athen, wo er durch seine Beredsamkeit alles in Erstaunen setzte und die erbetene Hilfe gegen Syrakus erlangte. Er selbst blieb in Griechenland, zunächst in Athen, wo er Lehrer des Isokrates wurde und soll 108jährig in Thessalien gest. sein. G. wird mit Unrecht den Sophisten beigezählt, die 2 ihm zugeschriebenen Prunkreden (Reiskeʼs Samml. Bd. 8) gehören trotz Schönborns Vertheidigung dem G. schwerlich an.


Gorgo, in der ältesten griech. Mythe ein Grausen erregendes weibl. Ungethüm, in der späteren in 3 getheilt: Stheno, Euryale und Medusa, Töchter des Phorkys u. der Keto (daher Phorkiden). Gewöhnlich wird nur Medusa angeführt, der Perseus das Haupt abschlug, dessen Anblick versteinerte. Aus ihrem Blute entsprangen die myth. Pferde Pegasus und Chrysaor.


Gorgona, kleine toscan. Felseninsel im tyrrhenischen Meere, von einigen Fischerfamilien bewohnt.


Gorkha, Stadt im Reiche Nepal in Vorderindien, sehr heruntergekommen, mit 2000 E. und berühmtem Tempel.


Gorkum, südholländ. Stadt am Einfluß der Linge in die Merwe, Festung, mit 9000 E.


Gorlyce, Görliz, österr.-galiz. Stadt an der Ropa mit 3200 E., Leinwandbleichen, Handel mit Ungarweinen und Getreide.


Gorostiza, Don Manuel Eduardo de, geb. 1790 zu Veracruz, mexikan. Diplomat und Staatsrath, auch Lustspieldichter („Teatro escogido“, Brüssel 1825, 2 Bde.).


Gortschakow, uralte russ. Familie von Rurik abstammend. Aus neuester Zeit sind namhaft: Dimitri G., geb. 1756, gest. 1824, geschätzter russ. Dichter. – Alexander G., geb. 1764, General, Schüler Suwarows, machte die Feldzüge von 1794–1815 mit und st. 1825. – Michael G., Sohn des Dimitri, Befehlshaber der Artillerie im türk. Kriege von 1828–29, im poln. von 1831, seit 1853 Oberbefehlshaber der gegen die Türken an der Donau operirenden Armee. – Alexander G., sein Bruder, Diplomate, seit 1841 Gesandter in Stuttgart, seit 1850 zugleich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0113" n="112"/>
an. Aber der Sohn fiel in einer Schlacht gegen den Feldherrn Capellianus, der Vater erhenkte sich. Nachdem Maximin, dessen Sohn, Pupien u. Balbin nacheinander von den Prätorianern ermordet worden, wurde G. III. Kaiser, zwang die Perser zum Frieden, mußte Philipp den Araber als Mitregenten annehmen u. wurde von diesem in einem neuen Feldzuge gegen die Perser 244 n. Chr. ermordet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gordium</hi>, altphrygische Hauptstadt, soll von Gordius benannt sein, der durch einen Orakelspruch aus einem Bauern zum König wurde. Darauf stellte er seinen Wagen, an dessen Deichsel er einen sehr künstlichen Knoten (gordischer Knoten) angebracht hatte, in den Tempel des Zeus mit der Prophezeihung, daß, wer den Knoten löse, Asien beherrschen werde; Alexander d. Gr. löste ihn durch einen Schwerthieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gordon</hi> (Ghardn), altes schottisches Geschlecht, von dem die Huntley und Aberdeen als Seitenlinie abstammen. Die G. kommen in der engl. Geschichte ziemlich oft vor u. huldigen durchschnittlich dem Torysmus. G., <hi rendition="#g">George</hi>, geb. 1750, ist bekannt als der Urheber einer Riesenpetition gegen die von dem Parlamente für die Katholiken erlassene Toleranzbill; als das Parlament sie nicht annahm, entstand ein furchtbarer Pöbelaufstand, der mit Waffengewalt unterdrückt wurde. G. wurde angeklagt, doch vom Parlamente freigesprochen, mußte aber 1788 wegen Schmähschriften flüchten; er st. 1793 in Newgate.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gore</hi>, Katharina, geb. Francis, geb. 1799, engl. Schriftstellerin, Verfasserin von zahlreichen Dramen, Novellen und Romanen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Goree</hi>, senegamb. Insel, franz. Colonie, mit 5000 E., gutem Hafen, Handel mit Goldstaub, Elfenbein u. Gummi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorge</hi> (frz. gorsch), Kehle, Hals; <hi rendition="#i">G. <hi rendition="#g">de pigeon</hi></hi> (&#x2013;d&#x02BC;pischong), Taubenhalsfarben; schillerndes Gewebe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorgeret</hi> (frz. gorscherä), in der Chirurgie der Name einer Hohlsonde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorgias</hi>, geb. um 420 zu Leontium auf Sicilien, Schüler des Empedokles, Rhetor, kam als Gesandter seiner Vaterstadt nach Athen, wo er durch seine Beredsamkeit alles in Erstaunen setzte und die erbetene Hilfe gegen Syrakus erlangte. Er selbst blieb in Griechenland, zunächst in Athen, wo er Lehrer des Isokrates wurde und soll 108jährig in Thessalien gest. sein. G. wird mit Unrecht den Sophisten beigezählt, die 2 ihm zugeschriebenen Prunkreden (Reiske&#x02BC;s Samml. Bd. 8) gehören trotz Schönborns Vertheidigung dem G. schwerlich an.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorgo</hi>, in der ältesten griech. Mythe ein Grausen erregendes weibl. Ungethüm, in der späteren in 3 getheilt: Stheno, Euryale und Medusa, Töchter des Phorkys u. der Keto (daher Phorkiden). Gewöhnlich wird nur Medusa angeführt, der Perseus das Haupt abschlug, dessen Anblick versteinerte. Aus ihrem Blute entsprangen die myth. Pferde Pegasus und Chrysaor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorgona</hi>, kleine toscan. Felseninsel im tyrrhenischen Meere, von einigen Fischerfamilien bewohnt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorkha</hi>, Stadt im Reiche Nepal in Vorderindien, sehr heruntergekommen, mit 2000 E. und berühmtem Tempel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorkum</hi>, südholländ. Stadt am Einfluß der Linge in die Merwe, Festung, mit 9000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorlyce</hi>, Görliz, österr.-galiz. Stadt an der Ropa mit 3200 E., Leinwandbleichen, Handel mit Ungarweinen und Getreide.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gorostiza</hi>, Don Manuel Eduardo de, geb. 1790 zu Veracruz, mexikan. Diplomat und Staatsrath, auch Lustspieldichter (&#x201E;<hi rendition="#i">Teatro escogido</hi>&#x201C;, Brüssel 1825, 2 Bde.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gortschakow</hi>, uralte russ. Familie von Rurik abstammend. Aus neuester Zeit sind namhaft: <hi rendition="#g">Dimitri</hi> G., geb. 1756, gest. 1824, geschätzter russ. Dichter. &#x2013; <hi rendition="#g">Alexander</hi> G., geb. 1764, General, Schüler Suwarows, machte die Feldzüge von 1794&#x2013;1815 mit und st. 1825. &#x2013; <hi rendition="#g">Michael</hi> G., Sohn des Dimitri, Befehlshaber der Artillerie im türk. Kriege von 1828&#x2013;29, im poln. von 1831, seit 1853 Oberbefehlshaber der gegen die Türken an der Donau operirenden Armee. &#x2013; <hi rendition="#g">Alexander</hi> G., sein Bruder, Diplomate, seit 1841 Gesandter in Stuttgart, seit 1850 zugleich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0113] an. Aber der Sohn fiel in einer Schlacht gegen den Feldherrn Capellianus, der Vater erhenkte sich. Nachdem Maximin, dessen Sohn, Pupien u. Balbin nacheinander von den Prätorianern ermordet worden, wurde G. III. Kaiser, zwang die Perser zum Frieden, mußte Philipp den Araber als Mitregenten annehmen u. wurde von diesem in einem neuen Feldzuge gegen die Perser 244 n. Chr. ermordet. Gordium, altphrygische Hauptstadt, soll von Gordius benannt sein, der durch einen Orakelspruch aus einem Bauern zum König wurde. Darauf stellte er seinen Wagen, an dessen Deichsel er einen sehr künstlichen Knoten (gordischer Knoten) angebracht hatte, in den Tempel des Zeus mit der Prophezeihung, daß, wer den Knoten löse, Asien beherrschen werde; Alexander d. Gr. löste ihn durch einen Schwerthieb. Gordon (Ghardn), altes schottisches Geschlecht, von dem die Huntley und Aberdeen als Seitenlinie abstammen. Die G. kommen in der engl. Geschichte ziemlich oft vor u. huldigen durchschnittlich dem Torysmus. G., George, geb. 1750, ist bekannt als der Urheber einer Riesenpetition gegen die von dem Parlamente für die Katholiken erlassene Toleranzbill; als das Parlament sie nicht annahm, entstand ein furchtbarer Pöbelaufstand, der mit Waffengewalt unterdrückt wurde. G. wurde angeklagt, doch vom Parlamente freigesprochen, mußte aber 1788 wegen Schmähschriften flüchten; er st. 1793 in Newgate. Gore, Katharina, geb. Francis, geb. 1799, engl. Schriftstellerin, Verfasserin von zahlreichen Dramen, Novellen und Romanen. Goree, senegamb. Insel, franz. Colonie, mit 5000 E., gutem Hafen, Handel mit Goldstaub, Elfenbein u. Gummi. Gorge (frz. gorsch), Kehle, Hals; G. de pigeon (–dʼpischong), Taubenhalsfarben; schillerndes Gewebe. Gorgeret (frz. gorscherä), in der Chirurgie der Name einer Hohlsonde. Gorgias, geb. um 420 zu Leontium auf Sicilien, Schüler des Empedokles, Rhetor, kam als Gesandter seiner Vaterstadt nach Athen, wo er durch seine Beredsamkeit alles in Erstaunen setzte und die erbetene Hilfe gegen Syrakus erlangte. Er selbst blieb in Griechenland, zunächst in Athen, wo er Lehrer des Isokrates wurde und soll 108jährig in Thessalien gest. sein. G. wird mit Unrecht den Sophisten beigezählt, die 2 ihm zugeschriebenen Prunkreden (Reiskeʼs Samml. Bd. 8) gehören trotz Schönborns Vertheidigung dem G. schwerlich an. Gorgo, in der ältesten griech. Mythe ein Grausen erregendes weibl. Ungethüm, in der späteren in 3 getheilt: Stheno, Euryale und Medusa, Töchter des Phorkys u. der Keto (daher Phorkiden). Gewöhnlich wird nur Medusa angeführt, der Perseus das Haupt abschlug, dessen Anblick versteinerte. Aus ihrem Blute entsprangen die myth. Pferde Pegasus und Chrysaor. Gorgona, kleine toscan. Felseninsel im tyrrhenischen Meere, von einigen Fischerfamilien bewohnt. Gorkha, Stadt im Reiche Nepal in Vorderindien, sehr heruntergekommen, mit 2000 E. und berühmtem Tempel. Gorkum, südholländ. Stadt am Einfluß der Linge in die Merwe, Festung, mit 9000 E. Gorlyce, Görliz, österr.-galiz. Stadt an der Ropa mit 3200 E., Leinwandbleichen, Handel mit Ungarweinen und Getreide. Gorostiza, Don Manuel Eduardo de, geb. 1790 zu Veracruz, mexikan. Diplomat und Staatsrath, auch Lustspieldichter („Teatro escogido“, Brüssel 1825, 2 Bde.). Gortschakow, uralte russ. Familie von Rurik abstammend. Aus neuester Zeit sind namhaft: Dimitri G., geb. 1756, gest. 1824, geschätzter russ. Dichter. – Alexander G., geb. 1764, General, Schüler Suwarows, machte die Feldzüge von 1794–1815 mit und st. 1825. – Michael G., Sohn des Dimitri, Befehlshaber der Artillerie im türk. Kriege von 1828–29, im poln. von 1831, seit 1853 Oberbefehlshaber der gegen die Türken an der Donau operirenden Armee. – Alexander G., sein Bruder, Diplomate, seit 1841 Gesandter in Stuttgart, seit 1850 zugleich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/113
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/113>, abgerufen am 25.11.2024.